Die wichtigsten Werke von Jacob Burckhardt. Jacob Burckhardt
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Und auch diese beneidete Existenz war keine ideale. Abgesehen von der äussern Gefahr durch räuberische Saracenen, welche bis vor die Tore von Jerusalem streiften, hielt sich noch ganz in der Nähe, im peträischen Arabien, in Coelesyrien das Heidentum mit einer verzweifelten Hartnäckigkeit; sodann trat das Dämonenwesen, welches schon so lange her in Palästina heimisch war, in so heftiger Gestalt auf als jemals. Wir kennen bereits Sanct Hilarion als Dämonenbanner (S. 477, 478); Hieronymus selber führt uns zu den Prophetengräbern unweit Samaria, wo eine ganze Anzahl Besessener auf Genesung warteten; weithin hörte man sie wie mit verschiedenen Tierstimmen heulen. Es sind gleichsam die irren Geister, welche über diesem Schlachtfeld aller Religionen, dem Land zwischen Jordan, Wüste und Meer herumschweben.
Eine merkwürdige Fügung hat es gewollt, dass Constantin auch in dem, was er für Palästina tat, weltgeschichtlich auf viele Jahrhunderte hinaus wirken sollte. Ohne den Glanz, welchen er über Jerusalem und die Umgegend verbreitete, hätte sich die Andacht der römischen Welt und folgerichtig die des Mittelalters nicht mit solcher Glut an diese Stätten geheftet und sie nicht nach einem halben Jahrtausend der Knechtschaft unter dem Islam wieder entrissen.
Fußnoten
779 Hist. Aug., Heliogab. 33.
780 Bereits absichtlich betont bei dem Zeitgenossen Praxagoras, s. Müller, Fragm. hist. Graec. IV, p. 2 τὸν μέγαν Κωνσταντι̃νον, τη̃ς μεγάλης αρχη̃ς τὸν άξιον επιζητούσης κ.τ.λ. wenn es nicht Zutat des Excerptors Photius ist. – Dann jedenfalls schon bei Eutrop. X vir ingens etc.
781 Der kleine Roman eines Ungenannten (dreizehntes Jahrhundert?) De Constantino magno eiusque matre Helena enthält nicht einmal eine Sage, sondern – mit Ausnahme des Schlusssatzes – bloss willkürliche Erdichtungen.
782 Die zugänglichsten Auszüge aus der Notitia u. a. bei Kortüm, Römische Geschichte, S. 418 ff. Fiedler, Römische Geschichte, in den Beilagen, u. a. a. O.
783 S. die bekannte Stelle bei Aurel. Vict., Epit. 14. – Vgl. Preuss, Kaiser Diocletian, S. 95 ff.
784 Vgl. Cod. Theodos. VI, 35. Gesetze v. d. J. 314, 319, 321, 328.
785 Aurel. Vict., Epit. 41. – Constantin hatte wenigstens eine gesunde Abneigung gegen die Verschnittenen (Euseb., Vita Const. IV, 25. Hist. Aug., Alex. Sev. 66), die an seinem Hofe nie zur Geltung kamen.
786 Eutrop. X, 7. – Vgl. Iulian., Caesares, gegen Ende.
787 Euseb., Vita Const. IV, 29. 31. 54. 55, nachdem er IV, 1 Constantins Freigebigkeit auf ganz kindische Weise gerühmt hat.
788 Aurel. Vict., Epitome. – Sein Beiname Tracala bedeutet wohl: steifnackig, hochmütig.
789 Cod. Theodos. IX, 1.
790 Bei Aurel. Vict., Epit. 41.
791 Anonym. Bandurii, p. 61, und in derselben Sammlung p. 83.
792 Noch eine Hypothese möge gestattet sein. Constantin übernahm 324 den Hof und die Generale des Licinius; musste er sich etwa dieser Leute durch Bestechung versichern? Die Verhältnisse zu dem Klerus des licinischen Reiches waren, wie wir sahen, auch nicht ganz rein.
793 Eutrop. X, 7 und derber Aurel. Vict., Epit. 41: er hiess in den zehn ersten Jahren trefflich, in den zwölf folgenden ein Räuber, in den zehn letzten ein pupillus, unmässiger Verschleuderung halber.
794 Über Constantins Finanzwesen vgl. Manso, a. a. O., S. 181 ff.
795 Cod. Theodos. XII, 1. Aus den Jahren 313 bis 331.
796 Nach einer vielleicht zu allgemeinen Aussage bei Sozomenus V, 5. Vgl. Manso, a. a. O., S. 228 ff.
797 Bei seiner letzten Verfügung über die Teilung des Reiches (vgl. S. 411) scheint sich der Kaiser genau nach den Präfekturen gerichtet zu haben.
798 Wie weit schon Diocletian dieselbe angebahnt hatte, vgl. Preuss, a. a. O., S. 120.
799 Die dann mit Magnentius unter gewissen Bedingungen doch eintrat.
800 Lange, Hist. mutationum rei milit. Romanor., p. 100 seq. Anders Manso l. c., p. 140 seq.
801 Ioh. Lydus, De mag. II, 10. III, 31. 40 klagt namentlich über Entblössung der Donaugrenzen, deren Truppen durch Asien verteilt worden seien.
802 Julian in den Caesares findet ganz im allgemeinen, Constantin habe gegen die Barbaren lächerlich wenig ausgerichtet und sie mit Tribut abgekauft.