Leni Behrendt Staffel 4 – Liebesroman. Leni Behrendt

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Читать онлайн книгу Leni Behrendt Staffel 4 – Liebesroman - Leni Behrendt страница 36

Leni Behrendt Staffel 4 – Liebesroman - Leni Behrendt Leni Behrendt Staffel

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      »Aber ich kenne sie ja schon seit einer Woche!« war Bob verwundert. »Das ist doch eigentlich schon lange. Aber wenn ich von Heiraten spreche, lacht sie mich aus – und sie kann so wonderful lachen. Ich muß sie gleich mal sehen, sonst komm ich vor Sehnsucht um.«

      Weg war er, um jedoch schon nach einer halben Stunde zurückzukehren, verärgert und verdrießlich.

      »Na, gemütlich geht’s in dem Betrieb bestimmt nicht zu«, maulte er. »Da sitzt alles wie hinter Gefängnismauern. Auf meine Frage, in welchem Zimmer ich Fräulein Berledes sprechen könnte, bedauerte das Ekel von Portier, daß die Angestellten während der Dienstzeit überhaupt nicht zu sprechen wären…«

      »Haben du ihm nicht dafür eins gelangt?« fragte die Mutter empört. »Du sein doch hier Gast vom Boß!«

      »Das sagte ich ihm auch, worauf er denn gnädig durch den Apparat fragte, wo man das gnädige Fräulein momentan finden könnte. Sie ist beim Juniorchef zum Diktat, sagte er mir dann.

      Na, was ich ihm darauf sagte, weiß ich nicht mehr, aber ein Gentleman sagt so was sonst nicht«, schloß er verdrossen.

      Philchen lachte ihn lieblich an. »Jetzt weißt du wenigstens, wie das ist, wenn in euren Betrieb ein junger Mann kommt, der eine Angestellte während der Dienstzeit sprechen will. Denn ich glaube nicht, daß die Geschäftsdisziplin bei euch anders ist als bei uns.«

      »Ach was, Silje ist ja gar nicht richtig eine Angestellte!« maulte er weiter wie ein Kind, dem man ein begehrtes Spielzeug vorenthielt.

      Aber Philchen beharrte: »Doch, sie ist’s – und wünscht selbst keine Ausnahme zu machen.«

      Das sagte ihm Silje auch persönlich, als sich Bob am Mittags­tisch über den mißglückten Besuch bei ihr beklagte.

      »Mein lieber Herr Brown, bei uns heißt es: Dienst ist Dienst, und Schnaps ist Schnaps.«

      »Racker!« drohte Brown senior ihr schmunzelnd. »Aber ein entzückender! Nun steck deine finstere Miene weg, boy – deiner Sehnsucht Traum sitzt ja neben dir. Die Chefs werden ihrer armen Angestellten einen Sonderurlaub bis zum Ende des Jahres bewilligen, das ja nur noch vier Tage währt. Nicht wahr, ihr Gestrengen?«

      »Nein…«, entgegnete Eike gelassen. »Wenigstens ich nicht, da Fräulein Berledes zur Zeit als Nachfolgerin von meiner Sekretärin eingearbeitet wird, die mit dem letzten Tag des Jahres aus dem Betrieb ausscheidet, weil sie heiraten will.«

      »Na, das wollen wir doch mal sehen!« brauste Bob auf. »Ich gedenke nämlich auch zu heiraten, und zwar Silje…«

      Weiter kam er nicht unter den ironischen Blicken Eikes, der mit einer Ruhe, die andere manchmal rasend machen konnte, meinte: »Das ändert allerdings die Sache. Da kann Fräulein Berledes selbstverständlich zu jeder Zeit aus ihrem Dienst ausscheiden.«

      »Aber das will ich ja gar nicht!« schaltete sich jetzt Silje ärgerlich ein. »Wie kommen Sie denn überhaupt dazu, so ohne weiteres über mich zu verfügen Herr Brown?«

      »Aber Silje – du hast doch gesagt – du wolltest doch…«, stotterte er unter ihrem zürnenden Blick.

      »Nichts habe ich, und nichts wollte ich, verstanden? Was fällt Ihnen ein, mich mir nichts, dir nichts zu duzen? Soviel ich weiß, habe ich Ihnen die Erlaubnis dazu nicht erteilt.«

      »Aber du tust es jetzt, nicht wahr?« schmeichelte Bob, seinen Kopf dem ihren ganz nahe bringend. Sein Arm hob sich, um die Zurückweichende, in deren Augen es gefährlich aufblitzte, zu umfassen – und da hob die Hausherrin geistesgegenwärtig die Tafel auf.

      Ehe man so recht zur Besinnung kommen konnte, hatte Silje das Zimmer verlassen.

      »Na, das sein ja ein ganz ungeratener Mädchen!« sprach Frau Mabel dann in die beklemmende Stille hinein. »Du haben es übel gezogen, deine Mündel, Phil. Bei uns wir kennen solches nicht.«

      »Dann seid froh!« lachte der Hausherr über das ganze Gesicht. Am liebsten hätte er einen Jauchzer ausgestoßen, so froh war ihm zumute.

      Ottilie und Philchen strahlten – und Eike hatte ein ganz eigenes Leuchten in den Augen.

      Und das sollte Frau Mabel nun verstehen, die sich zutiefst gekränkt fühlte! Nein, die Verwandten des Gatten gefielen ihr plötzlich gar nicht mehr.

      Und dieses Mädchen – anstatt himmelhoch dankbar zu sein, daß »so ein reiches Mann« wie Bob es überhaupt heiraten wollte, spielte es sich wie eine Erbtochter auf, hinter der Milliarden standen!

      »Kommt, wir gehen raus aus dieser Haus, wo man lacht über Weinen!« erklärte sie energisch. »Anstatt ungezogener Mädchen blasen den Marsch, lassen man es frech gehen. Packen wir Sachen und sagen bye-bye!«

      Leider verfehlte diese zornerfüllte Rede, welche die Hadebrechts samt und sonders in Grund und Boden schmettern sollte, ihre Wirkung, weil sie gar zu drollig klang. Selbst auf dem Gesicht des Gemahls der resoluten Dame zeigte sich ein Schmunzeln. Denn er nahm diese Angelegenheit durchaus nicht tragisch.

      Du lieber Himmel, sein Junge war bestimmt nicht auf dieses süße kleine Mädchen angewiesen – der bekam Frauen noch und noch! War’s nicht diese, war’s eben eine andere.

      Aber er mußte dennoch so tun als ob, um die Gattin nicht noch mehr zu erzürnen. Wenn Mamchen befahl, hatten Papa und Sohnemann zu gehorchen – das war nun mal erstes Gesetz im Hause Brown.

      Und so kam es denn, daß die Gäste ebenso plötzlich verschwanden, wie sie vor einer Woche aufgetaucht waren. –

      Silje, die wie gewöhnlich pünktlich zum Dienst gegangen war, erfuhr diese Neuigkeit erst nach ihrer Rückkehr. Und zwar von Philchen, die sie auf ihrem Zimmer bereits ungeduldig erwartete.

      »So bin ich es – wirklich ich…, welche die Veranlassung zu der überstürzten Abreise gab?« fragte sie erschrocken. »Das habe ich bei Gott nicht gewollt! Ist man mir hier im Hause bitter gram, daß ich die Gäste vertrieben habe?«

      »Aber gar nicht!« beruhigte Philchen äußerst scheinheilig. »Da brauchst du gar nicht so ängstliche Augen zu machen. Oder tut es dir leid, daß du deinen Freier los bist?« setzte sie hinzu.

      Silje winkte fast verächtlich ab.

      »Ach, woher denn! Froh bin ich, daß ich mich gegen den stürmischen jungen Mann nicht mehr zu wehren brauche. O Gott, hatte der ein Tempo! Verlobung, Hochzeit, Scheidung – das möglichst an einem Tag. Warum lachst du denn so vergnügt, Philchen?«

      »Über deine komische Entrüstung, Marjellchen. Aber du hast recht, ein solches Tempo sind wir hier nicht gewöhnt – Gott sei Dank! Doch nun komm, der Gong ruft zum Abendessen. Ich bin ordentlich froh, daß man es jetzt wieder ohne die quecksilbrige Gesellschaft einnehmen kann. Es sind zwar liebe, gute Menschen, die Browns, aber sie können einem mit ihrem schwindelerregenden Tempo auf die Nerven fallen.«

      »Philchen, ich habe Angst.«

      »Wovor denn?«

      »Daß man mir unten Vorwürfe machen könnte.«

      »Schaf…«, entgegnete Philchen, und es klang sehr, sehr zärtlich. »Hast du eine Ahnung! In Gold möchten sie dich am liebsten fassen.«

      Das

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