Leni Behrendt Staffel 6 – Liebesroman. Leni Behrendt

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Leni Behrendt Staffel 6 – Liebesroman - Leni Behrendt Leni Behrendt

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den Mann, der in der Tür stand. Als Frauke ihn bemerkte, winkte er ab, trat leise näher, legte der überraschten Jadwiga einen Strauß erlesener Blüten in den Schoß und setzte sich in den Sessel, den Frauke ihm mit einer Handbewegung zuwies.

      Sein Blick hing an der Spielerin, deren feines Gesicht ihm im Profil zugekehrt war. Über das leichtgeneigte Köpfchen huschte der Schein der Kerzen, ließ das einzigschöne Gelock aufsprühen in metallischem Glanz. Tändelnd huschten die zarten Finger über die Tasten, ihnen Töne entlockend, die aus einer Äolsharfe zu kommen schienen.

      Als Spiel und Gesang verklang, war es zuerst einmal still. Oda erhob sich, trat zu Ortrun und drückte ihre Lippen auf die weiche Wange, dann ein abgrundtiefer Seufzer:

      »War das schön. Ich wünschte, ich könnte so spielen und singen wie du.«

      Das wünschte auch der Bruder – und noch mehr. Daß seine kindliche Schwester so werden möchte wie dieses bezaubernde Menschenkind. Es war das größte Kompliment, das er zu vergeben hatte. Schade, daß er es nicht aussprechen durfte.

      Auch nicht über die Veränderung, die sozusagen über Nacht mit Jadwiga vor sich gegangen war. Und das hatten sie zuwege gebracht, die beiden Mädchen aus dem Haus im grünen Grund.

      Und was sagte sein Freund Uwe dazu? Der mußte sein Herz krampfhaft festhalten, damit es ihm nicht durchging. Aber bald würde es das tun – und dann?

      Es waren dieselben Gedanken, wie Hulda sie hegte. Was wurde dann aus dem alten und dem jungen Fräulein, die hier ein so trautes Zuhause fanden. Wohl würde Uwe, soweit Winrich ihn kannte, die beiden sozusagen mitheiraten, aber es konnte dann nicht mehr so sein, wie es jetzt war.

      Denn jetzt gehörte ihnen die reizende Frauke ungeteilt. Doch mit dem Moment, wo Uwe Rechte an sie haben durfte, würde ihr Herz so ausgefüllt sein, daß die andern sich nur mit kläglichen Resten begnügen mußten.

      Arme Ortrun, dachte er traurig. Arme Jadwiga.

      Als hätte er sie gerufen, trat diese nun auf ihn zu.

      »Ich möchte mich für die herrlichen Blumen bedanken, Herr Baron. Ach, ich bin ja so glücklich, so liebe Menschen und ein so wunderschönes

      Zuhause gefunden zu haben.«

      Das gab dem Mann einen Stich ins Herz. Tief neigte er sich über die feine Hand und sagte herzlich:

      »Alles nur denkbar Gute wünsche ich Ihnen für das neue Lebensjahr, gnädiges Fräulein.«

      »Danke, Herr Baron. Hier kann es mir gar nicht anders als gutgehen.«

      In dem Moment schlug der Gong an, worauf der Gast sich verabschieden wollte, was Frauke unterband.

      »Daraus wird nichts, Herr Baron. Kommen Sie nur, es gibt was Gutes!«

      »Wovon ich überzeugt bin, gnädiges Fräulein. Aber…«

      »Kein Aber! Sie bleiben und damit holla!«

      Da blieb er und fühlte sich äußerst wohl in dem gemütlichen Kreis. Wenn er dabei an sein Zuhause dachte, tat ihm das Herz weh. Ein Glück, daß Oda hierher flüchten konnte, wenn ihr in dem kalten, öden Schloß traurig zumute war. Hier fand sie alles, was ein junges Menschenkind brauchte, Lachen, Frohsinn und offene Herzen.

      Nach dem Abendessen, das wirklich delikat war, ging man hinüber in die Bibliothek, wo im Kamin ein helles Feuer loderte.

      »Hulda machte es, während wir aßen«, erklärte Frauke. »Nach dem Regen hat es sich draußen erheblich abgekühlt, und ohne Feuer wäre es hier direkt kalt. Bitte, meine Herrschaften, sich zwanglos zu gruppieren. Für einen guten Trunk werden unsere beiden Jüngsten sorgen.«

      »Sekt?« fragte Oda erwartungsvoll.

      »Jawohl. Geht nur zu Hulda, da steht alles bereit.«

      Vergnügt trollten sie ab, und als sie wiederkamen, schob Ortrun den Servierwagen vor sich her, auf dem außer Gläsern ein Kühler stand, aus dem zwei Hälse verlockend ragten. Zwei weitere Flaschen trug Oda, die Uwe natürlich wieder necken mußte.

      »Wirst du die auch schaffen, Fips?«

      »Diese Bezeichnung verbitte ich mir!«

      »Herrje, verzeih, du bist ja eine junge Dame von Stand.«

      »Und du ein junger Mann von Unverstand!«

      Somit hatte sie die Lacher auf ihrer Seite. Zufrieden setzte sie sich neben Ortrun, Uwe ließ den Pfropfen knallen, füllte die Gläser, dann trank man auf das Wohl des Geburtstagskindes. Daß Uwe die reizende Frauke dabei so eigen ansah und sie unter dem Blick heiß errötete, bemerkte nur Winrich. Die anderen waren zu sehr mit dem prickelnden Getränk beschäftigt, das wie ein heißer Strom durch die Adern floß.

      »Na, du hast vielleicht einen Zug«, lachte Ortrun das Baroneßchen an. »Dein Glas ist ja leer.«

      »Ach was, man muß die Gelegenheit wahrnehmen. Wer weiß, wann ich mich mal wieder einmal so köstlich laben kann.«

      »Und wenn du einen Schwips kriegst?«

      »Dann ist der Fips blau.«

      »Ei, Uwe, ärger mich nicht. Ich hab einen schlechten Rausch. Sag doch selbst, Ortrun, ist das nicht ein gräßlicher Mensch?«

      »Nein, ich finde ihn sehr nett.«

      »Herzlichen Dank, gnädiges Fräulein!« hob er ihr lachend das Glas entgegen… »Dafür eröffne ich beim Schützenfest mit Ihnen den Tanz.«

      »Schützenfest?« fragte Oda mit blanken Augen. »Wann ist es denn?«

      »Sonntag.«

      »O wie schön! Wir gehen doch hin, Winrich?«

      »Als Ehrenmitglied wird mir wohl nichts anderes übrigbleiben – trotz der Trauer.«

      »Ach was, Trauer.«

      »Oda!«

      »Verzeih!« senkte sie verlegen das Köpfchen. »So darf ich gar nicht tanzen?«

      »Doch, das darfst du.«

      »Da freu ich mich aber«, strahlte sie schon wieder. »Ihr kommt doch auch zu dem Fest?«

      »Ehrensache«, antwortete Uwe. »Grün sind die Schützen und grün sind die Damen.

      Ich meine doch das Haus!« schrie er in das ausbrechende Gelächter hinein. »Wie kann man mich nur so mißverstehen.«

      »Na?« zweifelte Ortrun mit schiefgelegtem Köpfchen. Sie sah dabei so entzückend aus, daß Oda sie ganz verdutzt ansah.

      »Hör mal, du bist vielleicht hübsch. Wenn das so weitergeht, was soll das bloß noch werden.«

      »Erst einmal eine Schützenprinzeß«, schmunzelte Uwe. »Nicht wahr, gnädiges Fräulein, das wäre doch was.«

      »Ich weiß ja gar nicht, was das ist.«

      »Sie

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