Der Assistent 2 | Erotischer Roman. Jones Susan Morrow

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Der Assistent 2 | Erotischer Roman - Jones Susan Morrow страница 5

Der Assistent 2 | Erotischer Roman - Jones Susan Morrow Der Assistent

Скачать книгу

offenbar gefährlich für dich. Wer weiß, mit was für psychologischen Tricks und Mitteln er dich so hingebogen hat. Du kannst nichts dafür, es ist dir einfach passiert, wie es sicher noch vielen anderen Frauen auch passiert ist mit ihm. Er ist gefährlich und gehört eingesperrt! Zeig ihn an!« Sie redet sich in Rage und schnauft zwischen den Sätzen.

      Rebecca grinst. »Ich werde ihn nicht anzeigen«, sagt sie. »Ich habe lange darüber nachgedacht, aber ich denke es ist besser, ihn zu vergessen. Und sobald es mir wieder gutgeht, suche ich mir einen neuen Job. Dann kann er glücklich werden mit dem, was er hat. Aber ohne mich.«

      Stacy tätschelt ihre Hand, die trotz des heißen Kaffees im Becher eiskalt ist. Der Gedanke, dass sie ihn nie wiedersehen wird, bedrückt sie noch immer.

      Wer sich in Gefahr begibt ...

      »Ich finde das nicht fair«, brummt Stacy. »Es ist dein Job, du hast hart dafür gearbeitet, und wenn einer von euch gehen muss, dann sollte er das sein. Ich werde dich unterstützen und stehe dir als Zeugin zur Verfügung, wenn du mich brauchst. Das weißt du hoffentlich?«

      Rebecca nickt. Natürlich weiß sie das. Dreißig Jahre Freundschaft kann auch ein Marc nicht einfach so zerstören.

      »Ach herrje, schon so spät!«, ruft Stacy und springt auf. »Ich muss nach Hause, Emily wird gleich gebracht.« Stacy hat ihre Tochter bei einer privaten Nanny untergebracht, die noch andere Kinder betreut, während sie im Büro ist. »Tut mir leid, aber ruf mich morgen an! Wir treffen uns auf jeden Fall noch diese Woche zum Reden, versprochen!«

      Rebecca haucht ihrer Freundin einen Kuss auf die Wange, bezahlt bei der jungen Kellnerin den Kaffee und verlässt wenige Minuten später ebenfalls das kleine Café.

      Die Straße ist noch feucht von dem feinen Regen, der sie überzogen hat. Die Feuchtigkeit dringt tief in ihren Körper ein und lässt sie frösteln. Den dünnen Mantel eng über der Brust verschlungen geht sie mit festen Schritten den bekannten Weg entlang. Eigentlich müsste sie in die andere Richtung, denn dort steht ihr Auto und wartet darauf, sie endlich nach Hause zu bringen, in die schützende Umgebung ihres teuren Penthouses am anderen Ende der Stadt. Doch ihre Beine gehorchen nicht, sie finden den kurzen Weg wie von selbst, und plötzlich findet sie sich schwer atmend vor der Glastür wieder, mit klopfendem Herzen.

      Nur ein Blick, wenn er herauskommt, nur kurz in die schwarzen Augen sehen, unentdeckt. Warten, ob er allein nach Hause geht oder ob er abgeholt wird, von einer anderen.

      Sie kennt die Gegend wie ihre Nachttischschublade, schließlich hat sie viele Jahre ihres Lebens genau hier verbracht. Und so überquert sie die belebte Straße und betritt eine kleine Boutique in einer Shopping Mall gegenüber, von deren Schaufenster aus sie einen perfekten Blick auf das zischende Glasportal hat.

      Sie ignoriert die irritierten Blicke der älteren Verkäuferin, die sie durch dicke Brillengläser hindurch neugierig mustert, während sie eine ganze Stunde immer wieder den Kleiderständer am Fenster durchstöbert und dabei hinausstarrt, auf die andere Straßenseite.

      Sie kann sich nicht helfen, sie kann nicht weg, auch wenn er doch vielleicht schon längst nach Hause gegangen ist und gar nicht mehr im Büro sitzt. Sie versucht zu erkennen, ob noch Licht in ihrem Büro ist, ganz oben im achten Stock, doch sie kann das Fenster von hier unten nicht mehr sehen.

      Sie fixiert den Ausgang des großen Komplexes und wendet die Augen nicht einmal ab, als die Verkäuferin sie zum fünften Mal fragt, ob sie ihr helfen kann, aus Angst, ihn zu verpassen.

      »Madam, ich muss Sie jetzt aber wirklich bitten, das Geschäft zu verlassen, wenn Sie nichts kaufen möchten.« Die ältere Dame klingt nervös, vielleicht hat sie Angst vor einem Überfall? Rebecca könnte ja Amok laufen, und wenn sie die Dame wäre, würde sie etwas Ähnliches befürchten. Nach zwei weiteren Aufforderungen gibt sie nach und verlässt zur Erleichterung der Verkäuferin die kleine Boutique.

      Kalter Wind umfängt sie auf der Straße, es ist noch hell draußen in Seattle und langsam leert sich der Asphalt, die meisten Menschen haben das traute Heim erreicht und teilen ihre Arbeitserlebnisse schon mit der lieben Familie.

      Sie muss gar nicht genau hinsehen, um ihn zu erkennen. Schon aus den Augenwinkeln fällt er ihr auf, und noch bevor die Augen überhaupt das Ergebnis ihrer Analyse an ihr Hirn gesendet haben, reagiert ihr Körper wie ein pawlowscher Hund.

      Diesmal sieht er sie nicht. Die Hände in den Manteltaschen vergraben, geht er gerade und aufrecht mit schnellen Schritten die Straße hinunter, und sie folgt ihm vorsichtig, versteckt sich zwischendurch in Hauseingängen und hinter Mauern, um rasch wieder auf die Straße zu gehen und ihm nachzulaufen. Sie weiß, wo er hingeht, sie kennt den Weg, den sie oft genug mit dem Wagen gefahren ist. Er hat kein Auto, er geht gern zu Fuß, hatte er immer gesagt, und wenn sie zusammen unterwegs waren, hatte er ungefragt ihren kostbaren Mercedes benutzt, was sie ihm wie selbstverständlich gestattet hatte.

      Trotz der Kälte ist ihr warm unter dem zu dünnen Mantel. Sie will ihn nur ansehen, nur ein paar Minuten, während sie ihm folgt. Sie starrt auf seine Füße, die in teuren Schuhen stecken und auf dem Asphalt knirschen. Sie betrachtet seinen Nacken, der stark ist und im Ansatz seiner dichten, schwarzen Haare mündet. Marc Lavie. Ihr Leben, ihre Liebe, ihr Schicksal. Ihr Ruin.

      Seltsamerweise verspürt sie keine Wut mehr bei seinem Anblick. Sie wird das mit Dr. Sterling besprechen, gleich morgen, der ihr die Phasen der Traumaverarbeitung deutlich erklärt hatte. In welcher Phase befand sie sich? Warum gehörte die Phase »Fick mich, meinetwegen gleich hier auf der Straße, ich brauche dich jetzt« nicht zu dem Plan des Psychologen?

      Zwischen ihren Beinen pocht es unaufhörlich. Das Blut ist aus ihrem Gehirn gewichen und geradewegs zwischen ihre Beine gefahren, wo es sich nun offenbar sammelt und sich zu einem übermächtigen Impuls vereint, der nur ein Ziel kennt.

      Sie hat Angst. Nicht vor ihm, aber vor seiner Reaktion, wenn er sie entdeckt. Vielleicht wird er sie auslachen, verhöhnen? Oder er würde sie wegschicken, und sie wäre nicht in der Lage, diesem Befehl zu folgen. Nicht jetzt.

      Als er die Pforte des kleinen Zaunes aufstößt, der den Weg zu dem alten Haus versperrt, in dem er wohnt, und über den knirschenden Kies auf die Tür zugeht, bleibt sie stehen. Atemlos.

      Sie kann ihm nicht einfach weiter ins Haus folgen. Die Tür fällt hinter ihm zu, und im Treppenhaus geht Licht an.

      Rebecca nagt auf ihrer Unterlippe. Sie sollte umkehren und nach Hause fahren, wie Dr. Sterling es ihr geraten hat. Ihm aus dem Weg gehen. Es ist zu früh. Er ist gefährlich. Unschlüssig verharrt sie und starrt weiter auf das wohlbekannte Haus.

      »Genevieve ...« Die bekannte Stimme hinter ihr lässt ihr Herz rasen. »Was tust du hier?« Tief, wohlklingend fährt sie ihr wie ein zu lauter Bass mitten in den Magen.

      Panisch dreht sie sich um und starrt ihn mit aufgerissenen Augen an. »Wie ... woher?« Er ist doch gerade in das Haus hineingegangen, sie hat ihn doch gesehen! Wo kommt er so plötzlich her, von hinten? Hat er doch bemerkt, dass sie ihm gefolgt ist, und ist um das Haus herumgegangen, um sie zu überraschen?

      Ihre Knie zittern, als er sie wortlos in den Arm nimmt. Und dann legt sie ihr Gesicht in seine Halsbeuge, gegen seine Brust, atmet seinen vertrauten Duft ein, den sie so vermisst hat, und weint hemmungslos.

      Er streichelt ihr Haar, hält sie ganz fest, küsst sie auf die Stirn, lässt sie weinen, tröstet sie. Er bringt sie über die Straße durch den kleinen Vorgarten in das Haus, das so viele Erinnerungen birgt und das ihr ein Gefängnis war. Ein Gefängnis ihrer eigenen Lust.

      Sie

Скачать книгу