Quantumdrift. Tilo Linthe

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Quantumdrift - Tilo Linthe страница 6

Автор:
Серия:
Издательство:
Quantumdrift - Tilo Linthe

Скачать книгу

kümmert sich gerade um das Loch. Sie sagte, sie würde das auch ohne Ihre Hilfe hinkriegen."

      Reiniger brummelte unwillig. Ihm passte diese Anweisung ganz offensichtlich überhaupt nicht - aber auch er konnte sich der Autorität des Captains auch nicht entziehen.

      Wieder eine knappe Bewegung der Hände über die Uniformjacke.

      "Theresa ist Ihre beste Technikerin, Reiniger. Haben Sie ein bisschen Vertrauen in ihre Fähigkeiten. Außerdem sind Sie der Einzige, der dem Ortungsoffizier bei den Sensoren helfen kann."

      "Also gut …", sagte Reiniger und pflügte wortlos über die Brücke davon.

      "Sie haben hier irgendwo ein Loch?", fragte Sam, als sich Connor ihm wieder zuwandte.

      "Ja. Ein Meteorit hat eines in unsere Außenhülle gerissen. Zum Glück war niemand im betroffenen Bereich, als wir ihn abgeschottet haben. Jetzt müssen wir die Stelle finden und abdichten."

      "Passiert so was häufiger?"

      "Gelegentlich …", antwortete der Captain vage. "Wäre unsere Außenhülle aus Synthmetall, wie die Konvergenzstationen, wäre vieles einfacher."

      "Synthmetall?"

      "Das goldene Zeug, das Sie drüben auf der Station gesehen haben. Es ist extrem widerstandsfähig."

      Auf der schematischen Darstellung der Arkanos wechselte ein rot blinkender Bereich auf Grün. Jemand von der Brückenbesatzung kam auf den Captain zu.

      "Wir haben die Stelle abgedichtet, Sir. Die Arkanos ist wieder voll einsatzbereit."

      "Na bitte … geht doch." Er quittierte ein Formular und wandte sich an Sam. "Der Papierkram verfolgt uns sogar bis in den Weltraum. Wenn Sie mich für einen Augenblick entschuldigen würden? Ich bin gleich wieder bei Ihnen."

      Während der Captain mit einem seiner Offiziere sprach, ließ Sam die Atmosphäre der Brücke auf sich wirken. Es herrschte rege Geschäftigkeit. Die vielen verschiedenen Stimmen bildeten einen chaotischen Chor.

      Nach einigen Minuten kam der Captain wieder auf ihn zu, wurde aber von Reiniger abgepasst.

      "Wir wären dann so weit, Sir. Wir haben die Auflösung erhöht - mehr ist aus den Sensoren nicht rauszuholen."

      "Dann hoffen wir, dass es reicht. Ortung: Wir fangen mit Suchgitter eins an!", sagte Connor.

      Die Arkanos verschwand vom Panoramabildschirm und machte dem Sternenhimmel Platz, vor dessen Hintergrund Broken mit seinem Krater aussah wie das Bild eines Surrealistischen Malers. Darüber erschienen die grünen Striche eines Gitternetzes, dessen erstes Quadrat grün blinkte. Selbst Sam verstand, dass die Sensoren den ersten Bereich intensiv scannten.

      "Kann ich endlich gehen, Sir? Ich habe noch jede Menge zu tun."

      Der Captain nickte Reiniger zu, der sich umgehend davonmachte. Nachdenklich blickte Connor ihm hinterher.

      "Der beste Chefingenieur, den man sich wünschen kann. Ein Zauberer, wenn es um Maschinen geht …"

      "Nur mit Zivilisten scheint er so seine Probleme zu haben", fiel Sam ihm ins Wort.

      Wieder strich der Captain seine Jack glatt.

      "Mit Zivilisten haben wir hier oben alle Probleme."

      "Warum? Weil sie nicht in Ihre genormte militärische Welt passen?"

      "Das ist nicht der Grund …" Mit einladender Geste deutete Connor auf das Podest mit den Sesseln. Sam nahm Platz und schnallte sich an, während das grün blinkende Kästchen auf den zweiten Bereich sprang.

      "Sie sind nun mal der einzige Zivilist hier oben", erklärte der Captain.

      "Was wollen Sie damit sagen?"

      "Ich will damit sagen, dass eigentlich nur Soldaten ins Big-Five-System kommen. Mit den Vinculan haben Sie ja bereits Bekanntschaft gemacht - sie sind der Grund, warum die Konvergenz unsere Hilfe braucht. Warum sie jetzt auf einmal anfangen sollten, Zivilisten zu rekrutieren, ist mir schleierhaft."

      "Warum bin ich dann hier?"

      "Ja, das ist die große Frage. Ich hoffe, die Konvergenz kann sie beantworten. Ihr Kommen wurde uns jedenfalls nicht angekündigt, und damit auch nicht der Grund, warum."

      "Die Konvergenz?", fragte Sam.

      Der Captain seufzte, während die Sensoren der Arkanos ihre Aufmerksamkeit auf das nächste Feld im Suchmuster richteten.

      "Das können Sie natürlich nicht wissen. Die Konvergenz ist ein Zusammenschluss raumfahrender Völker."

      "So was wie … Aliens? Grüne Männchen? Marsianer? Diese Art von raumfahrenden Völkern?", fragte Sam ungläubig.

      "Sie sind zwar nicht grün, aber im Prinzip liegen Sie richtig."

      "Und wir gehören dazu? … Also entweder ich war länger tot, als bisher gedacht, oder ich habe zu selten Tagesschau geguckt."

      Der Captain schüttelte den Kopf.

      "Nein, sind sie nicht und haben sie nicht. Auf der Erde ist immer noch Oktober im Jahr 2017 - was hier oben passiert, hat mit da unten nichts zu tun."

      "Womit hat es dann zu tun?"

      "Um es bildhaft zu formulieren: Wir sind hier, um für die Konvergenz die Kastanien aus dem Feuer zu holen. Sie ist auf uns aufmerksam geworden, als eines ihrer Raumschiffe auf der Erde abstürzte. Das gab eine helle Aufregung damals."

      "Aufregung? Also habe ich doch zu selten Tagesschau geguckt!"

      "Das ist schon eine Weile her. Sie müssen wissen, wir operieren bereits seit 70 Jahren im Big-Five-System."

      "Ja, aber selbst wenn es 70 Jahre her ist - abgestürzte Aliens wären mir sicher nicht entgangen. Selbst wenn das nur in Geschichtsbüchern stehen würde."

      "Tut es aber nicht. Die Aufregung war zwar groß, damals, aber man konnte die Sache geheim halten. Mehr oder weniger zumindest. Schon mal was von Roswell gehört?"

      Da klingelte in Sam tatsächlich etwas. 1947 waren in der Nähe dieses Ortes merkwürdige futuristische Fragmente gefunden worden. Schnell machte das Gerücht eines abgestürzten Raumschiffs die Runde. Die US-Regierung hatte behauptet, dass lediglich ein Wetterballon abgestürzt sei - dennoch pilgerten bis heute jedes Jahr Gläubige zu diesem Wallfahrtsort der Verschwörungstheorien.

      "An der Sache war also doch mehr dran …", sagte Sam nachdenklich.

      "Kann man so sagen - das waren die Kienar. Bilder von ihnen geistern noch heute durch die Medien. Große graue Gestalten mit überlangen, zerbrechlich wirkenden Armen und Beinen. Dazu ein großer Kopf mit schmalem Gesicht, lippenlosem Mund und großen schwarzen Augen. Sie sind uns gar nicht so unähnlich: Sie trinken Wasser, atmen Sauerstoff und vertragen das meiste, was wir Menschen an Nahrung zu uns nehmen. Der größte Unterschied ist mentaler Natur - physische Gewalt ist ihnen völlig fremd."

      "Mir ehrlich gesagt auch", erwiderte Sam.

      Captain

Скачать книгу