Leni Behrendt Staffel 4 – Liebesroman. Leni Behrendt

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Leni Behrendt Staffel 4 – Liebesroman - Leni Behrendt Leni Behrendt Staffel

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      »Bitte sehr.«

      Auf diese Antwort war Ilona denn doch nicht gefaßt. Ordentlich verblüfft sah sie ihn an, ließ ihre Blicke weiter schweifen und sah in lauter verschlossene Gesichter.

      Da sprang sie auf, die Tür knallte hinter ihr zu – und der Herr des Hauses lachte.

      »Recht so, mein Kind, tob deine Wut nur allein aus. Du wirst schon gemerkt haben, daß jetzt eine andere Luft hier weht als vor deiner Krankheit. Nur du tust mir leid, mein Junge. Wenn du nach oben kommst, wirst du nichts zu lachen haben.«

      »Keine Angst, Vater. Ich werde schon mit meiner Frau fertig – seitdem ich mit ihr fertig bin.«

      »Verzwickt ausgedrückt!« schmunzelte der Vater. »Aber ich weiß schon, was du damit sagen willst. Also, Kinder, laßt uns ein Schutz- und Trutzbündnis schlie­ßen. Bilden wir einen Granitblock, gegen den sich nicht ankommen läßt. Sollte Ilona allerdings vernünftig werden…«

      »Darauf kannst du lange warten!« warf Philchen trocken ein. »Im Gegenteil, jetzt wird erst der richtige Hexentanz beginnen.«

      *

      Und damit sollte Philchen recht behalten. Ilona dachte gar nicht daran, sich zu ändern. Warum auch, sie war doch ein ganz wunderbarer Mensch – nur die anderen taugten alle nichts!

      Anstatt darüber glücklich zu sein, daß sie jetzt wieder gesund war, machte sie durch ihre Verdrießlichkeit sich und den anderen das Leben schwer. Sie fieberte förmlich danach, wieder in die große Welt hinauszukommen, um dort alles nachzuholen, was sie während ihrer halbjährigen Krankheit versäumt hatte. Aber diesmal wollte sie nicht ohne Eike reisen. Und wenn sie da gleich Himmel und Hölle in Bewegung setzen sollte – er mußte mit! Es war doch so prickelnd interessant, sich von den Damen um ihn beneiden zu lassen.

      Allein Eike Hadebrecht fand das gar nicht interessant. Er lehnte daher – kurz ab, als sie noch am Abend ihrer Rückkehr aus der Klinik zu ihm ins Schlafzimmer trat und ihm kurz und bündig klarmachte, daß er sie auf ihrer Reise zu begleiten hätte.

      »Du glaubst doch nicht etwa, daß ich deinen Leichtsinn da mitmache«, entgegnete er mit der Ruhe, die sie immer so unsagbar an ihm reizte. »Zwar bist du jetzt gesund, aber noch lange nicht so, daß du nach dem monatelangen Klinikaufenthalt gleich von einem Vergnügen zum andern hetzen kannst.«

      »So besorgt mit einem Mal?« höhnte sie. »Möchtest du das nicht mir überlassen, was ich mir zumuten darf oder nicht?«

      »Bitte sehr…«, versetzte er kalt. »Ich hielt es nur für meine Pflicht, dich zu warnen, wie es Professor Lutz schon vor mir tat.«

      »Ach, der, was weiß der schon?«

      »So viel jedenfalls, um dich von deinem Leiden zu heilen, wobei die anderen Ärzte versagten. Und noch einmal, Ilona: Schone dich, geh mit dir behutsam um, wenigstens noch ein halbes Jahr…«

      »Hör auf!« schrie sie dazwischen, dabei mit den Füßen den Boden stampfend wie ein ungezogenes Kind.

      »Ich soll wohl in diesem Eulennest hier verkommen…«

      Weiter kam sie nicht, weil er sie einfach über die Schwelle schob und die breite Glastür nachdrücklich abschloß. Augenblicklang war die Überrumpelte verblüfft, doch dann tobte sie ganz nett.

      Die sollten sie schon noch kennenlernen – jawohl!

      Das verkündete sie denn auch, als man am nächsten Tag beim Mokka saß. Aber man schien von dieser Drohung durchaus nicht beeindruckt zu sein, selbst der Schwiegervater wies sie nicht einmal zurecht.

      Er lachte sie sogar freundlich an.

      »Mein liebes Kind, wir kennen dich bereits zu gut, als daß du uns noch etwas Neues bieten könntest. Es sei denn, du versuchtest einmal, lieb und nett zu sein. Dann solltest du mal sehen, wie gut es sich in unserm Kreis leben läßt. Doch andernfalls beißt du bei uns auf lauter kleine Kieselsteinchen.«

      Am liebsten hätte sie ja dem »Despoten« in das lächelnde Gesicht geschlagen, aber das wagte sie denn doch nicht. Er war immer noch der, vor dem sie einen gewissen Respekt hatte. Also hielt sie es für ratsam, das Gespräch zu wechseln, und fragte daher: »Wo ist eigentlich Thea? Ich vermißte sie gestern bereits.«

      »Die hat vor einigen Wochen geheiratet«, gab der Schwiegervater Antwort und mußte nun doch über ihr verblüfftes Gesicht lachen. »Ist dir das denn nicht bekannt?«

      »Nein…«, wurde sie nun wieder spitz. »Es hat ja niemand von euch für nötig befunden, mich in der Klinik von dieser Neuigkeit in Kenntnis zu setzen.«

      »Wie hätte das wohl möglich sein können, da der Professor für seine angegriffene Patientin keinerlei Besuch von zärtlichen Verwandten wünschte«, gab er ironisch zurück. »Und als er deinem Mann ausnahmsweise einen Besuch gestattete, hattest du so reichlich damit zu tun, den Besucher zu beschimpfen, daß keine Zeit für Frage und Antwort blieb.«

      Gern wäre Ilona jetzt nach altbeliebter Art wutentbrannt aufgesprungen und davongelaufen, aber die Neugierde war dennoch stärker. So fragte sie denn brüsk: »Was hat sie geheiratet?«

      »Einen Mann – müßte eigentlich die Antwort auf deine Frage lauten. Doch da ich mir einbilde, mehr Lebensart zu besitzen als du, will ich dir erklären, daß Thea einen Freund ihres verstorbenen Mannes heiratete. Er tauchte plötzlich hier auf und erzählte, daß er die guteingeführte Buchhandlung in der Stadt käuflich erworben hätte. Und da er Thea schon immer verehrt hatte und sie nun frei war, begehrte er sie zu seiner Frau.«

      »Das ist ja hochinteressant!« griff Ilona die Neuigkeit fast gierig auf; denn für Neuigkeiten war sie immer zu haben. »Befindet sich das junge Paar noch auf der Hochzeitsreise?«

      »Nein – weil sie nämlich keine machten.«

      »Himmel, wie spießig! Das ›Glück im Winkel‹ muß ich mir doch gleich mal ansehen!«

      Lachend wirbelte sie davon – und die Zurückbleibenden atmeten auf.

      »Na ja, man muß sie eben so nehmen, wie sie ist«, sprach der Senior in die Stille hinein. »Wenn sie anfängt, unverschämt zu werden, dann ihr immer gleich die Zähne zeigen.

      Was war übrigens gestern abend los, Eike? Bis in unser Schlafzimmer hörten Mutter und ich deine Holde toben.«

      »Nun, ich habe ihr mal so ein wenig die Zähne gezeigt.« Ein ironisches Lä­cheln umzuckte den harten Männermund. »Das Reisefieber hat sie nämlich wieder gepackt, und ich wurde hochfahrend als Begleiter befohlen, mit dem sie in ›ihrer Welt‹, wie sie sich ausdrückte, prunken und ihn als Paradestück herumreichen wollte. Als ich mich entschieden weigerte, fing sie an zu toben.«

      »Mein Gott, du armer Junge, was mußt du wieder ausgestanden haben!« bemerkte die Mutter leise, doch er winkte beruhigend ab.

      »Beruhige dich, Muttchen, ich bin ja an derartige Szenen gewöhnt und nehme sie längst nicht mehr tragisch.«

      »Aber das ist doch keine Ehe! Ich würde dabei zugrunde gehen.«

      »Dafür bist du ja auch eine zarte, sensible Frau«, nickte er ihr herzlich zu. »Laß nur, ich beiße mich schon durch.«

      Er

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