Perry Rhodan Neo Paket 1: Vision Terrania. Hubert Haensel

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Читать онлайн книгу Perry Rhodan Neo Paket 1: Vision Terrania - Hubert Haensel страница 59

Perry Rhodan Neo Paket 1: Vision Terrania - Hubert Haensel Perry Rhodan Neo Paket

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so viel mehr gesehen. Helfen Sie uns, Crest! Das ist die Bitte, die ich ganz konkret vorbringe, und ich bin froh, dass Sie bereit sind, darüber nachzudenken. Ihre AETRON verfügt über sechzehn Beiboote. Ein einziges davon genügt ... Crest, stellen Sie mir einen dieser 60-Meter-Raumer zur freien Verfügung.«

      Er wusste, dass es ein kühner Wunsch war. Für den Arkoniden mochte ein Schiff dieser Größe nur ein kleines, unbedeutendes Beiboot darstellen – für die irdische Raumfahrt war es ein Gigant, der zudem über unvorstellbare technologische Mittel verfügte.

      Crest schwieg.

      »Eines von sechzehn Beibooten«, betonte Rhodan erneut. »Zweifellos ist es für Sie entbehrlich.«

      »Eigentlich ja. Aber Thora wird das niemals zulassen, und sie ist nun einmal die Kommandantin der AETRON.«

      »Aber wenn Sie mein Fürsprecher sind, Crest, stellt sich die Lage vielleicht ganz anders dar. Sie sind ein Arkonide, genau wie Thora, und Sie verstehen, worauf es mir ankommt. Ich versuche nicht, meine eigene Macht auszubauen und dazu Ihr Beiboot zu missbrauchen! Ich will nur eines: meinen Planeten retten, mein Volk vor dem Untergang bewahren, in den es unaufhörlich hineinschlittert! Diese Situation, die Begegnung mit Ihnen, ist eine große Chance für die Menschheit, aber auch eine Quelle unendlicher Gefahr. Wenn Neid, Missgunst und Angst die Oberhand gewinnen, wird es zur Katastrophe kommen!« Rhodan holte tief Luft und überlegte sich die nächsten Worte ganz genau. »Sie tragen Verantwortung für mein Volk und meine Welt. Durch die Begegnung mit Ihnen und Thora sind Dinge in Bewegung gekommen und hat sich alles noch weiter zugespitzt.«

      »Verantwortung«, wiederholte Crest leise.

      Rhodan versuchte, die Stimmung seines Gegenübers zu eruieren. War er zu weit gegangen? Hatte er den alten Arkoniden wütend gemacht? War der Vorwurf, der hinter seinen Worten steckte, womöglich nicht gerechtfertigt?

      Crest schwieg und schloss die Augen. Es sah aus, als schlafe er ein. Nur etwas sprach dagegen: Die Hände bewegten sich langsam, und die Finger umklammerten die Außenkante seiner Liegefläche.

      Als wäre das der Auslöser, ging plötzlich ein Ruck durch die Liege, ein schriller Ton erklang, und die Liege sackte ab. Sie krachte auf den Boden der Zentrale. Crest zuckte zusammen, rutschte fast über die Kanten. Sein Gesicht verzog sich vor Schmerz, er setzte sich abrupt auf.

      Ein Flimmern tanzte rund um die Liege in der Luft, wie die Schlieren einer zerplatzenden Seifenblase. Im nächsten Moment schwebte Crest samt seiner Trage von selbst wieder in ihre Ausgangsposition zurück. Offenbar reparierte sich der plötzlich aufgetretene Defekt automatisch.

      Das Flimmern erlosch, und der Arkonide schnappte nach Luft. Einen Augenblick sah es aus, als bekäme er keine Luft. Seine roten Augen weiteten sich, die Pupillen verengten sich zu winzigen Punkten.

      »Der Schutzschirm«, sagte Crest. »Er ist defekt.«

      »Sie sind ...«

      »Die Luft Ihres Planeten kontaminiert mich.« Die Stimme des Arkoniden klang ruhig und besonnen, mehr denn je schien er in sich selbst zu ruhen. »Ich kann sie atmen, wie Sie wissen, doch welche Auswirkungen es auf meine Krankheit hat, vermag ich nicht zu sagen. Die Bakterien Ihrer Welt werden ...«

      Er verstummte, als sich eine dritte Gestalt in das Cockpit der STARDUST schob. Reginald Bull streckte zuerst seinen Kopf in den engen Raum. Die Gesichtshaut war von der Sonne gerötet, wirkte im Vergleich zum rostroten Kopfhaar aber immer noch blass. »Ich störe nicht gerne, aber es gibt etwas Wichtiges.«

      Rhodans Blick wechselte zwischen Crest und dem Neuankömmling hin und her. Was, wenn sich der Zustand des Arkoniden nun noch weiter verschlechterte? Wenn sein Immunsystem noch mehr belastet wurde und Crest womöglich starb? Wie würde Thora reagieren? »Reg, wir ...«

      »Ich weiß, Perry. Aber wir haben Besuch. Es gibt da jemanden, der dich sprechen will. Jenseits der Schirmfeldkuppel.«

      Rhodan nickte. »Ich muss Sie allein lassen, Crest.«

      »Gehen Sie nur. Ich hoffe, Sie können diesen Abgesandten zur Vernunft bringen. Es handelt sich um einen Boten der militärischen Kräfte? Einen Botschafter?«

      Reginald Bull bestätigte.

      »Ehe ich gehe«, sagte Rhodan, »bitte ich Sie noch um eine Auskunft. In welchem Verhältnis stehen Sie zu Thora?«

      »Sie ist eine Waise, die ich in meinen Haushalt aufgenommen habe.«

      »Die Kommandantin der AETRON verdankt Ihnen also viel, und Sie sind ein väterlicher Ratgeber für sie. Dann denken Sie an das, was wir eben besprochen haben, Crest. Wenn Sie es für richtig halten, mir ein Beiboot zur Verfügung zu stellen, dann überzeugen Sie Thora.«

      Der Arkonide schenkte ihm einen undeutbaren Blick, dann wandte sich Rhodan zu Bull und verließ die Zentrale der STARDUST.

      Splitter der Entwicklung (5)

      Nachricht von Prof. Dr. Dr. Hermann Langke, auf ein Stück Toilettenpapier im Badezimmer seines Hauses gekritzelt, von seiner Frau acht Stunden vor der Landung der STARDUST in der Wüste Gobi entdeckt:

      Annie, Agenten verfolgen mich seit der Universität. Sie werden mich verhaften. Gib es an George weiter. Die Mondmission hat mit der Entdeckung von Außerirdischen zu tun. Verschaff mir Frank als Anwalt. Er weiß, was zu tun ist. Hab keine Angst. Ich liebe dich.

      6.

      Zwei Tage vor der Landung

      der STARDUST in der Wüste Gobi

      Die Mündung der Pistole schaute ihn an wie ein tödliches Auge. Doch Allan Mercant behielt die Nerven. Er hatte bereits weitaus gefährlichere Situationen als diese erlebt.

      »Also«, sagte Iga Tulodziecki. »Wer oder was bist du?«

      Er durchdachte blitzschnell seine Alternativen. Eine Flucht war unmöglich. Iga wirkte fest entschlossen, und sie befanden sich in voller Fahrt. Der Giga-Truck donnerte inzwischen mit über 90 Meilen pro Stunde über die Straße, gesteuert vom Autopiloten, der ihn zuverlässig in der Spur hielt.

      Vielleicht hätte er Iga die Waffe entwinden und sie ausschalten können, doch das kam nicht infrage. Er durfte ihr keinen Schaden zufügen. Sie hatte ihn freundlich aufgenommen und ihm helfen wollen; es wäre ein schlechter Dank, sie nun anzugreifen.

      »Na los!«, forderte sie.

      Mercant hob vorsichtig die linke Hand, streckte den Daumen aus und deutete damit durch die Frontscheibe nach draußen. »Gegenverkehr, Wonderbra!«

      »Lenk nicht ab!«

      »Ich habe Autopiloten noch nie vertraut, noch nicht einmal in Kleinwagen, und erst recht nicht in Giga-Trucks!«

      »Lenk ... nicht ... ab!«

      Der entgegenkommende Wagen raste vorbei.

      »Findest du es nicht etwas übertrieben, gleich eine Waffe zu ziehen? Nur, weil mein Reservekanister nicht leer ist?«

      Iga hob die Pistole ein wenig an, dass die Mündung nun genau auf seine Stirn zeigte. »Sei froh, dass ich so ein gutmütiger und fröhlicher Mensch bin.

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