Isabelles TageBuch | Erotischer Roman. Sandra Scott
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Ich drehte mich um und sah sie verlegen lächeln. »Tut mir leid, dass du das gesehen hast.«
»Mir tut es leid«, antwortete ich. »Ich wollte nicht spannen.«
Chin grinste schief. »Wir konnten uns nicht zurückhalten. Weißt du, bei Ben ist es wie bei Kinderschokolade: Lutschen, bis das Weiße kommt.«
Ich konnte nicht anders als in ihr kicherndes Lachen einzufallen.
»Wir sind nicht zusammen oder so«, fuhr Chin ungefragt fort. »Wir haben nur manchmal Spaß miteinander, so als Mitbewohner, weißt du?«
Ich nickte. »Glaub mir, ich weiß genau, was du meinst.« Ich dachte an Claire und Carmen, meine Mitbewohner in Barcelona. Vor meinem Abflug hatten wir uns noch einen hammergeilen Abschiedsfick gegönnt.
Chin grinste schelmisch. »Ich will nur sagen: Wenn du Ben haben willst, nur zu. Ich hab nichts dagegen.«
Ich musste ein ziemlich überraschtes Gesicht gemacht haben, denn Chin kicherte wieder. »Tut mir leid, ich bin manchmal etwas zu direkt.«
Ich wollte gerade antworten, als Marc und Ben den Flur betraten.
»Ihr wollt schon gehen?«, fragte Ben.
Ich nickte. »Ja, leider. Der Tag war lang und wir haben Morgen auch noch einiges vor.«
»Na, dann. War schön, dass ihr da wart.«
»Ja, fand ich auch«, sagte Chin und verabschiedete uns beide mit einer innigen Umarmung und einem Kuss.
Als Marc und ich Arm in Arm nach Hause liefen, schmiegte ich mich an ihn. »Weißt du was?«, fragte ich. »Irgendwie hab ich jetzt Lust auf einen heißen, versauten Fick.« Ich grinste. »Ich weiß auch nicht, warum.«
Nun, wir mussten nach der Party ohnehin duschen und beschlossen, gemeinsam unter die Dusche zu gehen. Und damit hatte ich jetzt offiziell alle Zimmer in Marcs Wohnung vögelnderweise eingeweiht. Und das war erst mein zweiter Tag. Nicht schlecht, finde ich. Für morgen muss ich mir ein paar andere Orte suchen, an denen wir es treiben können.
14. September
An diesem Samstag wollte Marc mit mir eine kleine Stadttour durch London machen. Ich selbst stamme aus einem kleinen Dorf in Northumberland, nicht weit von der Grenze zu Schottland entfernt. Natürlich war ich schon zuvor in London gewesen, doch immer nur für einen oder zwei Tage oder gar nur für wenige Stunden, wenn ich Wartezeiten vor einem Flug überbrücken musste. Mein letzter Besuch lag schon Jahre zurück, und so fühlte ich mich ein wenig wie eine Touristin, die sich von ihrem privaten Fremdenführer die Stadt zeigen ließ.
Wir begannen mit einer Wanderung durch den Hyde Park bis zum Buckingham Palace, wo wir die traditionelle Wachablösung beobachteten. Das heißt, wir wollten sie beobachten, aber die Menschenmenge, die sich vor den Toren des Palastes eingefunden hatte, machte das schier unmöglich. Nach einigen Minuten, in denen wir nicht mehr als die Spitzen der schwarzen Bärenfellmützen der Soldaten zu Gesicht bekamen, ging Marc auf die Knie und ließ mich auf seine Schultern steigen. Auf meinem erhöhten Sitz konnte ich über die Köpfe der Menge hinweg in den Hof des Palastes sehen und der Parade der rot uniformierten Soldaten folgen.
Als Marc mich wieder absteigen ließ, küsste ich ihn. »Dafür hast du dir später noch eine Belohnung verdient«, hauchte ich in sein Ohr, und er grinste schief.
»Das ist sicher die Rückenschmerzen wert, die ich morgen haben werde«, sagte er ernst. »Du weißt ja, ich bin ein alter Mann.«
Ich boxte ihm gegen die Schulter.
»Au!«, rief er lachend. »Dafür hab ich jetzt aber auch noch eine Entschädigung verdient, zusätzlich zur Belohnung!«
Wir folgten der berühmten Mall, der Prachtstraße, die geradewegs vom Buckingham Palace zum Admiralty Arch und dem Trafalgar Square führt. Dort erkletterten wir den hohen Sockel der Nelsonsäule, ließen unsere Füße baumeln und beobachteten die Touristenströme, die vorbeizogen oder stehen blieben und Fotos schossen. Ich lehnte meinen Kopf an Marcs Schulter, schloss meine Augen und ließ einige Minuten lang die Geräusche der Stadt auf mich wirken. Ich hätte ewig so sitzen bleiben können, doch irgendwann drängte Marc zum Aufbruch.
Vom Trafalgar Square wandten wir uns wieder zurück nach Süden und bewunderten Big Ben, das Parlament und Westminster Abbey. Dann führte mich Marc über die Brücke auf die andere Seite der Themse, der wir nach Norden folgten und die Straßenkünstler am Ufer beobachteten. Im Schatten des gewaltigen Riesenrades am Themseufer, dem London Eye, blieben wir stehen.
»Lass uns damit fahren«, bat ich Marc.
Marc schüttelte den Kopf. »Bist du verrückt? Siehst du nicht die Schlange davor? Außerdem weißt du doch, große Höhen gefallen mir nicht.«
»Ach, bitte«, bettelte ich mit einem kecken Augenaufschlag. »Ich bin hier Tourist, also muss ich auch lange anstehen und viel Geld für Touristenattraktionen bezahlen, das gehört sich so. Von da oben hat man sicher einen tollen Ausblick über die Stadt.«
»Na, meinetwegen«, seufzte Marc lachend. »Aber damit sind wir jetzt bei Gefallen Nummer drei. Ich warne dich, ich führe genau Buch.«
»Pass nur auf, dass ich nicht mal eine Rechnung aufmache«, fauchte ich und blickte ihn böse an. Aber diese Miene hielt ich nicht lange durch, als er begann, laut zu lachen.
Die Wartezeit war nicht so lang, wie es die Schlange befürchten ließ. Marc bezahlte, und wir stiegen in eine der Gondeln ein. Die Kabine war wesentlich größer, als ich sie mir vorgestellt hatte. Sie war fast vollständig aus Glas geformt und hatte eine ovale Sitzbank in ihrer Mitte. Außer uns drängte sich noch eine Gruppe Japaner ins Innere.
Bald darauf erhoben wir uns langsam in den Himmel und konnten praktisch die ganze Stadt überblicken. Während die Japaner auf der einen Seite der Gondel posierten und Fotos voneinander schossen, standen wir abseits auf der anderen Seite. Marc nahm mich von hinten in die Arme und schmiegte sich an mich.
»Großartig, oder?«, flüsterte er mir ins Ohr.
»Und wessen Idee war das?«, fragte ich schnippisch.
»Die besten Ideen sind immer von dir.«
»Das hast du schön gesagt«, hauchte ich. Ich spürte eine merkwürdige Wärme in mir aufsteigen, als ich ihn so nahe an mir spürte. Plötzlich konnte ich nur noch daran denken, wie geil es wäre, jetzt Marcs harten Schwanz in mir zu spüren. Ich rieb meinen Po aufreizend an seinen Lenden und spürte durch den Stoff meines Kleides und seiner Jeans deutlich, wie sich seine Männlichkeit verhärtete.
»He, was machst du da?«, fragt er. »Wir sind nicht allein.«
Ich werfe einen schnellen Blick auf die japanische Gruppe, die uns nicht beachtet.
»Na und?«, halte ich dagegen. »Die stören mich nicht.«
Ich schiebe eine Hand zwischen uns und knete seinen halberigierten Schwanz durch seine Hose hindurch. »Ich brauche dich jetzt!«
Marc stöhnt leise. »Du bist echt ein versautes Luder, weißt du das?«, flüstert er.
»Na,