Toni der Hüttenwirt Extra 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner
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Martin Engler seufzte. »Das hört sich alles nicht gut an, Wolfi. Was machen wir also?«
»Nun, es wäre wirklich gut, wenn das Auto gefunden würde, noch dieses Wochenende«, sagte Wolfi. »Ich finde Wallis Angebot interessant. Jeder wird einer alten Frau, die mit einem kleinen Welpen Gassi geht, glauben, dass sie nichts mit der Sache zu tun hat. Sie kann einfach melden, da steht ein Auto im Graben. Und da ich dieses Wochenende freihabe, müssen die Kollegen in Kirchwalden die Angelegenheit regeln. Dann wäre der Wagen schon mal wieder bei seinem Eigentümer. Bleibt die Fahndung nach Moni Stegmüller. Die macht mir Kopfzerbrechen, Martin. Das arme Madl. Du weißt, wie aufgelöst sie war. Hat sie etwas erzählt?«
»Nur in vagen Andeutungen. Sie will nicht mehr zu ihm zurück, nicht einmal mehr ihre Sachen holen, nicht einmal ihre Papiere.«
»Davon würde ich ihr auch dringend abraten, unter den gegebenen Umständen.«
»Das musst du uns nicht weiter erläutern, Wolfi. Wir verstehen es.«
Wolfi trank einen Schluck Saft. »Damit ist die Angelegenheit aber nicht vom Tisch. Da das Auto hier gefunden wird, wird unsere Dienststelle ersucht, Nachforschung anzustellen, ob Moni Stegmüller hier gesehen wurde. Ob sie vielleicht in einem Hotel untergekommen ist und so weiter.«
»Sie kann kein Hotel genommen haben, da sie keinen Personalausweis oder Reisepass vorlegen konnte«, bemerkte Katja.
»Stimmt, du bist gut, Katja! Also werde ich, oder noch besser, der Kollege, der ab Montag als Urlaubsvertretung von Chris für einige Tage Dienst macht, den Fall bearbeiten.«
»Dann bist du außen vor«, stellte Martin fest.
»Noch besser wäre, wenn Wolfi gar nicht in Waldkogel gewesen wäre«, sagte Katja. Sie blinzelte Wolfi zu. »Eigentlich bist du in den Bergen. Du machst eine Wanderung und übernachtest auf der Berghütte. Toni gehört zum Freundeskreis.«
»Katja, du bist genial«, sagte Martin.
»Klar, deshalb hast du mich geheiratet«, schmunzelte Katja.
Wolfi Irminger lachte nicht.
»Was ist?«, fragte Martin.
»Erna weiß, dass Moni hier war. Ich habe angerufen, damit du mit dem Saniwagen zur Unfallstelle kommst. Ich habe mich auch bei Erna nach Moni erkundigt.«
»Na und? Das hast du, basta! Du bist eben ein fürsorglicher Bulle«, grinste Martin. »Und danach bist du wandern gegangen. Das kann und werde ich sagen, falls ich befragt werde. Ich habe die Patientin für eine Nacht aufgenommen. Dann hat sie die Arztrechnung bar bezahlt und ist abgereist.«
»Rechnung? Und Rechnungsanschrift?«, murmelte Wolfi.
»Mei, weiß der Geier! Da wird uns schon noch etwas einfallen. Ich bin als Arzt nicht verpflichtet, die Angaben von Privatpatienten zu überprüfen.«
»Im Prinzip nicht«, stimmte ihm Wolfi zu.
»Du kannst die Adresse vom Kloster draufschreiben, mit dem Zusatz – zur Zeit«, schlug Katja spontan vor. »Oberin Justina führt immer wieder sogenannte stille Wochenende durch, damit sich gestresste Menschen erholen können.«
»Willst du die Oberin auch noch mit hineinziehen?«, fragte Martin überrascht.
»Ich werde mit ihr sprechen. Oberin Justina hat Jura studiert und als Juristin gearbeitet, bevor sie ins Kloster eintrat. Sie wird Verständnis haben und Moni beistehen. Überhaupt könnte Moni dort unterkommen, bis sie alles geregelt hat.«
Wolfi Irminger wiegte nachdenklich den Kopf hin und her. Es war ihm anzusehen, dass ihm der Vorschlag nicht gefiel. »Die ganze Sache kann dauern. Aber mir wäre es lieber, sie käme irgendwo unter, wo sie sicher ist und wo sie in Ruhe die weitere Entwicklung abwarten und sich erholen könnte«, sagte er. »Aber sie muss doch nicht gleich hinter Klostermauern verschwinden.«
Martin lachte laut. »Mei, Wolfi, Moni wird sich doch nicht entschließen, Nonne zu werden! Es soll ja vorgekommen sein, dass Frauen aus enttäuschter Liebe ins Kloster gingen. Aber du übertreibst mit deiner Angst.«
Wolfi stand die Verlegenheit im Gesicht. »Mir wäre es lieber, wenn sie irgendwo wäre, wo es unverfänglicher für mich ist, sie zu sehen, ohne dass ich mich an einer Pforte anmelden muss.«
Martin und Katja sahen ein, dass es ungünstig wäre, Moni im Kloster unterzubringen.
»Mei, wir stehen alle auf der Leitung!«, rief Martin plötzlich aus. »Aber das ist oft so, dass man vor lauter Wald keine Bäume mehr sieht. Du gehst doch jetzt gleich wandern, Wolfi. Du kannst Sachen von mir haben. Am besten nimmst du den Weg durch die Felder, die Klamm hinauf, den Pilgerweg entlang und biegst dann ein, am Erkerchen vorbei zur Berghütte. Du sprichst mit Toni. Erzähle ihm alles! Toni und Anna nehmen Moni bestimmt auf. Sie kann sich meinetwegen einen Fantasienamen zulegen, ein Pseudonym, etwas Unverfängliches, jedenfalls nicht Moni. Sie ist dann ein Madl von irgendwoher, das Urlaub auf der Berghütte macht oder Anna besucht oder dort arbeitet oder sonst etwas.«
Katja war begeistert von Martins Idee.
Wolfi schwieg. »Meinst du, Moni lässt sich darauf ein? Ich müsste erst einmal mit ihr sprechen, wegen der Fahndung«, sagte er schließlich.
»Nix da, Wolfi! Du machst dich sofort vom Acker. Ich hole dir meinen gepackten Wanderrucksack und packe dir Proviant ein. Dann ziehst du los. Moni überlässt du mir und Katja. Außerdem kann es noch dauern, bis sie wiederkommt.«
»Und wenn sie nicht mehr vorbeikommt?«
»Wolfi, wenn, wenn, wenn, jetzt hör aber auf!«, schimpfte Martin ungehalten und stöhnte. »Ein bisserl Menschenkenntnis habe ich auch. Sie wird sich von uns verabschieden, falls sie irgendwohin will, vielleicht zu einer Freundin. Da bin ich mir sicher. Du redest mit Toni und Anna, und wir sehen zu, dass Moni einem Erholungsurlaub auf der Berghütte zustimmt. Sie hat eine Auszeit auch dringend nötig. Und sie wird zustimmen, Wolfi, das verspreche ich dir. Wenn es sein muss, male ich ein düsteres Bild von ihrer Gesundheit. So viel muss ich dabei gar nicht übertreiben. Das Madl hat Untergewicht und außerdem einen Nervenzusammenbruch hinter sich.«
Wolfi dachte nach. »Gut, ich bin einverstanden.«
»Endlich mal ein vernünftiges Wort. Ich hole dir jetzt meine Wandersachen«, sagte Martin erleichtert.
Es dauerte nicht lange, dann kam Martin mit dem gepackten Rucksack.
Wolfi bedankte sich. Er wusste Martins Geste zu schätzen, weil er nicht mehr in seine Wohnung zurück musste. Es hätte sein können, dass er gesehen würde. »Ihr könnt Walli sagen, sie kann ihren Spaziergang mit Coco machen. Und dankt ihr bitte in meinem Namen!«
»Das mache ich gleich, Wolfi«, versprach Katja.
Wolfi schüttelte den beiden die Hand. »Gut, wenn man solche Freunde hat«, sagte er.
»Das musst du nicht extra betonen, Wolfi. Du würdest im umgekehrten Fall uns doch auch zur Seite stehen, wenn wir Beistand bräuchten«, antwortete Martin Engler.
Wolfi lächelte. »Erinnerst du dich, wie wir damals immer gesagt haben: einer für alle und alle für einen? Wie bei den drei Musketieren?«
Martin