Perry Rhodan Neo Paket 1: Vision Terrania. Hubert Haensel

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Читать онлайн книгу Perry Rhodan Neo Paket 1: Vision Terrania - Hubert Haensel страница 42

Perry Rhodan Neo Paket 1: Vision Terrania - Hubert Haensel Perry Rhodan Neo Paket

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Welten verloren. Mein Leid genügt nicht, um sie wieder zurück in die Realität zu holen. Aber das ist kein Wunder. Wenn selbst der Zweck unserer Mission dazu nicht genügte ...«

      Crest Worte verloren sich. Seine Heilung mochte, nein, sie musste angesichts der Wundertechnik der Arkoniden eigentlich eine Kleinigkeit darstellen – nur, dass Crests Artgenossen sich dafür einige Stunden von ihren fiktiven Welten hätten trennen müssen und sie dazu nicht bereit waren. Und ohne die Hilfe eines Arkoniden waren die Roboter der AETRON hilflos.

      »Crest«, sagte Rhodan leise. Er trat an das Bett heran, beugte sich zu dem alten Arkoniden vor. »Sie können leben. Wir können Sie heilen. Denken Sie nur: Sie sind über den Abgrund von Tausenden von Lichtjahren zur Erde gekommen, über eine Distanz, so gewaltig, dass sie sich der menschlichen Vorstellungskraft entzieht. Und jetzt trennt Sie nur ein winziger Sprung von Ihrer Rettung. Dort draußen«, Rhodan zeigte gegen die Wand des Lazaretts, »dort draußen im Hangar stehen Ihre Beiboote. Unbenutzt, weil kein Angehöriger Ihrer Besatzung sich länger ein Ziel in dieser Welt vorstellen kann, das sich anzufliegen lohnte. Sie wissen es besser, Crest. Auf Sie wartet das Leben. Auf der Erde. Jedes dieser Beiboote kann unsere Welt innerhalb von Stunden erreichen. Ja innerhalb von Minuten, wenn ich mich nicht gewaltig in Ihrer Technik täuschen sollte. Ergreifen Sie Ihre Chance, Crest!«

      Der alte Arkonide löste sich aus seiner Starre. Er hob den Kopf und in seinen tränengefüllten Augen lag plötzlich ein Glanz. Es war der Lebenswille, der sich in ihm zu regen begann.

      »Sie haben recht, Rhodan. Ich werde ...«

      »Sie werden nichts!« Die Stimme kam von der Tür. »Gar nichts.« Thora. Ihre Sorge um Crest musste so groß gewesen sein, dass sie ihren Ekel vor den Menschen überwunden und das Lazarett der STARDUST betreten hatte. »Hören Sie auf, einen alten Mann zu bedrängen!«

      »Er ist krank«, sagte Rhodan. »Wir versuchen ihm zu helfen.«

      »Barbaren wie Sie?«

      »Es freut mich, dass Sie uns nicht länger als Tiere ansehen.«

      »Sie ...« Thora brach abrupt ab, überrascht von Rhodans Schlagfertigkeit, mehr aber noch von der Erkenntnis, dass der Mensch die Wahrheit sprach. Rhodan versuchte das Leben eines Wesens zu retten, das ihn und Bull noch vor kurzer Zeit auf dem Mond hatte aussetzen wollen, wo die beiden Männer unweigerlich erstickt wären.

      »Sie ... Sie nehmen ihm seine Würde!«, fing sie sich wieder. »Das werde ich nicht zulassen!«

      »Dann wird Crest sterben«, entgegnete Rhodan.

      »Behaupten Sie. Es gibt keinen Grund für mich, Ihren Behauptungen zu glauben!« Thoras Augen blickten wütend. Rhodan hielt ihrem Blick stand und stellte im selben Augenblick verblüfft fest, dass sich auch seine Einstellung zu Thora gewandelt hatte. Ihre Arroganz war eine Maske. Dahinter verbarg sich aufrichtige Sorge um Crest – und die Bereitschaft, für das zu kämpfen, was sie für richtig hielt. Es war eine Haltung, die Rhodan Respekt abnötigte, auch wenn sie ihm und Bull das Leben kosten mochte.

      »Sie haben keinen Grund, uns zu misstrauen«, sagte Rhodan. »Dr. Manoli ist ...«

      »Bemühen Sie sich nicht länger.« Der Satz war geflüstert, aber er schnitt Rhodan das Wort ab. Crest hatte ihn gesagt. »Ich habe meinen Entschluss getroffen.«

      Der alte Arkonide löste sich von der Liege und kam schwankend auf die Beine. Es gelang ihm aufrecht und ohne sich aufzustützen stehenzubleiben. »Thora«, flüsterte er. »Ich weiß Ihre Sorge zu schätzen. Sie tun alles, um mich zu schützen. Aber es gibt für mich nur einen Weg. Ich muss zu den Menschen gehen. Ich muss ihnen vertrauen.«

      Thora erbebte. Ihre Hand wanderte zu der Waffe, die in ihrem Gürtel steckte, machte Halt, widerstrebend, als müsse sie ihre ganze Beherrschung aufbieten, die frechen Wilden nicht über den Haufen zu schießen. Schließlich sagte sie: »Ich kann mich Ihrer Bitte nicht verschließen, Crest.«

      Sie wollte auf dem Absatz kehrtmachen und das Lazarett verlassen, aber Rhodan hielt sie auf.

      »Heißt das, Sie geben uns ein Schiff?«

      »Nein. Wieso sollte ich?« Sie musterte Rhodan mit Abscheu. »Sie haben bereits eines, nicht?«

      Sie schmetterte die Faust gegen den Türrahmen und floh aus dem Lazarett.

      18.

      Drei Tage nach dem Gespräch mit Li De und Medwenkow wurde Allan Mercant verhaftet.

      Vier Militärpolizisten klopften an der Tür seines Zimmers im Wohntrakt des Kontrollcenters von Nevada Fields und forderten ihn auf mitzukommen.

      Mercant folgte ihrer Aufforderung, ohne Widerstand zu leisten.

      Die Militärpolizisten nahmen ihn in die Mitte, führten ihn zum Fahrstuhl und brachten ihn in den Tiefkeller des Hauses. Wie bei allen Gebäuden von Nevada Fields reichte er mehrere Stockwerke in den Untergrund, um als Schutzbunker bei Raketentests zu dienen. Auf der untersten Ebene befanden sich die Arrestzellen.

      Die Polizisten führten Mercant in eine Zelle, verriegelten die Tür und überließen ihn sich selbst.

      Es war kalt und feucht, ein Zustand, der in Nevada unerhört war. Mercant setzte sich auf das schmale Bett der Zelle, nahm die Decke und schlang sie um die Schultern.

      Er war am Ende. Homeland Security war ihm auf die Spur gekommen. Es war nicht anders zu erwarten gewesen. Er war ein einzelner, fehlbarer Mensch, Homeland Security das wichtigste Ministerium der Vereinigten Staaten. Ein Gigant, ungeschickt und in seiner Allwissenheit zuweilen blind, aber nicht zu unterschätzen. Das Ministerium hatte Augen und Ohren überall. Es hatte ihm nicht verborgen bleiben können, dass Mercant es hinterging.

      Es war eine nüchterne Feststellung, der Situation nicht angemessen. Mercant wunderte sich über sich selbst, über die merkwürdige Ruhe, die in ihm herrschte.

      Er war gescheitert, ja. Aber es machte ihm nichts aus. Er hatte getan, was er hatte tun müssen. Das allein zählte.

      Als Kind hatte Allen Mercant davon geträumt, wie sein Leben wohl aussehen würde. Er hatte sich Abenteuer ausgemalt, als Pilot, als Arzt, Computerspielchampion und auch als Agent. Das Kind Allan hatte keine Vorstellung vom Scheitern, geschweige denn vom Tod gehabt. Er hatte geglaubt, dass es nichts Nobleres gäbe, als sich für das Vaterland einzusetzen und, falls nötig, das eigene Leben dafür zu opfern.

      Bald würde es so weit sein. Das Ministerium unterhielt Schnellgerichte für Verräter wie ihn. Sie würden ...

      Quietschend öffnete sich die Tür. Ein einzelner älterer Mann trat in die Zelle. Lesly Pounder.

      »Pounder!« Einen Augenblick verharrte Mercant, verblüfft über den Besucher, den er als Letztes erwartet hätte. Pounder hatte keinen Draht zu Homeland Security. War er ein Gefangener wie er selbst? Nein, dazu wirkte Pounder zu selbstbewusst. Er bewegte sich zu bestimmt, wie ein Mann, der eine wichtige Aufgabe zu erfüllen hat.

      Mercant schnellte hoch. Er hatte über die Jahre gelernt, dass nur derjenige überlebte, der das Heft des Handelns entschlossen in die Hand nahm. »Pounder! Gut, dass Sie hier sind! Sie müssen ...«

      Pounder schnitt ihm das Wort mit einer entschlossenen Handbewegung ab. »Sparen Sie sich Ihre Beteuerungen, Mercant. Ich habe nicht viel Zeit.«

      Pounder

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