Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von Buchner

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner страница 106

Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

Скачать книгу

und vergrub ihr Gesicht in sein Fell.

      »Hast du mich gesucht, mein Kleiner? Ich bin ja wieder da.«

      Friedel Sommerhalder trat aus dem Haus.

      »Schön, daß du wieder da bist. Mutter hat sich Sorgen gemacht. I hab’ mit ihr geredet. I hab’ ihr erzählt, daß i dir einen Antrag gemacht hab’. Sie gibt uns ihren Segen. Des wollt i dir noch sagen.«

      Langsam ging Martina über den Hof, noch immer den kleinen Kater fest an sich drückend. Sie setzte sich auf eine Kiste, die abseits des Scheunentores stand. Friedel folgte ihr und setzte sich neben sie. Es war Vollmond. Der Mond hing wie eine große Lampe über den Bergen, die sich als tiefschwarze Schatten gegen den Sternenhimmel abzeichneten.

      »Anna meint, es wird Regen geben.«

      »Ja, das denke ich auch. Das Vieh spürt es auch. Es ist dann anders als sonst. Wenn du länger hier sein wirst, wirst du die Anzeichen auch sehen.«

      Mohrle lag jetzt auf Miriams Schoß und schnurrte. Sie streichelte sein Fell. Friedel reichte mit seiner Hand hinüber und streichelte ebenfalls den kleinen Kater. Dabei berührte er Martinas Hand. Er hielt sie fest und Martina zog sie nicht zurück. So saßen sie eine Weile da und schwiegen. Friedel dachte, wie schön sich ihre Haut anfühlt. So weich und zart. Martina genoß die rauhe, schwielige Männerhand.

      »Friedel, ich habe nachgedacht. Ich möchte dir jetzt etwas sagen. Ich bitte dich, mich ganz ausreden zu lassen. Ich habe mir überlegt, daß es vielleicht eine Möglichkeit geben kann für uns.«

      Friedels Herz klopfte. Er wagte kaum zu atmen. Er spürte an Tinas Hand, wie angespannt auch sie war.

      Leise sprach Tina weiter:

      »Wenn du willst, dann werde ich auf dem Papier deine Frau. Wir können sofort heiraten. Wir gehen auf das Standesamt. Deine Mutter kann mitkommen. Anna und Toni hätte ich auch gerne dabei. Ob der alte Alois mit runterkommt von der Berghütte, das muß man ihm überlassen. Es ist ein weiter Weg. Martin und Leo sollten wir auch einladen. Leo hat mich gerettet und Martin war mein Doktor. Ich stelle mir eine stille Heirat vor, ohne viel Getue. Wenn du willst, kann das noch diese Woche geschehen. Ich danke dir für deine selbstlose Zuneigung und Fürsorge. Ich werde mich bemühen, dir auch eine gute Frau zu sein. Ich will dir gestehen, daß ich auch etwas für dich empfinde. Sonst würde ich nicht einwilligen, deine Frau zu werden. Jemanden zu lieben ist kein Zeitvertreib. Doch ich wurde tief verletzt und weiß nicht, wann ich mich dir hingeben kann. Es wäre mir lieber, wir könnten mit der Hochzeit noch etwas warten. Doch du hast mich überzeugt, daß eine schnelle Lösung die beste ist. Das war es, was ich dir sagen wollte, Friedel.«

      Friedel drückte fest ihre Hand, und sie erwiderte seinen Händedruck. Martina stand auf. In der Dunkelheit konnte er ihre Gesichtszüge mehr ahnen als sehen.

      »Ich bin damit einverstanden, Tina. Eine kleine Hochzeit, das ist auch mein Wunsch. Ich werde dann mit dem Bürgermeister sprechen. Mutter wird es bedauern, daß wir nicht in der Kirche heiraten. Aber sie wird sich damit abfinden, da bin ich mir sicher.«

      »An deine Mutter habe ich nicht gedacht.« Martina überlegte einen kleinen Augenblick. »Gut, dann können wir auch in der Kirche heiraten. Meinst du, du kannst mit dem Pfarrer reden, daß er uns abends traut? Es gibt oben am Berg eine kleine Kapelle. Vielleicht können wir da heiraten.«

      »I denk schon. Ich werde gleich morgen mit ihm reden und mit dem Bürgermeister auch. Du mußt mitkommen, wenn das Aufgebot bestellt wird.«

      »Morgen so gegen zehn Uhr?«

      »Ja, das paßt. Da sind wir mit der Stallarbeit auf dem Hof fertig. Wäre dir die Trauung am Freitag recht?«

      »Ja, das würde mir passen, Friedel.«

      »Dann sollten wir jetzt mit meiner Mutter reden. Mei, wird die sich freuen.«

      Sie gingen hinein. Friedel hielt Martina die Küchentür auf. Die Sommerhalder-Bäuerin saß am Tisch und nähte gerade den letzten Knopf an der Trachtenweste an, die sie gestrickt hatte.

      »Fertig! Gefällt sie dir? Die ist für dich, Tina!«

      »Für mich? Die ist ganz wunderbar, Bäuerin. Vielen, vielen Dank.«

      »Tina! Des mit der Bäuerin läßt du jetzt, hörst du? Du bist meine Braut. Dann kannst zu meiner Mutter auch Mutter sagen. So ist des Brauch bei uns hier. Net wahr, Mutter?«

      Das war so ganz typisch für Friedel. Wie er auch selten direkte Fragen stellte, so sagte er auch selten etwas direkt.

      »Dann habt ihr endlich zueinander gefunden. Dem Himmel sei Dank! Willkommen, Tina!«

      Die Sommerhalder-Bäuerin schloß Tina in ihre Arme.

      Sie setzten sich an den Tisch und redeten. Das junge Paar würde nach der Hochzeit die unteren Räume im Bauernhaus beziehen und sich einrichten. Gertrud Sommerhalder würde oben in der zweiten Etage zwei Zimmer für sich behalten.

      »Was ist mit deinen Eltern, Tina?« fragte Friedels Mutter schon zu vorgerückter Stunde.

      Auf Martinas Gesicht fiel ein Schatten. Sie dachte nach.

      »Ich will zuerst den Friedel heiraten. Dann können sie es erfahren, daß ich seine Frau bin. Daß mein Kind net vom Friedel ist, das brauchen sie nicht zu wissen. So will ich es haben.«

      »Dann wird es so gemacht, Tina. Hast du sonst noch einen Wunsch? Mußt es nur sagen.«

      Martina lächelte zaghaft.

      »Vielleicht können wir dann ja morgen zum Forsthaus spazieren? Ich wäre so gern mit dir zum Forsthaus gegangen.«

      Friedel strahlte über das ganze Gesicht. Er wußte, daß Tina ihm damit sagen wollte, daß sie ihn liebt.

      Gertrud Sommerhalder zog sich dann bald zurück.

      »Gute Nacht, mein Madl! Schlaf gut.«

      »Gute Nacht, Bäuerin!« Dann fügte Tina leise hinzu: »Schlaf gut, Mutter Trudel.«

      Die Bäuerin strich Tina liebevoll über das Haar.

      Martina und Friedel hörten, wie die Bäuerin die Stufen hinaufging.

      »Du hast mei Mutter sehr glücklich gemacht. Jetzt weiß sie, daß es weitergehen wird mit dem Hof.«

      »Ja, das wird es.«

      »Darfst net denken, daß i dich nur heirate wegen dem Hof und weil eine junge Frau endlich auf den Hof muß, Tina. Ich lieb’ dich wirklich. Die Mutter mag dich auch.«

      »Das weiß ich, Friedel. Jetzt bin ich aber müde und möchte zu Bett.«

      Friedel ging mit bis zur Tür der kleinen Kammer, in der Tina untergebracht war. Verlegen blieb er stehen.

      »Du sollst wissen, daß ich dich jetzt gerne küssen würde. Das wäre das mindeste. Aber ich will dich nicht drängen. Sagen wollte ich es dir nur.«

      »Bleib ganz ruhig, Friedel.«

      Tina legte ihre Hand auf seine Schulter und hauchte ihm einen Kuß auf seine Wange.

Скачать книгу