Im Delta der Mekong | Erotischer Roman. Stella Harris

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Im Delta der Mekong | Erotischer Roman - Stella Harris Erotik Romane

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sorry«, beeilt Mike sich zu versichern. »Ist etwas passiert?«

      Cais Gesicht ist schmerzverzerrt, aber sie schüttelt tapfer den Kopf. »Nein, Sir, alles in Ordnung.«

      Mike schaut auf den Boden. Mindestens zwei Gläser sind zerbrochen, eine große Scherbe steckt in ihrem Rist. »Oh Gott«, sagt er. »Ein Stück Glas steckt in ihrem Fuß.«

      Er fasst nach Cai, lässt sie auf seinen Schoß gleiten und hebt einen Arm, um Hilfe herzuholen.

      »Wir brauchen einen Sanitäter«, ruft er dem Restaurantchef zu, der schnell herbeigeilt kommt, um den Schaden zu begutachten.

      »Ich bin Herr Tung«, stellt er sich vor. »Entschuldigung, ich kümmere mich um alles.«

      Cais Wunde blutet stark, das Glas scheint eine Ader durchtrennt zu haben. Sie selbst hängt völlig matt auf Mike, ihr Gesicht ist totenblass. Tung spricht sie auf Vietnamesisch an, jedenfalls hält Mike die Sprache dafür, aber Cai antwortet nicht, ihre Augen sind geschlossen.

      »Entschuldigung, Sir, ich hoffe, Ihnen ist nichts passiert«, sagt Herr Tung. »Wir legen das Mädchen am besten auf den Boden.«

      Etwas unsanft greift er der Frau unter die Arme, zieht sie von Mikes Schoß und lässt sie grob auf das Parkett fallen.

      »Vorsichtig!«, mahnt Mike. »Sie ist verletzt.«

      »Ja, ja, ich sehe es«, meint der Chef. »Das macht nichts, machen Sie sich keine Sorgen. Wir haben eine Krankenschwester an Bord, die wird sich kümmern.«

      Tatsächlich erscheint fast im gleichen Moment eine Frau in einem weißen Kittel, auf der Brusttasche prangt ein rotes Kreuz. In der Hand hat sie einen medizinischen Notfallkoffer, der für die Verhältnisse vor Ort vorbildlich aussieht.

      »Entschuldigung«, sagt sie zu Mike. »Ich bin Schwester Mary. Darf ich?«

      Mike rückt seinen Stuhl ab, um ihr Platz zu machen. Schwester Mary spricht kurz mit Cai, die ihre Augen immer noch geschlossen hat. Als diese antwortet und knapp nickt, macht sich Mary an ihrem Fuß zu schaffen. Der Glassplitter wird vorsichtig herausgezogen, eine Kompresse auf die plötzlich heftiger blutende Wunde gedrückt und dann legt Mary einen Verband um den Fuß an.

      »Alles in Ordnung«, beruhigt sie die Gäste in der Nähe, die den Vorfall beobachtet haben und sich Sorgen machen. Ein Mann drängt sich vor.

      »Ich bin Arzt, brauchen Sie Hilfe?«

      Schwester Mary schüttelt den Kopf. »Es ist nur eine kleine Verletzung, Sir. Vielen Dank. Bitte entschuldigen Sie die Unannehmlichkeiten.«

      Herr Tung hat inzwischen zwei Mädchen organisiert, die Mary helfen, Cai auf die Beine zu stellen, sie unterzuhaken und zu einem der nächsten freien Stühle zu bringen. Erschöpft lässt Cai sich draufsinken und schlägt die Hände vor das Gesicht. Ihre Schmerzen und Scham, die will sie vermutlich vor den Gästen verbergen. Mary bleibt neben Cai stehen und streichelt ihr beruhigend den Rücken.

      Der Restaurantchef kümmert sich weiter um Mike und Lisa und versucht, die anderen Gäste zu besänftigen. Es sei absolut nichts Beunruhigendes vorgefallen, versichert er immer wieder.

      Ein Kellner bringt eine Flasche Champagner und Gläser, die er vor Lisa und Mike sowie den Gästen an den Nebentischen verteilt. »Eine kleine Wiedergutmachung. Ich hoffe, dass Ihnen nichts passiert ist und der Vorfall keine Folgen hat. Entschuldigen Sie das Serviermädchen, sie ist noch etwas ungeschickt. Es wird auch sofort jemand kommen, der die Splitter dort auf dem Boden entfernt. Seien Sie bitte vorsichtig und treten Sie nicht hinein.«

      Dann sieht Herr Tung offenbar, dass Mikes Hemd und seine Hose ein paar Rotweinspritzer abgekommen haben. »Oh, das tut mir aber leid«, versichert er sofort. »Bitte bringen Sie die Kleidung gleich nach dem Dinner zur Rezeption, wir werden sie heute Nacht noch reinigen. Ich sage dort Bescheid. Morgen Früh bekommen Sie das Hemd und die Hose frisch gewaschen zurück.«

      »Das ist nicht so schlimm«, meint Mike. »Kein Problem. Es lohnt sich nicht, ich habe noch genügend frische Sachen dabei.«

      »Nein, ich bestehe darauf, das muss gereinigt werden. Sonst gehen die Flecken nie mehr heraus.«

      »Okay, wenn Sie wollen. Aber was ist mit Cai? Sie sieht immer noch nicht gut aus.«

      »Oh, keine Sorge. Die ist gleich wieder gesund. Einen Moment.«

      Mike und Lisa sehen, wie er zu Cai geht und heftig auf sie einredet. Sie hakt sich daraufhin bei Mary unter und beide verlassen den Raum.

      »Cai hat mir soeben versichert, dass alles in Ordnung sei. Sie macht sich etwas frisch und wird dann wieder zu Ihrer Verfügung stehen.«

      »Das Mädchen braucht Ruhe«, mischt sich nun auch Lisa ein.

      »Geben Sie ihr zumindest heute frei, wir sind ohnehin fast mit dem Essen fertig. Wir brauchen sie heute Abend nicht mehr.«

      »Nein, nein. In Ihrem Land würde man jetzt vielleicht zum Arzt gehen«, meint der Restaurantchef selbstbewusst. »Aber nicht bei uns. Unser Volk ist zäh. Uns konnten sogar die Amerikaner nicht besiegen.«

      Lisa zuckt mit den Schultern. »Gut, wenn Sie meinen. Danke für den Champagner.«

      »Oh, gerne. Am Büfett finden Sie noch einige köstliche Desserts und ich lasse Ihnen gerne noch eine kleine Auswahl an Käse bringen.«

      Mike und Lisa genießen den Champagner und den gut ausgewählten Käse. Einige andere Gäste gesellen sich zu ihnen an den Tisch, das Ereignis wird ausgiebig besprochen. Ein Unternehmer ist erstaunt, wie locker solch ein Unfall mit einer verletzten Person hier gehandhabt wird.

      »Also, in meinem Betrieb würde jetzt ein riesiges Fass aufgemacht: Betriebsrat, Gewerbeaufsicht, alle würden wissen wollen, wie das passieren konnte. Wir müssten zig Formulare ausfüllen, Meldungen schreiben und könnten am Ende froh sein, wenn der Betrieb nicht geschlossen wird. Aber hier«, er zuckt mit den Achseln, »hat man den Eindruck, allein die Ungeschicklichkeit der Frau war schuld.« Er schaut Mike an.

      »Was natürlich völliger Quatsch ist«, erwidert Lisa. »Wenn Mike sich nicht so plötzlich bewegt hätte, wäre nichts passiert. Ich sage jetzt nicht, dass du Schuld hast, Mike, aber es war nicht die Ungeschicklichkeit der Frau.«

      »Ja, das war ein bedauerlicher Unfall«, stimmt Mike zu. »Es tut mir leid, dass es dazu gekommen ist. Ich werde dafür sorgen, dass Cai eine angemessene Entschädigung oder ein Schmerzensgeld bekommt.«

      »Bravo«, meint die Frau des Unternehmers. »So halten wir es auch. Wir kümmern uns um unsere Leute, wenn etwas passiert ist.«

      Als die Champagnerflasche geleert ist, genießen sie den Wein, der ständig nachgeliefert wird, und holen sich weitere leckere Häppchen vom Büfett.

      Das Gespräch, das von Tisch zu Tisch geführt wird, wendet sich bald anderen Dingen zu, die letzten Ausflüge und das Programm der nächsten Tage, die man noch an Bord gemeinsam verbringen wird, werden bewertet und besprochen.

      Plötzlich taucht Cai wieder auf. Ihr Gesicht ist blass, sie trägt einen Verband um den Fuß, aber sie versucht zu lächeln. »Sorry, Sir«, spricht sie Mike an, legt die Handflächen vor ihrer Brust zusammen und macht eine demütige Verbeugung. »Das war mein

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