Time of Lust | Band 4 | Geliebter Schmerz | Roman. Megan Parker
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Ronan tippte weiter in sein Handy: »Ich möchte dich glücklich machen, Zahira.«
Ein kurzes Strahlen lief über mein Gesicht. Ich wollte ihn auch glücklich machen ... Es war die reinste Folter hinter dieser Scheibe sitzen zu müssen, während er auf der anderen Seite war. Edward wusste ja gar nicht, wie hart er mich wirklich bestrafte. Traurig senkte ich meinen Blick und seufzte.
Ronan lehnte sich zurück, und es hatte den Anschein, als wollte er noch länger bleiben. Also ließ ich mich seitlich auf das Kissen sinken und streckte mich neben Ronan aus. Ich drehte mich zu ihm und berührte an so vielen Punkten wie möglich die Glasscheibe, als wäre sie sein Körper. Ronan legte eine Hand auf den Boden, direkt vor mein Gesicht, und er machte mit seinen Fingern eine Bewegung, als würde er mich an der Stirn streicheln. Ich schloss meine Augen und genoss es einfach nur, in seiner Nähe zu sein.
Er blieb ewig lange und geduldig bei mir sitzen. Immer, wenn ich zwischendurch meine Augen öffnete, war er noch da. Jedes Mal. Immer wieder. Bis ich irgendwann einschlief.
Als Edward mich weckte, war Ronan fort.
JungGesellenAbschied
Drei Tage später übersiedelten wir in die große Villa. Bis dahin hatte ich keine Gelegenheit mehr gehabt, mich mit Ronan zu treffen. Es war der Tag der Anreise der Gäste. Und es war der letzte Tag vor der Hochzeit.
Angestellte aus dem Resort trugen unsere Koffer in die neue Unterkunft und mir verschlug es die Sprache, als ich sah, in welch dekadentem Luxus Santiago hier nun schon seit vier Tagen lebte. Dagegen waren unsere ebenfalls sehr edlen Bungalows gerade mal bessere Abstellkammern gewesen. Ich hatte den Eindruck, in Hollywood bei einem Filmstar einzuziehen.
Mein erster Blick fiel durch die Glasfronten über einen Infinity-Pool hinaus aufs Meer. Auf der Terrasse reihten sich prachtvolle Palmen um Designer-Möbel. Aber bevor wir dorthingelangten, mussten wir über verschiedene Ebenen im Wohnbereich, vorbei an einem riesigen Aquarium, einer Bar, einer Bühne, gemütlichen Sitzgelegenheiten, künstlichem Kaminfeuer und vielem mehr, bis wir endlich ins Freie kamen. An mehreren Stellen war der Holzboden von Glasplatten unterbrochen, durch die man hinunter ins Wasser sehen konnte.
Damian begrüßte uns freundlich. Er begutachtete unsere Bikinis und ersuchte uns, vorerst auf der Terrasse zu bleiben. Santiago hätte für den Abend eine bescheidene Feier, eine Art Junggesellen-Abschied in kleinem Rahmen, geplant, und bis dahin würden alle Gäste eintreffen. Als Damian mit seiner Erklärung fertig war, verteilten wir uns auf den Sonnenliegen unter den üppigen Palmen und mir fiel auf, dass Lilienné ungewöhnlich niedergeschlagen wirkte. Es war, als hätte man ihr übersprudelndes Temperament komplett ausgelöscht. Und wenn ich genauer nachdachte, war auch Edward heute Morgen ein wenig missgestimmt gewesen. Sie hatten doch nicht etwa ihre erste Ehekrise?
Plötzlich erblickte ich David und Santiago durch die offenen Schiebetüren! Ich hatte beide seit der Ankunft im Resort nicht mehr gesehen. Unweigerlich schlug mein Herz schneller, als sie die Terrasse betraten und in unsere Richtung kamen. Santiago schenkte uns Blicke, als wollte er eine von uns auswählen. Doch er setzte sich zu Lilienné, stützte sich mit einem Arm über sie, und seinen Gesichtszügen nach war auch er extrem schlecht gelaunt.
Lilienné lief sofort hochrot an, als hätte sie ein gehörig schlechtes Gewissen. Als er sie mit verächtlichen Blicken ausreichend gestraft hatte, stand er wieder auf und packte sie an den Handgelenken. Er zwang sie, mitzukommen, quer über die ganze Terrasse. David folgte ihnen mit etwas Abstand. Am Ende des Pools blieben sie stehen und plötzlich waren auch ein paar Securities vom Hotel zur Stelle. Santiago zwang Lilienné zu Boden und es sah so aus, als wollte er sie mit dem Kopf ins Wasser tauchen. Aber sie wurde hysterisch und wehrte sich.
»Wovor hat sie solche Panik?«, fragte ich Natalie verwundert.
»Hast du das Haifischbecken nicht gesehen?«, entgegnete sie.
Entsetzt starrte ich sie an. »Was?!«
»Dort vorn ... der ganze Glasboden neben dem Pool! Dort sind Haie drin! Wahrscheinlich will er ihr nur Angst einjagen, aber ich glaube, er hat die Abdeckung öffnen lassen.« Natalie hob den Kopf, um besser sehen zu können.
Ich wollte nicht glauben, was sie sagte, allerdings kniete Lilienné auf dem Boden und Santiago hielt sie fest. »Aber was hat sie denn angestellt?«, fragte ich.
Natalie verdrehte die Augen. »Wir waren gestern Abend mit Edward in der Hotelbar und es gab einen kleinen Zwischenfall. Lilienné hat mit einem fremden Mann geflirtet, sie haben nur Blicke ausgetauscht, aber Edward hat es gesehen. Wir mussten die Bar sofort verlassen und er hat Lili die ganze Nacht lang bestraft. Und heute Morgen hat er es brühwarm Santiago erzählt.«
Mir schauderte. Im Hintergrund sah ich, wie Santiago Lilienné ins Gesicht spuckte. Dann ließ er von ihr ab und ging mit David wieder nach drinnen. Lilienné rappelte sich mühsam auf und kam auf wackeligen Beinen zurück zu uns. Betreten ließ sie sich auf einer Liege nieder. »Er hat gesagt, er will mich morgen Abend da drin schwimmen sehen«, schluchzte sie.
»Das meint er nicht ernst«, flüsterte Alice. »Das würden die Securities niemals zulassen!«
Lilienné nickte ungläubig.
»Ich kann dir gar nicht sagen, wie froh ich bin, dass ich hier weg bin«, seufzte Natalie.
»Wo wohnst du jetzt?«, flüsterte ich.
»In L. A. bei einer Freundin. Sie ist auch Model und will mich bei ›Elite‹ reinbringen. Sie meinte, die nehmen mich sicher!«
Ich grinste und freute mich für sie. »Ich glaube auch, dass sie dich nehmen!«
Natalie lächelte geschmeichelt. Aber sie wusste vermutlich, dass ich nicht ganz unparteiisch war.
»Hat er dir Geld geboten, weil du heute hier bist?«, fragte ich.
»Nein. Ich will ihn heiraten sehen.«
Ich seufzte. Genauso dachte ich auch.
Doch nun waren wir abgelenkt. Die ersten Gäste trafen ein. Santiago begrüßte seinen engsten Freund, Christian. Er gab sich die Ehre mit vier bildhübschen Mädchen in silbernen Bikinis, und wie ich später feststellte, sollte er damit der einzige Mann in weiblicher Begleitung bleiben. Fünf weitere Männer reisten solo an. Einen von ihnen kannte ich ebenfalls, doch ich wusste nicht gleich woher. Bis mir einfiel, dass es sich um den attraktiven Fremden handelte, der mich einst bei der Glasboden-Party mit dem Snake-Ball besonders kunstvoll verwöhnt hatte ... wenn man außer acht ließ, dass er mich nicht hatte kommen lassen. Aber ich erinnerte mich an seine schönen Hände und seine faszinierenden Augen.
Schließlich erlaubte uns Damian, uns unter die Gäste zu mischen. Wir sollten Smalltalk führen, jedoch ausschließlich mit den Männern und nicht untereinander. Christians Mädchen taten dasselbe. Zuvor mussten wir die Bikini-Oberteile ablegen und er meinte auch, falls uns einer der Herren näher kommen wollte, sollten wir dies zulassen.
Santiago war nun wieder bestens gelaunt. Er unterhielt sich mit seinen Freunden und glänzte mit David an seiner Seite. Die ganze Feier hatte eine sehr vertraute, familiäre Atmosphäre, was es mir ein bisschen leichter machte, mich ungeniert oben-ohne zu bewegen. Einzig das Servicepersonal machte mir Sorgen. Ich wollte nicht, dass unter den Angestellten des Hotels der Eindruck entstand, ich wäre eine billige Nutte, die sich von allen Männern betatschen ließe. Doch wie Damian es formuliert hatte, verlangte Santiago