Vera - Sklavin der Lust | Roman. P.L. Winter

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Vera - Sklavin der Lust | Roman - P.L. Winter Erotik Romane

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– vertraulich, ich durfte natürlich niemandem sagen, woher ich die hatte. Daraus ging hervor, dass ihr zunächst wirklich am 13. September nach Venezuela geflogen seid, ganz so, wie es der Reiseveranstalter der Polizei gegenüber angegeben hatte. Am 23. seid ihr jedoch nach Jamaika geflogen und habt dort ... äh, in einem Swingerhotel eingecheckt.«

      »Swingerhotel?«, fragte Vera verblüfft.

      »Ja, das hat mich auch gewundert, doch es kommt noch besser – oder schlimmer: Am ersten Oktober gab es einen weiteren Flug, nach Mexiko. Dort seid ihr in einem weiteren Swingerhotel abgestiegen. Eine knappe Woche später ist eine Barabhebung von neuntausend Euro verzeichnet, das war vorläufig die letzte Buchung. All das ist auf Manfreds Karte gelaufen – von deiner waren bis dahin nur zwei Flugtickets und eine Hotelrechnung abgebucht worden. Später hat sich herausgestellt, dass ihr am 8. Oktober nach Brasilien geflogen seid und dort in einem Hotel in São Paulo eingecheckt habt. Wenig später, am 13., seid ihr plötzlich in Rio und am 18. in Recife aufgetaucht – dazu gibt es wieder Belege, jetzt auf deiner Kreditkarte. Am 25. Oktober wurde über die auch ein Auto angemietet.«

      »Ein Mietwagen in Brasilien?«, unterbrach Vera ungläubig.

      »Ja, der wurde für eine Fahrt von Recife nach Natal gemietet, angeblich von einem Brasilianer, und mit deiner Kreditkarte bezahlt.«

      Nun übernahm Thomas wieder und erzählte: »Am achten November hat mich die Polizei kontaktiert und mir mitgeteilt, dass sie die Sache jetzt mit Nachdruck verfolgten. Sie hätten die Kreditkartenunterlagen von der Bank angefordert und da wären ein paar Auffälligkeiten dabei. Ob wir inzwischen irgendetwas von euch gehört hätten? Ich habe mich zunächst dumm gestellt und nur gemeint, dass wir nach wie vor nichts wüssten. In der Folge habe ich meine Kontakte beim Auswärtigen Amt spielen lassen sowie einen Bekannten kontaktiert, der beruflich viel in Brasilien ist, und ihn um Unterstützung gebeten. Im Dezember gab es erneut wöchentliche Barabhebungen mit Manfreds Kreditkarte – insgesamt waren das nun 45.500 Euro. Die Bank sperrte daraufhin eure Kreditkarten – was ich übrigens schon viel früher vorgeschlagen hatte, um damit eine Reaktion von eurer Seite zu erzwingen. In der ersten Januarwoche tauchte das bereits erwähnte Video auf und hat für einige Aufregung gesorgt.«

      »Du kannst dir nicht vorstellen, wie sich Maria und Susanne aufgeregt haben!«, erklärte Gerda. »›Schlampe‹ und ›Flittchen‹ waren noch die freundlichsten Begriffe, die sie für dich übrig hatten. Besonders Susanne hat sich ausgiebig über dich ausgelassen. Sie hätte immer schon gewusst, dass du nichts für Manfred wärst, und dass du bei dem Umgang keine Kinder kriegen könntest, sei wohl logisch. Als ich dagegengehalten habe, dass dieses Video etwas ganz anderes zeigt und du von Manfred mehrfach vergewaltigt wurdest, sind die beiden regelrecht explodiert und haben sich wie die Furien aufgeführt. Ein paar Tage später habe ich von einem Rechtsanwalt die Aufforderung erhalten, meine Behauptungen öffentlich zurückzunehmen, andernfalls würden sie mich wegen Verleumdung verklagen.«

      Schließlich ergriff Thomas wieder das Wort: »Am 16. Januar kam über das Auswärtige Amt die Meldung, dass bereits am 21. November eine männliche Leiche in einem Mietauto in der Nähe von Pirpirituba gefunden worden war. Es hat offenbar eine Weile gedauert, bis dort jemand die Informationen weitergeleitet hat.«

      »Pirpirituba – ja, das kenne ich, das ist die nächste größere Stadt bei Sertãozinho«, unterbrach Vera.

      »Gut, jetzt wissen wir also, dass das zusammenpasst. Die brasilianische Polizei gab sich sehr zurückhaltend und meinte nur, dass der Fund von Manfreds Papieren bei der Leiche auf seine Identität hindeute.«

      »Das war dann der Tropfen, der das Fass bei den beiden zum Überlaufen brachte«, ergänzte Gerda. »Von da an warst du für sie eine Hure und Mörderin, die ihren unschuldigen Manfred auf dem Gewissen hatte. Die nächsten zwei Monate ging es heftig hin und her. Wir deckten sie mit einer Unterlassungsklage ein, sie wollten dagegenhalten und verklagten uns wegen Verleumdung ihres Manfreds – ein juristisches Pingpongspiel, das Ende März im Rauswurf all deiner Sachen seinen Höhepunkt fand.«

      »Der größte Schock für die beiden kam Anfang April, als die brasilianischen Behörden meldeten, dass sie nun fest davon ausgingen, dass die Leiche Manfred sei. Eine Überstellung nach Deutschland wurde abgelehnt, da die Einäscherung und Beisetzung bereits erfolgt waren – auf Anordnung seiner Frau.«

      »Auf meine Anordnung hin?« Vera war wie vor den Kopf gestoßen. »Anfang April ... da war ich in São Paulo, nachdem ich in Paraíba, Rio Grande do Norte und Pernambuco vergeblich nach dem unbekannten Mann gesucht und Kontakt mit den Konsulaten aufzunehmen versucht hatte. Von einem Toten wusste ich nichts!«

      »Diese Info machte hier alle stutzig – besonders Maria und Susanne natürlich«, meinte Gerda.

      Thomas erklärte weiter: »Am zehnten Mai tauchte plötzlich eine Gabriela Bruna da Moura Brandão, verheiratete Wegner, auf und legte eine Heiratsurkunde, datiert auf den 24. November, sowie eine Sterbeurkunde von Manfred vor, datiert auf den 22. Dezember, wobei hier der Hinweis ›geschätzter Todeszeitpunkt‹ angeführt war. Das Ganze machte auf uns einen äußerst dubiosen Eindruck und stimmte auch mit einigen Details unserer Erhebungen nicht zusammen, doch davon wollte unsere Polizei nichts wissen. Für sie war nur wichtig, dass sie damit den Fall zu den Akten legen konnten.«

      »Und jetzt kommt es: Sie hatte eine detaillierte Vermögensaufstellung, stellte Erbansprüche und wollte von Maria und Susanne nun auch noch Geld für die Beisetzung von Manfred zurückhaben. Du kannst dir nicht vorstellen, wie sich die beiden daraufhin aufgeführt haben! Jedes Mal, wenn sie Gabriela begegnet sind, sei es vor Gericht oder auf der Straße, sind sie sich gegenseitig an die Gurgel gegangen. Die Polizei war wochenlang damit beschäftigt, sie voneinander fernzuhalten. Fast wäre es so weit gekommen, dass sie die Streithennen eingesperrt hätten. Für mich irgendwie eine Genugtuung: Wir waren zunächst aus der Schusslinie. Gabriela ist immer wieder nach Brasilien zurückgeflogen, war allerdings mindestens einmal pro Monat hier, um ihre Erbansprüche durchzusetzen.«

      »Da es keine Spur von dir gab, konnte ich die Behörden so weit hinhalten, dass zwei Jahre abgewartet werden sollte, bevor hier etwas entschieden würde – schließlich gab es keine gültigen Beweise dafür, dass ihr geschieden wart oder du nicht mehr lebtest. Mitte Juni meldete mir mein Kontakt aus Brasilien, dass die dortigen Behörden nun doch Zweifel hätten, dass die gefundene Leiche Manfred war. Der Führerschein wurde nicht – wie ursprünglich angegeben – an der Leiche, sondern im Handschuhfach gefunden! Außerdem gab es kleinere Unstimmigkeiten bei den Zahnunterlagen, die in einem Detail nicht ganz zusammenpassten. Damit wurde der Haftbefehl gegen Manfred wieder aktuell – wegen Verdachts auf Menschenhandel und Nötigung zur Prostitution. Es gab da offensichtlich eine Anzeige von einem Zeugen. Durch unsere laufende Einmischung wurde dieser nun auch als internationaler Haftbefehl geführt, weil nun unsere Darstellung doch nicht mehr als so ganz abwegig angesehen wurde.«

      »Womit wir wieder voll in der Schusslinie von Maria, Susanne und Kurt standen!« Gerda konnte sich ein triumphierendes Grinsen nicht verkneifen.

      »Das ist gerade einmal sechs Wochen her und jetzt bist du wieder hier – Gott sei Dank!« Man konnte Thomas die aufrichtige Freude ansehen. »Damit hätten wir das Gröbste zusammengetragen. Lass das Ganze jetzt einfach auf dich wirken und schlaf eine Nacht darüber – vielleicht kehren ja noch ein paar Erinnerungen zurück.«

      »Du hast sicher recht, es ist schon spät und ich bin wirklich hundemüde. Die lange Reise, die ganze Aufregung und so viele Neuigkeiten, die ich erst verarbeiten muss ... Das wird mir langsam zu viel. Ich würde mich am liebsten gleich hinlegen.«

      Gerda und Thomas nickten zustimmen und alle drei standen auf. An der Wohnungstür meinte Vera: »Jedenfalls vielen Dank für all die Infos und für alles, was ihr für mich getan habt.«

      »Schon

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