Der Assistent 1 | Erotischer Roman. Jones Susan Morrow

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Der Assistent 1 | Erotischer Roman - Jones Susan Morrow Der Assistent

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schluckt und greift zu der kleinen Teetasse. Der Tee dampft und riecht fremdländisch, exotisch, lecker. Sie nimmt einen kleinen Schluck, vorsichtig. Die heiße Flüssigkeit rinnt ihre Kehle hinab, sie spürt den ganzen Weg, den der warme Saft in ihrem Körper zurücklegt, bis er sich wie ein wohltuender Schleier auf ihren Magen legt. Ein Gefühl innerer Ruhe überkommt sie, entspannt, gelöst, wohlig warm. Sie schmeckt Ingwer, er ist scharf, aber wohltuend, er öffnet die Poren und die Bronchien, sie kann atmen, schmecken. Gierig trinkt sie erneut. Erinnerungen an die Großmutter tauchen auf, sie sieht die alte Dame in ihrer kleinen Wohnung, einer Puppenstube ähnlich, mit Biedermeiermöbeln und feinen gehäkelten Zierdeckchen. Auch die Großmutter hatte einen Samowar, und wenn darin der Tee brodelte, der den Erwachsenen vorbehalten war und den sie als Kind nie kosten durfte, lag eine ganz besondere, geheimnisvolle Stimmung in der kleinen Stube. So wie hier.

      Marc ist ganz still am anderen Ende des Tisches und genießt ebenso wie sie seinen Tee. Sie nippt wieder an der Tasse und schließt die Augen. Ihre Hände, ihre Füße, ihre Arme, ihre Beine, ihr Gesicht – der ganze Körper wird plötzlich warm, eine innere, beruhigende Wärme durchdringt ihren Körper und hüllt sie ein wie eine warme Decke. Sie könnte weinen, so wohl fühlt sie sich.

      Schließlich öffnet sie die Augen wieder. Marc beobachtet sie schmunzelnd vom anderen Ende des Tisches. »Hab ich zu viel versprochen?«, fragt er.

      Rebecca schüttelt den Kopf. »Es ist wunderbar«, sagt sie leise und stellt die leere Teetasse ab, dann lässt sie sich von ihm hinausbegleiten, hinaus aus der wohligen Wärme dieser anderen Welt, zurück auf die kleine, enge Straße, in der keine Autos fahren und nur wenige Menschen gehen.

      »Danke, dass du mich eingeladen hast«, sagt sie.

      »Gern«, erwidert er ernst.

      Rebecca sinkt in ihren Bürostuhl und schaut auf den Laptop. Siebenundsechzig neue E-Mails warten auf sie.

      Jetzt nicht. Zu nah und zu intensiv ist die Atmosphäre noch in ihr. Wer ist die junge Frau, die vor ihm einen Knicks macht und für ihn Tee kocht, Törtchen backt, weil er es sich so wünscht? Seine Freundin offenbar nicht, nur eine gute Freundin, kann das wahr sein?

      Vielleicht ist sie seine kleine Sex-Sklavin, denkt sie grinsend und klickt ziellos auf der Tastatur herum. Ja, das würde zu ihm passen. Eine kleine Sklavin, die alles für ihn tut. Sie stellt sich vor, wie Marc in der Mittagspause in das schmale, alte Haus geht, vor der schweren Wohnungstür steht und laut und vernehmlich anklopft, bis die junge, blonde Frau ihm öffnet und ihn demütig einlässt.

      »Willkommen, Meister«, haucht sie und küsst ihn.

      Er setzt sich auf einen der mit Samt bezogenen Stühle und winkt das Mädchen zu sich, sie kniet sich vor ihn, öffnet den Reißverschluss seiner Hose und beginnt, sein Geschlecht mit dem Mund zu liebkosen. Er trinkt währenddessen aus der zierlichen Teetasse und sieht ganz ungerührt aus, die Kopfbewegungen des Mädchens werden immer schneller und heftiger, keine Miene verzieht er dabei, ungerührt lässt er das Mädchen seinen Dienst verrichten. Dann sieht er zu einer Person am anderen Ende des Tisches und lächelt. »Ist es nicht wunderbar?«

      Am anderen Ende des Tisches sitzt sie, Rebecca.

      Ihr wird heiß. Mit hochrotem Kopf blendet sie die Bilder aus ihrem Kopf aus. Was ist nur los? Ständig taucht er auf, in ihren Gedanken, die Geheimnisse, die ihn umgeben, heizen offenbar ihre Fantasie an, wie in einem schlechten Kitschroman. Und er schürt sie mit seinem Schweigen, seinen Blicken, den ganz kurzen, blitzartigen Einblicken in sein Leben, die er ihr offenbar wohldosiert zukommen lässt, wenn ihm danach ist.

      Kopfschüttelnd rutscht sie auf dem Stuhl herum und widmet sich ihren E-Mails.

       Kapitel 9

      Ein seltener Abend mit Freundin. Stacy hat frei bekommen von Kind und Haushalt, und hat Rebecca zum Essen eingeladen. Sie genießen ein Drei-Gänge-Menü in einem kleinen italienischen Restaurant und trinken einen Rosé dazu.

      Stacy prostet ihr zu. »Auf uns«, sagt sie fröhlich und trinkt. »Ach, ich weiß, es ist selten geworden, dass wir so einen Mädelsabend machen, aber ich genieße jeden einzelnen davon.«

      Rebecca nickt. Viel zu selten. Keine Zeit.

      Sie essen Tomatensuppe, mit Honig frittierten Rucolasalat mit Pinienkernen und ein köstliches Saltimbocca.

      Nach dem vierten Glas Wein muss Rebecca sich von der Anspannung befreien, sie braucht den Rat der Freundin, wichtig! Und dann erzählt sie, leise, beschämt, von ihrem Assistenten, von ihren Träumen von ihm, davon, dass er sie nervös macht wie noch kein Mann vor ihm. Seit Jahren verkehrt sie im Büro mit den höchsten Vorstandsmitgliedern des Unternehmens, hält Vorträge und Präsentationen vor der Geschäftsführung. Keiner macht sie nervös, sie ist die Ruhe selbst, souverän und kompetent. Aber er …

      »Irgendetwas an ihm macht mich nervös, und er ist doch mein Mitarbeiter. Ich kann es mir nicht erklären.«

      Stacy lacht laut. »Ich hab dir gesagt, es ist zu lange her! Du bist einfach geil auf ihn, das ist alles! Und das macht dich nervös! Wie lange ist es jetzt her, dass du das letzte Mal Sex hattest? Drei Jahre? Vier Jahre?«

      Rebecca schnauft empört. »Bist du verrückt? Das würde doch kein Mensch aushalten!«

      Stacy grinst und winkt dem Kellner zu. »Dann rechne mal nach! Noch eine Flasche Wein, bitte.«

      Fünf Jahre ist die Trennung von Luke nun her. Mindestens ein Jahr lang hat sie daran geknabbert und hatte kein Auge für irgendeinen Mann. Dann fand sie heraus, dass Luke seine neue Freundin geschwängert hatte und heiraten wollte. An dem Abend zog sie ihr kürzestes Kleid an, Größe XS, das aufgrund seiner Enge ihre Rundungen perfekt zur Geltung brachte. Dazu elfeinhalb Zentimeter hohe Stilettos, ein pralles Dekolleté, viel zu roter Lippenstift und viel zu viel Parfum. So aufgebrezelt ging sie in eine klassische Aufreißerbar, ließ ihr langes Haar unzensiert den Rücken mit dem tiefen Ausschnitt hinabrinnen und saß, die langen Beine dekorativ übereinandergeschlagen, an der Bar.

      Drei Cocktails und eine halbe Stunde später hatte sie sich für einen der vielen Verehrer entschieden, die ihr deutliche Avancen gemacht hatten. Ein dunkelhaariger, wesentlich jüngerer Mann südländischer Herkunft machte das Rennen. Sie tranken noch einen Cocktail zusammen, dann verließen sie die Bar gemeinsam und verschwanden um die Ecke in einem dunklen Hauseingang. Sie war betrunken, sie war schön, sie war verletzt und traurig. Eine gefährliche Kombination. Im Stehen, an eine kalte, dunkle und feuchte Wand gelehnt, ließ sie den Latin Lover sein Werk verrichten. Sein Schwanz war schon steif, als sie seinen Reißverschluss öffnete, er zerriss ihren String und drang hemmungslos in sie ein. Es schmerzte zunächst ein wenig, sie war noch nicht so weit. Doch der Alkohol, die Stimmung und die unwirkliche Umgebung taten ihr Übriges. Sein steifes Glied rieb in ihr, er stöhnte an ihrem Hals, saugte an ihrem Ohrläppchen und biss in ihren Nacken. Sie kam noch vor ihm und erschauerte trotz der unbequemen Stellung, in der ihr Rücken unangenehm an dem kalten Stein scheuerte und ihr linker Fuß einzuschlafen drohte.

      Als sie fertig waren, verabschiedete sie sich wortlos und ging auf die Straße zurück, um ein Taxi anzuhalten. Der Unbekannte verschwand wieder in der Bar, nachdem er sein Hemd in die Hose zurückgestopft und seinen Reißverschluss hochgezogen hatte. Was war nur damals in sie gefahren? Die ganze Situation war so unnatürlich, so unwirklich gewesen. Aber es hatte sie aus irgendeinem Grund angemacht, sie war durchaus befriedigt, eine kleine Rache nur, aber sie hatte funktioniert.

      »Woran denkst du?«

      Rebecca sieht

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