Apache Cochise Staffel 2 – Western. Frank Callahan
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Der magere Clerk starrte ihn an, als hätte Marley ihm etwas über die Beschaffenheit des Mondes erklärt.
»Zweitausend? Wofür, Marshal? Bei Gott, wir haben keine fünfhundert Dollar mehr in unserem Geldschrank, wie soll ich da zweitausend lockermachen?«
»Mach auf und zahl, Mensch!«
Er öffnete die Schatulle der Satteltasche und stülpte sie um. Geldpäckchen rutschten heraus und häuften sich auf dem Tisch. Der Clerk bekam Augen wie ein Karpfen auf dem Trockenen, stieß einen Schrei aus und rannte davon. Kurz darauf kam er mit einem Befrackten zurück, der die Schöße seines Prince-Albert-Rocks wie einen Kometenschweif hinter sich herwehen ließ.
Beide standen andächtig vor dem Geld und falteten die Hände wie im Gebet. Marley fragte angewidert: »Kann ich endlich die Quittung über Zweitausend unterschreiben?«
»Ich bin Martin Bellmann«, erklärte der Befrackte und reichte Marley die Hand.
Der Marshal brummte: »Freut mich. Noch mehr freut es mich aber, wenn Sie die zweitausend Mäuse auf den Tisch blättern und…«
»O ja, Sir. Selbstverständlich. Ich bot eine Belohnung für die Wiederbeschaffung der geraubten Summe. Die Banditen sind also tot?«
Marley rieb mit Daumen und Zeigefinger. »Wird’s bald?«
Bellmann hob abwehren die Hände. »Zuerst müssen wir das Geld zählen, Sir. Das ist bei uns Prinzip. Schließlich sind wir ein Bankunternehmen und kein Warenhaus.«
»Wie lange dauert das?«
»Eine Stunde – oder mehr, Sir.«
Marley registrierte das Zögern und den Widerwillen in dem Bankier, von dem zurückgebrachten Geld eine Belohnung abzweigen zu müssen. Wütend sagte er: »Verdammt und zugenäht, so lange warte ich nicht. Ich habe Hunger. Kommt, Jungs, lassen wir den Gentlemen sich am Zaster ergötzen, wir schlagen uns inzwischen die Bäuche voll.«
Er warf einen mitleidigen Blick auf die beringten, gierig zitternden Hände, die im Geld wühlten und die
Banknotenbündel zu stapeln begann. Der Marshal sagte grimmig: »Mr. Bellmann, wir kommen in einer Stunde wieder? Es gibt kein Kneifen und Verzögern. Kapiert? Zweitausend auf den Tisch, dann erst sind Sie uns los.«
Der Bankier sah ihn lauernd an.
»Dürfen Gesetzesbeamte Prämien annehmen, Marshal?«
»Gesetzesbeamte nicht, aber meine beiden jungen Helfer hier. Sie sind mitgeritten, weil ich verwundet bin, und sie halfen, Ihr Geld wieder zurückzuholen. Bye, bye!«
Er stampfte wütend hinaus. Der Geiz des Bankiers erstickte ihn förmlich. Auf der Straße zerrte der Orkan wütend an seiner Kleidung und machte ihn noch wütender. In der Mitte der Main Street blieb er stehen, deutete auf eine Cantina und zog fragend die Brauen in die Höhe. Als Buck und Larry nickten, stampfte er durch den Schnee und stieß die Schwingtür auf.
»Essen!« befahl er dem hereineilenden Wirt. »Viel Essen und heiß wie die Hölle. Dazu einen Eimer voll Kaffee für jeden! Dalli, Behüter voller Flaschen!«
»Si, Señor, si.«
Der mexikanische Wirt und eine alte Indianerin mit Zöpfen, die fast zum Boden reichten, schleppten heran, was Küche und Keller für verwöhnte Gringos hergaben.
Dazu gab es schwarzen Kaffee, der noch einen Schuß heißer als das Höllenfeuer war, Baconora und Pulque. Besonders dem Baconora sprachen die Freunde fleißig zu, und so blieb es nicht aus, daß sie nach einer Stunde einen tüchtigen Rausch hatten. Marley stand auf, zahlte und schwankte zur Tür.
Der Orkan hatte nachgelassen. Es schneite zwar noch, aber nicht mehr so stark. Feiner, körniger Schnee bedeckte die Main Street und rutschte hier und da unter Donnergetöse von den schrägen Dächern auf die Straße.
Drew Marley steuerte die Bank an. Als er die Tür aufstieß, kam ihm der Clerk strahlend entgegen.
»Liegt alles bereit, Sir, abgezählt und gebündelt. Die Quittung unterschreiben Sie bitte.«
Er schob dem Marshal ein ausgefülltes Papier hin und hielt einen Federhalter und Tinte bereit.
»Sachte, sachte, Junge«, sagte Marley und drückte die Hand mit dem Federkiel zur Seite. Trunken wandte er sich um und winkte Larry und Buck.
»Na los, trabt an, heut ist Zahltag!«
Arm in Arm, sich gegenseitig stützend und schiebend, torkelten die beiden Streckenreiter an die Barriere.
Der Marshal schob ihnen die Banknotenbündel zu. »Zählen«, sagte er trocken und mit schwerer Zunge. »Die beiden Geldhaie trauten uns nicht, wir nicht ihnen. Zählt schnell, damit wir herauskommen.«
»Aber Gentlemen, das ist doch nicht nötig«, sagte der Clerk entrüstet. »Ich versichere Ihnen, das Geld stimmt bis auf den letzten Schein.«
»Still, Junge, ganz still!« zischelte Marley. »Wenn ein Scheinchen fehlt, schieße ich dir zuerst beide Ohren ab, dann die Nase, schließlich noch…«
»Was noch?« lallte Larry, dem der Schalk schon wieder im Nacken zu sitzen schien.
Torkelnd drehte sich Marley um. »Was noch…? Well, was können wir ihm denn noch alles abschießen, Blutsbruder? Das…«
»Nein, das nicht«, wehrte Larry grinsend ab. »Das braucht er noch. Hmm, braucht er’s wirklich? He, Junge, brauchst du es noch? Sag die Wahrheit, Kleiner. Ich werde dann unserem Meisterschützen sagen, daß er es genau trifft.«
»Jesus Christus!« stammelte der Mann schreckensbleich. »Ich weiß wirklich nicht, wovon die Gentlemen sprechen.«
Larry stieß Marley die Fingerspitze gegen die Brust.
»Hast du gehört, Drew, er weiß nicht, wovon wir sprechen.«
Während sie sich unterhielten, torkelten sie hin und her und hatten Mühe, sich halbwegs gerade auf den Beinen zu halten. Buck zählte und zählte, verzählte sich und begann wieder von vorn. Fluchend schob er schließlich die Banknotenbündel zu Larry.
»Mach du’s, Kleiner. Ich glaub, ich hab’n Schluck zuviel – hick – zuviel – getrunken.«
Larry stieß Marley den Ellenbogen in die Seite, kroch am Tresen entlang, nahm die Banknoten und stopfte sie in die Satteltasche.
»Hast du das gesehen, Drew? Buck ist besoffen, genau wie du.«
»Nur du bist nüchtern, eh?«
»Ich bin der einzige Nüchterne in dieser Runde, klar? Buck kann nicht mal mehr das Geld zählen…«
»Du zählst es doch auch nicht«, unterbrach der Marshal ihn. »Großer Gott, hat uns der verdammte Spitzbube was in den Schnaps getan?«
»Was sagst du, zählen?« Larry drehte sich mühsam zu Marley