Toni der Hüttenwirt Extra 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Extra 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Extra

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Ich habe darüber nachgedacht, wie sehr sich ein Mensch verändern kann.«

      »Du meinst, wenn er sich verliebt?«

      »Mm«, brummte Katja, sie wollte lieber nicht ins Detail gehen.

      »Menschen verändern sich immer. Und bei einem Burschen, der so lange Zeit schon vergeblich der Liebe nachgejagt war, kann ich mir gut vorstellen, dass die Liebe ihn sehr verändert, wenn sie ihm dann endlich begegnet.«

      »Im Guten oder im Schlechten?«, fragte Katja. Der Gedanke war ihr über die Lippen gerutscht, ohne dass sie ihn hatte aussprechen wollen.

      Die alte Walli sah sie erstaunt an und runzelte die Stirn. »Katja, du sprichst in Rätseln. Willst du nicht offen mit mir reden?«

      »Walli, sei mir nicht böse! Nimm es bitte nicht persönlich! Ich möchte es nicht.«

      »Warum? Hast du plötzlich Geheimnisse vor mir?«

      »Jetzt hast dich doch geärgert.«

      »Das habe ich nicht, Katja. Ich weiß aber, was ich weiß. Ich bin eine alte Frau, aber denken kann ich immer noch ganz gut. Mein Oberstübchen funktioniert wie ein Uhrwerk. Also, jetzt sage ich dir, was ich mir denke. Du musst dazu nix sagen. Ich denke, du willst nicht, dass ich in etwas hineingezogen werde, was unrecht ist. Und du hast Angst, man könnte Martin daraus einen Strick drehen.«

      »So?«, gab sich Katja erstaunt.

      »Hör auf, mich auf den Arm zu nehmen, Madl!«, zischte die alte Walli. Wenn sie Katja Madl nannte, dann war sie ärgerlich.

      Katja atmete tief durch. Sie schwieg verlegen.

      »Dann sage ich es dir,« fuhr Walli fort. »Also, zuerst haben Martin und Wolfi das Auto geholt. Sie haben es unterm Carport abgestellt und zusätzlich noch mit einer Plane abgedeckt. So weit so gut. Da war nichts daran auszusetzen. Dass sie es aber in den frühen Morgenstunden wieder fortgebracht haben, ist sehr seltsam. Als ich mit Coco Gassi war, bin ich mit ihr zum Bruchweg gegangen. Dort steht der Wagen wieder. Sie haben ihn sogar in den Graben rollen lassen. Also sage ich mir, dass da etwas nicht stimmen kann. Warum holten sie zuerst das Auto und dann ließen sie es wieder vom Hof verschwinden? Dafür kann es nur einen Grund geben: Mir geht der Gedanke nicht aus dem Sinn, dass das Auto gestohlen sein könnte. Und wenn es so ist, dann kann man Wolfi eine Schlinge daraus drehen, wenn es herauskommt. Und Martin hängt mit drin. Aber keine Angst, wenn mich jemand fragen sollte, ob ich hier so ein Auto gesehen habe, dann werde ich Stein und Bein schwören, dass ich nie und nimmer so einen Luxuskarren gesehen habe. Denn aufgefallen wäre es mir bestimmt. So ein Auto bekommt man in Waldkogel nicht oft zu Gesicht. Ich habe diese Automarke und das Modell nur im Fernsehen gesehen. Verstehst du?«

      Katja umarmte die alte Frau. »Ach, Walli, du bist ein Schatz!«, flüsterte sie. Dann schloss Katja die Tür zum Flur, die meistens offenstand, so wie alle Fenster. Sie setzte sich neben Walli an den Tisch. Mit gesenkter Stimme sagte sie: »Das Auto gehört Monis Ex-Freund, einem Arnold Lehmann in München. Sie hat sich gestern von ihm getrennt. Sie ist aus dem Haus gestürzt, hat sich das Auto geschnappt und ist davongerast. Dabei hat sie die falsche Handtasche genommen. Wie sie nach Waldkogel kam, daran kann sich das Madl auch nicht erinnern. Sie hat keinerlei Erinnerung daran, dass sie durch Kirchwalden gefahren ist.«

      »Menschen, die unter Schock stehen, die können oft keine Erinnerungen speichern. Das dürfte dir doch bekannt sein, Katja.«

      Katja nickte. »Wolfi hat gestern Abend die Nummer überprüfen lassen, auf Umwegen. Er war auf der Suche nach Angehörigen von Moni. Das Auto wurde heute Nacht als gestohlen gemeldet. Monis Ex-Freund hat Anzeige erstattet.«

      »Will er sein Auto zurück mit Moni oder ohne Moni?«, fragte Walli. Dabei versuchte sie, ein ernstes Gesicht zu machen.

      Doch sie mussten beide laut lachen.

      »Vielleicht ist das eine berechtigte Frage. Möglicherweise hat er nur eine Diebstahlsanzeige aufgegeben, damit nach seiner Freundin gefahndet wird«, schlussfolgerte Walli. »Ist doch mal eine spannende Art, einem Madl nachzustellen, meinst du nicht?«

      »Mei Walli, das ist ein guter Scherz«, lachte Katja.

      »Darin liegt Wahrheit, Katja. Es gibt Burschen, denen ist ihr Vehikel mehr Wert als ihre Liebste, egal ob Freundin oder Frau.«

      »Ja, solche Mannsbilder soll es geben«, stimmte Katja ihr zu.

      »Und wie geht es jetzt weiter?«, fragte Walli.

      Katja zuckte mit den Schultern. »Auf jeden Fall wird es kompliziert werden, denke ich. Moni hat keine Papiere dabei. Die sind in einer anderen Handtasche. Sie muss sie neu beantragen. Normalerweise könnte sie Personalausweis, Reisepass und Führerschein als verloren melden. Doch das wird jetzt kaum gehen, da nach ihr als Autodiebin gefahndet wird, verstehst du, Walli?«

      Walli dachte nach. »Da magst du recht haben. In dem Fall kann Fellbacher schwerlich helfen. Sobald die Daten im Computer sind, schnappt die Falle zu. Leider ist heute alles elektronisch geregelt«, klagte Walli. »Hast du den Eindruck, dass die Moni zu dem Burschen zurück will?«

      »Nach dem Nervenzusammenbruch kann ich mir das nicht vorstellen, Walli. Aber man soll nie Nie sagen. Jedenfalls sagte sie, dass sie ihre Papiere nicht bei ihm holen will. Sie will nächste Woche neue beantragen.«

      »Das soll sie mal schön bleiben lassen«, platze Walli heraus. »Mei, sie hat sie einfach nicht vermisst.«

      Katja lachte. »Du hast eine ganz schöne kriminelle Energie, Walli. Das habe ich gar nicht gewusst. Du schaust zu viele Krimis.«

      »Das mache ich nicht«, wehrte sich Walli, »Die meisten Krimis sind langweilig. Meistens weiß man nach fünf Minuten schon, wer der Täter ist. Aber die Handlung wird auf Filmlänge gezogen wie Kaugummi. Na, das ist nix für mich. Ich lasse mich nicht für dumm verkaufen. Aber jetzt zum Thema. Wie soll es jetzt mit Moni weitergehen?«

      Katja zuckte mit den Schultern. »Nun, sie braucht eine Bleibe.«

      »Ein Versteck, bis Gras über die Sache gewachsen ist. Vielleicht zieht der Bursche die Anzeige zurück, wenn er seine Luxuskarosse wiederhat?«

      »Dein Wort in Gottes Gehörgang, Walli. Ich kenne mich da nicht aus. Da muss sich Wolfi etwas einfallen lassen.«

      »Da ihm offensichtlich etwas an dem Madl liegt«, sagte Walli. »Alles zusammengenommen, ist es keine einfache Situation.« Sie stand auf und nahm sich eine Tasse Kaffee. »Katja, ich könnte mit Coco noch mal Gassi gehen, zufällig am Bruchweg vorbei. Dort könnte mir der Wagen auffallen. Ich rufe dann die Polizei an und melde, dass ein Auto im Graben liegt. Wolfi kann tätig werden und der Bursche bekommt sein Vehikel zurück.«

      »Mei, Walli, das ist eine gute Idee«, sagte Katja. »Und ich sage dir auch, warum. Wir haben Wochenende. Alle Anrufe werden automatisch nach Kirchwalden weitergeleitet. Somit ist Wolfi damit nicht befasst.«

      »Siehst du, da haben wir schon eine Lösung«, verkündete Walli zufrieden. »So einfach ist das.«

      »Walli, nur wenn Wolfi damit einverstanden ist. Und dann ist es nur ein Teil der Lösung.«

      »Das stimmt. Aber zumindest lässt sich Zeit gewinnen«, stellte Walli fest.

      »Du kannst aber nicht einfach losgehen. Wolfi sollte es wissen. Wir sind Laien in solchen

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