Perry Rhodan Neo Paket 1: Vision Terrania. Hubert Haensel

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Читать онлайн книгу Perry Rhodan Neo Paket 1: Vision Terrania - Hubert Haensel страница 19

Perry Rhodan Neo Paket 1: Vision Terrania - Hubert Haensel Perry Rhodan Neo Paket

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Einwände liegen richtig, Clark«, räumte Bull ein und lächelte dabei, als könnten sie ihm nichts anhaben. »Das heißt, sie lägen richtig, wenn es sich um einen herkömmlichen elektromagnetischen Puls gehandelt hätte. Das hat es aber nicht.«

      »Um was dann?«

      »Um einen Angriff mit uns unbekannten Mitteln. Von einem Gegner, dem es keine Mühe machte, die STARDUST aufzuspüren, um anschließend, sagen wir, den ›perfekten Angriff‹ zu starten. Ohne Perrys rasche Reaktion sähen die STARDUST und wir ungefähr so durchgeschmort aus wie dieser Schrott hier. Hätte man unsere Überreste jemals geborgen, man hätte an einen Unfall geglaubt. Die Blackbox würde es beweisen. Fehlfunktion der Triebwerkssteuerung und schließlich plötzlicher, unerklärlicher Ausfall der Elektronik – und wutsch, weg waren wir!«

      Flipper schüttelte den Kopf, versuchte Blickkontakt zu Rhodan und Manoli aufzunehmen. »Das ist verrückt, Reg. Wer immer über solche technischen Mittel verfügt, würde sie nicht darauf verschwenden, sie auf der erdabgewandten Seite des Mondes einzusetzen! Und wer sollte hier einen solchen Angriff durchführen? Die Chinesen? Die Russen? Ein privates Konsortium?«

      »Dieselben Leute, die die Mondstationen außer Gefecht gesetzt haben«, antwortete Bull. »Die alle Satelliten erledigt haben, die um den Mond gekreist sind.«

      Flipper stieß sich ab, begann stampfend auf- und abzugehen. In der niedrigen Schwerkraft wirkte die Bewegung unpassend sanft. Aufgewirbelter Mondstaub fiel glitzernd und aufreizend langsam zu Boden. »Du siehst Gespenster. Das hier beweist nichts.« Er zeigte auf den Haufen. »Wir haben einen technischen Defekt erlebt. Das ist alles. Wir alle wissen, dass wir auf einer Mission sind, die überhastet gestartet ist. Die STARDUST ist ein Prototyp, unter normalen Umständen hätte man sie mindestens noch zwei Jahre getestet, bevor man sie zum Mond schickt. Defekte sind deshalb nur zu erwarten. Alles Weitere sind unbegründete Spekulationen. Gefährliche Spekulationen, die uns Kopf und Kr...«

      Flipper brach ab, als Bull ein Metallgehäuse aus der Oberschenkeltasche seines Anzugs zog. Es war unversehrt.

      »Keine Spekulation. Dieser Flash-Speicher hat den Angriff überstanden. Fragt mich nicht, wie – ich weiß es nicht. Aber ich weiß, was ich darauf gefunden habe.«

      »Und das ist?«, fragte Manoli.

      »Die Aufzeichnungen der Infrarotkameras. Einige Millisekunden bevor unsere Bordelektronik geröstet wurde, gab es auf der Mondoberfläche einen extremen Wärmeausbruch, beinahe 3000 Grad Hitze. Ich habe den Ausgangspunkt lokalisiert, zumindest ungefähr. Er befindet sich knapp 200 Kilometer von unserem Landepunkt und ist etwa 55 Kilometer von der Grenze zur erdzugewandten Seite des Mondes entfernt.«

      Schweigen folgte auf Bulls Eröffnung. Schließlich sagte Flipper. »Nehmen wir an, es besteht ein Zusammenhang zwischen diesen Messungen und unserer Notlandung. Was hilft uns das?«

      Bull wollte antworten, aber Rhodan kam ihm zuvor. »Eine Menge. Wir wissen jetzt, was wir zu tun haben.« Er erhob sich. »Los, wir haben keine Zeit zu verlieren!«

      Die STARDUST war kaum hinter dem nahen Mondhorizont verschwunden, als Bull zur Sache kam.

      »Raus mit der Sprache, Perry! Was willst du mit den Dingern?«

      Rhodan überließ die Steuerung des Kettenfahrzeugs dem unversehrt gebliebenen Bordcomputer des Gefährts und wandte sich dem Freund zu. Die beiden Männer saßen so dicht nebeneinander, dass ihre Raumanzüge sich beinahe berührten. Die Kabine des Fahrzeugs war eng, für kurze Vorstöße in die sterile Mondwüste gedacht.

      »Clark und Eric fühlen sich besser, wenn wir sie dabeihaben«, antwortete er.

      »Mag sein. Mir verknoten die Dinger den Magen. Werfen wir sie weg!« Bull versuchte lässig in den hinteren Teil der Kabine zu zeigen, der Raumanzug stoppte seinen Arm auf halbem Weg ab. Doch das machte nichts. Rhodan wusste genau, was dort lagerte: zwei tragbare Rak-Werfer. Produkte aus den Geheimlabors von Homeland Security und, wie ihnen der Agent versichert hatte, der sie in die Bedienung eingeführt hatte, von »maximaler Letalität im vom Vakuum gezeichneten Gefechtsfeld«.

      »Das wolltest du schon vor dem Start, Reginald. Das Ministerium hätte es gemerkt. Wir wären nicht damit durchgekommen.«

      »Da bin ich mir nicht so sicher. Aber wie auch immer: Homeland Security ist eine Welt weit entfernt. Das Ministerium kann uns nichts. Werfen wir Ballast ab!«

      Rhodan antwortete nicht. Er übernahm die Steuerung, als der Mondstaub abrupt in Geröll überging und das Fahrzeug durchschüttelte, und bremste ihre Fahrt auf Schrittgeschwindigkeit ab. Sie hatten die Solarzellen entfaltet, die wie Flügel aus dem Heck des Fahrzeugs abstanden. Rhodan musste aufpassen, dass die empfindlichen Gebilde nicht beschädigt wurden.

      »Komm schon, Perry!«, drängte Bull. »Weg mit den Dingern! Das Kettenfahrzeug bleibt ohnehin unter den Sollwerten. Ein paar Kilo weniger kommen uns gut zupass.«

      »Unter den Sollwerten?« Rhodan sah zu Bull, dann rief er die aktuellen Werte des Fahrzeugs auf. Er nickte. »24,3 Prozent unter dem Soll. Hast du eine Erklärung?«

      »Keine Ahnung. Vielleicht hat der Hersteller die NASA beschummelt, vielleicht hat das Fahrzeug bei unserem Beinaheabsturz einen Knacks bekommen.« Bull schnaubte demonstrativ. »Mir egal. Mir geht es um das Teufelszeug dahinten. Ich bin nicht Astronaut geworden, um auf Russen oder Chinesen zu schießen. Weg damit!«

      »Nein. Wir könnten sie noch gebrauchen.« Rhodans Antwort kam mit der Schnelligkeit, die Bull verriet, dass sein Freund lange über das Thema nachgedacht hatte – und dass seine Chancen ihn umzustimmen, geringer waren als diejenigen, Wasser auf dem Mond zu finden.

      »Weißt du was, Perry?«, sagte Bull. »Ich habe den Verdacht, dass du einen Verdacht hast.«

      »Möglich.«

      »Also hast du einen. Dann will ich dir nur eines sagen, als Freund, der dich schätzt: Wenn mein Verdacht über deinen Verdacht zutrifft, dürften diese Knarren ungefähr so nützlich sein wie eine Tischtennisballschleuder. Nein, schlimmer noch, sie könnten uns Kopf und Kragen kosten.«

      Rhodan gab nicht nach. »Du zerbrichst dir unnötig den Kopf, Reg. Es kommt, was kommt. Wir behalten sie. Wegwerfen können wir sie immer noch.«

      Schweigend fuhren sie weiter, immer der Grenze entgegen, die den der Erde zugewandten Teil des Mondes von jenem trennte, den die Menschen niemals zu Gesicht bekamen.

      Nach 15 Stunden Fahrt hatten sie ihr Ziel erreicht. Das Kettenfahrzeug kam auf einer Ebene zu stehen. Als der Mondstaub sich legte, gab er die Sicht frei auf die Sichel der Erde. Das Blau des Pazifiks funkelte ihnen entgegen und ein Grün, das zu Japan gehören musste.

      Rhodan und Bull nickten einander zu. Über das, was sie als Nächstes tun würden, bestand Einigkeit. Die beiden Männer überprüften ihre Anzüge und klappten die Helme herunter.

      »Los!«

      Rhodan ließ das Kettenfahrzeug mit voller Energie anfahren. Die beiden Männer wurden in die Sitze zurückgeworfen, Bull hieb entschlossen mit der geballten Hand auf ein Sensorfeld. Ein Ruck durchlief das Fahrzeug. Im Rücken der beiden Männer explodierte grelles Licht, als eine Sonde auf dem Strahl ihres Raketentriebwerks im schrägen Winkel in die Höhe ritt.

      Im selben Augenblick begann Rhodan seinen Funkspruch: »Hier spricht Perry Rhodan, Kommandant der STARDU...«

      Weiter kam er nicht. Die

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