Die Regeln meines Herrn | Erotischer SM-Roman. Starla Bryce

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Die Regeln meines Herrn | Erotischer SM-Roman - Starla Bryce BDSM-Romane

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dann sah Ria sein Gesicht. Ja, das musste er sein! Diesen selbstsicheren Blick hätte Ria unter Hunderten, Tausenden erkannt! Auf dem Bild trug er ein neongelbes Fußballtrikot. Es war eine Porträtaufnahme. Kaltweins dunkles Haar war so zurechtgemacht wie immer, wenn Ria ihn gesehen hatte. Einen Bart sah sie nicht. Wahrscheinlich war das Foto schon ein paar Tage alt. Spielte er noch immer Fußball? Florin hatte gar nichts erzählt. Aber das sollte Ria nicht wundern. Sport gehörte nicht zu den Dingen, die er interessant oder auch nur erwähnenswert fand. Ria horchte. Von Florin war nichts zu hören. Sie hoffte, dass er noch ein paar Minuten dort bliebe, wo er gerade war. Ria klickte auf das Foto. Im Schildkrötentempo öffnete sich die Website eines Fußballvereins. FC Freistoß las Ria in dem gelben Emblem links oben.

      Eine Auflistung der Vereinsspieler öffnete sich. Unter ihnen war auch Kaltwein. Er spielte im Angriff. Ria erschien diese Position äußerst passend. Laut Saisonangabe war er noch aktiv dabei.

      »Übrigens: Wir kriegen gleich noch Besuch!«, rief Florin aus dem Wohnzimmer. Ria zuckte zusammen und konnte ihren Laptop gerade noch vom Herunterfallen abhalten.

      »Besuch? Gleich?« Entweder scherzte Florin oder sie hatte sich verhört. Den ganzen Samstag hatten sie Zeit gehabt. Doch Florin hatte lieber den kompletten Nachmittag in der Küche gestanden und indische Samosas zubereitet, nachdem er am Freitagabend in einer Kochsendung ein super interessantes Rezept aufgeschnappt hatte. Seit Florins Rückkehr hatte sich also nichts geändert. Die gemeinsame Unternehmung, die Florin ihr am Donnerstagabend versprochen hatte, war ein leeres Versprechen geblieben. Florin war so zerstreut und mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt, dass Ria sich gelegentlich fragte, ob er überhaupt wahrnahm, dass sie da war.

      Die ganze Wohnung roch nach heißem Öl und indischen Gewürzen. Florin hatte mal wieder sein Bestes gegeben, um den Garam-Masala-Knoblauch-Geruch noch tiefer in die Möbel dringen zu lassen. Auf dem Küchenboden vor dem Geschirrspüler lagen noch immer einige Erbsen, die Florin heruntergefallen waren. Und in dieser Wohnung wollte er ernsthaft Besuch empfangen?

      »Ich bleib dann im Schlafzimmer, okay?«

      Florin schaute zur Tür herein. »Was? Wieso denn? Du sollst dabei sein. Wir sind doch ein Paar, Mäuschen!« Er kam auf Ria zu.

      Rasch klappte Ria den Laptop zu, ehe Florin mitbekam, wen sie hier stalkte. Ein Kuss traf Rias Lippen. Gewohnt trocken und leidenschaftslos. Florin hatte wieder den ihm eigenen Geruch nach Essen an sich und in seinem blonden Haar klebte etwas, das Ria als Samosa-Teig einstufte.

      »Außerdem: Wie sieht das denn aus, wenn du im Schlafzimmer bist? Irgendwann musst du vielleicht rauskommen, weil du ein Taschentuch brauchst oder das Klo benutzen musst. Oder …«

      »Und was ist damit?« Ria deutete auf den ausgefransten Karo-Schlafanzug mit dem Schokoladenfleck, der nicht mehr rausging.

      »Ach, das ist doch nicht schlimm! Da achtet doch eh keiner drauf. Es ist Wochenende! Wofür ist denn das Wochenende da, wenn nicht dafür, um in Schlafklamotten rumzuhängen?«

      »Da achtet keiner drauf … Du vielleicht nicht. Aber sag mal: Wer will denn kommen?« Ria konnte sich nicht erinnern, wann sie zuletzt Besuch bekommen hatten, der nicht aus Verwandten bestand. Mit Annalena traf sich Ria meist in einem Café oder Lokal und weitere Freundinnen waren bei ihr rar. Florin kam zwar mit den meisten Menschen super zurecht, doch auch er konnte nicht von sich behaupten, eine riesige Auswahl an Kumpels sein eigen zu nennen.

      »Cyril will kurz vorbeikommen.«

      Rias Herz machte einen Satz. »Er kommt hierher? Nicht dein Ernst, oder?« Rias Stimme gelang es nicht besonders gut, ihren Schrecken zu verbergen.

      »Ja. Ich habe ihm vor Kurzem geschrieben, dass ich ihn gern mal zu uns einladen möchte. Als Dankeschön wegen des Bankwechsels und so. Hat ja so wunderbar geklappt! Und eben kam die Nachricht, dass er gerade in der Nähe ist. Ob es uns passen würde, wenn er kurz vorbeischaut.«

      »Das ist … sehr spontan!« Ria fuhr sich durch ihre Haare. Es wäre ihr nicht schlechter gegangen, wenn sie die Aufgabe bekommen hätte, innerhalb einer Stunde zwei Kindergeburtstage und zehn Hochzeiten zu organisieren und nebenbei den Brand in einem Sechsfamilienhaus zu löschen.

      »Du magst doch Spontaneität! Und somit unternehmen wir auch noch was. Auch wenn wir nicht weggehen. Vielleicht hat Cyril ja Lust, eine Runde Kniffel zu spielen oder so.«

      Florin wollte, dass sie zusammen mit Kaltwein Kniffel spielte? Ria legte den Laptop auf Florins Bettseite. »Wann kommt er denn?« Geradezu ängstlich wartete Ria auf Florins Antwort.

      »So in circa dreißig Minuten, hat er geschrieben.«

      »WAS? Wann hat er das geschrieben?« Ria sprang vom Bett hoch.

      »Keine Panik, Mäuschen. Du musst jetzt nicht die Wohnung wienern!«

      Mit schnellen Schritten ging Ria in die Küche. Florin folgte ihr. »Doch, genau das muss ich! Hast du dich hier mal umgesehen?« Ria hob die hinuntergefallenen Erbsen vom Boden auf. Dabei fand sie noch ein paar Körner Basmatireis und undefinierbare Krümel. Das Einzige in der Küche, das nicht mit Staub überzogen war, waren das Gewürzregal mit 32 verschiedenen Gewürzen und der Herd, der tagtäglich in Benutzung war. Die Uhr zeigte an, dass es kurz vor sechs war.

      »Stress dich nicht so. Wir sitzen doch nicht in der Küche. Ich mache die Tür zu und fertig. Aufräumen kann ich später immer noch.«

      Das war wieder typisch! Florin lebte in seiner eigenen Welt, in der es nicht schlimm war, was andere Leute über einen dachten. Einerseits beneidete Ria diese Sichtweise ihres Verlobten, andererseits hätte sie sich am liebsten wie eine Würgeschlange auf ihn gestürzt.

      Wichtiger als die Küche war jetzt aber erst einmal Rias Aussehen. Unmöglich konnte sie Kaltwein in diesem Aufzug gegenübertreten! Der Blick in den Badezimmerspiegel zeigte ihr, dass es noch schlimmer als vermutet um ihr Äußeres stand. Rias Haar konnte man ohne schlechtes Gewissen als ein einziges braunes Wirrwarr bezeichnen, auf der Stirn lenkte ein leuchtend roter Pickel die Aufmerksamkeit auf sich und in den Innenwinkeln ihrer Augen befand sich noch immer Schlafsand. Rias Gesicht hatte heute noch keinen Kontakt mit einem einzigen Kosmetikartikel gehabt. Für gewöhnlich war Rias Motto: Make-up-frei am Wochenende! Doch für Kaltwein wollte sie alle Register ziehen. Zumindest die, die Florin nicht stutzig machten. Ria kramte in ihrer hellblauen Kosmetiktasche, die Spuren von zerbröckeltem Lidschatten zierte. Der Inhalt war mehr als übersichtlich: Eine Lidschatten-Palette mit Rosé-Tönen und eine von derselben Marke mit Weiß, Grau und Schwarz für klassische Smokey Eyes, ein Mascara, ein Kajalstift, der nur noch wenige Zentimeter groß war, und ein Augenbrauenstift, den Ria selten benutzte.

      Ria zog einen schwarzen Lidstrich über beide Augenlider. Das linke Auge, das Ria als Letztes schminkte, schien einen störrischen Tag zu haben. Ausgerechnet heute! Zwei Mal musste Ria den Kajalstrich mit Make-up-Entferner wegwischen und einen neuen Versuch starten. Erst dann war sie einigermaßen mit dem Ergebnis zufrieden. Karamellfarbener Lidschatten gab Rias Augenlidern einen leichten Schimmer. Ihre Lippen schminkte Ria in einem dezenten Rotbraun. Mit dem Ergebnis ganz zufrieden, fehlte nun nur noch das passende Outfit. Auf dem Weg ins Schlafzimmer blockierte Florin den Weg und lächelte Ria zu. »Wow! Sieht toll aus. Gehst du heute Abend noch auf eine Preisverleihung?«

      »Gehst du bitte beiseite? Ich muss mich umziehen!«, zischte Ria. Ihr blieb nur wenig Zeit. Und die Wohnung! Die musste Ria auch noch vom Schlimmsten befreien. Hatte sie irgendwo noch Renovierungsplanen rumliegen? Damit könnte sie die größten Katastrophenbereiche abdecken. Im Keller! Da mussten die übrig gebliebenen Planen sein, zusammen mit der Farbrolle und anderem Renovierungszubehör.

      Wie

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