Die weiße Sklavin von Al Dschesair | Erotischer Roman. Johanna Söllner

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Die weiße Sklavin von Al Dschesair | Erotischer Roman - Johanna Söllner Erotik Romane

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den Armen. Einer links, der andere rechts. Als ob ich nicht selber laufen könnte. Wo soll ich denn hin fliehen? Sie schleppen mich auf Deck und bringen mich zu Karim Bey, der mit verschränkten Armen auf dem Achterdeck steht und seine Befehle gibt. Das Segel wird jetzt eingeholt, denn wir nähern uns dem alten Hafen von Algier.

      »Sieh her, Ungläubige. Das ist die Perle Nordafrikas. Al Dschesair oder Algier, wie sie bei euch genannt wird. Schau genau hin! Denn hier wird deine neue Heimat sein.«

      Wir sind schon recht nahe und die Ruderer beginnen die Galeere in den inneren Hafen zu steuern. Vor mir tut sich eine völlig unbekannte Welt auf. Die Stadt liegt an den Ufern des Mittelmeers an der Westseite eines halbmondförmig nach Süden verlaufenden Golfes und an einem ins Meer abfallenden Nordhang eines schroffen Gebirgszugs. Die Stadt ist von blühenden Ortschaften, Villen und Gärten umgeben und bildet ein gleichseitiges, vom Meer aufsteigendes Dreieck, dessen Spitze die Kasbah, die Burg der Emire, bildet. Vor uns liegt der schon im, Jahr 1525 von Khair ad-Din angelegte angelegte Hafen, in dem sich unzählige Berbergaleeren tummeln. Sie liegen vor Anker oder sind an den Innenseiten der zwei Steindämme festgemacht, die den Hafen vor dem Meer schützen. Seinen Abschluss im Norden erhält das Hafenbecken durch einen aus dem 10. Jahrhundert stammenden Verteidigungsdamm. Am Nordende befindet sich ein weiteres Hafenbecken, in dem unzählige Galeeren wie die unsrige vor Anker liegen. Im Hintergrund kann ich verschiedene Docks für Ausbesserungsarbeiten und Schiffsneubauten erkennen. Für einen Angreifer dürfte es ziemlich schwer sein, hier einzudringen, denn das ganze Areal ist durch etliche wuchtig aussehende Verteidigungstürme geschützt.

      Diesen Bereich des Hafens steuern wir nun an. Geschickt lenkt Karim Bey sein Schiff durch den Wirrwarr des Hafenbeckens. Schließlich legen wir am äußersten Ende an einer freien Stelle des Kais an. Die Kaperfahrt ist zu Ende. Die Schiffe Karim Beys werden schon erwartet. Natürlich will auch der Emir von Algier seinen Anteil an der Beute, die diesmal überaus reichlich ausgefallen ist. Ich frage mich immer wieder, woher die Piraten das mit dem Schatz wussten. Denn normalerweise werden Kriegsschiffe wie die Agamemnon nicht angegriffen. Mit der schweren Bewaffnung und den Seesoldaten an Bord sind den Berbern normalerweise das Risiko und der Widerstand zu groß. Woher wussten sie also von dem Schatz, der für den Herzog von Neapel bestimmt war?

      Wir hatten in Gibraltar noch einmal Vorräte aufgenommen. Vielleicht hatte da einer der Seeleute in einer Hafenkneipe sein Maul nicht halten können. Dass die Berber dort Spione sitzen haben, kann ich mir leicht vorstellen. Sei es, wie es sei.

      Die schweren Kisten werden sorgfältig registriert und dann von einer langen Trägerkolonne abtransportiert. Und gleichzeitig stehe ich hier auf dem etwas erhöhten Achterdeck wie auf dem Präsentierteller. Als ich mich etwas bewegen will, faucht mich Karim Bey an:

      »Wage es ja nicht, deine Blöße zu bedecken. Ich will, dass dich alle sehen können.«

      Ich kann mir schon denken, für was das gut sein soll. Die Kunde von der nackten gefangenen Engländerin soll sich schnell herumsprechen. Jeder der neugierig ist, soll mich anschauen können. Alles nur für einen guten Preis auf dem Sklavenmarkt. Jetzt habe ich mir den schrecklichen Gedanken über meine Zukunft eingestanden. Ich hatte es nicht akzeptieren wollen, was mich hier erwartet. Habe es verdrängt. Dabei hatte Karim Bey nie einen Zweifel daran gelassen. Ich bin eine Ware. Eine Ware, die jetzt zur Schau gestellt wird. Wenn sie mich alle anglotzen und angaffen, dann hofft der Piratenkapitän, dass das meinen Preis in die Höhe treibt. Und so stehe ich Stunde um Stunde in der Sonne. Ab und an wird mir erlaubt etwas zu trinken, aber ansonsten bin ich die Attraktion auf dem Pier. Ich schließe die Augen, weil ich die Menge nicht sehen will. Ich spüre förmlich, wie mich die gierigen Augen betatschen. Ich stehe leicht breitbeinig mit meiner Frontseite zur Stadt. Nichts soll den neugierigen Augen verborgen bleiben. Nicht meine Titten, nicht meine Grotte, nichts. Endlich geht meine Leidenszeit zu Ende. Das Schiff ist entladen und die Schaulustigen sind deutlich weniger geworden.

      »Bring eine Schandgeige!«

      Karim Beys Befehl lässt mich zittern. Was passiert jetzt? Ich weiß nicht, was das für ein Ding ist, doch ich soll es bald erfahren. Es ist ein großes sperriges Teil aus Holz mit drei Löchern darin. Ein großes Loch in der Mitte und zwei kleine an den Seiten. Man bringt die Schandgeige nach achtern. Mir beginnen die Knie zu zittern. Von der Anstrengung, weil ich so lange unbeweglich stehen musste, aber auch aus Angst, was für eine neue Gemeinheit mich jetzt erwartet.

      »Hinknien!«

      Ich folge dem Befehl. Dann sehe ich, wie der Pirat, der dieses Ding gebracht hat, es öffnet. An dem einen Ende ist ein Scharnier, mit dem man dieses Instrument aufklappen kann.

      »Umlegen. Und du hältst still. Wenn du bockig bist, dann bekommt dir das nicht gut.«

      Ich sehe ein, dass ich total in ihrer Hand bin. Ich muss alles mit mir geschehen lassen. Sie legen mir diese Schandgeige um den Hals. Das größere Loch ist für den Kopf bestimmt. In die kleineren Löcher werden meine Handgelenke eingelegt. Dann wird die Schandgeige wieder zugeklappt, sodass ich gefesselt bin. Gleichzeitig werden meine Brüste schön präsentiert. Was ja vermutlich auch der Zweck des Ganzen ist.

      »Los! Aufstehen, Ungläubige! Jetzt machen wir einen kleinen Spaziergang durch die Stadt.« Man führt mich die Planken hinunter auf den Kai. Dann bringt man ein prachtvolles Pferd für Karim Bey. Ein Seil wird an dem Sattelknauf befestigt und dann an der Schandgeige festgezurrt. So wird er mich also durch die Stadt führen. Nackt. Hilflos. Noch einmal eine Runde für alle Kaufinteressierten. Ein Trommler kommt. Ich erhalte billige Sandalen, damit ich mich nicht an dem rauen Pflaster der Straßen verletze. Doch sonst erhalte ich nichts, um meine Blöße zu bedecken. Und dann geht es los. Nicht schnell. Denn jedermann soll die besondere Beute des Karim Bey betrachten können. Ausgiebig betrachten können. Und der Trommler ruft, während wir vom Hafenkai hinauf auf den großen Boulevard gehen, immer wieder aus: »Seht Ihr Leute. Seht sie Euch an. Die gefangene Prinzessin der Ingles. Seht sie Euch an.«

      So geht mein Weg vom Hafen weg in die Stadt. An den Straßenrändern stehen die Leute und gaffen. Manche versuchen, mich zu berühren, doch zwei Wachen des Karim Bey drängen die allzu Vorwitzigen zurück. Wir erreichen den eigentlichen Glanzpunkt der Stadt, eine prachtvolle, zweitausend Meter lange Terrasse. Sie ruht auf einer doppelten Reihe von Bögen, deren Hallen als Verkaufsläden benutzt werden. An diesem Boulevard liegen die palastartigen Gebäude der Noblen der Stadt. Dahinter ragt ein altehrwürdiger Prachtbau in den Himmel. Karim Bey hält sein Pferd an und dreht sich zu mir um:

      »Sieh her Ungläubige und staune. Dies ist die Moschee Dschama el Dschedid. Hier versammeln sich alle Rechtgläubigen zum Gebet. Bitten um eine glückliche Heimkehr von den Reisen und um den Sieg im Kampf. Auch ich habe dort vor der Abfahrt zu Allah gebetet. Und siehe, er hat meine Gebete erhört.«

      Endlich geht es weiter. Unter schrillen Rufen gehe ich meinen Weg der Schande. Ich versuche, mich abzukapseln von den Rufen, von den Blicken, von dem Trubel, den ich verursache. Der Kontrast ist gigantisch. Denn die anderen Frauen gehen tief verschleiert. Keine Haarsträhne ist zu sehen. Nur die Augen blitzen heraus aus den meist schwarzen Gewändern. Der Prophet verbietet es den Frauen, sich anders zu zeigen. Das Zeigen von nackter Haut und sei das Stückchen noch so gering, befleckt die Ehre der Frau und auch ihres Mannes. Keine Ferse darf zu sehen sein, kein Ohr, keine Nase. Ansonsten ist ihr üble Strafe sicher. Bei mir ist das alles anders. Denn ich bin eine Ungläubige. Diese Vorschriften gelten nur für die Rechtgläubigen. Als solche habe ich keine Ehre. Darum ist es auch recht, mich hier nackt durch die Straßen zu führen. Als Frau ohne Ehre habe ich auch keine Scham und so bin ich dieser Willkür ausgeliefert. Immer wieder bleiben wir stehen. Nicht um mir Erleichterung zu verschaffen, sondern um dem einen oder anderen hohen Herrn der Stadt Gelegenheit zu geben, mich ausgiebig zu bewundern. Mich zu betatschen. Besonders meine Brüste haben es ihnen angetan. Da wird gefummelt und gezupft. Lautstark wird über meine körperlichen Vorzüge diskutiert. Dann geht es weiter. Mittlerweile haben mich auch die Gassenjungen

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