Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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style="font-size:15px;">      »Ich bin Michael«, strahlte er. »Na, das ist ja noch mal gutgegangen.«

      Sie richtete sich auf und reichte ihm die Hand.

      »Jennifer Sommer.«

      Jetzt grinste er über das ganze Gesicht.

      »Wirklich? Das ist ja lustig, ich heiße nämlich Winter mit Nachnamen.«

      Jetzt mußten alle drei lachen.

      »Schön, daß ich helfen konnte«, meinte Michael und schaute zur Insel hinüber. »Ich glaub’, ich muß dann mal wieder. Die anderen werden schon warten.«

      »Noch mal vielen Dank«, sagte Jenny, und irgendwie schwang Bedauern in ihrer Stimme mit.

      Sie hätte sich gerne erkenntlich gezeigt, Michael Winter gerne zu etwas eingeladen. Doch der war schon wieder ins Wasser gelaufen und schwamm zu seinen Freunden zurück.

      Lucie half ihr auf.

      »Geht’s wieder?«

      Jenny nickte, und während sie zu ihrem Platz gingen, wendete sie den Kopf und sah zur Insel hinüber, wo Michael von den anderen mit lautem Rufen und Klatschen begrüßt wurde.

      *

      »Himmel, du hast’ ja noch mal richtig Glück gehabt«, sagte Ria Stubler erschrocken, als die beiden Frauen am späten Nachmittag in die Pension zurückkehrten und von dem Badeunfall berichteten.

      Lucie saß der Schrecken immer noch in den Knochen, Jenny hingegen schien den Zwischenfall schon vergessen zu haben.

      »Es war ja bloß der Krampf im Fuß«, wiegelte sie ab.

      »Trotzdem, du hättest ertrinken können«, beharrte ihre Freundin. »Wenn der Michael nicht so schnell reagiert hätte…«

      »Also, auf den Schrecken hin koch’ ich uns etwas Ordentliches zum Abendessen«, sagte Ria. »Worauf habt ihr denn Appetit?«

      Gäste, die sie in ihr Herz geschlossen hatte, kamen bei der Pensionswirtin immer in den Genuß, mit ihr zusammen essen zu dürfen. Ria war alleinstehend und freute sich, wenn sie jemanden umsorgen konnte. Und die beiden Frauen mochte sie besonders gern.

      »Ach, uns schmeckt immer alles, was du kochst«, meinte Lucie.

      Ria lächelte.

      »Na, dann schau’ ich mal, was ich noch im Kühlschrank hab’«, sagte sie und verschwand in ihrer Küche.

      Die beiden Freundinnen gingen in ihre Zimmer hinauf. Nach einer ausgiebigen Dusche trafen sie sich auf dem Balkon. Von hier aus hatten sie einen herrlichen Blick auf die Berge und nach Westen, wo langsam die Sonne am Horizont versank.

      »Ich freu’ mich schon auf morgen«, sagte Jenny.

      »Hm«, nickte Lucie, »ich auch.«

      »Und gespannt bin ich auf den jungen Mann, von dem Pfarrer Trenker erzählt hat’, setzte Jenny hinzu.

      Lucie schaute sie an.

      »Ich denke, das Kapitel Männer ist abgeschlossen«, sagte sie. »Oder vielleicht doch nicht?«

      Die blonde Lehrerin schmunzelte.

      »Man soll niemals nie sagen…«

      »Mal ehrlich, Michael Winter hat dir doch ganz gut gefallen, oder?«

      Jenny schürzte die Lippen.

      »Sagen wir mal, er ist nett«, meinte sie.

      Dabei hatte sie ihren Kopf allerdings abgewendet, denn daß dieser junge Mann, der ihr Lebensretter geworden war, ihr nicht mehr aus dem Kopf ging, wollte Jenny eigentlich nicht wahrhaben. Doch es war wie verhext, seit er sich verabschiedet hatte und zu seinen Freunden zurückgekehrt war, dachte sie ununterbrochen an ihn.

      »Vielleicht siehst du ihn ja wieder«, riß Lucie sie aus ihren Gedanken.

      »Wie kommst du denn darauf?«

      »Na ja, wenn die Gruppe auch hier im Ort wohnt.«

      Jenny zuckte die Schultern und hoffte, daß es möglichst gleichgültig aussah.

      »Von mir aus. Dann kann ich mich ja noch mal bei ihm bedanken«, sagte sie.

      Und ihr klopfendes Herz strafte ihre scheinbare Gleichgültigkeit Lügen…

      Lucie schaute auf die Uhr.

      »Laß uns mal sehen, wie weit Ria mit dem Essen ist«, schlug sie vor. »Und dann sollten wir wirklich sehen, daß wir früh ins Bett kommen. Die Nacht dürfte kurz genug werden, und morgen wird es ein langer Tag.«

      Die Pensionswirtin hatte den Tisch auf der Terrasse gedeckt. Ihr Kühlschrank war doch reichlicher gefüllt gewesen, als sie vermutet hatte. Jetzt brachte sie eine große Schüssel heraus, aus der es verlockend duftete. Lucie hob schnuppernd die Nase.

      »Lecker!« rief sie.

      Auch Jenny machte ein verzücktes Gesicht, als sie den Inhalt der Schüssel sah.

      »Geschnetzeltes!«

      »Und dazu gibt’s Kartoffelrösti«, sagte Ria, die noch eine Platte in den Händen hielt.

      Drauf lagen flache, goldgelbe Kuchen aus geraffelten Kartoffeln, die Ria Stubler in einer großen schwarzen Eisenpfanne groß gebraten hatte.

      Die Wirtin hatte auch noch einen frischen Salat angerichtet, und nun saßen sie zu dritt im milden Schein der Abendsonne und ließen es sich schmecken.

      Das zarte Schweinefilet war von Ria in dünne Streifen geschnitten und angebraten worden. Mit Salz und Pfeffer wurde gewürzt und schließlich mit Sahne aufgegossen. Ein paar getrocknete Pilze gaben ein zusätzliches Aroma, und die Rösti schmeckten einfach köstlich dazu.

      »Prost«, sagte Ria und hob ihr Glas. »Darauf, daß noch mal alles gutgegangen ist, und daß ihr morgen einen schönen Tag habt.«

      Auch wenn frühes Schlafengehen angesagt war, so hatte sich die Sonne längst verabschiedet, als die Freundinnen endlich in ihren Betten lagen.

      Jenny schloß die Augen und sah Michaels Gesicht vor sich, und Lucie schrak zusammen, als sie merkte, daß sie seit geraumer Zeit an einen Mann dachte, den sie eigentlich im Urlaub hatte vergessen wollen. Aber so sehr sie sich auch bemühte, Axel Kremer begleitete sie in ihren Schlummer hinüber…

      *

      Auch im Pfarrhaus ging man an diesem Abend früher als sonst schlafen. Axel hatte den Nachmittag damit verbracht, ein paar Ansichtskarten zu kaufen, die er unbedingt schreiben und abschicken mußte. Ansonsten saß er im Pfarrgarten und las in einem Buch, das schon lange darauf wartete, endlich zur Hand genommen zu werden. Im Urlaub fand er endlich Zeit und Muße dazu.

      Nach dem Abendessen saßen Pfarrer Trenker und sein junger Gast noch einen Moment zusammen, bevor sie sich eine gute Nacht wünschten.

      Während

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