Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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Höbel lächelte und erzählte den völlig überraschten Eltern Geschichten von Berghütten, Lawinen, Wilderern, von Übernachtungen im Steilhang und anderes.

      »Mir war klar, daß Dennis die Geschichten größtenteils erfunden hatte. Wahrscheinlich hat er das aus den Büchern und Zeitschriften. Aber schön waren die Geschichten schon. Der Bub liebt die Berge. Wenn es mein Bub wäre, dann würde ich da suchen.«

      »Aber Waldkogel ist weit. Wie will er da hinkommen?«

      Wieviel sie auch redeten, sie kamen nicht weiter. Direktor Dr. Kallmann wollte am Morgen mit den Klassenkameraden von Dennis sprechen. Er hatte die Schüler in der Nacht nicht geweckt. Vielleicht wußten ja seine Klassenkameraden etwas. Die Frau des Direktors gab Dennis’ Eltern zwei Zimmer, damit sie sich etwas ausruhen konnten. Gleich um acht Uhr wollten sie dann doch die Polizei verständigen.

      Als Frau Kallmann Renate Niederhauser um neun Uhr weckte, mußte sie ihr berichten, daß Dennis mit keinem seiner Klassenkameraden über seine Pläne gesprochen hatte. Der Direktor hatte die Polizei informiert und ihr auch ein Bild von Dennis gegeben.

      Renate und Karsten Niederhauser machten sich direkt nach dem Frühstück auf den Weg nach Waldkogel.

      *

      Die erste Anlaufstelle in Waldkogel war die kleine Polizeistation unweit des Rathauses. Gewolf Irminger war bereits per Fax auf dem Dienstweg informiert worden.

      »Also gefunden is der Bub noch net. Und mit der Suche, des is auch schwierig. Also, wenn er hier in Waldkogel auf der Straße rumläuft, da wird er auffallen und ein Bub alleine in den Bergen auch. Aber die Suche in den Bergen is schwierig, wenn net gar unmöglich. Was denken s’ denn, wieviel Wege es hier gibt, rund um Waldkogel?«

      »Sie müssen sofort einen Suchtrupp zusammenstellen!« forderte Karsten Niederhauser.

      Der Polizist lachte.

      »Also erstens, bin i da ganz alleine. Zweitens hab ich schon alle informiert, die i hab informieren können. Obwohl der Bub ja net unbedingt hier in Waldkogel sei’ muß. Des is ja nur eine Möglichkeit von vielen. Aber Sie können beruhigt sein. I hab die Bergwacht informiert. Die werden mal mit dem Hubschrauber suchen. Alle Almen und Berghütten in der ganzen Gegend, die sind schon informiert oder werden noch informiert. Machen Sie sich net so viel Gedanken. I hab auch schon mit unserm Bürgermeister, dem Fellbacher Fritz, gesprochen. Der denkt auch, daß so ein kleiner Ausreißer über kurz oder lang doch einen mächtigen Hunger bekommt. Dann wird der sich schon melden.«

      »Ihre Ruhe möchte ich haben, Herr Irminger!« brüllte Karsten Niederhauser.

      »Sie brauchen gar net so rumschreien hier, mein Herr! Ich habe alles gemacht, was zu machen war. Wo kann ich Sie erreichen, wenn i was hören tue oder der Bub gefunden wird?«

      »Wir werden uns hier Zimmer nehmen. Was gibt es hier an Pensionen oder Hotels?«

      »Wir haben das Hotel ›Zum Ochsen‹. Das ist gegenüber und weiter oben, Richtung Dorfausgang ›Beim Baumberger‹, des ist eine nette kleine Pension. Dann gibt es auch noch Höfe, die Zimmer vermieten. Aber zur Zeit is es schlecht!«

      »Wir wissen, es ist Sommer, Hochsaison!«

      »Ja, des auch! Aber der Toni und die Anna heiraten. Der Toni is der Sohn vom Baumberger. Des gibt eine richtig große Hochzeit. Da sind alle Zimmer ausgebucht. I glaub’ da haben Sie kein Glück! Höchstens können Sie es mal auf einer Alm probieren. Da können Sie Glück haben. Wenn es sein muß, dann müssen Sie im Heu schlafen. Nach der Hochzeit sind dann wieder mehr Zimmer frei.«

      »Karsten, komm, wir suchen uns eine Unterkunft auf einer Alm.«

      Renate gab dem Polizisten Irminger die Handy-Nummern von ihr selbst und ihrem Noch-Ehemann, wie sie Karsten bezeichnete.

      Langsam fuhren sie durch den Ort.

      »Erinnerst du dich, Karsten, wo wir damals übernachtet haben? ›Zum Ochsen‹ hieß das nicht. Vielleicht war das in dieser Pension, ›Beim Baumberger‹. Obgleich ich mich an den Namen nicht mehr erinnern kann. Namen waren noch nie meine Stärke. Ich kann mich aber an das Haus erinnern. Ich fahre mal dahin.«

      Blaß und stumm saß ihr Mann neben ihr. Karsten Niederhauser ließ alles mit sich geschehen.

      Renate hielt vor dem Haus der Familie Baumberger an.

      »Du, Karsten, das war hier! Ich erinnere mich genau.«

      Renate stieg aus dem Auto aus und ging zur Tür. Dort hing ein Zettel.

      »Wegen Familienfeier geschlossen!«

      Renate Niederhauser rüttelte an der Tür. Sie schlug mit Fäusten dagegen.

      Dann hörte sie drinnen etwas. Der Schlüssel wurde umgedreht und zwei Riegel zurückgeschoben. Die Tür ging auf. Verlegen stand Renate Niederhauser vor Xaver Baumberger, der grimmig dreinschaute und wortlos auf den Zettel deutete.

      »Unser Sohn ist weggelaufen aus dem Internat. Er ist erst zwölf Jahre alt. Wir haben Hoffnung, daß er hierher gekommen ist. Wir waren vor ein paar Jahren schon einmal hier in Waldkogel. Da haben wir bei Ihnen übernachtet. Ich weiß ja, daß Sie geschlossen haben, aber können Sie uns nicht doch helfen? Wir waren auf der Polizei. Herr Irminger, der Polizist, meint, wir kämen vielleicht auf einer Alm unter. Können Sie uns nicht helfen? Wir haben die Hoffnung, daß unser Sohn nach Waldkogel will«, sprudelte Renate hervor und ergänzte stockend, was sie wußte. Dabei schwankte ihre Stimme.

      Xaver Baumberger musterte die Frau von oben bis unten. Renate Niederhauser trug einen hellblauen Hosenanzug aus Wildseide und teuerste italienische Schuhe mit dünnen Riemchen und sehr hohen Absätzen. Unter den Arm hatte sie eine kleine Tasche aus Krokodilleder geklemmt, die farblich und vom Material zu den Schuhen paßte. Sie trug Schmuck, eine Goldkette, einen Armreif und verschiedene Ringe, sowie Ohrringe mit kleinen Diamanten.

      »Xaver, wer is des denn?« rief Meta Baumberger aus der Küche und kam gleich darauf zur Tür.

      »Mein Name ist Renate Niederhauser! Hören Sie! Ich bin mir sicher, daß wir vor ein paar Jahren mal bei Ihnen übernachtet haben, zwei Nächte. Unser Auto war kaputt. Damals gab es eine Autowerkstatt neben der Post. Die gibt es wohl jetzt nicht mehr.«

      »Die hat zugemacht! Die sind in die Stadt gezogen, des hat sich hier nimmer gelohnt. So viel Reparaturen gibt es hier net«, kommentierte Xaver. »Jetzt haben die eine Tankstelle und eine Autowerkstatt in der Stadt.«

      Renate beachtete ihn nicht. Sie schaute Meta Baumberger fast beschwörend an.

      »Wir hatten einen kleinen Jungen dabei, dem haben Sie ihre Hasen gezeigt. Er wollte einen mitnehmen. Erinnern sie sich?«

      »Der Junge ist ausgebüxt, abgehauen is der aus dem Internat. Die Frau meint, der könnte nach Waldkogel sein. Vielleicht wollt er ja nach den Hasen sehen?«

      Karsten Niederhauser war jetzt neben seine Frau getreten. Die beiden taten Meta leid. Sie bat sie herein. Xaver schloß die Tür wieder sorgfältig hinter ihnen ab.

      Dann saßen sie in der Küche. Meta stellte ihnen eine kleine Brotzeit hin. Während sie sich die Geschichte der Ehe und die Geschichte über den kleinen Dennis anhörte, kochte sie weitere Gerichte für die Hochzeit, die sie dann einfrieren wollte.

      »Frau

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