HOFFNUNG UND TOD (The End 4). G. Michael Hopf

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HOFFNUNG UND TOD (The End 4) - G. Michael  Hopf The End

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dass ich sie beschütze, und um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, ob wir uns gegen die panamerikanische Armee durchsetzen können. Wir greifen sie zwar unentwegt an, doch das scheint sie nicht zu beeindrucken. Dieser Imperator nimmt eine Stadt nach der anderen ein. Das Einzige, was mich jetzt noch davon abhält, Atombomben einzusetzen, sind die unzähligen weiteren Opfer, die das nach sich ziehen würde.«

      »Dann tun Sie es doch, immerhin ist es dann vorbei«, riet ihm Pat unumwunden.

      »So einfach ist das nicht, wenn man selbst derjenige ist, der den Knopf drückt. Ich habe vor Monaten Millionen getötet, indem ich Atomschläge gegen all unsere Feinde – alte und neue – veranlasst habe. Ohne an die Konsequenzen zu denken, habe ich so vielen Leben ein Ende gesetzt. Dieser Entschluss führte dazu, dass unsere Verbündeten die Vereinigten Staaten mit anderen Augen sahen, bis ich sie davon überzeugen konnte, dass so etwas nie wieder geschehen werde. Wie viele Menschen sind hier gestorben, weil wir die Hilfe, die wir dringend benötigt haben, nicht früher erhalten haben? Ich habe mir selbst das Versprechen abgenommen, dies nicht noch einmal zu tun. Glauben Sie mir, dann wäre die ganze Sache vorbei, das weiß ich – und ich weiß auch, es mag merkwürdig klingen, doch jetzt, wo ich alles Recht der Welt dazu hätte, bringe ich es einfach nicht mehr fertig.«

      »Hören Sie auf, sich selbst zu geißeln.«

      »Das sagt sich so leicht, wenn man nicht derjenige ist, zu dem alle aufblicken«, gab Conner zu bedenken.

      »Gewiss, ich wollte Ihre Verantwortlichkeiten auch nicht herunterspielen.«

      »Was täten Sie? Würde Pat in meiner Haut stecken, wie sähen seine Ideen aus?«

      Pat blieb still.

      »Sehen Sie? Doch nicht so einfach, wenn man anfangen muss, sich all die Verstrickungen durch den Kopf gehen zu lassen.«

      »Im Ernst, fragen Sie mich jetzt wirklich um Rat?«

      »Nein, ich frage nur: Was würden Sie tun? Ich will keinen Rat von Ihnen, mein Gott, den erhalte ich täglich von unzähligen Personen. Nein, ich möchte nur, dass Sie sich kurz in meine Lage versetzen und einen Entschluss fassen.«

      Nun da Pat verstand, worauf Conner hinauswollte, schwieg er wieder, um nachzudenken. »Ich, äh … ich kann Ihnen nicht sagen, was ich tun würde.« Er holte tief Luft. »Wäre ich Sie, müsste ich alles wissen. Ich könnte keine Entscheidung von solcher Tragweite treffen, ohne das Problem von allen Seiten betrachtet zu haben.«

      »Welche Informationen bräuchten Sie denn?«

      »Also, ich weiß nicht genau … würde eine Bombe genügen oder müssten es mehrere sein? Was geschähe hinterher? Gäbe es einen Fallout?«

      »Begreifen Sie nun, was ich meine? Ist kein Zuckerschlecken. Wenn das volle Gewicht eines Beschlusses auf Ihren Schultern lastet, überlegen Sie es sich zweimal.«

      »Tut mir leid, das war mir nicht bewusst.«

      »Ach, was Sie nicht sagen.«

      »Es tut mir leid, dass ich die Antwort, die Sie suchen, nicht kenne. Doch ich denke, Sie müssen abwägen, was schlimmer ist, die Verseuchung Ihres Landes durch diesen Gegner oder durch Atomstaub.«

      »Verzeihen Sie mir, ich musste ein wenig Dampf ablassen«, sagte Conner leicht niedergeschlagen.

      »Wie wär’s, fahren wir zum Shop und trinken etwas?«, schlug Pat vor.

      Gerade als Conner zustimmen wollte, schaltete sich einer seiner Leibwächter ein. »Entschuldigung, Sir, General Baxter sucht nach Ihnen. Er hat wichtige Informationen.«

      Conner nahm die Nachricht zur Kenntnis, ehe er sich wieder Pat zuwandte. »Ein anderes Mal vielleicht«, sagte er. »Die Pflicht ruft. Tun Sie mir einen Gefallen und steigen Sie in den Wagen unserer Eskorte. Man wird Sie nach Hause bringen. Ich muss zurück ins Büro.«

      Als Conner später allein in seinem Wagen saß, versank er in stillem Grübeln. Er wünschte sich nichts lieber, als die panamerikanische Armee zu zerstören, konnte aber nicht so handeln, wie er wollte, ohne Gefahr zu laufen, wieder Verbündete zu verärgern. Er wurde in so viele unterschiedliche Richtungen gezogen, weil er versuchte, verschiedenste Gedanken und Parteien miteinander zu versöhnen. Die eine Seite setzte ihn unter Druck, die Regierung noch weiter auszubauen, die nächsten wollten, dass er sich für den Frieden starkmachte oder den Kampf bis zum bitteren Ende austrug, und wiederum andere verlangten, dass er sich auf offene Verhandlungen mit radikalen Gruppen einließ … er konnte ja kaum Frieden innerhalb seines eigenen Stabes stiften, wo ein jeder laut und flammend für seine jeweilige Sache eintrat.

      Kürzlich hatte Conner die Historie herangezogen, um Beispiele zu finden, an denen er sich orientieren konnte, und hatte eines gefunden: Lincoln! Vor der Katastrophe hatten gewisse akademische Kreise ihn als Tyrannen beschimpft, weil er Methoden angewandt hatte, die verfassungswidrig gewesen seien. Mancher hatte wissen wollen: »Wie kann ein Präsident die Verfassung wahren, wenn er gleichzeitig dagegen verstößt?« Das war eine berechtigte Frage, doch die Geschichte hatte gezeigt, dass Lincolns Handeln stimmig gewesen war. Um einen Krieg zu gewinnen, musste man seine Feinde nicht nur bezwingen, sondern vernichten. Mit jedem weiteren Tag ohne Plan, wie die panamerikanische Armee zu besiegen war, hinterfragte Conner seine eigene Methode der maßvollen Kampfhandlungen – wie er sie nannte. Vielleicht, nur vielleicht, musste er seine Seidenhandschuhe abstreifen und ignorieren, was alle anderen dachten.

      Baxter wartete geduldig vor Conners Büro. Da er den Präsidenten jetzt sprechen wollte, wurde es heute Abend wohl länger.

      Als Baxter ihn sah, sprang er auf und kam gleich zur Sache: »Mr. President, möchten Sie zuerst die gute oder die schlechte Nachricht hören?«

      »Ich bevorzuge stets zuerst die schlechte«, entgegnete Conner, »doch ehe Sie anfangen, lassen Sie uns hineingehen.«

      Baxter folgte ihm ins Exekutivbüro und nahm seinen angestammten Platz ein.

      »Diese Sache ist offensichtlich von Bedeutung und konnte nicht warten, also was ist es?«, fragte Conner.

      »Die Australier wollen uns keine Kampftruppen zur Verfügung stellen.«

      Nachdem er die Hiobsbotschaft geschluckt hatte, sagte er: »Und wie lautet die gute Nachricht?«

      »Sie geben uns mehr Waffen, Flugzeuge und Panzer.«

      »Das klingt in der Tat gut, aber verfügen wir über genügend Soldaten, die diese Einsatzmittel nutzen zu können?«

      »Das war nur ein Teil der guten Nachricht. Wir erhalten außerdem Ausbilder, um unser Personal einzuweisen. Die Posten aller Militärbasen zu unserer Unterstützung herkommen zu lassen, war klug. Sie besaßen keine Truppenstärke mehr, doch sie bei uns zu haben, wird nützlich sein.«

      »Das ist in der Tat eine gute Nachricht. Wie lange wird es dauern, bis geliefert wird? Uns bleibt nicht mehr viel Zeit; die panamerikanische Armee sitzt uns bald im Genick.«

      »Ich habe wohl den Rest der schlechten Nachricht vergessen.« Baxter grinste betreten.

      »Will ich das erfahren?«

      »Die Schiffe sollen bis Ende Juli in Houston einlaufen.«

      »Ende Juli? Verdammt!«

      »Wohl wahr.

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