Apache Cochise Staffel 2 – Western. Frank Callahan
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»Blechstern, hast du gehört? Einen hübschen, hat er gesagt. Einen hübschen Holzkopf – klar. So, jetzt werde ich dir beweisen, daß ich recht habe und danach deinen Anteil an dem Zaster kassieren. Kopf und Kehlkopf, Junge – sind das keine zwei Köpfe?«
»Hahahaha!« machte Buck bärbeißig.
Er trat vom Sattel aus nach Larry, der sein Pferd schnell aus der Reichweite des Beines brachte.
»Kommt, Jungs, treibt euren Blödsinn im warmen Saloon. Mir kriecht langsam der Frost ins Gebein.«
Marley trieb seinen Braunen an und sah wenig später die ersten Häuser aus dem Schneetreiben auftauchen.
*
John Haggerty ging noch während der froststarren Nacht in seine Unterkunft zurück. Der Auftrag gefiel ihm nicht. Wenn Cochise sein Hauptquartier in den Dragoons aufgeschlagen hatte, war es nicht leicht, das Versteck auf Anhieb zu finden.
Auch konnte John beim besten Willen nicht sagen, ob sich Thomas Jeffords bereit erklärte, ihm zu den Chiricahuas zu folgen. Jeffords’ Verhältnis zu Cochise war seit Bascoms Hängepartie beim Paß sicherlich nicht mehr so gut, daß er dem Häuptling ohne Vorankündigung oder dessen Einwilligung gegenübertreten konnte.
Wie auch immer, Haggerty fühlte sich nicht wohl in seiner Haut. Zu viele Dinge waren in der letzten Zeit geschehen, die alles außer Kontrolle brachten und das Verhältnis zwischen Weiß und Rot trübten.
Cochises Niederlage beim Paß mußten ihm erneut klagemacht haben, wie gefährlich die Weißen waren, und daß sein Volk zum Untergang verurteilt war, ohne daß er oder die Tapferkeit seiner Krieger diese Entwicklung aufhalten konnten.
Cochise mußte wieder seine alte Taktik anwenden und einen Guerillakrieg führen. Aus dem Hinterhalt zu kämpfen lag den Apachen mehr, als sich in offener Feldschlacht zu stellen. Sie waren Wüsten- und Gebirgsbewohner und keine Prärieindianer, die hoch zu Roß, die Streitaxt in der Faust, gegen die Front der Widersacher anrannten.
»John spürte die grausame Kälte, die ins Fleisch schnitt, den Winddruck und den peitschenden Schnee, der auf seiner Gesichtshaut prickelte. Und er hörte den gefrorenen Harsch unter seinen Stiefeln knirschen.
Aber seine Gedanken waren weit fort. Vor seinem geistigen Auge sah er ein schmales Gesicht, das sich braun und glatt über den Wangenknochen spannte. Und er sah zwei volle, weiche, nachgiebige Lippen. Er sah Tlaina, Cochises Schwester, vor sich.
Als John seine Unterkunft betrat, schlug ihm eisige Kälte schmerzhaft entgegen. Er ging zum Kerosinofen und zündete ihn an. Bald darauf strahlte die dünne Blechwand Wärme und Geborgenheit aus. Er bewohnte sein Zelt allein und genoß die Stille, die nur vom Heulen des Orkans unterbrochen wurde.
Müde und nachdenklich warf er sich auf sein Feldbett, ohne die Stiefel auszuziehen. Zwei gute Gründe hatten ihn bewogen, das Himmelfahrtskommando anzunehmen. Nicht die Weißen und General Howard taten ihm leid. Nein, bewahre. Cochise und dessen Kriegern galt sein Mitgefühl.
Die Weißen hatten diesen großen indianischen Heerführer, dessen Name zu Lebzeiten bereits Legende war, gejagt, verraten und gedemütigt. Und als er, dieses Lebens überdrüssig, zurückschlug, wurde er als Wilder, als Barbar und kaltblütiger Killer hingestellt.
John kannte die Geschichte der Chiricahuas. Er hatte sie vom ersten Tag an miterlebt und zu steuern versucht. Er und Curt Miller, der Scout, der einer Dummheit wegen sein Leben hatte lassen müssen.
Miller war am Marterpfahl gestorben. Er, Haggerty, lebte und war nicht bereit, einer zweiten Dummheit wegen ebenfalls sein Leben einzubüßen. Cochise war nicht gut auf Weiße zu sprechen, nachdem man fast seine ganze Sippe umgebracht hatte.
John starrte auf die niedrige Zeltdecke und überlegte sich, wann der Stoff unter der Schneelast zerreißen mochte. Die Stunden vergingen qualvoll langsam. Seine Gedanken erschöpften sich. Hatte es Sinn, ein Programm für sein Vorgehen aufzustellen?
Er stand auf, ging zu einem flachen Schrank. John Haggerty trank selten, aber in dieser sturmdurchtosten Nacht brauchte er einen Drink. Er füllte sich das Glas halbvoll mit Red-Eye, einem gewöhnlichen Soldatenwhisky. Mit einem einzigen Schluck schüttete er den scharfen Alkohol hinunter.
Mit dem Glas in der Hand ging er zum Zelteingang, löste die Verschlußspangen und öffnete die Klappe. Der Himmel war heller geworden. Ein neuer Tag brach an. Was brachte dieser Tag?
Die Front an der Indianergrenze war erstarrt. Von den nahen Forts Buchanan und Bowie zogen Patrouillen durch die Lande. Aber Chiricahuas waren nie dort, wo Patrouillen ritten. Chiricahuas kämpften vom Gebirge aus, und dorthin ritten die Langmesser nicht.
John zuckte unwillkürlich zusammen. Der Hornist blies zum Wecken. Hell schmetterte das Trompetensignal durch den aufglimmenden Morgen und wurde vom Orkan zerrissen.
Der Scout ging zum Küchenzelt, empfing seine Morgenration an Kaffee, Brot und Fleisch, Fett und Jam, und kehrte zufrieden in sein Zelt zurück. Als er gefrühstückt hatte, verließ er seine Unterkunft und arbeitete sich stampfend zu den Stallzelten im hinteren Teil des Lagers.
Der Corporal der Stallwache kannte ihn gut und sattelte immer die besten Pferde für den Chiefscout.
»Heute ausreiten, Chief? Bei diesem Sauwetter?«
»Wenn der Sturm nachläßt, Wilson. Ist der Braune mit der Blesse und der tiefen Brust frei?«
»Für Sie immer. Sie sagen mir rechtzeitig Bescheid, wenn Sie ausreiten wollen. Wohin soll’s denn gehen?«
»Zum Paß. Ich muß mit Thomas Jeffords ein paar Worte unter vier Augen reden.«
»Ach? Sie sind befreundet, stimmt’s?«
»Nun ja«, sagte Haggerty und grinste. »Jeffords ist schon ein prima Kerl, wenn auch manchmal etwas eigenwillig. Also dann, so long, Pferdebändiger!«
Sie lachten beide, Wilson laut und herzlich. John Haggerty ging wieder und stemmte seinen Körper gegen den Sturm. Von Norden sah er eine vierspännige Kutsche in das Lager rollen. Sie kam bis zum Zentrum und hielt vor dem Besprechungszelt der Offiziere.
John blieb stehen und bedeckte seine Augen gegen den prickelnden Schnee mit der Hand. Der Kutscher stieg ab, öffnete den Verschlag und ließ einen Offizier aussteigen.
Brevet General West.
»Zur Hölle mit dem Bastard!« murmelte Haggerty wütend.
Seit Millers Tod war John nicht mehr gut auf West zu sprechen. Der Scout wußte, daß West vom Oberkommando kam und einen ganzen Sack voll Weisheiten mitbrachte, die nichts taugten. Die Lehren aus West Point waren an der Indianerfront im Südwesten so sinnlos wie der ganze Krieg gegen die Apachen.
Übernächtigt und müde suchte Haggerty sein Zelt auf und legte sich auf das Feldbett.
*
Drei Sternträger staksten durch den hohen Schnee auf der Main-Street. Die Adobe- und Feldsteinhäuser lagen klein und geduckt unter den weißen Massen. Vor der Bank standen zwei Männer und unterhielten sich trotz des kalten Wetters.
Als sie die drei Gesetzesvertreter sahen, wichen sie zurück