Vera - Sklavin der Lust | Roman. P.L. Winter

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Vera - Sklavin der Lust | Roman - P.L. Winter Erotik Romane

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einmal klar sagen, ob oder was tatsächlich passiert war, und es dauerte fast den ganzen Tag, bis sie ihre Erinnerungen wie ein Mosaik zusammengesetzt hatten. Wut machte sich breit – auf die beiden Jungs und auch auf sich selbst, weil sie es so weit hatten kommen lassen und nicht rechtzeitig abgehauen waren, solange es noch möglich gewesen wäre. Zu der Wut gesellten sich Scham und Angst.

      So beschlossen sie, das Erlebte für sich zu behalten und den Eltern nichts davon zu erzählen. In einem Punkt waren sie sich jedoch völlig einig – Florian wollten sie niemals wiedersehen – speziell Vera nicht.

      Drei Tage später bekam Vera eitrigen Ausfluss und Judith heftigen Juckreiz an ihrer Scham. Als sich bei ihr am nächsten Tag ebenfalls eitriger Ausfluss zeigte, gingen sie zum Arzt, der eine Gonorrhoe-Infektion diagnostizierte. Der Arzt bestand darauf, die Situation in einem gemeinsamen Gespräch mit den Eltern zu klären. Diese waren natürlich vollkommen aus dem Häuschen. Es kam zu einer heftigen Aussprache mit Florian, Mike und deren Eltern.

      ***

      Obwohl ihre ersten sexuellen Erlebnisse mit Florian sehr angenehm, erregend und aufregend gewesen waren, hatte Vera das Ende jedoch so verstört, dass sie für die nächsten vier Jahre keine Beziehung mehr eingehen konnte.

      Auf einer Studentenparty lernte sie dann Georg kennen, der es schaffte, sie mit seiner Freundlichkeit und seinem Charme um den Finger zu wickeln. Er ließ es sehr langsam angehen, küsste sie erst beim dritten Date und ließ ihr ausreichend Zeit, sich ihm von sich aus zu nähern. So war es schließlich auch Vera, die ihn zu genussvollem Petting animierte. Sie galt damals als »die Unnahbare«, die keinen Mann an sich heranlassen wollte. Irgendwie betrachtete Georg es wohl als sportliche Herausforderung, sie doch zu knacken, und als sie es endlich geschehen ließ, fanden sich die beiden in einem sehr angenehmen, einfühlsamen Sexabenteuer wieder. Vera hatte offensichtlich einigen Nachholbedarf und so war es wohl auch ein klein wenig ihrer Leidenschaft geschuldet, dass Georg diese missverstand und mit der Zeit immer fordernder und drängender wurde. Als er sie schließlich zu wilden Partys schleppte, auf denen es auch zu Gruppensex kam, wollte sie einen Rückzieher machen, was Georg allerdings nicht akzeptierte.

      Erst nachdem er auf solch einer Orgie gegen ihren Willen Sex mit ihr hatte, angestachelt von den Anfeuerungen der anderen, von denen einige Vera gewiss auch gerne genommen hätten, trennte sie sich von ihm und stürzte erneut in einen tiefen emotionalen Abgrund.

      Drei Jahre später, nicht ganz ein Jahr nach Thomas, lernte sie bei einer Abschlussfeier Martin kennen, der sie wie zuvor schon Georg und Florian mit seiner einfühlsamen Masche begeisterte. Leider lief auch diese Beziehung nach demselben Muster ab wie die anderen – anfangs kam ihr alles sehr aufregend vor, danach wurden die Forderungen immer intensiver, drängender und brutaler, bis sie erneut in einem völligen Gefühlschaos versank.

      In dieser Zeit stand Vera kurz davor, das Ufer zu wechseln und sich in sexueller Hinsicht dem weiblichen Geschlecht zuzuwenden. Das kam ihr besser vor als die Alternative, ins Kloster zu gehen. Allerdings traute sie sich dann doch nicht. Da Gerda zu dieser Zeit mehrere kurze, allerdings intensive Affären hatte und damit sehr glücklich schien, ließ sie sich von ihr überreden, Männer zukünftig nur noch als Mittel zum Zweck anzusehen und einfach nur zu benutzen. Wann immer sie Lust auf Sex hätte, sollte sie sich einen Kerl angeln, meinte Gerda, und ihn danach gleich wieder fallen lassen. Der eigene Seelenfriede sei viel wichtiger als deren Gefühle. Außerdem war Veras Freundin davon überzeugt, dass Männer sowieso mehr auf One-Night-Stands standen als auf echte Beziehungen, zu denen die meisten von ihnen ohnehin nicht fähig seien. Vera ließ sich überzeugen und holte sich in den kommenden Jahren von Männern nur noch das, was sie wollte – und nur noch dann, wenn sie es brauchte.

      Damit fuhr sie ganz gut, hatte ausreichend Sex, von dem sie nicht viel erwartete und gerade deswegen meist das bekam, was sie wollte. Sie nutzte die anfängliche Zurückhaltung der Männer ganz zu ihren Gunsten aus.

      Vor sechs Jahren, Vera war gerade 28 geworden und arbeitete im internationalen Finanzierungsmanagement bei einer Bank, lernte sie auf einer mehrtägigen Fortbildungsveranstaltung Manfred kennen. Als er ihren Avancen am ersten Abend widerstand, machte sie es zu einer sportlichen Herausforderung, ihn zu verführen, was ihr schließlich am vorletzten Abend endlich gelang. So landeten sie gemeinsam im Bett. Es war herrlicher und ekstatischer Sex, viel besser als alles, was sie in den letzten Jahren erlebt hatte. Somit brach sie ihren Vorsatz und ließ sich auf eine sehr harmonische Fernbeziehung ein. Da Manfred zwar in derselben Bankengruppe wie sie arbeitete, allerdings in einer anderen Stadt, sahen sie sich praktisch nur an den Wochenenden – das wiederum bedeutete eine Menge guten Sex.

      Kurz vor ihrem 30. Geburtstag erhielt Vera ein Jobangebot einer Bank in seinem Ort und sie entschloss sich, zu ihm zu ziehen. Ein Jahr später heirateten sie und begannen mit dem großzügigen Umbau des Hauses seiner Mutter. Obwohl ihr Sexleben mehr als ausgiebig war, wurde Vera nicht schwanger. Eine ärztliche Untersuchung bestätigte, dass bei ihr alles in bester Ordnung war, und auch Manfreds Spermiogramm zeigte keine Auffälligkeiten – dennoch: Eine Schwangerschaft wollte sich einfach nicht einstellen. Mit 32 war sie noch jung, das ließ sie hoffen, dass es irgendwann doch noch klappen würde, da ja alle Voraussetzungen stimmten. Allerdings waren Manfred und seine Mutter nicht so geduldig. Besonders Maria, die sich endlich als Großmutter sehen wollte, wurde immer missmutiger und benahm sich Vera gegenüber immer respektloser, was sich schließlich auch auf Manfred übertrug.

      Manfred hatte im Jahr zuvor seine Bank verlassen – was nicht ganz reibungslos verlaufen war – und ein Angebot der Polizei angenommen, die einen Spezialisten für Wirtschaftskriminalität suchte. Nach anfänglichen Erfolgen, für die er sogar eine Auszeichnung bekam, lief es allerdings auch dort nicht ganz so, wie er sich das vorgestellt hatte, und er begann, immer häufiger zu trinken, wodurch er zunehmend gereizter und jähzorniger wurde.

      Gleichzeitig ließ auch Veras Libido nach. Einerseits hatte sie immer weniger Lust, mit einem gereizten und missmutigen Mann ins Bett zu steigen, andererseits zog Manfred immer häufiger abends durch die Kneipen oder hing bei seinen Kumpels ab. Wenn er dann spät in der Nacht betrunken nach Hause kam, fiel er entweder stockbesoffen ins Bett oder über sie her. Was Vera bei diesem ungestümen, lieblosen Sex empfand, interessierte ihn herzlich wenig – auch konnte er sich am nächsten Morgen selten daran erinnern. Er meinte dann nur, dass Sex ja zu ihren ehelichen Pflichten gehöre. Maria setzte oft noch eins drauf und meinte Vera gegenüber, dass dies die Strafe Gottes sei, weil sie ihm keine Kinder schenke, und sie müsse es gefälligst ertragen.

      In dieser Zeit bedauerte Vera es immer wieder, von ihrem Vorsatz abgewichen und nicht bei kurzen Affären geblieben zu sein. Mittlerweile sah sie keinen anderen Ausweg mehr, als entweder die Scheidung einzureichen oder seine Überfälle über sich ergehen zu lassen. Auch die Option, in ein Kloster zu fliehen, war ihr nun als verheirateter Frau versperrt.

      An Scheidung dachte sie fast immer, wenn er sich wieder an ihr vergangen hatte, brachte jedoch nie den Mut auf, es durchzuziehen. So begann sie, sich damit abzufinden und ihr Leid tapfer zu ertragen – wie viele andere Frauen auch.

       Die Befragung

      Das Wochenende verlief entspannt und angenehm. Vera und Gerda durchstöberten die Dinge, welche gerettet worden waren, und schwelgten in Erinnerungen, die bei Vera langsam wieder aufflammten.

      Thomas meldete sich am Samstagnachmittag und bestätigte einen Termin mit Veras Chef am Montagvormittag in der Bank. Danach wollten sie zu Mittag essen und sich nachmittags gemeinsam bei ihm in der Kanzlei zusammensetzen, um das weitere Vorgehen zu besprechen.

      Ihre Pläne wurden jedoch durcheinandergewürfelt, als sich am Montag gleich in der Früh die Polizei meldete und Vera für den Nachmittag einbestellte. Sie wollten mit ihr über die überstürzte Abreise, ihre Abwesenheit und über den Verbleib von Manfred reden – da seien noch ein paar Details

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