Der Assistent 1 | Erotischer Roman. Jones Susan Morrow

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Der Assistent 1 | Erotischer Roman - Jones Susan Morrow Der Assistent

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zielsicher an seinen Platz in der Tiefgarage steuert, keine Zeit für Umwege.

      »Wo gehen wir denn hin?« Sie mag Überraschungen nicht. Ein Blick auf die Uhr zeigt ihr, dass es zu früh ist für Feierabend und zu spät für eine Mittagspause. In all den Jahren hat sie das Büro tagsüber nie verlassen, nur ein einziges Mal, als sie krank war und ihr damaliger Chef sie mit vierzig Grad Fieber wütend nach Hause geschickt hatte. Und selbst da hatte sie ein schlechtes Gewissen gehabt und zu Hause mit Laptop und Handy im Bett gelegen – es geht nicht ohne sie.

      »Überraschung«, sagt Marc kurz, lächelnd, und nimmt ihre Hand. Die unerwartete Berührung durchfährt sie wie ein Griff auf die heiße Herdplatte. Weich und warm ist seine Hand, die Haut glatt und zart, keine Spur von harter Arbeit, keine männlichen Schwielen, nichts Raues hat sie. Für eine Sekunde durchzuckt Rebecca der Gedanke, wie sich diese Hand auf ihrer heißen Haut anfühlen müsste, streichelnd, sanft und liebevoll. Gänsehaut.

      »Hier entlang.« Er zieht sie in eine kleine, düstere Seitenstraße.

      Sie legt den Kopf in den Nacken und betrachtet die merkwürdig schmalen, hohen Fassaden der alten Häuser, die rechts und links die Straße säumen. »Hier war ich noch nie. Bist du sicher, dass du hierher kommen wolltest? Hier ist doch nirgendwo ein Kaffee?«

      Er geht gezielt auf eine Haustür zu. Das Haus ist aus den vierziger Jahren, die Fassade an vielen Stellen abgebröckelt, die Fenster offenbar noch im Originalzustand, Einfachverglasung und halb vermoderte Holzfenster. Eine große, schwere Holztür versperrt den Eingang. Er drückt auf einen der vielen Klingelknöpfe an der Tür, wartet, ihre Hand noch immer in seiner, hält sie fest, dass sie nicht fortlaufen kann.

      Sie atmet schwer. »Marc, wirklich, für solche Späße hab ich keine Zeit ...« Verärgert. Was soll das?

      »Ssh«, zischt er durch die Lippen, als sich auch schon die schwere, alte Holztür öffnet.

      Die junge blonde Frau von heute Mittag steht im Türrahmen und strahlt. »Willkommen!« Sie beugt den Kopf vor und haucht ihm einen Kuss auf die Wange, erst rechts, dann links.

      Mit einem Finger streicht er sacht über ihre Wange und dreht sich zu Rebecca um. »Rebecca«, sagt er nur, richtet den Blick wieder auf die blonde Frau, die sie freundlich anlächelt.

      »Entschuldigung«, murmelt sie, kann das Gefühl in ihr nicht einordnen, sie ist verärgert, sie ist nervös, sie ist verwirrt, sie ist ängstlich, warum eigentlich?

      »Ich wusste nicht, was er vorhat, sonst wäre ich nicht mitgegangen!« Sie fühlt sich schrecklich, fehl am Platz, überflüssig. Was denkt er sich dabei, sie zu seiner Freundin mitzunehmen, die offenbar auch noch in einem völlig heruntergekommenen Viertel der Stadt in einem ebenso heruntergekommenen Haus wohnt? »Ich sollte besser gehen«, sagt sie noch schnell und dreht sich um.

      Doch er greift schnell nach ihrem Handgelenk und zieht sie wieder zu sich. »Du bist eingeladen«, sagt er bestimmend und deutet mit dem Kopf auf den düsteren Hausflur vor ihnen.

      Die junge, blonde Frau nickt eifrig. »Selbstverständlich. Ich habe alles vorbereitet für euch, wie du gewünscht hast«, sagt sie beflissen.

      Marc lächelt. »Danke.«

      Rebecca staunt. Was ist hier los? Was passiert hier? Und wer ist die junge Frau, wenn nicht seine Freundin? Aber vor allem – was hat sie, Rebecca, hier zu suchen? Sie fühlt sich unwohl, als sie den dunklen Flur betritt, ein Eindringling in eine andere Welt, sie gehört hier nicht her. Die alte Holztreppe ist ausgelatscht und knarrt bei jedem Schritt, die Wand ist mit Graffiti beschmiert, vor einer Tür steht eine volle Mülltüte, sie kann die Reste von Lebensmitteln in dem engen Treppenhaus mit der schmalen Treppe riechen. In der dritten Etage öffnet die junge, blonde Frau eine alte Holztür und geht in eine Wohnung. Sie folgen ihr. Rebeccas Handgelenk im festem Griff seiner Hand. Die hohen Decken sind mit altmodischem Stuck verziert. In der Mitte des Wohnzimmers, das sie nun betreten, prangt ein großer alter Lüster mit glitzernden Kristallen, schwere dunkelgrüne Samtvorhänge umrahmen die alten Holzfenster, durch die sie einen Ausblick auf die Hinterfassade anderer Häuser hat. Die Luft ist erfüllt von einem scharfen, unbekannten Duft, der sie neugierig macht.

      Unter dem Lüster steht ein großer, weißer Tisch, dessen Füße mit vergoldeten Löwentatzen verziert sind. Louis XIV-Stühle stehen um den Tisch herum, und auf dem Tisch befindet sich ein großer, alter vergoldeter Samowar, aus dem der fremde und doch so einladende Duft dringt. Kitsch, wie in einem schlechten Film. Wie kann man so leben, umgeben von so viel unnützem Kram und Tand, der Vergoldung, der alten Lampe?

      »Setz dich.« Marc hat einen der Stühle für sie zurechtgerückt, lächelnd steht er dahinter, einladend.

      »Danke«, sagt Rebecca fassungslos und lässt sich auf das dunkelgrüne Samtpolster des Stuhls fallen.

      Er nimmt am anderen Kopfende Platz und wartet.

      Die Frau namens Angelique geht in den Nebenraum und kommt mit einem silbernen Tablett voller kleiner Törtchen zurück. »Was darf ich dir anbieten? Ich wusste nicht, ob du überhaupt Süßes isst. Daher habe ich verschiedene Varianten gemacht, mit Obst, mit Sahne, mit Alkohol …« Sie lächelt und hält Rebecca das Tablett mit den kleinen Köstlichkeiten unter die Nase.

      »Die hast du selber gemacht?«, staunt sie und sieht verwirrt zu Marc hinüber, der die Hände unter dem Kinn verschränkt hat und mit leicht amüsiertem Blick und schiefem Mundwinkel zu den beiden Frauen hinübersieht.

      »Ja, Marc liebt meine selbstgemachten Törtchen«, sagt die junge, blonde Frau strahlend und wirft ihm einen beifallheischenden Blick zu.

      Rebecca wählt ein Obsttörtchen, das Angelique ihr bereitwillig auf den Teller legt. Ein kleiner duftender Kuchen, belegt mit Erdbeeren, Ananas und einer nach Vanille und Anis duftenden Creme. Die junge Frau geht um den Tisch herum. Er zieht ihren Kopf zu seinem herunter und flüstert etwas in ihr Ohr. Das Mädchen kichert verlegen, macht zu ihrem großen Erstaunen einen kleinen Knicks und legt Marc ein Sahnetörtchen auf den Teller. Dann stellt sie das Tablett wieder auf dem Tisch ab und kehrt zu Rebeccas Platz zurück, um ihre Teetasse zu nehmen.

      »Ich habe Tee gekocht, meine Spezialität. Marc liebt ihn, und er ist überaus entspannend und gesund«, erklärt sie und füllt aus dem Samowar einen dampfenden, grünlichen Tee in die zierliche Porzellantasse.

      Rebecca ist sich sicher, dass sie in dieser merkwürdigen Stimmung weder etwas essen noch etwas trinken kann, nimmt aber die Tasse dankend entgegen. Sie stellt fest, dass nur zwei Gedecke auf dem Tisch sind.

      »Trinkst du keinen Tee mit uns?«, fragt sie die junge, blonde Frau, die gerade auf dem Weg in den Nebenraum, offenbar die Küche, ist.

      Die läuft rot an und schüttelt heftig die blonden Locken. »Nein, nein, ich lasse euch jetzt natürlich allein.« Sie huscht hinaus und zieht die Tür hinter sich zu.

      »Bon appetit«, sagt Marc und beißt genüsslich in sein Sahnetörtchen.

      Rebecca will aufstehen, Empörung durchfährt sie. Sie erwartet eine Erklärung, was soll sie hier, was hat das zu bedeuten, wer ist die Frau und warum hat er sie hergebracht?

      Er lacht heiser. »Setz dich wieder hin«, sagt er mit fester und bestimmender Stimme. Rebecca ist so verdutzt über den Tonfall, dass sie ohne weiter nachzudenken gehorcht.

      »Angelique ist eine gute Freundin von mir. Sie macht die besten Törtchen und den besten Tee. Trink ihn. Ich habe sie gebeten, dies hier für uns vorzubereiten, zur Feier des

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