Toni der Hüttenwirt 253 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt 253 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt

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style="font-size:15px;">      Sie dachte an ihre Einkäufe, die in den Leinentaschen wohl völlig aufweichen würden.

      Lautes Hupen schreckte sie auf. Ein Auto hielt auf der Straße.

      »He, Sandra, komm, spring rein!«, rief eine ihr bekannte Stimme.

      Sandra lief zum Auto.

      »Hallo, Laura, danke für dein Angebot! Aber ich bin nass, als wäre ich gerade aus dem Main gezogen worden. Dein schönes Auto! Das tue ich dir nicht an. Es ist nicht mehr weit bis zur U-Bahnhaltestelle. Mach’s gut, ruf mich an!«

      »Du spinnst! Ist doch nur Wasser«, schimpfte Laura.

      Im strömenden Regen stieg sie aus dem Auto, riss Sandra die völlig durchnässten Einkaufstüten aus den Händen und stellte ihn vor die hintere Sitzbank. Dann drängte sie die Freundin in den Wagen, bevor sie selbst wieder einstieg. Sie griff nach hinten und reichte Sandra ein Sweatshirt, das auf dem Rücksitz lag.

      »Damit kannst du dich abtrocknen.«

      »Und du? Jetzt bist du auch ganz nass geworden. Der Autositz wird aufweichen. Das war doch nicht nötig.«

      »Ich liebe Regen, das weißt du. Die paar Tropfen, die ich abbekommen habe, verkrafte ich locker.«

      Laura stellte die Heizung auf die höchste Stufe und machte das Gebläse an.

      »Jetzt fahre ich dich heim«, sagte Laura in einem Ton, der keinen Wiederspruch erlaubte.

      Schnell steuerte Laura in Richtung Stadtautobahn. Der Verkehr war mäßig. Viele Autofahrer warteten bestimmt das Ende des Regenschauers ab. Sie kam zügig bis nach Kronberg durch.

      Laura bediente die Tastenkombination der Tiefgarage unter dem luxuriösen Appartementhaus und reichte Sandra den Wohnungsschlüssel.

      »So, jetzt gehst du vor und nimmst eine heiße Dusche! Du siehst erbärmlich aus. Ich komme mit den Sachen nach«, sagte Laura. »Du bist total unterkühlt. Mein Bademantel hängt im Badezimmer.«

      Zwanzig Minuten später saßen die Frauen im Wohnzimmer der Penthouse-Wohnung. Der Himmel über dem Rhein–Main Gebiet war wieder klar. Ein strahlender Regenbogen überspannte die Hochhäuser der City von Frankfurt.

      »Die Aussicht ist einfach grandios, Laura«, sagte Sandra.

      Laura schenkte Sandra Kaffee nach.

      »Sag mal, Sandra, wieso warst du zu Fuß einkaufen?«

      »Mein Auto ist in der Werkstatt, die vorgeschriebene Wartung für die Scheckheftpflege.«

      »Und was ist mit Karstens Auto?«

      »Karsten musste überstürzt nach Paris, in die dortige Firmen-Niederlassung. Er ist mit dem Auto gefahren.«

      Sandra nieste.

      »Du hast dich bestimmt erkältet.«

      »Quatsch, Laura, von Wasser und Kälte bekommt man keine Erkältung, nur von Viren. Aber okay, danke, dass du gehalten hast. Ein Taxi war nicht zu bekommen.«

      »Ist Karsten allein gefahren?«

      »Nöö, wie immer, hat er seine Assistentin mitgenommen.«

      »Du bist sicher, dass zwischen den beiden nichts läuft? Du weißt, dass ich dieser Heike misstraue, seit ich sie letztes Jahr auf Karstens Geburtsfete kennengelernt habe.«

      »Du irrst dich, Laura.«

      »Dein Wort in Gottes Gehörgang! Der Herr erhalte dir deine Naivität«, seufzte Laura leise.

      Sandra warf ihrer besten Freundin tadelnde Blicke zu.

      »Hör auf! Ich kenne deine Skepsis, liebe Laura. Du hattest schon immer Vorbehalte gegen Karsten. Aber seit seiner Geburtstagsfeier steigerst du dich in etwas hinein. Sicher arbeitet er eng mit Heike zusammen. Sie ist seine rechte Hand. Sie ist tüchtig. Ein Mann in seiner Position muss ein gutes Team um sich scharen. Auf Heike kann er sich verlassen. Außerdem komme ich gut mit ihr aus. Ich bin mir absolut sicher, dass da nichts knistert zwischen Karsten und ihr.«

      Laura zog die Augenbrauen hoch.

      »Gut, dann will ich dich nicht weiter bedrängen, Augen und Ohren offenzuhalten. Es würde mich freuen, wenn ich mich irre. Vielleicht täuscht sich mein Bauchgefühl, Sandra. Du bist meine beste Freundin und mir würde es in der Seele wehtun, wenn du eine Enttäuschung erleben müsstest.«

      Sandra lächelte Laura an.

      »Du bist zwar nur ein knappes Jahr älter als ich, aber du hast dich schon immer wie eine große besorgte Schwester benommen, du liebenswerte Glucke.«

      Sie schmunzelten beide.

      Laura und Sandra kannten sich seit dem Kindergarten. Beide waren Einzelkinder. Als Lauras Eltern das Haus neben Sandras Elternhaus kauften, bestanden die Mädchen darauf, dass der Gartenzaun entfernt wurde, was auch geschah. Seit damals waren sie unzertrennlich. Als Kinder schliefen sie oft in dem Baumhaus, das ihre Väter für sie auf der Grundstücksgrenze gebaut hatten. Sie gingen gemeinsam zur Schule, machten zusammen das Abitur und studierten anschließend an der gleichen Universität. Erst nach Abschluss des Studiums der Pädagogik und der Ausbildung zur Lehrkraft am Gymnasium trennten sich ihre Wege etwas. Privat sahen sie sich mehrmals in der Woche und telefonierten täglich.

      Nachdenklich nippte Laura an ihrem Kaffee.

      »Du kannst ruhig laut denken«, sagte Sandra. »Ich sehe doch, dass dir etwas auf der Zunge liegt.«

      »Es ist sicher nicht wichtig. Du kennst mich doch. Ich bin eben, wie ich bin. Ich hinterfrage immer alles. Ich muss mir abgewöhnen, immer nur Gespenster zu sehen.«

      »Heraus damit!«, Sandra ließ nicht locker.

      Laura seufzte.

      »Okay, aber beschwere dich nicht. Ich habe gerade überlegt, warum du nicht mit nach Paris gefahren bist. Schließlich sind Sommerferien. Unser schöner Beruf gibt uns viel freie Zeit. Es ist Ferienzeit, meine liebe Sandra.«

      »Ich war beim Zahnarzt. Außerdem wusste ich, dass Karsten an dem Tag eine wichtige Konferenz hatte. Dann rufe ich nie im Büro an. Wie würde das aussehen? Am späten Nachmittag rief er an. Er war mit dem Auto bereits auf dem Weg nach Paris. Er hatte noch Mitarbeiter mitgenommen. In Paris war etwas aus dem Ruder gelaufen. Er kommt ja übermorgen zurück. Er ruft mich morgens ganz früh an, dann um die Mittagszeit und abends spät. Er hat jeden Abend ein Geschäftsessen, da wird es immer sehr spät. Ich freue mich, wenn er wieder hier ist. Außerdem steht unser gemeinsamer Urlaub an. Gleich am nächsten Tag wollen wir nach Italien fliegen, zum Shoppen, nach Mailand, Rom, Florenz. Meine Koffer sind schon gepackt. Um Karstens Sachen muss ich mich nicht kümmern. Er ist der perfekte Mann, der darauf besteht, seine Sachen selbst zu erledigen.«

      »Er ist sehr emanzipiert«, grinste Laura. »Ja, das ist schon ein besonderes Exemplar, dein Karsten.«

      »Ja, das ist er. Und ich lasse ihn nicht wieder los und er mich auch nicht. Übrigens, ich habe da so eine Ahnung. Ich nehme an, dass er während unserer Italienreise vorschlägt, dass wir im Spätherbst oder zu Beginn des Winters

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