Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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      »Nein, dieser unsinnige Gedanke kommt mir net. Ich bin nämlich fest davon überzeugt, daß du mich auch liebst. Wann kann ich mit deiner Antwort rechnen?«

      »Ich weiß nicht. Ich muß nachdenken. Du mußt warten!«

      Martina nahm den Korb mit den Gartenkräutern.

      »Du kommst rein zum Essen? Deine Mutter wird mich fragen, ob wir uns ausgesprochen haben.«

      »Ja, ist alles in Ordnung.«

      Friedel schaute Martina nach, wie sie fortging. Sein Herz war wund und voller Mitleid. Er war sich so sicher, daß sie ihn liebte. Wie gern wäre er ihr nachgelaufen, hätte sie in seine Arme geschlossen, an sein Herz gedrückt und ihr seine ganze Liebe gegeben. Doch Friedel wußte, daß er ihr Zeit lassen mußte. Er ängstigte sich auch, daß sie seinen Antrag ablehnen könnte.

      *

      »Schmeckt gut mit dem extra vielen Schnittlauch drin, Tina.«

      Martina lächelte ihn an.

      »Freut mich, Friedel. Dann kann ich dir ja noch eine Portion auf den Teller geben.«

      »Nimm du dir auch noch etwas. Mußt ja jetzt für zwei essen.«

      »Ah, ich seh, ihr habt euch ausgesprochen. Das freut mich. Und was meinst du, Friedel, zu der Sache, daß die Tina hierbleibt? Sie könnt mit dem Kind ins Altenteil ziehen.«

      »Das muß jetzt doch noch net entschieden werden. Da ist noch Zeit, Mutter. Wichtiger ist mir, daß die Tina net mehr so schwer arbeitet. Sie soll auch morgens länger schlafen. I steh früher auf und mach das Federvieh mit. Dann will ich haben, daß die Tina jeden Abend einen kleinen Spaziergang macht. I hab’ in einer Zeitung gelesen, daß des gut sein soll für werdende Mütter. Hier in den Bergen ist die Luft noch viel besser als in der Stadt. Des wird der Tina guttun und dem Ungeborenen auch.«

      »Richtig, Bub!«

      »Und alleine soll’s auch net gehen. Einen Abend gehst du mit ihr und am nächsten begleite ich sie auf dem Spaziergang.«

      Er schaute Tina entschlossen an.

      »Das wird so gemacht, Tina. Daran wirst du dich gewöhnen müssen. So eine Schwangerschaft ist keine Krankheit, aber deshalb soll man net leichtsinnig sein. Ein bissel Vorsorge hat noch net geschadet.«

      Tina sagte nichts. Sie aß weiter. Ihr Herz klopfte. Sie war gerührt von seiner Fürsorge. Er meinte es offensichtlich ernst.

      Sie aßen fast schweigend zu Ende.

      »Wer soll mit dir gehen, Tina? Soll die Mutter mit dir gehen oder ich?«

      »Keiner! Ich habe mich mit der Anna verabredet. Sie bleibt heute nacht auf dem Baumberger-Hof. Sie hat heute nachmittag ihr Brautkleid abgeholt und will morgen früh in die Stadt fahren, sich Schuhe kaufen.«

      Martina warf einen Blick zur Uhr.

      »Dann geh, Tina. Mit dem bissel Geschirr werde ich schon alleine fertig«, sagte Gertrud Sommerhalder.

      Martina schlüpfte in ihre Jacke und ging.

      Anna wartete schon. Die beiden Frauen schlugen den kleinen Weg ein, der hinter der Kirche vorbei auf einen Hügel führte. Oben hatte der Bürgermeister Fellbacher einen Grillplatz anlegen lassen. Sie waren allein.

      Anna ging voraus und setzte sich auf eine Bank.

      »Von hier aus hat man einen schönen Ausblick auf Waldkogel. Toni hatte mir den Platz gezeigt, ganz am Anfang. Da machte er mit mir so eine Art Führung durch den Ort.«

      Anna lachte herzlich, als sie sich daran erinnerte.

      »Dem Toni kam es dabei weniger darauf an, mir alles zu zeigen, als mich den Waldkogelern zu zeigen. Sobald uns jemand begegnete, legte er den Arm um meine Schultern und küßte mich.«

      Anna klopfte einige Male mit der Hand auf die Sitzfläche. Martina setzte sich zu ihr.

      »Was hat die Trudel gesagt?« fragte Anna direkt.

      »Die hat mich mit offenen Armen aufgenommen. Ich habe den Eindruck, die freut sich auf mein Kind. Ich kann bleiben und sie will mir helfen. Wir haben viel geredet. Sie denkt sich das so. Zuerst soll ich mein Kind bekommen. Wenn ich das dann nicht mehr stille, dann könnte ich mir auch eine Halbtagsarbeit in der Stadt suchen. Sie würde dann als Ersatzoma das Baby hüten. Sie meinte, es wäre schade, wenn meine ganze Ausbildung umsonst wäre. Außerdem käme ich dann unter Leute.«

      »Das hört sich gut an. Wirklich gut. Siehst du, es ist alles viel einfacher als du gedacht hast, Tina.«

      »Wie man sieht. Ich habe mich noch nicht endgültig entschieden. Zwar habe ich der Bäuerin zugesagt und ich will sie auch nicht enttäuschen, wo sie so hilfsbereit ist.«

      Anna unterbrach sie:

      »Laß mich raten! Friedel! Er bereitet dir Kopfzerbrechen. Du mußt mit ihm reden, Tina. Das habe ich dir doch gesagt.«

      »Ach, Anna, das habe ich doch heute nachmittag gemacht. Jetzt ist alles noch viel komplizierter.«

      »Wieso? Will er nicht, daß du bleibst?«

      »Ganz im Gegenteil. Es stört ihn scheinbar überhaupt nicht, daß ich schwanger bin, von Mark. Er nahm das sehr gelassen hin. Wenn es nach ihm geht, dann kann ich nicht nur auf dem Hof bleiben. Er will, daß ich als seine Frau bleibe.«

      Martina schaute Anna an.

      »Das überrascht mich nicht. Er liebt dich! Er liebt dich wirklich!«

      »Das habe ich ja mittlerweile auch begriffen. Er würde mich am liebsten sofort heiraten. Je früher, desto besser, meint er. Das Kind bekäme dann seinen Namen, und er würde als Vater eingetragen.«

      »Das ist doch ein wunderbares Kompliment. Er beweist dir so seine Liebe.«

      »Anna, das weiß ich ja. Doch kann ich das wirklich machen?«

      »Das mußt du entscheiden. Was spricht dagegen?«

      Anna zählte die Vorteile auf.

      »Anna, das weiß ich alles. Friedel ist mir außerdem nicht unsympathisch.«

      Jetzt schüttelte sich Anna vor Lachen.

      »Nicht unsympathisch! So nennst du das? Das ist die Untertreibung des Jahrtausends. Du liebst ihn doch auch! Das hast du mir selbst gesagt. Erinnerst du dich?«

      Anna schaute Martina eindringlich an.

      »Ja, ich erinnere mich. Also gut, dann gestehe ich es dir. Ich mag Friedel auch.«

      »Nein, Tina! Du magst Friedel nicht, du liebst ihn. Du liebst ihn auf eine ehrliche und anständige Art und Weise.«

      »Stell mich nicht auf den Sockel, Anna. Das habe ich nicht verdient.«

      »So! Dann will ich dir mal sagen, wie das auch noch anders hätte ablaufen können. Friedel hatte schon

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