Perry Rhodan Neo Paket 1: Vision Terrania. Hubert Haensel

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Читать онлайн книгу Perry Rhodan Neo Paket 1: Vision Terrania - Hubert Haensel страница 37

Perry Rhodan Neo Paket 1: Vision Terrania - Hubert Haensel Perry Rhodan Neo Paket

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Sid im ersten Stock.

      Sue drückte sich an Marshall vorbei, um ins Erdgeschoss zu rennen.

      Vor dem Zimmer der Zwillinge hielt sie an, als wäre sie gegen eine Wand gerannt. »Tyler, was machst du da?«, schrie sie schrill. »Nein! Nicht!«

      Im nächsten Moment knallte der Schuss.

      Ein stechender Schmerz fuhr in Marshalls Brust, ließ ihn aufschreien. Der Stich wurde größer, brannte wie Feuer. Marshall spürte, wie Blut aus der Wunde strömte, sein Herz es in einem harten Takt pumpte. Die Beine gaben unter ihm nach, als hätte ein Knüppel sie ihm weggeschlagen. Hart kam er auf dem Boden auf. Er stank nach Schimmel. Und nach heißem Asphalt, weich gebacken von der Junisonne.

      Eine Handbreit trennte seinen Kopf von der Scheibe des Fensters.

      Auf der Straße rannten die Polizisten zu ihren Fahrzeugen. Das Licht der tief stehenden Sonne glitzerte auf ihren Körperpanzern, ließ sie wie Maschinen erscheinen.

      Ein einzelner Mensch blieb zurück.

      Eine übergewichtige Schwarze in einer altmodischen Uniform aus Baumwolle. Einem Stoff, viel zu schwer für die Hitze des texanischen Sommers. Einem Blatt Papier für eine Kugel.

      Blut quoll im harten Rhythmus des rasenden Herzens aus ihrer Brust, tränkte die Uniform, bildete eine Pfütze auf dem Asphalt.

      Deborah.

      Sie starb.

      John Marshall starb mit ihr.

      15.

      Rhodan antwortete nicht. Er nickte und schickte sich an, der Aufforderung Crests zu folgen und die Kabine zu verlassen.

      »Nicht so hastig.« Bull versperrte dem Freund den Weg. »Wohin wollen Sie uns bringen, Crest?«

      Der alte Arkonide musterte Bull mit einem Blick, in dem Rhodan Mitleid zu lesen glaubte. Und, so widersinnig es auch erschien, Verständnis.

      »Ich bitte Sie«, sagte Crest leise. »Machen Sie die Angelegenheit nicht noch unangenehmer, als sie es ohnehin schon ist.«

      »Die Angelegenheit? Sie ...«

      Crest trat zur Seite, gab den Durchgang auf den Korridor frei. Rhodan legte seinem Kameraden eine Hand auf die Schulter und flüsterte: »Nicht. Tu, was er sagt! Bitte.«

      Bull kämpfte einen Augenblick mit dem Impuls, seinen Freund für verrückt zu erklären. Dann gewann das Vertrauen in Rhodan die Oberhand. Ohne ein weiteres Wort gab er den Weg frei.

      Ein halbes Dutzend Roboter erwartete sie im Korridor, die Läufe ihrer Waffen auf die beiden Männer gerichtet. In den Mündungen flackerte ein rotes Licht, als brenne in ihnen ein Feuer, das nur darauf wartete, Rhodan und Bull zu verzehren.

      Bull schnaubte. »Eines steht fest. Die Arkoniden, Crest, mögen sich für Götter halten und uns für Wilde – aber Sie haben gewaltig Schiss vor uns, was?«

      Bulls Bemerkung klang furchtlos, aber Rhodan spürte, dass der Freund nur seine eigene Todesangst zu überspielen suchte. Ihm war nicht der siebte Roboter entgangen, der etwas abseits stand und unbewaffnet war. In den Armen hielt er die Raumanzüge und Helme der beiden Männer. Es konnte nur eines bedeuten: Thora hatte sich gegen Crest durchgesetzt.

      Crest ging nicht auf die Bemerkung Bulls ein. »Hier entlang«, sagte er.

      Die Roboter bildeten einen Kreis um die beiden Männer und setzten sich in Bewegung. Rhodan und Bull blieb keine andere Wahl, als der vorgegebenen Richtung zu folgen, wollten sie nicht von den Robotern vor sich hergeschoben werden.

      Schweigend gingen sie durch die Korridore. Mehrmals begegneten sie Arkoniden. Die Fremden schenkten ihnen keine Beachtung. Sie wandelten wie im Traum, ihre Gesichter hinter Kaskaden von Licht verborgen, die vor ihre Köpfe projiziert wurden. Crest wich ihnen mit einer Selbstverständlichkeit aus, als handele es sich bei ihnen um natürlich vorgegebene Hindernisse. Die Roboteskorte folgte seinem Vorbild, schob Rhodan und Bull abrupt zur Seite, um die in ihre Fiktivwelten Versunkenen nicht zu stören.

      Ein Antigravschacht erwartete sie. Rhodan überwand seine Angst davor, in den Abgrund zu stürzen, machte einen Schritt in die Röhre und spürte, wie ihn das Antigravfeld mit einer Sanftheit erfasste, die nicht zu der Grobheit der Roboter passen wollte.

      Rhodan schloss die Augen.

      Er vergaß die Roboter, vergaß den alten Arkoniden, der ihnen voranschwebte, entschlossen eine schwere, aber unumgängliche Pflicht zu erfüllen. Er vergaß seinen Freund Reginald Bull, der eine Armeslänge von ihm entfernt schwebte und der sich in diesem Augenblick seine eigenen, verzweifelten Gedanken machte. Bull war kein Mann, der sich wie ein Lamm zur Schlachtbank führen ließ. Er würde nicht sterben, ohne sich zu wehren. Er würde sein Ende als Kämpfer suchen, selbst dann, wenn das bedeutete, es mit bloßen Händen mit den Robotern aufzunehmen.

      Doch das war aussichtslos. Die Roboter waren Kampfmaschinen. Auf diesem Gebiet waren sie den Arkoniden unterlegen. Doch auf einem anderen ... Rhodan öffnete die Augen, sah hinunter zu Crest. Der Arkonide schwebte aufrecht, aber es war nicht zu übersehen, dass diese Haltung für ihn selbst mit der Hilfe des Antigravfelds eine Belastung darstellte, die er nur mit Mühe durchstand.

      Es war diese Schwäche, die sie retten konnte. Nur diese.

      Der Antigravschacht endete in der Decke einer Halle. Sie musste hundert oder mehr Meter hoch sein. Ihr Verlauf folgte der Krümmung der Außenhülle des Schiffs und in ihr ...

      »Stell dir das vor, Perry!«, flüsterte Bull, der seine Todesangst einen Augenblick lang vergaß. »Stell dir vor, wir hätten nur eines von diesen Schiffen ... nur ein einziges!«

      Es waren vier. Vier, so weit der Blick reichte. Rechnete Rhodan weiter und nahm er an, dass der Hangar sich um den gesamten Radius der AETRON erstreckte, kam er auf 16. 16 Beiboote, jedes von ihnen eine maßstabgerechte Kopie der AETRON, jedes von ihnen mit einem Durchmesser von fünfzig, vielleicht sechzig Metern – und jedes von ihnen das Produkt jahrtausendelanger Erfahrung, von Generationen von Wissenschaftlern und Ingenieuren, einer Zivilisation, die sich über Hunderte, vielleicht Tausende Planeten ausgebreitet hatte, einer Zivilisation, die ihre Angehörigen nicht mehr in Milliarden, sondern Billionen zählen musste.

      Bloße Beiboote. Und jedes von ihnen allem überlegen, was die Menschheit je hervorgebracht hatte.

      Gehörte nur eines dieser Beiboote ihnen ... Das Universum stünde ihnen offen, nichts könnte sie aufhalten. Nichts.

      Am Boden des Hangars erwarte sie eine einzelne Arkonidin: Thora.

      »Ihre Anwesenheit ist nicht erforderlich, Thora«, sagte Crest auf Englisch, als das Feld ihn selbst, die Roboter und die beiden Männer auf dem Hangarboden absetzte. »Ich bin durchaus in der Lage, meine Pflicht zu erfüllen.«

      »Daran habe ich nicht den geringsten Zweifel«, entgegnete die Arkonidin in derselben Sprache. Ihr Blick war auf Crest gerichtet, als existierten die beiden Menschen nicht. »Aber Sie wissen, dass es meine Pflicht als Kommandantin unserer Expedition ist, mich vom reibungslosen Ablauf auch von Aufgaben zu versichern, die von geringer Bedeutung sind.«

      »Selbstverständlich.« Crest gab den Robotern

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