Apache Cochise Staffel 2 – Western. Frank Callahan
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Howard nickte.
»Sherman und Sheridan tragen sich mit der Absicht, mich durch General Crook ablösen zu lassen. Das sagt Ihnen doch genug, oder nicht? Crook wird meine humane Linie nicht weiterverfolgen. Er braucht Erfolge, wenn er im Südwesten den Befehl übernimmt. Sie verstehen?«
Haggerty blinzelte müde und ein wenig gereizt in das flackernde Kerzenlicht.
Draußen tobte der Blizzard. John hatte tiefe Ringe unter den Augen, und die Wildlederkleidung hing schlaff um seinen Körper.
»Wohin werden Sie in einem solchen Fall versetzt, General?«
»Das Oberkommando will mich ins Sioux-Gebiet nach Dakota schicken. Auch dort ist ein neuer indianischer Messias auferstanden und schickt sich an, die Weißen aus seinem Land zu vertreiben.«
»Das wäre schlimm, Sir, sehr schlimm für die Chiricahuas«, sagte John schleppend. »Ich glaube, das hat Cochise auch nicht verdient. Die Weißen machen ihn nur so schlecht, und er ist durchaus nicht der reißende Wolf, für den sie ihn immer hinstellen.«
Der General breitete die flachen Hände aus. Eine hilflose Geste, ja, aber eine, die die Lage der Armee in diesem Landesteil kennzeichnete.
»Sie, Haggerty, könnten die Situation vielleicht retten. Ich verlange nicht von Ihnen, daß Sie allein oder mit einer Handvoll indianischer Scouts in die Dragoons reiten. Nein, nein, dazu ist mir Ihr Leben viel zu wertvoll. Ich denke vielmehr an einen Mann, der mit dem Jefe noch enger befreundet ist als Sie.«
John winkte ab. »Sie reden von Thomas Jeffords, nicht wahr?«
»Richtig. Cochise und er sind so etwas wie Blutsbrüder, oder?«
Haggerty lachte bitter. »Das war einmal, Sir. Nach den Vorfällen beim Paß, als Bascom, dieser Grünschnabel, Cochises männliche Sippe hängen ließ, und der verlorenen Schlacht gegen die California Volunteers dürfte dem Häuptling nicht mehr viel an der Freundschaft der Weißen gelegen sein.«
»Es muß einen Weg geben, Haggerty. Ich schilderte Ihnen die Situation, die nie so ernst wie in diesem Augenblick war. Der Schneesturm wird morgen oder übermorgen vorbei sein. Für Schnee ist die Jahreszeit noch nicht weit genug fortgeschritten. Reiten Sie hinauf zum Paß und sprechen Sie mit Mr. Jeffords. Ich bitte Sie um diese Gefälligkeit, Mr. Haggerty.«
»Eine Gefälligkeit, die mein Leben kosten kann, Sir.«
Johns Stimme klang düster und ablehnend.
»Ich bin keine Spielernatur, General. Aber möglicherweise ist das Risiko immer noch besser, als hier zu sitzen und auf etwas zu warten, was nie eintreffen wird.«
»Darf ich Ihre Worte als Zustimmung auffassen, John Haggerty?«
Der Scout strich sich über sein gewelltes braunes Haar und antwortete: »Bleibt mir ein anderer Weg, General? Ich glaube nicht. Was die Armee versiebte, muß ein kleiner Scout wieder in die Reihe bringen. Wenn sich der Blizzard gelegt hat, reite ich zum Paß.«
White und Walmann standen auf und drückten Haggerty fest die Hand.
*
Sturm und bittere Kälte hatten zugenommen, schnitten Weißen wie Roten ins Fleisch und unterkühlten ihr pulsierendes Blut. Larry Osborne hatte die Pferde nach hinten gebracht
und an dorniges Gestrüpp gebunden. Ihnen durfte nichts passieren. Ohne Pferde waren sie dem Unwetter und dem rauhen Land hilflos ausgeliefert.
Zu dritt stemmten sie sich gegen den Orkan und schützten mit den Händen ihre Augen gegen die peitschenden Flocken. Marley ging in der Mitte. Ein entschlossener Zug lag auf seinem stoppelbärtigen Gesicht. Larry schien bleich unter der gebräunten Haut zu sein. Ob vor Kälte oder aus Angst vor den Apachen, wer wußte es schon. Buck Tinatra schienen weder Kälte noch Indianer zu interessieren. Er stampfte wie ein Bulle durch den hohen Schnee und hatte nur Augen für die Gegner.
Aber die Erkenntnisse, daß der sichere Tod in Form von heißem Blei oder geschwungenen Skalpmessern auf sie wartete, lähmte sie alle drei. Marley warf einen langen Blick zu den Chiricahuas hinüber. Die Indianer standen mit starren Mienen im Halbkreis und schienen nicht zu frieren.
Cochise war vor die Front getreten. Neben ihm stand Naiche. Der Häuptling sah nicht zu ihnen herüber. Er blickte auf einen Ring vereister Büsche, die am Fuß der aufragenden Felswand wucherten.
Marley konnte sich nicht auf die Dinge konzentrieren, die den Häuptling interessierten. Die Kälte drang ihm bis auf die Haut. Er brachte es einfach nicht fertig, seine Gedanken zu konzentrieren.
Höchstens noch 20 Yards trennten die Sternträger von den Outlaws. 20 Yards, von denen jeder den Tod bringen konnte. Inzwischen waren es nur noch 18 Yards. Die kurze Distanz bis zum sicheren Verderben, wenn es ihnen nicht gelang, schneller als die beiden Desperados zu sein.
15 Yards…
Cochise schien Marshal Marley zu fixieren. Was ging im Gehirn des Häuptlings vor? Bewunderte er die Weißen, die in diesem Land das Gesetz vertraten und sich für das Gute einsetzten? Andrew wußte das nicht.
In diesen Situationen blieb nicht einmal die Zeit, darüber nachzudenken, weil er sich nur auf das eine konzentrieren mußte, auf das, was ihm bevorstand.
Das Duell im Blizzard nahm seinen Anfang. Wie mochte es enden?
Gab es nicht doch noch eine Möglichkeit, die Schießerei zu verhindern? Marley blieb stehen, hielt mit ausgetreckten Armen Larry und Buck zurück. Er legte die Hände trichterförmig an den Mund und rief: »Ergebt euch, Atkins! Wenn ihr noch einen Funken Verstand im Kopf habt, dann laßt die Gewehre fallen und kommt uns entgegen. Ich sichere beiden eine faire Gerichtsverhandlung zu.«
»Und wenn wir das nicht tun?«
»Dann werden wir es hier und jetzt miteinander ausschießen.«
»Ein für allemal, Blechstern.«
»Atkins, überlegt es euch! Ich gebe euch noch zehn Sekunden Zeit, dann kommen wir und holen euch!«
Kilkenny schrie: »Geh zum Teufel, Blechstern! Lebend kriegst du mich nicht.«
»Dann eben tot. Das Gesetz hat euch gestellt, und das Gesetz wird euch richten, weil es in diesem Augenblick das Recht vertritt.«
»Was willst du damit sagen?«
»Daß Recht und Gesetz eins sind, auch wenn keine Jury euch aburteilt.«
»Ach, fahr zur Hölle, Bastard!«
Marley setzte sich wieder in Bewegung. Er spürte die Kälte über seine Beine in den Körper kriechen. Der Gefahr, unbeweglich zu werden, durfte er sich nicht aussetzen, wenn er in diesem Duell überhaupt eine Chance haben wollte. Der Revolverschwinger war schnell, und er verstand auch zu treffen, selbst bei einem solchen Höllenwetter.
Kilkenny dagegen war nur ein brutaler Mörder, der selbst noch einem verwundeten Hund in den Rücken schoß, weil er Angst vor dessen Zähne hatte.
»Atkins, nimm deine Chance wahr und tritt wenigstens zur Seite!« rief der Marshal. Der Sturm riß ihm die Worte förmlich von