Time of Lust | Band 3 | Devote Begierde | Roman. Megan Parker

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Time of Lust | Band 3 | Devote Begierde | Roman - Megan Parker Time of Lust

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hatten sich offensichtlich in den Privatbadezimmern gestylt. Santiago trug einen lässig geschnittenen schwarzen Anzug, dem ein feiner Glanz anhaftete und der bei genauerer Betrachtung eine gewisse Lederoptik in sich barg. Das schwarze Seidenhemd darunter hatte er verführerisch weit aufgeknöpft, es gewährte einen Blick auf seine dekorativ gebräunte Brust. An seinem Handgelenk funkelte eine kostbare Uhr von der Sorte, die er nur ganz selten trug, genau wie die handgemachten Schuhe, sie waren auf Hochglanz poliert und schwarz wie sein Haar. Amistad und Cheyenne präsentierten sich in reinweißen Anzügen, die den Goldton ihrer Haare und die ebenfalls leicht gebräunte Haut anmutig in Szene setzten. Doch sie boten damit auch einen deutlichen Kontrast zu Santiago, der sich nun abheben sollte, wie ein Scheich aus seinem Harem, denn auch Damian war heute in Weiß gekleidet, genau wie wir ... und all die anderen ...

      Santiagos Blick fiel als Erstes auf Alice und mich. Noch nie hatten wir ihn an der obersten Treppenstufe erwartet, um ihn auf dem Weg zum Frühstück zu begleiten. Bestimmt machte ihn unsere Anwesenheit misstrauisch, aber an seinem Geburtstag wollte er es offenbar dulden, dass nicht alles wie gewohnt nach seinen strengen Regeln ablief. Als er näher kam und sich ihm allmählich die Aussicht auf sein eigenes Wohnzimmer eröffnete, wurden seine Schritte langsamer. Dennoch ging er bis zur Kante und genehmigte sich einen umfassenden Überblick. Schwer seufzend fuhr er sich danach mit beiden Händen durch die Haare ...

      Ich bewunderte seine Ruhe. Wäre ich er gewesen, ich hätte vermutlich mehrmals den Flur auf und ab laufen und jedes Mal aufs Neue einen Blick ins Wohnzimmer werfen müssen, nur um zu begreifen, dass ich nicht träumte. Aber Santiago war ja einiges gewohnt und so reagierte er auch anders.

      »Du übertreibst es!«, sagte er vertraulich zu Amistad.

      »Ich weiß«, antwortete der gelassen.

      »Wie viele sind das?«

      »Einhundert.«

      Santiago nickte, drehte sich gemächlich um und wich ein paar Schritte zurück. Gegen eine Wand gelehnt seufzte er und blickte – nun doch ein wenig überwältigt – Hilfe suchend zur Decke.

      Ich versuchte, mir vorzustellen, was in ihm vorging ...

      Das gesamte Wohnzimmer war gepflastert mit Mädchen, die auf ihren Knien warteten, nur um heute eventuell von ihm auserwählt zu werden. Jeder Quadratmeter, der nicht von einem Designermöbelstück verstellt war, wurde von einer kleinen Schönheit in einem weißen, mit Perlen bestickten Bikini besetzt. Sie saßen geduldig und vermutlich nicht so bequem auf ihren mit edlen Riemchen geschnürten Fersen, denn diese speziellen High Heels gehörten zur Etikette und wurden für diesen Anlass extra zur Verfügung gestellt. Von hier oben blickte man auf ein Meer von langen Haaren in allen Farben und Strukturen, genauso beeindruckend, wie ihre grazilen Körper und ihre Gesichter, jung und strahlend, fast übermütig, und bereit für ein Abenteuer. Alles war perfekt organisiert ... nur Santiagos Laune drohte nun zu kippen.

      Amistad folgte ihm mit einem versöhnlichen Lächeln auf den Lippen. »Seit wann diese Scheu?«, fragte er.

      Santiago sah ihn geringschätzig an. »Wofür sind die bezahlt?«

      »Für vierundzwanzig Stunden.«

      »Vierundzwanzig Stunden was?«

      »Das kannst du selbst herausfinden!«

      »Ich denke nicht daran!«

      »Es sind erstklassige Mädchen dabei«, versicherte ihm Amistad. »Du brauchst nicht mehr zu tun, als ein paar davon für die Feier heute Abend auszuwählen. Betrachte es als Casting.«

      Santiago dachte nach. »Haben alle ein Attest?«

      »Natürlich. Sie sind gesund.«

      »Unberührt?«

      »Einige.«

      »Und woran erkenne ich die?«

      »Sie können sprechen.«

      Santiago verdrehte die Augen.

      »Von welcher Agentur kommen sie?«

      »Verschiedene. Teilweise auch Beziehungen. Es ist bekannt, dass du unverheiratet bist. Einige werden vielleicht versuchen, dich zu erobern ...«

      »Du meinst, sie wollen ein Brandmal und in den Keller?«

      Amistad grinste. »Das würde ich nicht beschwören ...«

      Er zischte verächtlich. »Vielleicht sollte ich gleich danach fragen?«

      »Wie du meinst«, reagierte Amistad gelassen, »du kannst sie auch alle nach Hause schicken! Die Boote warten unten. Die Statisten sind bezahlt!«

      Santiago stieß ihn zur Seite. »Ich möchte jetzt frühstücken. Sie sollen warten!« Dann sah er mich an und fragte Damian: »Wo ist Jana?«

      »In ihrem Zimmer ... Willst du auch Natalie?«

      »Nein. Nur Jana.«

      Er begrüßte sie mit einem sanften Kuss, dann kam er zu mir und küsste mich ebenfalls zärtlich. Ich seufzte glücklich und sah es als Anerkennung für meinen Einsatz in der Früh.

      »Sie sollen Platz machen!«, forderte Santiago, noch bevor er einen Fuß auf die Treppe gesetzt hatte.

      Damian ging nach unten und wies ein paar Mädchen zur Seite. Andere wichen in die hinteren Reihen.

      Das Unbehagen stand Santiago ins Gesicht geschrieben, als er mit uns durch die Menge schritt, ohne einzelnen Gesichtern Beachtung zu schenken, denn sein vorrangiges Ziel war der Frühstückstisch, wo sich Marcus und Edward gerade ehrerbietig erhoben.

      Eine schöne Bescherung. Bis jetzt hatte er nicht mal ansatzweise Freude an seiner Überraschung. Wir nahmen unsere gewohnten Plätze ein und ich musste den fremden Mädchen somit den Rücken zuwenden. Santiago frühstückte gemütlich und unbeirrt davon, dass einhundert Augenpaare auf ihn gerichtet waren, die alle seine Gesten und affektierten Bewegungen beobachteten, um herauszufinden, ob er dem entsprach, was man ihnen angekündigt hatte ... ob er ihnen als Mann zusagte, wie viel sie bereit wären, für ihn zu tun oder wie weit sie heute Abend für ihn gehen wollten.

       Verbrannt im Schnee

      »Liegt die Cuba Libre schon vor Anker?«, fragte Santiago.

      »Nein, sie wird um fünfzehn Uhr hier sein«, meldete Marcus.

      »Wie sieht der Tagesplan aus?«, erkundigte er sich weiter.

      »Wenn du möchtest«, schmeichelte Amistad in seiner freundlichsten Tonlage, »suchst du nach dem Frühstück einige Mädchen aus, die den Abend mit dir verbringen dürfen. Der Rest fährt nach Hause. Du kannst dich danach zurückziehen, der Masseur ist bestellt, wir haben einen kleinen Imbiss auf der Dachterrasse vorgesehen und gegen sechzehn Uhr gehen wir gemeinsam aufs Schiff. Dort verbringen wir den Nachmittag, einige Überraschungsgäste sind geladen, es gibt ein exquisites Abendessen, danach Show und ein privates Programm.«

      Santiago nickte stumm.

      »Wenn es dir zuwider ist, Mädchen auszusuchen, dann kann das auch Damian für dich übernehmen. Ich denke, er kennt deinen Geschmack am besten«, schlug Amistad abschließend vor.

      »Zur

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