Toni der Hüttenwirt Extra 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Extra 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Extra

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hast sie beide verfehlt«, schmunzelte Beate. »Die Hundebesitzer sind gleich weitergefahren. Und dein Schützling hat vor wenigen Minuten das Haus verlassen. Sie hat eine Tasse Kaffee mit uns getrunken. Nettes Madl, Wolfi!«

      »Die Moni ist ein fesches Madl, auch wenn sie sehr mitgenommen aussieht«, fügte Carl hinzu.

      Wolfi errötete.

      »Gib es zu, sie gefällt dir«, lachte Beate.

      »Mei, ich habe nie gesagt, dass sie hässlich ist«, brummte Wolfi.

      »Zier dich nicht so, Wolfi. Seit du sie gesehen hast, geht sie dir nicht aus dem Kopf.«

      »Wie kommst darauf, Carl?«

      »Wolfi, dein Verhalten war schon erstaunlich. Du hast mit dem Polizeiauto den Hund hergebracht, dann wolltest du zu Fuß zu Martin in die Praxis. Erst unterwegs ist dir eingefallen, dass dein Dienstwagen hier steht. Da bist umgedreht. Es war zwar dunkel, aber ich konnte sehen, wie peinlich es dir war. Mei, ich bin auch ein Mann, ich kann mir einen Reim darauf machen.«

      »Denke, was du willst, Carl! Aber rede nicht drüber. Ich will nicht, dass man mir etwas andichtet.«

      »Herrschaftszeiten, was bist heute empfindlich! Gut, du hast unser Wort, dass wir es für uns behalten. Außerdem muss ich jetzt zu einem Notfall. Pfüat di!« Doktor Carl Brand stieg in den großen Geländewagen und fuhr davon.

      »Magst du einen Kaffee?«, fragte Beate. »Ich habe noch einige Minuten, bis die Sprechstunde beginnt.«

      »Naa, ich mache mich wieder auf den Weg. Danke, Beate, und pfüat di.« Wolfi drehte sich um, steckte die Hände in die Hosentaschen und ging davon.

      Er fuhr zur Praxis von Doktor Martin Engler und erkundigte sich nach Moni.

      »Am besten fragst du Katja«, antwortete Erna Schulz, Martins Sprechstundenhilfe. »Martin nimmt gerade eine große Untersuchung vor, da darf man ihn nicht stören.«

      »Dann muss es der Moni doch nicht so gut gehen, wenn du mir keine Auskunft gibst, Erna«, bemerkte Wolfi.

      »Doch, es geht ihr gut. Aber ich muss etwas fertigmachen. Der Brief muss heute noch raus«, sagte Erna und wandte sich wieder dem Computer zu.

      Wolfi kannte sich im Haus aus. Er ging in die große Wohnküche und klopfte an den Türrahmen.

      Katja drehte sich um. »Grüß Gott, Wolfi! Hast du ein bisserl geschlafen?«

      »Grüß dich, Katja! Ja, ein paar Stunden schon. Beate und Carl riefen mich an, die Hundebesitzer wollten sich bei mir bedanken. Aber als ich in die Praxis kam, waren sie doch schon abgefahren. Die Kinder hätten gedrängelt.«

      »Vielleicht melden sie sich auf dem Rückweg aus dem Urlaub bei dir.«

      »Das ist möglich.«

      »Hast du Moni getroffen? Sie wollte sich auch von dem Hund verabschieden.«

      »Naa, die Moni war nicht mehr dort. Ich bin auf dem Weg dorthin aufgehalten worden und habe sie verfehlt. Du weißt doch, wie das ist in Waldkogel. Die Leute halten gern ein Schwätzchen, wenn sie mich sehen.

      »Ja, das weiß ich. Schlimm ist das nicht, ganz im Gegenteil. Es ist irgendwie familiär, wie jeder hier mit jedem umgeht.«

      »Das stimmt schon. Unhöflich wollte ich auch nicht sein. Es ärgert mich aber, dass ich deshalb die Moni verpasst habe. Wie geht es ihr?«

      »Sie hat den Unfall gut überstanden. Sie hat mit großem Appetit gefrühstückt. Mei, sie hat wirklich zugelangt. Das ist auch gut, so schmal, wie sie ist.«

      »Magersüchtig? Oder vielleicht leidet sie an Bulimie? Ich habe neulich in der Zeitung darüber einen Artikel gelesen.«

      Katja schüttelte den Kopf. »Nein, sie leidet an keiner der beiden Krankheiten. Sie hat nur Kummer. Wenn ich mir das Wenige, was sie erzählt hat zusammenreime, dann hat sie sich von einem Mann getrennt, mit dem sie zusammen war, diesem Arnold Lehmann. Auf den das Auto zugelassen ist. Sie muss völlig planlos davongelaufen sein. Sie hat keine Sachen dabei und sie hat nach der falschen Handtasche gegriffen. Das heißt im Klartext, sie hat keine Papiere dabei.«

      »Verstehe, deshalb habe ich weder Führerschein noch Ausweis gefunden. Die Tasche war leer.«

      »Bis auf eine Kreditkarte, die sie wohl irgendwann mal darin vergessen hatte«, ergänzte Katja.

      Er rieb sich das Kinn. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand seine Kreditkarte in einer Handtasche lässt und sie dann vergisst.« Wolfi dachte, dass Moni im Auto ihres Exfreundes davongebraust war. Er hatte doch wissen müssen, dass sie es war. Da meldet man doch nicht gleich den Wagen als gestohlen! Außerdem müssen ihn die Kollegen befragt haben. Hat er angegeben, dass seine Freundin den Wagen gestohlen hat oder hat er eine Anzeige gegen Unbekannt gemacht? War das Erstere der Fall, dann war er wirklich ein schlimmer Typ. Im Klartext hieße das, er lässt nach ihr fahnden. Womöglich lag eine Diebstahlanzeige gegen Moni Stegmüller vor.

      »Du bist so still, Wolfi?«

      »Entschuldige, Katja, ich war in Gedanken bei der Arbeit. Ich muss noch einmal in die Dienststelle, obwohl Wochenende ist. Kannst du mich anrufen, wenn Moni zurück ist?«

      »Das mache ich.«

      Wolfi verabschiedete sich und ging.

      Walli begegnete ihm im Hof. Sie grüßte ihn laut, aber er winkte nur kurz und ging weiter.

      »Katja, was ist mit Wolfi los? Der bekam eben nicht die Zähne auseinander für einen Gruß.«

      »Dafür kann es nur einen Grund geben. Es ist klein, zierlich, blond, hat wunderschöne Augen und heißt Moni.«

      »Wirklich? Es ist kaum zu glauben, dass es jemand geschafft hat, Wolfi den Kopf zu verdrehen«, lachte die alte Walli.

      Katja grinste. »Doch, doch, so scheint es zu sein. Jedenfalls benimmt sich Wolfi sehr eigenartig, seit er sie aus ihrem Auto gerettet hat.«

      »Dann hat es ihn erwischt. Burschen benehmen sich oft eigenartig, wenn sie hinter einem Madl her sind. Da tun sie Sachen, von denen man nie angenommen hatte, dass sie dazu fähig seien.«

      »Walli, das stimmt. Das musste ich auch gerade feststellen.« Dabei dachte sie an Gewolf Irminger. Martin hatte ihr erzählt, was in der Nacht passiert war. Wolfi hatte ihn gebeten, den Wagen, den Moni gefahren hatte, zurück zum Bruchweg zu fahren, wo er sie gefunden hatte. Der Wagen war als gestohlen gemeldet worden. Dabei hatten sie den Wagen erst Stunden vorher geholt und unterm Carport abgestellt. Dass ein verliebter Bursche sein Madl in Schutz nimmt, konnte Katja verstehen. Aber noch war Moni nicht Wolfis Madl. Tatsache war nur, dass Wolfis Gedanken ständig um Moni kreisten. Dass er aber seine Verpflichtung als Polizist hintenanstellte, wunderte sie sehr. Katja kannte sich zwar in den Feinheiten der Gesetze nicht aus, doch ihr gesunder Menschenverstand sagte ihr, dass sich Wolfi unter Umständen strafbar gemacht hatte und Martin auch. Martin würde man vielleicht nicht nachweisen können, dass er wusste, dass das teure Auto als gestohlen gemeldet war. Aber für Wolfi konnte es gefährlich werden. Wenn es hart auf hart kam, konnte es ihn seine Karriere bei der Polizei kosten.

      »Du bist so schweigsam, Katja?«,

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