Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman. Toni Waidacher

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman - Toni Waidacher страница 24

Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

Скачать книгу

      Seine Frage nach Zimmern für sich und Ullis Eltern war abschlägig beschieden worden. Nicht zuletzt deswegen wollte er die Angelegenheit so schnell wie möglich geregelt haben. Wie es aussah, würden sie heute noch wieder zurückfahren müssen.

      Constanze vermutete, daß Ulli bei Eva war. Aber sie biß sich auf die Lippen und sagte nichts.

      »Rufen wir ihn doch auf seinem Handy an«, meinte Hans Vogler. »Wozu gibt’s denn diese Dinger?«

      Wenn er es nicht wieder ausgeschaltet hat, dachte die junge Frau. Es wäre ja nicht das erste Mal, daß sie vergeblich versuchte, Ulli zu erreichen. Dennoch nahm sie ihr Mobiltelefon und wählte seine Nummer. Gespannt wartete sie ab, ob er sich melden würde.

      *

      Ulli war einigermaßen verblüfft gewesen, als er Constanze und Petra hatte abfahren sehen. Eigentlich war es ihm ganz recht, andererseits hätte er gerne den Rat des Geistlichen befolgt und noch ein letztes klärendes Gespräch geführt. Er sah dem davonfahrenden Auto hinterher und ging dann achselzuckend zum Pfarrhaus zurück.

      Sebastian staunte, ihn so schnell wiederzusehen. Als er hörte, daß die junge Frau fort sei, hob er die Hände.

      »Tja, da kann man wohl nix machen«, sagte er. »Jetzt wirst’ nur noch mit deinen Eltern sprechen müssen.«

      »Das ist schon geschehen«, antwortete Ulli. »Ich habe gestern abend noch meinen Vater angerufen und ihm meine Entscheidung mitgeteilt.«

      »Und wie war seine Reaktion?«

      »Na ja, er war nicht gerade begeistert, wie Sie sich sicher denken können.«

      Der Bergpfarrer nickte.

      »Jetzt werden wir erst mal zu Mittag essen«, erklärte er. »Und nachher gehst’ zur Eva. Bestimmt wartet sie dann schon auf dich. Genießt die Tage, die ihr hier noch zusammen habt. Wenn es später, wenn ihr wieder zu Hause seid, Probleme geben sollte, dann könnt ihr euch jederzeit an mich wenden. Zur Not komm’ ich auch nach Aachen. Ein hübsches Städtchen; ich war lang’ net mehr da.«

      Nach dem Mittagessen verabschiedeten sich Claudia und Max. Die Journalistin mußte schon am Abend nach München fahren, wo am nächsten Tag der Ministerpräsident eine Pressekonferenz geben wollte. Natürlich wollten da die beiden den Nachmittag noch für sich haben.

      Sebastian und Ulli hatten noch Kaffee zusammen getrunken, dann verabschiedete sich der junge Mann auch.

      »Und net vergessen, am Mittwoch steigen wir auf den Kogler«, sagte der Geistliche, als er seinen Besucher an die Tür brachte.

      Ulli nickte und ging zur Pension Stubler. Ria empfing ihn.

      »Wie geht es Eva?« fragte er.

      »Ich glaub’, ganz gut«, antwortete die Wirtin.

      »Dann kann ich zu ihr?«

      Ria schüttelte den Kopf.

      »Eva ist gar net da«, sagte sie.

      Ulli blickte sie mit großen Augen an.

      »Ist sie etwa…?«

      »Abgereist? Nein«, beruhigte ihn die Frau. »Sie wollte ein bissel spazierengehen, auf and’re Gedanken kommen.«

      Er war erleichtert. Im ersten Moment hatte er angenommen, Eva wäre, ohne ein Wort zu sagen, verschwunden.

      »Wissen Sie, wohin sie wollte?« fragte er.

      Ria Stubler wußte es nicht. Als sie aus der Kirche zurückkam, war Eva schon fortgewesen. Lediglich einen Zettel hatte sie dagelassen, auf dem stand, daß sie einen längeren Spaziergang machen wollte.

      Er schaute auf die Uhr.

      »Aber das muß ja jetzt schon länger als drei Stunden her sein«, sagte er.

      »Eher sogar vier«, meinte Ria. »Aber ich glaub’ net, daß Sie sich Sorgen machen müssen.«

      Das tat Ulli indes doch. Je mehr er darüber nachdachte, um so überzeugter war er, daß er gestern einen Fehler gemacht hatte, als er Eva alleine ließ. Er hätte bei ihr bleiben und ihr dadurch das Gefühl geben sollen, daß er wirklich zu ihr hielt.

      Nachdenklich ging er zum Pfarrhaus zurück. Sebastian staunte nicht wenig, als der junge Mann so schnell wieder vor ihm stand.

      »Hast du eine Ahnung, wohin sie wollte?« fragte er.

      Diesmal war es Ulli, der den Kopf schüttelte.

      »Überleg’ mal«, forderte der Bergpfarrer ihn auf. »Was habt ihr die Woche über unternommen, wo seid ihr gewesen? Gibt es einen Platz, der euch besonders gut gefallen hat?«

      »Ja«, überlegte Ulli laut, »da war so eine alte Hütte…«

      »Die Geißlinger-Hütte etwa?«

      »Genau so hieß sie«, nickte er. »Es war richtig romantisch dort. Wir haben uns vorgestellt, wie es wäre, ganz allein darin zu leben.«

      Sebastian Trenker lächelte. Diese Vorstellung war wirklich romantisch. »Dann werden wir schau’n, ob wir sie da finden«, sagte er. »Am besten nehmen wir meinen Wagen. Wenn Eva schon so lange unterwegs ist, wird sie zu erschöpft sein, um die Strecke noch einmal zu Fuß zu gehen.«

      In diesem Moment klingelte Ullis Handy. Er hatte es extra eingeschaltet, für den Fall, daß Eva sich bei ihm meldete.

      Doch es war Constanze, die anrief:

      »Wo steckst du denn?« fragte sie. »Wir suchen dich überall.«

      »Wieso?« antwortete er. »Ich denke, du bist abgereist.«

      »Gib’ mal her«, hörte er plötzlich eine Männerstimme, die er erst erkannte, als weitergesprochen wurde. »Hier ist Justus. Ulli, wir müssen mit dir sprechen. Deine Eltern sind auch da.«

      Der junge Bursche wurde blaß. Er ließ das Handy sinken und sah Sebastian an.

      »Constanzes Vater ist hier, und meine Eltern sind auch da.«

      »Nun«, meinte der Geistliche. »Dann sollen sie alle herkommen. Ich bin gespannt darauf, sie kennenzulernen.«

      *

      »Was macht er denn im Pfarrhaus?« raunzte Justus von Werenhofen. »Will er vielleicht schon das Aufgebot bestellen?«

      Der Blick, den seine Tochter ihm zuwarf, zeigte ihm deutlich, daß es ein schlechter Scherz gewesen war, den er da gemacht hatte.

      Pfarrer Trenker empfing sie mit einem freundlichen Lächeln.

      »Grüß Gott, die Herrschaften«, sagte er. »Kommen S’ nur herein. Der, den Sie suchen, sitzt draußen auf der Terrasse.«

      Er blickte die beiden Frauen an.

      »Eine von Ihnen ist Constanze?«

      »Ich«,

Скачать книгу