Vera - Sklavin der Lust | Roman. P.L. Winter

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Vera - Sklavin der Lust | Roman - P.L. Winter Erotik Romane

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und seitdem kann ich mich eigentlich an alles erinnern.«

      »Sehr gut. Das besprechen wir ein anderes Mal, wenn du dich erholt hast. Somit fehlen dir also mindestens die Zeit von Mitte August bis zum 18. November und davor hast du auch noch ein paar Lücken – die müssen wir wieder alle füllen.«

      In diesem Moment klingelte der Pizzalieferant. Wenig später saßen die drei mit Besteck und Rotwein um den kleinen Tisch herum und genossen ihre Pizzen.

      Nach einer Weile fragte Thomas: »Also zurück zu all dem, was während deiner Abwesenheit passiert ist. Womit möchtest du anfangen?«

      »Mit Manfred – was wisst ihr von ihm? Warum sind Maria und Susanne so wütend auf mich?«

      Thomas überlegte kurz, wie er es Vera am besten beibringen sollte, und setzte schließlich an: »Also gut, beginnen wir einfach mal damit, dass Gerda sich Ende Mai letzten Jahres bei mir gemeldet und mich um einen gemeinsamen Termin mit dir gebeten hat, zu dem es dann allerdings erst im August kam. Dabei ging es darum, dass deine Ehe mit Manfred – sagen wir es einmal so: dringend beendet werden müsste ...«

      »... dringend beendet werden müsste? Was soll das heißen?«

      »Im Klartext: Er hat dich mehrfach missbraucht und vergewaltigt. Und zwar nicht nur er selbst, sondern ebenso seine Freunde. Darüber hinaus hat er dich mit einem Video erpresst!«, sprudelte es aus Gerda heraus.

      »Vergewaltigt? Video? Erpresst?«, echote Vera mit zitternder Stimme. Sie war erschüttert und irritiert.

      »Stimmt«, antwortete Thomas bedrückt, »das Video ist Anfang dieses Jahres aufgetaucht und ich glaube, dass darin der Kern von Marias und Susannes Zorn auf dich liegt. Es dauert etwa eine halbe Stunde und zeigt, wie du Sex mit drei Männern und zwei Frauen hast. Oder besser gesagt, sie mit dir, da du doch recht teilnahmslos erscheinst. Es lässt sich nicht drum herumreden: Es ist eine sehr ausschweifende Orgie. Die Qualität des Videos ist relativ schlecht, allerdings hat es viel Staub aufgewirbelt. Da Manfred auf dem Video nicht zu sehen ist, gingen alle davon aus, dass er nicht dabei war und du ihn betrogen hast. Vor Kurzem haben wir das Original zugespielt bekommen. Da gibt es noch ein paar zusätzliche Szenen, auf denen Manfred und sein Busenfreund Kurt zu sehen sind, wie sie dir eine Menge Alkohol einflößen und sich ebenfalls an dir vergehen – da hast du dich noch aktiv zu wehren versucht.«

      Mit weit aufgerissenen Augen saß Vera auf der Couch und hörte zu. Gerda hatte ihr einen Arm um die Schultern gelegt und drückte sie an sich.

      »Dieses Video war der Grund dafür, warum du damals zu mir gekommen bist. Deiner Aussage nach entstand es, nachdem du fluchtartig aus einem Swingerclub geflohen warst, in den dich Manfred genötigt hatte. Er hat dir damit gedroht, es in Umlauf zu bringen und dafür zu sorgen, dass es auch deine Chefs bekommen, wenn du nicht das tust, was er will. Die Zeit mit ihm muss wirklich schlimm gewesen sein, und es schien wie eine göttliche Fügung, dass du damals Gerda wiedergetroffen hast. Sie war es auch, die dich dazu überredet hat, Kontakt mit mir aufzunehmen – und ich habe dir geraten, ihn sofort anzuzeigen und die Scheidung einzureichen, wozu du damals allerdings noch nicht bereit warst.«

      »Ich habe wochenlang auf dich eingeredet – wie auf eine kranke Kuh, aber du hattest so viel Angst vor ihm und dem Video, dass du wie gelähmt warst. Egal was er mit dir angestellt hat, du hast es schweigend ertragen und warst einfach nicht imstande, dich zu wehren«, ergänzte Gerda.

      »Am 25. August, also vor nicht ganz einem Jahr, war es endlich so weit: Gerda hat dich zu mir geschleift, du warst völlig aufgelöst und hattest blaue Flecken. Manfred und seine beiden Freunde hatten dich wieder einmal vergewaltigt und sind danach für vier Tage auf Weiterbildung gefahren. Wir sind erst einmal mit dir zu einem Arzt gefahren, der dich eingehend untersucht und ein paar Proben genommen hat. Du bist über das Wochenende bei Gerda geblieben und wir haben die Scheidungspapiere und die Anzeige vorbereitet. Als ich am Montag Anzeige erstatten wollte, hast du wieder einen Rückzieher gemacht und gemeint, dass wir das besser bleiben lassen sollten, da sowohl Manfred als auch Kurt bei der Polizei seien. Die Scheidung wolltest du durchziehen, dir allerdings vorher erst noch eine neue Bleibe suchen, was nicht länger als drei Wochen dauern sollte. Wir haben uns schließlich darauf eingelassen – leider. Ein schwerer Fehler, wie sich schließlich herausgestellt hat.«

      »Fehler? Wieso?«

      »Weil du dich von ihm hast wieder einwickeln lassen«, erwiderte Gerda verärgert. »Wie wir über Umwege erfahren haben, hat dich Susanne bei einem deiner Treffen mit Thomas beobachtet und geglaubt, er sei dein Liebhaber. Das hat sie natürlich gleich Maria und Manfred gesteckt. Der hat allerdings schnell Lunte gerochen und wurde plötzlich wieder zuckersüß. Er hat sich bei dir entschuldigt, es täte ihm so leid, er hätte sich völlig danebenbenommen und würde alles tun, um es wiedergutzumachen – bla, bla, bla. Er hat dich vollkommen eingewickelt, davon gefaselt, neu anzufangen, und gemeint, dass ein Kind dazu die beste Möglichkeit wäre.«

      »Ein Kind?«

      »Ja! Ihr habt es schon drei Jahre vergeblich versucht, irgendwie hat es nie geklappt. Und je länger es gedauert hat, desto aggressiver und brutaler wurde Manfred. Sicher auch angestachelt von Maria, die endlich einen Erben haben und Oma sein wollte«, erklärte Gerda. »Und du hast ihm den Schmarren abgenommen und damit die Scheidung auf die lange Bank geschoben.«

      Vera senkte betroffen ihren Kopf. Düstere Erinnerungen kamen in ihr hoch. Erinnerungen, die sie für Albträume gehalten und die sie erfolgreich zu verdrängen gelernt hatte. Ja, das mit dem Kind war ein wunder Punkt, einer der sie schon länger verfolgt hatte.

      »Eine Woche später bist du zu einer Verabredung mit Gerda nicht erschienen«, sagte Thomas. »Als sie daraufhin bei dir zu Hause angerufen hat, sagte Susanne, dass ihr beide kurz entschlossen zu deinem Geburtstag in die Karibik geflogen wärt – sie wusste allerdings nicht, für wie lange, weil alles so schnell gegangen sei. War offensichtlich eine kurzfristige Entscheidung. Ihr seid mit gepackten Koffern zum Flughafen nach München und wolltet von dort ein Last-Minute-Angebot suchen. Mehr konnte sie uns nicht sagen.«

      Gerda schnappte sich eine Mappe und begann darin herumzublättern. »Am 13. September letzten Jahres seid ihr verschwunden. Als ich nach zwei Wochen noch nichts von euch gehört hatte, habe ich bei deiner Bank nachgefragt, und die wussten ebenso von nichts – du hattest nicht einmal Urlaub beantragt, sondern warst einfach nicht zur Arbeit erschienen. Anfangs waren die recht sauer, allerdings machten sie sich auch schon langsam Sorgen. Am nächsten Tag sind wir zur Polizei, um eine Vermisstenanzeige aufzugeben. Kurt, der Busenfreund von deinem Manfred, wollte die Anzeige zuerst gar nicht annehmen und ist mit allen möglichen Ausreden gekommen. Thomas hat sich dann als dein Anwalt zu erkennen gegeben und den leitenden Beamten verlangt. Der konnte unsere Bedenken verstehen und hat die Vermisstenanzeige schließlich persönlich aufgenommen – sichtlich sehr zum Ärger vor Kurt.«

      »Eine Woche später erhielt Gerda von der Polizei die Information, dass ihr einen zehntägigen Urlaub für Venezuela gebucht und offensichtlich vor Ort verlängert hattet«, führte Thomas aus. »Der Rückflug sollte drei Tage später erfolgen, hatten sie recherchiert, aus deinen Kreditkartenabrechnungen ergab sich nichts Auffälliges. Damit war die Sache für die Polizei erst einmal erledigt. Kurt meinte nur hämisch, wir sollten uns um unsere eigenen Angelegenheiten kümmern und euch in Ruhe lassen.«

      »Ich habe eine Woche gewartet und als ihr dann noch immer nicht zurück wart, bin ich erneut zur Polizei«, setzte Gerda fort. »Sie gaben mir zwar recht, dass alles doch recht ungewöhnlich sei und sie der Sache nachgehen würden, getan haben sie aber offensichtlich nichts. Ich war ein paarmal bei Maria und Susanne, die sich auch schon Sorgen machten, sich allerdings langsam auf dich einschossen und dir die Schuld zuschoben, dass sich ihr herzallerliebster Manfred nicht meldete. Dabei rutschte

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