Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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öffnete und ließ ihn eintreten. Ulli nickte ihr zu.

      »Würde es dir etwas ausmachen, mich mit Constanze allein zu lassen?« bat er. »Wir können sonst auch in mein Zimmer gehen.«

      »Schon gut«, antwortete sie. »Ich wollte ohnehin ein bißchen an die frische Luft.«

      Sie nahm ihre Jacke und verließ das Zimmer.

      Ulli ging zu Constanze, die immer noch im Sessel saß. Bei seinem Eintreten hatte sie aufgesehen. Ein gequältes Lächeln umspielte ihre Lippen.

      »Hallo«, sagte sie leise.

      Er setzte sich ihr gegenüber.

      »Warum bist du hergekommen?« fragte er.

      Die hübsche Frau rang die Hände.

      »Weißt du das nicht selbst?« fragte sie zurück. »Kannst du dir das nicht denken?«

      Er nickte. Natürlich konnte er das. Er hätte sogar damit rechnen müssen, daß sie in Aachen alles stehen und liegen ließ und herkam.

      Ulli räusperte sich.

      »Ich wünschte, du hättest es nicht unter diesen Umständen erfahren«, sagte er. »Viel lieber wäre es mir gewesen, ich hätte mich zu Hause mit dir ausgesprochen und nicht am Telefon.«

      Constanze lachte bitter auf.

      »Wo ist da der Unterschied? Ob zu Hause oder per Telefon, Schluß ist Schluß. Aber warum, Ulli? Deshalb bin ich dir nachgereist, um diese Frage beantwortet zu bekommen.«

      »Natürlich. Das ist dein gutes Recht. Aber zunächst möchte ich mich entschuldigen, daß ich nicht gewartet habe, bis ich wieder zu Hause bin. Ich wollte es, doch an diesem Abend, da war mir so klar, daß ich Eva die Wahrheit sagen mußte. Über uns und unsere Beziehung, die doch schon lange keine mehr war.«

      »Eva heißt sie also. Aha, nun weiß ich wenigstens ihren Namen.«

      »Ich verstehe, daß du verbittert bist«, sagte er eindringlich. »Aber ich versichere dir, daß Eva nichts mit meiner Entscheidung zu tun hat.«

      »Bist du dir da wirklich so sicher?« rief sie mit erhobener Stimme. »Wenn du sie nicht kennengelernt hättest, würdest du mich dann auch abgelegt haben wie einen getragenen Anzug? Ganz abgesehen von all dem, was du damit aufs Spiel setzt?«

      Ulli schüttelte den Kopf.

      »Dein Vergleich ist nicht fair. Ich betrachte dich nicht als einen alten Anzug, den man ablegt, wenn er zerschlissen ist. Aber unsere Beziehung, die war es. Da stimmte doch hinten und vorne nichts mehr. Zusammengehalten wurde sie doch nur von dieser unsinnigen Abmachung unserer Väter.«

      »Was wirfst du mir vor, Ulli?« fragte Constanze. »Daß ich mit anderen Männern geflirtet habe? Ich gebe zu, es hat mir Spaß gemacht, sie um den Finger zu wickeln. Aber geliebt habe ich immer nur dich.«

      »Himmel«, fuhr er auf, »wir wollen doch jetzt nicht olle Kammellen aufwärmen. Ich werfe dir gar nichts vor, höchstens, daß du, unbesehen, was die Konsequenzen betrifft, zu allem Ja und Amen gesagt hast, was unsere Väter beschlossen haben.«

      »Und was ist daran so unsinnig, eine Menge Arbeitsplätze zu retten und viele Menschen in Lohn und Brot zu halten?«

      Jetzt war er es, der spöttisch den Mund verzog.

      »Daran ist gar nichts unsinnig«, erwiderte er. »Aber wenn dein Vater wirklich so edelmütig ist, warum fusioniert er dann nicht mit uns, ohne daran solche Bedingungen zu knüpfen? Es kostet ihn einen Federstrich unter den Vertrag, und er ist Herr über die Lebkuchen- und Printenbäckerei Vogler. Er weiß doch, daß er uns haben kann. Für ihn sind wir doch nur ein Aushängeschild, das er wegen unseres guten Namens seinem Imperium einverleiben will. Und wir wären ihm sogar noch dankbar dafür, denn gegen die große Konkurrenz aus Nürnberg sind wir doch gar nichts mehr.«

      Constanze sah ihn einen Moment schweigend an. Vieles von dem, was er sagte, stimmte. Aachener Printen waren eine sehr spezielle Lebkuchenart. Mit ihnen verdiente die Firma Vogler, die anderen Gebäcke waren eher ein Zusatzgeschäft. In Nürnberg wurden schon seit Jahrhunderten Lebkuchen gebacken, und die Firmen dort waren die großen Mitstreiter um den Gewinn. Aber einen Betrieb wie den, der Ullis Vater gehörte, in seinem Firmenimperium zu haben, bedeutete schon ein ganz besonderes Renommee. Constanze wußte darum und hatte seinerzeit geglaubt, ihren Vater damit überzeugen zu können.

      »Weil ich ihn darum gebeten habe«, sagte sie. »Ich liebe dich nun mal und habe gehofft, daß dieses Geschenk unsere Liebe noch mehr festigen würde.«

      Sie schaute zu Boden.

      »Aber offenbar hat er das Gegenteil bewirkt. Du trittst meine Liebe mit Füßen, und daß dabei viele hundert Leute auf die Straße gesetzt werden, ist dir egal.«

      Ulli blickte sie betroffen an. Verachtung sprach aus ihren Worten.

      Aber war es wirklich so egoistisch, wie er handelte?

      »Ich kann nicht anders«, sagte er schließlich. »Ich weiß nur, daß ich Eva liebe und mit ihr glücklich werden will.«

      Constanze atmete schwer.

      »Dann habe ich wohl keine Chance mehr…«

      Er schüttelte den Kopf.

      »Ich wünschte, wir hätten uns anders getrennt. Das mußt du mir glauben«, beteuerte er. »Doch die Umstände wollten es so. Vielleicht ist es besser, wenn du wieder nach Hause fährst…«

      Mit diesen Worten stand er auf und verließ das Zimmer.

      Constanze von Werenhofen blieb allein zurück. Einsam, verbittert und voller Rachegedanken. Nur wußte sie nicht recht, wem sie eigentlich galten.

      Ulli, dieser Eva oder allen beiden?

      Vor sich hinbrütend saß sie auch noch da, als Petra zurückkam.

      »Und?« fragte die Freundin. »Fahren wir wieder nach Hause?«

      »Noch nicht.« Constanze schüttelte den Kopf und griff zum Telefon. »So leicht gebe ich nicht auf.«

      Und ihre Worte klangen wie eine Drohung.

      *

      Ulli kehrte nur noch einmal auf den Saal zurück, um sich von Claudia und Max zu verabschieden und ihnen mitzuteilen, daß Eva schon wieder in die Pension gegangen sei.

      Der Bruder des Bergpfarrers ahnte, daß irgendein ungewöhnlicher Umstand eingetreten sein mußte.

      »Gibt’s Probleme?« fragte er. »Kann ich helfen?«

      Ulli schüttelte den Kopf.

      »Nicht zwischen Eva und mir«, erwiderte er. »Aber Constanze ist überraschend hergekommen. Du weißt schon, ich habe mit deinem Bruder über sie gesprochen. Ich hoffe, daß unser Gespräch eben sie davon überzeugt hat, daß es wirklich aus ist zwischen uns.«

      Max nickte.

      »Solltest du dennoch Hilfe brauchen«,

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