Perry Rhodan Neo Paket 1: Vision Terrania. Hubert Haensel

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Читать онлайн книгу Perry Rhodan Neo Paket 1: Vision Terrania - Hubert Haensel страница 38

Perry Rhodan Neo Paket 1: Vision Terrania - Hubert Haensel Perry Rhodan Neo Paket

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die Raumanzüge hin.

      Die beiden Männer nahmen sie. Bull nach einem kurzen, kaum merklichen Zögern, das Rhodan befürchten ließ, sein Freund könnte diesen Augenblick für sein letztes Aufbäumen wählen.

      Schweigend halfen die beiden Männer einander, die schweren Anzüge anzulegen.

      »Wir haben Ihre Anzüge auf Funktionstüchtigkeit überprüft«, sagte Crest, als Rhodan und Bull dabei waren, in die Ärmel zu schlüpfen. »Sie sind ohne Mangel.«

      Die Magnetsäume griffen, schlossen die Brustteile der Anzüge. Bull hielt Rhodan das Versorgungspack hin. Rhodan schulterte es. Das Gewicht war so schwer, dass es ihn um ein Haar nach hinten hätte kippen lassen. Die Versorgungspacks waren für die Schwerelosigkeit oder die geringe Schwerkraft des Mondes konzipiert, keiner der Konstrukteure hätte jemals damit gerechnet, dass die Astronauten sie in einer künstlichen Schwerkraft tragen mussten, die jener der irdischen entsprach.

      »Die Sauerstoffaggregate sind äußerlich unverändert«, sagte Crest. »Ihr primitives Innenleben wurde komplett entfernt und mit arkonidischer Technik ersetzt. Sie werden feststellen, dass ihr Luftvorrat für acht irdische Tage ausreicht.«

      Rhodan hielt Bull das Versorgungspack an den Rücken. Erst als der Freund seinen Anzug schloss, drehte er sich langsam zu Crest. »Acht Tage«, sagte er. »Acht Tage der Qual bis zu unserem Tod. Von Ihrer Hand.«

      »Das ... das ist nicht richtig.« Der alte Arkonide schwankte, als habe Rhodan ihm einen Schlag versetzt. »Sie können nicht einfach ...«

      »Reden Sie nicht um die Sache herum«, setzte Rhodan rasch nach. Er musste die Gelegenheit nutzen, die ihm die Erschütterung des Arkoniden eröffnete. »Ich weiß, dass Sie lediglich Ihre Pflicht tun, Crest. Ich mache Ihnen keine Vorwürfe. Sie müssen den Regeln folgen, die in Ihrer Gesellschaft gelten. Und diese Regeln besagen, das mein Freund und ich nicht an Bord ihres wunderbaren Schiffes bleiben können. Wir sind Tiere, Ihrer Gesellschaft nicht würdig. Wir müssen hinaus in das Vakuum des Mondes, in den Tod.«

      Thora sog scharf die Luft ein. Ihre Lider verengten sich zu Schlitzen, Tränen liefen aus den Augenwinkeln, rannen in zwei Strömen über ihre Wangen. Thora weinte nicht. Tränen, erkannte Rhodan, signalisierten bei den Arkoniden nicht Trauer, sondern Erregung. Thora verstand genau, was vor sich ging. Rhodan versuchte, sich auf eine Stufe mit Crest zu stellen, ja, sogar über ihn. Er, der Primitive, verzichtete großmütig darauf, dem ehrwürdigen arkonidischen Wissenschaftler Vorwürfe zu machen.

      »Es schmerzt mich nur«, fuhr Rhodan hastig fort, bevor die Arkonidin den Robotern den Befehl geben konnte, ihn und Bull aus dem Schiff zu schaffen, »dass Sie, Crest, in nicht allzu langer Zeit unser Schicksal teilen werden.«

      »Ich werde ... was?« Der alte Arkonide schwankte, streckte auf der Suche nach Halt die Arme aus.

      »Crest, nein!« Thora machte einen Schritt auf ihn zu, bekam seine rechte Hand zu fassen und fing ihn auf. Einen Augenblick lang hatte die Arkonidin die beiden frechen Primitiven vergessen, und Rhodan erhaschte einen Blick auf die Thora, die sich hinter der Maske der Arroganz verbarg: eine Frau, die einen alten Mann liebte und verehrte, als handele es sich bei ihm um ihren eigenen Vater. Mehr noch, als hinge das Schicksal ihres Volkes an dem seinen.

      »Ich gebe Ihnen noch drei, vielleicht vier Monate«, sagte Rhodan. »Angenommen, Ihre Konstitution ähnelt der von Menschen. Und davon gehe ich aus, nachdem ich die Gelegenheit hatte, einige Zeit auf Ihrem Schiff zu verbringen und Sie und Ihre Artgenossen zu studieren.«

      Thoras Kopf fuhr herum. »Sie wagen es, Menschen mit Arkoniden zu vergleichen? Sie ...«

      »Lassen Sie ihn sprechen, Thora!«, unterbrach Crest sie. Der alte Arkonide hatte seine Fassung wiedererlangt. Er machte sich von der stützenden Hand frei. Er brauchte sie nicht mehr. Rhodans Eröffnung schien in ihm jetzt ungeahnte Kräfte freizusetzen. Er wirkte erleichtert, als wäre er froh, dass jemand endlich ausgesprochen hatte, was an Bord des Arkonidenschiffes unter allen Umständen verschwiegen wurde: Crest war ein sterbender Mann.

      Der Arkonide wandte sich an Rhodan: »Bitte, sprechen Sie weiter!«

      »Danke!« Rhodan legte den Helm seines Raumanzugs auf dem Boden ab. Die Roboter ließen ihn gewähren. »Sie leiden an einer Krankheit, die wir auf der Erde Leukämie nennen, Crest. Ihr Körper produziert eine Überzahl von weißen Blutkörperchen. Dadurch wird die gewöhnliche Blutbildung gestört. Anfangs kaum merklich, aber die Störungen nehmen immer weiter zu, bis schließlich der Tod eintritt.«

      »Und wie kommen Sie darauf, dass ich an dieser Krankheit leide?«, fragte Crest.

      »Simple Beobachtung. Ich habe Sie mir angesehen, Crest. Ich habe mir alles in Ihrem wunderbaren Schiff«, Rhodan sagte es dieses mal ohne den leisesten Anflug von Ironie, »genau angesehen. Und ich habe verglichen. Die Arkoniden zeichnen sich offenbar durch Blässe aus. Aber Sie, Crest, sind nicht blass, Sie sind bleich. Sieht man genauer hin, erkennt man allerdings winzige rote Punkte auf Ihrer Haut.«

      »Sie erkennen mehr als die meisten Arkoniden«, sagte Crest, »aber bei diesen Punkten könnte es sich ebenso um gewöhnliche Alterserscheinungen handeln. Ich bin der einzige Alte an Bord der AETRON, Ihnen fehlt die Möglichkeit zum Vergleich.«

      »Das ist richtig. Aber mein Großvater ist an dieser Krankheit gestorben. Ich habe mir ihre Symptome genau eingeprägt. Ich halte diese Punkte für die Folge einer gestörten Blutstillung. Sie erschöpfen rasch, Crest. Längere Strecken legen Sie mithilfe eines Roboters zurück. Und da ist Ihre Haltung. Sie krümmen sich immer wieder zusammen, als täte Ihnen jeder Knochen im Körper weh. Ist es nicht so?«

      Es war so. Crest gab keine Antwort. Ebenso wenig wie Thora. Rhodan lag richtig.

      »Nehmen wir an, Sie hätten recht, Rhodan«, sagte der Arkonide schließlich. »Was folgert daraus?«

      »Wir können Sie heilen, Crest.«

      »Sie?«

      »Nicht ich persönlich. Wir Menschen. In den vergangenen Jahren sind uns große Durchbrüche in der Krebsforschung gelungen. Leukämie zählt zu den Spielarten, die beinahe zu hundert Prozent heilbar sind. Solange die Krankheit nicht zu weit fortgeschritten ist ...«

      »Und in meinem Fall mag sie heilbar sein?«

      »Das kann ich nicht beurteilen. Aber ein Mitglied meiner Mannschaft, Eric Manoli, ist Arzt. Er ist mit Clark Flipper in der STARDUST zurückgeblieben. Eric ist einer der besten Ärzte der Erde.«

      »Er könnte mich heilen?«

      »Ich könnte es mir vorstellen. Zumindest könnte Eric feststellen, ob für Sie noch Hoffnung besteht. Nur ...«

      »Nur?«

      »Nur hier auf dem Mond ist es unmöglich. Unser Schiff ist nicht für einen solchen Fall ausgestattet.«

      »Unseres schon. Es ist für jeden denkbaren Fall gerüstet.«

      »Das mag sein, Crest. Aber hat man Sie geheilt?«

      Der alte Arkonide schwieg.

      »Ich bestreite nicht die Überlegenheit der Arkoniden, Crest«, sagte Rhodan. »Aber es geht hier um Ihr Leben. Eric kann es retten, ich bin sicher. Sie müssen ihm nur die Gelegenheit dazu geben. Doch diese Gelegenheit kann er nur auf der Erde wahrnehmen. Dort sind andere Ärzte, Spezialisten, mit denen er sich beraten kann. Dort gibt es

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