Mami Jubiläum 3 – Familienroman. Laura Martens

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Mami Jubiläum 3 – Familienroman - Laura Martens Mami Jubiläum

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möchte nicht, dass Annika herumgestoßen wird. Geht es denn nicht, dass sie bei mir bleibt? Ich verdiene genug, um für sie zu sorgen. Sie wird nichts entbehren.«

      Er musterte sie nachdenklich.

      »Sie sind jung und, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf, sehr hübsch. Sie werden eines Tages heiraten und selbst Kinder haben. Bedenken Sie das bitte, aber abgesehen davon muss der Vater befragt werden. Ich möchte Ihnen auch nicht verschweigen, dass Frau Nielsen nicht nur unheilbar krank war, sondern auch große finanzielle Schwierigkeiten hatte. Sie hinterlässt einige tausend Euro Schulden, für die ihr Mann aufkommen muss.«

      »Hoffentlich«, sagte Birgit.

      »Wir haben übrigens auch den Namen jenes Mannes festgestellt, mit dem Frau Nielsen befreundet war. Er heißt Horst Miller. Wir werden ihn selbstverständlich auch befragen.«

      Sie betraten Christine Nielsens Wohnung und sahen sich Annikas Zimmer an.

      An den Wänden hingen bunte Bilder.

      Sie stellten eigentlich nichts dar. Es waren nur Farbkleckse, aber Birgit fühlte sich auf unerklärliche Weise beeindruckt.

      Wenn man ganz genau hinschaute, hatten diese Bilder auch Motive, aber sie begriff, dass sie von einer ungeübten Kinderhand gemalt waren.

      »Annika hat mir einmal gesagt, dass sie gern malt«, äußerte Birgit gedankenverloren, »aber ich wusste nicht, dass sie so malt.«

      Inspektor Eisenmann deutete auf ein Bild.

      »Mit einiger Fantasie könnte man sogar sagen, dass dies dort Sie sein sollen. Die Farbe Ihres Haares ist recht genau getroffen. Es ist ja nicht gerade schmeichelhaft, aber Kinder sehen alles anders. Ich habe selbst drei, und mein Ältester malt auch gern.«

      »Annika ist doch erst vier Jahre«, entgegnete Birgit leise.

      *

      Etwas später läutete Inspektor Eisenmann an der Wohnung eines modernen Wohnhauses, das schon von außen sehr komfortabel wirkte.

      Ein dunkelhaariger, schlanker Mann öffnete ihm.

      »Herr Miller?«, fragte Inspektor Eisenmann.

      »Der bin ich, aber wenn Sie etwas verkaufen wollen, können Sie gleich wieder verschwinden«, erwiderte Horst Miller.

      Als sich Inspektor Eisenmann vorstellte, erblasste er. Aber er fing sich rasch und lächelte arrogant.

      »Sie sind befreundet mit Frau Nielsen?«

      »Hetzt sie mir jetzt die Polizei auf den Hals?«, stieß Horst Miller unbeherrscht hervor.

      »Hätte Frau Nielsen Grund dafür?«, fragte der Inspektor ironisch.

      »Ach was! Sie ist hysterisch. Außerdem habe ich die Beziehung zu ihr abgebrochen.«

      Inspektor Eisenmann war es nur recht, dass sein Gegenüber anscheinend völlig ahnungslos war.

      »Sie waren gestern bei Frau Nielsen«, begann er vorsichtig.

      »Ja, um ihr zu sagen, dass endgültig Schluss ist! Sie will einfach nicht begreifen, dass ich ihre Launen nicht mehr ertragen kann, aber deshalb braucht sich doch nicht gleich die Polizei einzuschalten. Ich habe ihr nichts getan.«

      »Frau Nielsen ist tot«, sagte Inspektor Eisenmann nun ruhig.

      »Tot? Mein Gott, sie wird es doch nicht wahrgemacht haben? Glauben Sie mir doch! Sie hatte schon so oft gedroht, dass sie sich umbringen wolle. Ich habe damit nichts zu tun. Sie wollte mich unbedingt heiraten, aber eine solche Frau kann man doch nicht heiraten. Sie war schon lange krank.«

      Das war ihm doch unbedacht herausgerutscht, und da hakte Inspektor Eisenmann ein.

      »Sie wussten also, dass Frau Nielsen krank war?«, bemerkte er.

      »Sie hatte dauernd Wehwehchen«, schwächte Horst Miller seine Äußerung ab. »Sie ließ sich gehen. Es war einfach nichts mehr mit ihr anzufangen. Muss ich Ihnen eigentlich Rechenschaft ablegen?« Sein Blick wurde lauernd.

      »Es gibt allerlei zu klären«, meinte der Inspektor. »Frau Nielsen war verheiratet, aber sie hatte mit Ihnen ein Verhältnis.«

      Horst Miller war jetzt nicht mehr so redselig. Anscheinend überlegte er sich jedes Wort.

      »Wir kannten uns schon sehr lange«, sagte er.

      »Wie lange?«

      »Seit unserer Jugendzeit. Sie kam nicht mit ihrem Mann zurecht und klammerte sich an mich. Ich kann nichts dafür, Herr Inspektor. Ich wollte ihr helfen, aber mehr als Freundschaft war es nie. Christine war haltlos.«

      »Aus Briefen von Ihnen an Frau Nielsen stellt es sich aber etwas anders dar«, entgegnete Inspektor Eisenmann. »Sie hatten ein sehr intensives Verhältnis. Sie haben Frau Nielsen auch dazu veranlasst, sich von ihrem Mann zu trennen und hierherzuziehen.«

      »Weil sie mir in den Ohren gelegen hat, dass sie es nicht mehr aushalten würde, immer allein zu sein. Ihr Mann war ja dauernd unterwegs.«

      »Außerdem hatte Frau Nielsen von ihren Eltern ein ganz hübsches Vermögen geerbt«, bemerkte Inspektor Eisenmann. »Ihre Wohnung ist überaus bescheiden eingerichtet.«

      Er blickte sich um und stellte fest, dass man dies von Horst Millers Wohnung nicht sagen konnte.

      »Was kann ich dafür? Fragen Sie doch ihren Mann, was mit dem Geld geschehen ist. Ich bedauere, dass Christine tot ist, aber zu ändern ist das ja nun nicht mehr.«

      Nach Annika fragte er nicht, und in seinem Gesicht zuckte kein Muskel, als Eisenmann ihm sagte, dass sie ihre Tochter auch hatte töten wollen.

      »Vielleicht wäre es besser gewesen für das Kind«, meinte er nur.

      *

      Hermine Nielsen nahm einen wohlgelungenen Napfkuchen aus dem Backrohr, als der Türgong anschlug.

      »Junge, mein Junge!«, rief sie aus, als sie die Tür geöffnet hatte. »Du bist schon da?«

      Der hochgewachsene, sonnengebräunte Mann umarmte sie innig.

      »Ich konnte gar nicht schnell genug zu dir kommen, Mutti«, erwiderte er zärtlich. »Ich freue mich so!«

      Seine Stimme klang jedoch eher schwermütig. Hermine Nielsen legte ihre feinen Hände um das Gesicht ihres Sohnes und betrachtete ihn nachdenklich.

      Die erste Frage, die er stellte, war genau die, die sie gefürchtet hatte.

      »Hast du Nachricht von Christine?«

      Sie schüttelte den Kopf.

      »Ich meine, dass es an der Zeit ist, dass wir endlich klar sehen, Bernd«, erwiderte sie gepresst.

      »Ich werde mir Klarheit verschaffen«, sagte er bitter.

      »Ich habe jetzt drei Monate Zeit, Mutti. Ich

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