Vera - Sklavin der Lust | Roman. P.L. Winter

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Vera - Sklavin der Lust | Roman - P.L. Winter Erotik Romane

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das ist korrekt«, antwortete Vera mit fester Stimme. Sie saß aufrecht, mit übereinandergeschlagenen Beinen auf dem einfachen Stuhl, die Hände im Schoß gefaltet, und blickte ihn direkt an. Sie wollte einen starken und sicheren Eindruck machen, sich keinesfalls aus der Ruhe bringen lassen. Zudem hatte ihr Thomas geraten, alle Fragen mit kurzen knappen Angaben zu beantworten – ohne Ausschweifungen und vor allem, ohne auf Details einzugehen, nach denen nicht gefragt worden war.

      »Sie wurden am Frankfurter Flughafen von den dortigen Kollegen bereits befragt?«

      »Ja, das stimmt.«

      »Welche Angaben haben Sie dort gemacht, können Sie uns das bitte wiederholen?«

      Diesmal hielt Thomas sie von einer Antwort zurück und meinte in einem freundlichen, aber bestimmten Tonfall: »Sie werden sicher verstehen, dass meine Mandantin am Freitag nach dem langen Flug und den Erlebnissen danach – und hier schließe ich die Befragung mit ein – etwas überrascht und verwirrt war. Ich erlaube mir daher, vorzuschlagen, dass Sie diesbezüglich auf das Protokoll Ihrer Kollegen aus Frankfurt zurückgreifen und nicht erwarten, dass sie sich in allen Details an diese Befragung erinnert. Es steht Ihnen selbstverständlich frei, eigene Fragen zu stellen oder die Fragen aus Frankfurt zu wiederholen.«

      Diese Zurechtweisung steigerte die Nervosität des Beamten, der die Befragung leitete, erkennbar. Er begann, hektisch in den Unterlagen vor sich zu blättern, bis ihn sein Kollege auf die gesuchten Protokollseiten hinwies.

      »Nun gut, wann haben Sie Deutschland verlassen?«

      »Wie ich Ihren Kollegen bereits erklärt habe, kann ich mich nicht mehr daran erinnern. Aus dem Einreisestempel in meinem Pass ergibt sich jedoch, dass wir offensichtlich am 13. September letzten Jahres ausgereist sind – wenn man unterstellt, dass wir direkt von Frankfurt nach Caracas geflogen sind.«

      »Wer ist ›wir‹?«

      »Auch hier, wie bereits gesagt: Ich kann mich nicht mehr erinnern, allerdings müssen es wohl mein Mann Manfred und ich gewesen sein, alles andere macht meines Erachtens keinen Sinn.«

      »Das ergibt sich aus Ihren Ermittlungsakten, welche wir bereits mehrfach besprochen haben«, mischte sich Thomas erneut ein. »Könnten wir die bereits bestätigten Tatsachen, an welche sich meine Mandantin derzeit nicht erinnern kann, einfach überspringen und zu den wichtigen Fragen kommen?«

      »Also gut, dann direkt: Frau Wegner, wo ist Ihr Mann?«

      Vera war überrascht über diese Frage, die der Beamte mit einem leicht aggressiven Unterton an sie stellte. Sie fing sich jedoch rasch und antwortete mit einer leicht fragenden Stimme: »Tot?«

      Die Frage schwebte im Raum.

      »Das heißt, Sie wissen es nicht?«, hakte der Beamte erneut unwirsch nach.

      »Ja. – N-nein«, stammelte Vera und sah sich Hilfe suchend zu Thomas um, der gleich einspringen wollte, allerdings barsch unterbrochen wurde.

      »Tut mir leid, aber das ist für uns eine äußerst wichtige Frage, die Frau Wegner selbst beantworten muss!«

      »Nun, ich habe erst hier – von Gerda, meiner Freundin – erfahren, dass er tot sein soll. In Frankfurt hieß es nur, dass er als vermisst gelte und laut den Unterlagen der dortigen Behörden auch nicht wieder nach Deutschland zurückgekehrt ist.« Vera wollte schon fortfahren, als ihr Thomas mit sanftem Druck auf den Oberschenkel zu verstehen gab, sich an die Absprachen zu halten und so wenig wie möglich preiszugeben.

      »Gut, Frau Wegner. In Frankfurt haben Sie angegeben, dass Sie sich nicht daran erinnern können, wann und mit welchem Ziel Sie aus Venezuela abgereist sind – stimmt das oder können Sie sich jetzt wieder an etwas erinnern?«

      »Ja, das ist korrekt, und nein, ich kann mich an keine neuen Details erinnern. Allerdings habe ich zwischenzeitlich erfahren, dass wir angeblich noch in Mexiko, Jamaika und schließlich in Brasilien waren.«

      »Mit ›wir‹ meinen Sie sich und Ihren Mann Manfred? Sonst noch jemanden?«

      »Ja, und nein, sonst niemand!«

      »Wie erklären Sie sich dann, dass mit Ihrer Kreditkarte noch ein weiteres Flugticket für einen Flug von Jamaika nach Mexiko für einen gewissen Antônio de Vasconcelos gebucht wurde? Können Sie mir sagen, wer das ist?«

      »Nein, kann ich nicht, ich höre diesen Namen zum ersten Mal!« Diesmal sah Vera erstaunt zu Thomas, der ihr von diesem Detail nichts gesagt hatte. Offensichtlich war es auch ihm bisher nicht bekannt gewesen, doch er behielt seinen stoischen Gesichtsausdruck bei und ließ sich nichts davon anmerken, wie es in seinem Inneren arbeitete, um diese neue Information einzuordnen.

      »Sie kennen diesen Mann nicht und bezahlen für ihn den Flug nach Mexiko, den dortigen Aufenthalt in einem Swingerhotel und einen weiteren Flug nach Brasilien? Bitte erklären Sie mir das, ich verstehe es nicht.«

      »Wie ich bereits sagte, ich kenne diesen Mann nicht und von für ihn bezahlten Rechnungen weiß ich nichts. Was meinen Sie mit Swingerhotel?«, gab Vera mit einer Mischung aus Überzeugung und Unsicherheit zurück.

      »Das sollten Sie doch wissen. Schließlich waren Sie sowohl in Jamaika als auch in Mexiko in bekannten Swingerhotels.«

      »Nein ... Tut mir leid, ich erinnere mich nicht!« Nun wurde Vera sichtlich nervös und ergriff eine Hand von Thomas.

      »Sie wissen nicht, was ein Swingerhotel ist? Frau Wegner, bitte tun Sie nicht so unschuldig. Es gibt in Ihren Kreditkartenabrechnungen bereits eine Abbuchung für einen Swingerclub in der Nähe von München, in dem Sie vor eineinhalb Jahren waren. Es gibt Zeugen, die Sie auf Fotos wiedererkannt haben. Und wir wissen von einer Geburtstagsfeier in einem einschlägigen Nachtclub in Caracas. Diese Feier soll recht ausschweifend und Sie und Ihr Mann sollen dabei nicht allein gewesen sein. Sie wissen schon, wie so etwas in einem Nachtclub abläuft? Frau Wegner?«

      Veras Nervosität stieg, sie begann leicht zu schwitzen. Erinnerungsfetzen schossen ihr durch den Kopf. Keine angenehmen, Fetzen von einer Party in einem Swingerclub in der Nähe von München und das, was danach geschehen war. Nur einzelne kurze, unzusammenhängende Szenen, aber das reichte schon, dass ihr kalter Angstschweiß auf der Stirn stand. Ihr Griff um Thomas’ Hand wurde fester und sie begann leicht zu zittern.

      Jetzt wurde es Thomas zu viel. Er stand unvermittelt auf. »Ich glaube, jetzt schweifen Sie ab. Ich habe das Gefühl, dass Sie meine Mandantin unter Druck zu setzen versuchen und ihr Dinge vorwerfen, die sie persönlich verletzen. Entweder Sie kehren zu einer seriösen Befragung zurück oder wir werden gehen!«

      »Tut mir leid, wenn ich Sie irritiert habe, allerdings handelt es sich hierbei um nachweisbare Fakten, die wir nicht ganz verstehen und aus diesem Grund hinterfragen wollen und müssen«, erwiderte der Mann ihnen gegenüber betont seriös. Er hatte einen wunden Punkt getroffen und Vera aus der Reserve gelockt. Jetzt fühlte er sich offenbar wie auf der Überholspur und wollte seine Chance nutzen. »Nun gut, weiter. Sowohl aus Ihren Kreditkartenabrechnungen als auch denen Ihres Mannes ergibt sich, dass Sie in Venezuela und in Brasilien im Laufe der Monate September und Oktober letzten Jahres mehrere Nachtclubs besucht haben. Was haben Sie dort gemacht?«

      »Ich weiß es nicht! Ich habe keine Erinnerung an solche Besuche und kann es mir nicht erklären«, antwortete Vera mit zittriger Stimme.

      »Sie wissen allerdings, dass es Manfred als Mitglied der Polizei nicht gestattet ist, in solchen Etablissements zu

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