PR für Freiberufler. Daniel Fitzke
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Suchen Sie sich die Mediadaten dazu aus dem Internet heraus. Wenn Sie nicht sofort fündig werden, rufen Sie ruhig im Verlag an.
Denken Sie wie ein PR-Profi: Sehen Sie sich die Kurzcharakteristik an und machen Sie sich mit dem redaktionellen Konzept vertraut.
Dann sehen Sie sich die Zielgruppenanalyse an: Passt das alles zu Ihren Vorstellungen und Kommunikationszielen? Wenn ja, dann machen Sie sich mit den festen Rubriken und nach Möglichkeit mit den Schwerpunktthemen vertraut. Wozu können Sie etwas anbieten?
Suchen Sie sich ein bis zwei Rubriken oder Schwerpunkte heraus und formulieren Sie dazu ein Themenangebot in drei Sätzen. Finden Sie eine knackige Überschrift?
Zeitmanagement
„Wann soll ich das denn noch alles machen?“ mögen sich jetzt manche fragen. Ja, der Terminkalender ist immer voll. Und je voller er ist, desto weniger PR wird benötigt. Für den Moment zumindest.
Doch niemand arbeitet nonstop produktiv beim Kunden. Alle haben Bürozeiten, und die sind zumindest teilweise planbar. Für den Anfang reicht es, ein kleines Zeitkontingent einzuplanen und sich auf ein paar ausgewählte Medien zu fokussieren. Zwei Stunden alle zwei Wochen oder einmal im Monat können einen Unterschied machen. Ein Teil der Aufgaben lässt sich auch delegieren.
Kontinuität ist entscheidend
Was zählt, ist Kontinuität. Am Ball bleiben, ein Bewusstsein für die Thematik entwickeln. Aufmerksamkeit schärfen. Und im richtigen Moment die Gelegenheit ergreifen. Manchmal reicht ein Anruf, um einen spontanen Einfall in eine aufmerksamkeitsstarke Story zu verwandeln. Und ja, manchmal führt stundenlanges Telefonieren zu gar nichts. Aber das ist bei der Akquise doch nicht anders, oder?
Abbildung 3: Aus dem Themenplan der FAZ
Tim Plachner:
Werden Sie zum Thema!
„Tue Gutes und rede darüber“ oder „Klappern gehört zum Handwerk“ – das sind mehr als hohle Phrasen oder platte Redewendungen. Tatsächlich sollte es für Sie als Freiberufler zum täglichen Geschäft dazugehören, auf sich aufmerksam zu machen. Die lokale Medienarbeit ist dabei ein wichtiger Baustein. Doch meine berufliche Praxis zeigt, dass Freiberufler die sich bietenden Möglichkeiten wenig ausschöpfen. Dabei wäre ich als Journalist doch oft froh, kompetente Ansprechpartner in der Nachbarschaft zu haben. Daher hier fünf konkrete Praxistipps: So bringen Sie sich und Ihre Arbeit ins Gespräch, so werden Sie zum Thema!
1. Bieten Sie Ihre Expertise zu aktuellen Themen an!
Nein, wir Journalisten sitzen nicht im viel zitierten Elfenbeinturm. Vielmehr freut es uns, Einordnungen und Meinungen von Experten zu aktuellen Themen zu bekommen – und das vielleicht sogar ungefragt. Schauen Sie doch mal in die (lokalen) Nachrichten. Welche Themen dominieren derzeit die Schlagzeilen? Mal wieder ein Lebensmittelskandal? Da können Sie als Bio-Landwirt doch sicher etwas dazu sagen. Es gibt erneute Verzögerungen an großen Bauprojekten? Sie als Brandschutzsachverständiger können den Lesern gut erläutern, warum das Thema eine solche Bedeutung hat. Ein schwerer Lkw-Unfall auf der Bundestraße? Die Ladungssicherung ist ein zentraler Punkt – und das wissen Sie als Gutachter besser als andere. Also: Nehmen Sie Kontakt zur Redaktion vor Ort auf. Rufen Sie an, schreiben Sie eine E-Mail. Viel mehr als ein „Nein, danke!“ haben Sie nicht zu befürchten.
2. Kooperieren Sie mit Vereinen oder anderen Gruppen vor Ort!
Das Werberecht schränkt Möglichkeiten der Medienarbeit stark ein. Pressemeldungen über Ihr Leistungsspektrum sind rein redaktionell nicht zu verwerten. Selbst wenn Sie zum Beispiel als Ernährungsberater zu einem kostenlosen Info-Abend einladen, werten Redaktionen dies – zu Recht – als Schleichwerbung. Anders ist die Lage allerdings bei Kooperationen mit Partnern vor Ort. So können Physiotherapeuten sich beispielsweise mit Sportvereinen verbünden und Rücken- oder Fitness-Kurse in den kommunalen Sporthallen anbieten. Sobald nämlich ein Verein oder eine andere Gruppe vor Ort das Angebot vorhält, tritt der (ge-)werbliche Charakter in den Hintergrund. Selbst dann, wenn ein Unkostenbeitrag fällig wird. Der angesprochene Ernährungsberater könnte ja zum Beispiel in einem Kindergarten erläutern, wie ein ausgewogenes und gesundes Frühstück für Kinder aussieht.
3. Nutzen Sie mögliche Kombinationsrabatte für lebensnahe PR!
Zeitungen und Online-Portale bieten oft ordentliche Rabatte für redaktionelle Inhalte an, die mit Werbung verknüpft werden. Man spricht dabei von „PR-Anzeigen“ oder „Advertorials“. Auch hier können Sie sich auf Ihrem Expertengebiet bewegen. Anwälte beispielsweise verfügen über genügend reale Fallbeispiele, um fortlaufend rund um Themen wie Familien- oder Verkehrsrecht zu informieren. Der redaktionelle Beitrag wird dabei mit Ihrer Werbung verknüpft – und schon verbindet der Leser Ihren Namen mit einer Problemstellung, die ihm vielleicht früher oder später begegnen wird.
4. Veranstalten Sie eine Experten-Hotline!
Der Service-Charakter wird für Medien immer wichtiger. Sie wollen ihren Lesern einen Mehrwert bieten. Erfolgreich angenommen werden dabei zum Beispiel sogenannte Experten-Hotlines in den Redaktionen. Entweder geben die Journalisten ein Thema vor oder Sie melden sich selbst und schlagen etwas vor, womöglich mit aktuellem Bezug. Leser haben dann die Möglichkeit, Sie in einem vorher definierten Zeitfenster in der Redaktion zu erreichen und Ihnen Fragen zu stellen. Diese Erstberatung ist ein kostenloser Service, bringt Ihnen als Freiberufler aber vielleicht wertvolle Kontakte zu potenziellen Neukunden. Natürlich wäre es bei der Veranstaltung einer solchen Hotline auch möglich, sich mit weiteren, berufsnahen Experten zusammenzuschließen, um Redaktionen so ein möglichst breites Angebot zu machen.
5. Verbünden Sie sich und schaffen Sie so mehr Reichweite!
Social-Media-Aktivitäten sollten für Sie eine mediale Selbstverständlichkeit sein. Neben der ständigen Pflege und der Erstellung von Content ist die Schaffung von Reichweite eine der größten Herausforderungen. Schauen Sie sich in Ihrer Region um: Wer hat auf Facebook oder Instagram bereits eine große Follower- und Fan-Basis? Passen diese Menschen zu Ihnen und Ihrem Berufsbild? Falls ja, seien Sie sich nicht zu schade und fragen Sie Kooperationen an. Nichts ist leichter, als sich in Social-Media-Kanälen untereinander zu verlinken und zu vernetzen. Verbünden Sie sich mit Influencern und steigern Sie damit Ihre eigene Reichweite. Übrigens: Kooperationen unter Freiberuflern sind auch immer ein prima Presse-Thema. Der Einzelhändler, der in seinem Laden einen Krimiabend für Frauen inklusive Lesung (Autor), Verköstigung (Koch, Caterer, Kaffee-Rösterei) und Schmink-Tipps (Kosmetikerin) veranstaltet, hat gute Chancen, damit eine Öffentlichkeit zu finden. Vielleicht, indem man Freikarten über ein lokales Medium verlost?
Tim Plachner ist Verlagsleiter der KurierVerlage in Lennestadt und Siegen und Chefredakteur von SauerlandKurier und SiegerlandKurier.
Interviews, Statements, Gastbeiträge und Success Stories
Wie geht es jetzt weiter? Nehmen wir an, die Redaktion interessiert sich für ein Angebot, das ihr zu einem aktuellen Thema oder einem redaktionellen Schwerpunkt gemacht wurde. Häufig ist sie dann auf der Suche nach O-Tönen oder Zitaten. Oft sind es nur ein oder zwei prägnante Sätze, die benötigt werden. Manchmal darf es auch etwas mehr sein. Vielleicht hat die Redaktion auch nur ein paar Fragen, und die Antworten fließen in die Recherche und die spätere Berichterstattung ein.
Auf jeden Fall ergibt