Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von Buchner

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner страница 44

Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

Скачать книгу

Franzi! Willst mal wieder ins Dorf?«

      »Ja, i denk, ich muß mit meinen Eltern sprechen. Die wissen ja noch nix vom Jörg oder wie er auch immer heißen tut. Der arme Kerl ist sich nicht einmal bei seinem Namen sicher. Wenn ich nur daran denk, wie er leidet, dann zerreißt es mir fast das Herz. Ich muß mit meiner Mutter und mit dem Vater drüber reden. Sie sollen es von mir erfahren und nicht durch das Gerede der Leut. Das bin ich ihnen schuldig.«

      »Richtig so, Franzi! Dann steig mal ein.«

      Franzi holte ihr großes Schultertuch aus dicker Wolle und stieg in den Landrover der Bergwacht.

      Sie hielt sich nicht lange auf der Oberländer Alm auf. Sie bat Hilda und Wenzel, am nächsten Morgen ihre Kühe mitzuversorgen, weil sie so früh noch nicht zurück wäre.

      Leo Gasser setzte Franzi vor dem Dollinger Hof ab. Der Hund kam gleich angelaufen und sprang freudig bellend an ihr hoch. Ihre Eltern kamen aus dem Haus.

      »Kind, wo kommst du denn her?«

      »Mei, Vater, wo soll ich schon herkommen? Von unserer Alm natürlich! Der Leo war oben und hat mich mit runtergenommen. Die Kühe werden morgen früh vom Wenzel versorgt.«

      Sie gingen hinein. Drinnen betrachteten die Eltern ihre Tochter genau.

      »Gut schaust aus, Franzi. Die Alm scheint dir gut zu bekommen. Hast eine schöne frische Farb im Gesicht – und deine Augen leuchten vor Glück, wie zwei Sterne am Nachthimmel.«

      »Danke, Vater! Schön hast das gesagt. Von dir freut mich das besonders, weil du doch net gewollt hast, daß ich auf die Alm geh.«

      »Ich wollt dir die schwere Arbeit net zumuten. Na ja, bald ist es vorbei. Dem Knecht geht es schon wieder ganz gut. Der Bruch war wohl doch nicht so kompliziert. Er hat jetzt einen Gehgips. Er wird nächste Woche entlassen. Wir haben ihn besucht. Er will auf der Alm sein Bein auskurieren. Er ist ganz krank vor Sehnsucht nach den Bergen. Außerdem ist es egal, wo er rumhumpelt. Hier oder oben auf der Alm. Dann kann er dir vielleicht sogar zur Hand gehen.«

      »Ich freu mich, daß es ihm bessergeht.«

      Franzi setzte sich an den Tisch.

      »Wo ist denn der Lenz?«

      »Der ist bei seiner Braut. Ich glaub net, daß er heut noch mal kommt. Wirst ihn dann erst morgen früh sehen.«

      »Das macht nichts. Ich bin ganz gern mit euch alleine. Ich muß nämlich mit euch reden. Da macht es sich ganz gut, daß der Lenz nicht dabei ist. Er wird’s noch früh genug erfahren.«

      »Was denn?«

      Franzi griff sich an die Kehle. Ihr Hals fühlte sich trocken an und vor Angst schnürte es ihr die Kehle zu. Ihre Mutter warf ihr einen prüfenden Blick zu. Dann schenkte sie ihr ein Bier ein und für sich und ihren Mann auch eins.

      Sie prosteten sich zu.

      »Na, wo soll ich anfangen?« Franzi griff nach der Hand ihrer Mutter. »Du erinnerst dich an den Tag, als du mich mit Blumen zum Pfarrer geschickt hast?«

      »Ja! Da warst du recht sonderbar, als du zurückgekommen bist.«

      »Das hat eben seinen Grund gehabt, Mutter. Ich wollte und konnte damals noch nix sagen. Aber jetzt kann ich es euch sagen.«

      Franzi schaute ihre Eltern voller Freude an.

      »Also, an diesem Morgen, da hab’ ich einen Mann getroffen. In den hab’ ich mich verliebt!«

      Ihre Eltern sagten nichts. Es war ganz still in der großen Wohnküche, nur das Ticken der Wanduhr war zu hören. So sah sich Franzi genötigt, weiter zu erzählen.

      »Ja, und ich habe ihn droben auf dem Berg wiedergesehen. Das heißt, der Toni Baumberger, der Bergwacht Leo und der Doktor haben ihn gefunden und zu mir auf die Alm gebracht.« Und mutig fügte Franzi hinzu, dabei lag ein gewisser Stolz in ihrer Stimme: »Die hatte ich losgeschickt, ihn zu suchen, weil ich wußte, daß wir zusammengehören. Er hat’s auch gewußt. So war er gleich damit einverstanden, daß die drei ihn bei mir abliefern. Ich sage euch gleich, den will ich und den hab’ ich!«

      »Das Kind muß auf der Alm einen Sonnenstich bekommen haben, Wilma. Fühl mal ihren Kopf! Die Franzi muß Fieber haben. Sie red ja ganz wirres Zeug. Wirst du daraus schlau?«

      »Ruhig, Pius! Ich versteh’ schon. Du wirst auch verstehen. Schau sie dir doch nur an, unsere Franzi. Wie glücklich sie ausschaut! Bist glücklich, Franzi, wie?«

      »Ja, Mutter! Ich bin glücklich.«

      »Warum hast denn deinen Liebsten nicht gleich mitbracht?«

      »I wollt halt erst mal allein mit euch reden. Jörg ist beim Toni auf der Berghütte und hilft ihm beim Renovieren. Aber wenn ihr wollt, dann komm ich am Sonntag mit ihm her.«

      Allmählich begriff ihr Vater.

      »So, dann ist er doch beim Toni gewesen, und du bist auf der Alm gewesen. Da bin ich beruhigt.«

      Franzi warf ihrer Mutter einen flehentlichen Blick zur Unterstützung zu. Dann schaute sie ihrem Vater direkt in die Augen.

      »Nein, Vater, der Jörg war bis heute bei mir auf der Alm. Ich hab’ ihm die eine Kammer gegeben.«

      Der Dollingerbauer lief rot im Gesicht an. Er holte Luft. Aber Franzi kam ihm zuvor:

      »Vater, ich warne dich! Sag jetzt nicht etwas, was du bereuen tust. Ich bin alt genug und weiß, was ich tue. Hör mir erst zu Ende zu! Ich hab’ nämlich noch nicht alles erzählt.«

      Pius Dollinger trank das Bierglas in einem Zug halb aus. Er wischte sich den Schaum vom Oberlippenbart.

      »Gut, Franzi! Erst red’st du, dann ich!«

      Nach und nach erzählte Franzi ihren Eltern von ihrem Schatz. Sie ließ nichts aus. Sie sprach von dem tiefen inneren Gefühl, das sie veranlaßt hatte, bei Toni um Hilfe zu suchen.

      Sie erzählte, wie und wo die drei Freunde ihn dann gefunden haben. Sie ließ auch die Diagnose von Doktor Martin nicht aus.

      »So, jetzt wißt ihr alles. Jedenfalls lieb ich ihn und er mich. Er kann zupacken, Vater. Er wird dir gefallen. Er hat ganz schnell das Melken rausgehabt und käsen kann er auch schon. Nur mit dem Heumachen, das klappt noch nicht so gut. Er tut sich noch etwas schwer mit der Sense am Hang. Aber ich bin mir sicher, daß er das auch noch lernen tut.«

      Flehentlich schaute sie ihre Eltern an.

      »Mutter! Vater! Ich liebe ihn wirklich – und er liebt mich. Er tut mir so leid. Er kann sich nur an ganz wenig erinnern. Er kann nicht einmal mit Sicherheit sagen, ob Jörg wirklich sein richtiger Name ist. Wie soll das nur weitergehen?«

      »Wilma, hol den Schnaps! Ich muß mich erst mal stärken. Schenk mir gleich einen Doppelten ein.«

      Pius kippte das erste Glas. Dann schenkte ihm seine Frau nach. Auch das trank er sofort in einem Zug aus.

      »Franzi, da weiß ich auch nicht, was zu tun ist, in so einem Fall. Wilma, was meinst

Скачать книгу