Vera - Sklavin der Lust | Roman. P.L. Winter

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Vera - Sklavin der Lust | Roman - P.L. Winter Erotik Romane

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verständnisvoll und vor allem erleichtert, dass sie unversehrt zurückgekehrt war. Die Freischaltung ihres Kontos samt Kreditkarte hatte er bereits vorbereitet – es fehlten nur noch ein paar Unterschriften von ihr. Was ihren Arbeitsplatz betraf, teilte er ihr jedoch mit, dass dieser zwischenzeitlich durch einen neu eingestellten Mitarbeiter besetzt worden war und sie diesen nun nicht so einfach wieder entlassen und ihr die Position zurückgeben könnten. Allerdings habe er bereits mit der Zentrale in München Kontakt aufgenommen, die sich mit ihr in Verbindung setzen werde. Als ihm Thomas sagte, dass Vera nun Portugiesisch als zusätzliche Fremdsprache beherrsche, zeigte er sich sehr erfreut. Offensichtlich suchte man schon seit Längerem jemanden mit dieser Kompetenz in der Hauptniederlassung. Er war optimistisch, dass Vera rasch eine neue und wahrscheinlich bessere Position in der Bankengruppe erhalten würde.

      Nach diesem recht positiven Gespräch trafen sie sich mit Gerda und fuhren zum gemeinsamen Mittagessen in einen bekannten Landgasthof, der in einem etwas abgelegenen Ortsteil lag. In der sehr gepflegten Gaststube nahmen sie an einem Tisch neben dem grauen Kachelofen Platz. Eine freundliche Bedienung im Dirndl nahm ihre Bestellungen entgegen und kam recht schnell mit den Getränken wieder.

      »Also, in der Bank ist ja alles hervorragend gelaufen. Besser als erwartet, wie ich zugeben muss. Unser nächster Termin könnte unter Umständen nicht ganz so erfreulich werden«, meinte Thomas mit ernster Stimme.

      »Wie meinst du das?«, warf Gerda überrascht ein. Auch Vera war irritiert ob dieser Vorahnung.

      »Wir müssen realistisch sein. Er und du, ihr zwei seid vor elf Monaten plötzlich verschwunden.« Thomas sah Vera eindringlich an. »Dann wird in Brasilien eine Leiche aufgefunden und als Manfred identifiziert, gegen den sogar ein Haftbefehl ausgestellt worden war. Bei uns liefen noch die Sache mit dem Video, die Überprüfung der nicht unbeträchtlichen Barabhebungen über seine Kreditkarte und auch der internationale Haftbefehl gegen Manfred. Und jetzt tauchst du unerwartet wieder auf! Da hat die Polizei einiges aufzuklären und ich gehe mal davon aus, dass sie die Sache irgendwie abschließen wollen.« Thomas versuchte, einen beschwichtigenden Ton anzuschlagen, was ihm jedoch nicht wirklich gelang.

      »Ja, richtig – irgendwie!«, fauchte Gerda. »Das kennen wir schon: Erst tun sie nichts und wimmeln uns ab, dann versuchen sie, alles Mögliche zu vertuschen und unter den Teppich zu kehren und behindern uns mehr, als dass sie je geholfen hätten. Die stecken doch alle unter einer Decke!« Man konnte ihre Wut deutlich spüren. In den letzten Monaten hatte sie zahlreiche Kämpfe ausgefochten, um die Bearbeiter bei den zuständigen Behörden endlich davon zu überzeugen, dass irgendetwas nicht stimmte und sie Angst hatte, Vera könnte etwas passiert sein. Sie kam sich immer wieder wie Don Quichotte in seinem Kampf gegen die Windmühlen vor, was ihr Vertrauen in die Behörden, speziell in die Polizei, merklich erschüttert hatte.

      »Selbst wenn dem so wäre, wir haben keinerlei stichhaltige Beweise dafür. Dass Kurt auf dem Original-Video auftaucht, können wir uns sicher zunutze machen, wenn wir es dann vorlegen. Aber bis dahin können wir nicht viel tun. Außerdem ist das eine andere Baustelle. Jetzt hören wir uns einfach mal an, was sie wollen, und richten uns danach. Ich komme jedenfalls mit – nur zur Vorsicht.« Thomas versuchte erneut, der Situation durch betonte Ruhe die Schärfe zu nehmen, was bei Gerda allerdings nicht gelang – wie er bereits erwartet hatte.

      »Ich komme auch mit«, schnaubte diese sichtlich aufgeregt. Die Röte war ihr in die Wangen geschossen. »Wenn die dir blöd kommen, heize ich denen ordentlich ein!«

      »Nein – genau aus dem Grund kommst du nicht mit. Du bleibst schön zu Hause. Oder noch besser: Du gehst einfach zur Arbeit, da bist du abgelenkt und am besten aufgehoben!« Thomas klang ernst, er ließ keinen Widerspruch zu.

      Gerda holte tief Luft und wollte ihm schon eine Antwort entgegenschleudern, als ihr ein finsterer Blick von ihm deutlich machte, dass er in der Frage keinen Spaß verstand.

      »So, hier hätten wir dann einmal den Wildschweinbraten ...« Die Bedienung war, mit drei riesigen Tellern bepackt, unbemerkt neben ihnen aufgetaucht, was dem kleinen Disput ein Ende setzte. Nachdem sie alles verteilt und einen guten Appetit gewünscht hatte, verschwand sie ebenso unauffällig, wie sie gekommen war.

      »Wenn ich nicht mitkommen darf, müsst ihr mich danach sofort über jedes kleinste Detail informieren! Ich will alles wissen, was die von euch wollten – und wehe, die stellen sich quer ...«

      »Gerda, klar werden wir dir alles haarklein berichten«, unterbrach Thomas ihren Redeschwall. »Jetzt lasst es euch aber schmecken, sieht wie immer sehr gut aus.«

      »Da hast du allerdings recht«, pflichtete Gerda bei und fügte sich grummelnd.

      Über dem guten Essen verflogen ihre Bedenken etwas und sie genossen die üppigen und ausgezeichnet zubereiteten Portionen.

      Als Vera zum Abschluss noch einen kleinen Mokka bestellte, sah Gerda sie verblüfft an. »Bevor du lange fragst: Ja, ich trinke jetzt auch Kaffee, sofern er qualitativ gut ist, und davon gehe ich bei dem Essen hier auch aus.«

      »Du und Kaffee? Gibt es doch nicht«, meinte auch Thomas lachend.

      »Was habt ihr nur alle? Richard war auch ganz baff, nur weil ich meinte, dass ich einen guten Kaffee vertragen könnte. Kommt erst mal nach Brasilien, dann werdet ihr den Unterschied schon merken. Irgendwie hab ich mir da wohl das Kaffeetrinken angewöhnt –«

      »Oder einfach vergessen, dass du eigentlich keinen magst«, unterbrach Gerda den Begeisterungssturm und musste dabei selbst lachen.

      Als Vera zusammen mit Thomas gegen halb zwei auf der Wache eintraf, war die Verwirrung bei den beiden Polizisten, welche sie offensichtlich schon erwartet hatten, zunächst groß. Vera gewann den Eindruck, dass hier alle damit gerechnet hatten, dass sie allein oder zusammen mit Gerda erscheinen würde. Thomas, und damit einen Anwalt, hatte wohl niemand auf dem Schirm gehabt.

      Nachdem sich der ältere der beiden gefasst hatte, bat er sie in einen separaten Raum und bot ihnen etwas zu trinken an. Er stürmte aus dem Raum, während sich der zweite Polizist nervös am Telefon zu schaffen machte. Sie mussten etwa eine Viertelstunde warten, bevor schließlich der leitende Beamte erkennbar abgehetzt und in Begleitung des älteren Polizisten eintrat.

      »Tut mir leid, dass wir Sie haben warten lassen, ich war gerade bei einem Einsatz. Wurde Ihnen schon etwas zu trinken angeboten?« Er war offensichtlich um eine lockere Stimmung bemüht.

      Thomas verkniff sich ein hämisches Grinsen. Er war sich sicher, dass seine Anwesenheit für Verwirrung gesorgt und damit den eigentlichen Plan der Befragungstaktik über den Haufen geworfen hatte, und so setzte er mit freundlicher Stimme noch einen drauf: »Es macht doch keine Unannehmlichkeiten, dass ich meine Mandantin begleite?«

      »Nein, nein, natürlich nicht. Es steht Ihnen selbstverständlich frei, eine Person Ihres Vertrauens hinzuzuziehen«, antwortete der Kommandant, auf dessen Stirn sich erste Schweißtropfen zeigten, und sah Vera an. »Obgleich ich den Ausdruck ›Mandantin‹ in diesem Kontext für unangebracht halte. Ich möchte betonen, dass es hier und jetzt lediglich um die Klärung einiger Fragen geht. Es handelt sich nicht um eine Vernehmung –«

      »Das hatten wir auch nicht angenommen. Wir sind auf freiwilliger Basis hier, um Sie bei Ihren Tätigkeiten zu unterstützen, und uns ist bewusst, dass wir somit jederzeit wieder gehen können – stimmt doch?«, unterbrach Thomas mit einem leichten Lächeln auf den Lippen.

      »Natürlich ... Ja – das ist richtig«, bestätigte der leitende Beamte sichtlich nervös. »Nun gut, lassen Sie uns zur Sache kommen. Frau Wegner – wenn Sie gestatten, möchte ich das Gespräch kurz halten und gleich ohne Umschweife auf die wichtigen Punkte kommen – Frau Wegner,

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