Fürstenkrone Staffel 6 – Adelsroman. Marisa Frank

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Fürstenkrone Staffel 6 – Adelsroman - Marisa Frank Fürstenkrone

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strahlten ihre wunderschönen Augen wie zwei Sterne, »ich bin Eigentümerin eines Blumengeschäftes.«

      Buchner schlug erschrocken die Hände über dem Kopf zusammen.

      »Komteß, um Himmels willen! Wie wollen Sie das führen? Sie haben in geschäftlichen Dingen doch keinerlei Erfahrung.«

      Angelina sah den alten Mann mit einem unsicheren Lächeln an.

      »Glauben Sie, daß es so schwer ist? Sie sagten doch immer, daß niemand so geschickt Sträuße bindet wie ich und…«

      »Liebes Kind«, Buchner verwünschte im stillen die Baronin, der offenbar nur daran gelegen war, ihre Tochter loszuwerden und das Vermögen in ihre Hände zu bekommen.

      »Sie haben doch keine Ahnung von Preisen, Einkauf und Verkauf, Verhandlungen mit den Blumenlieferanten, Buchführung und was es sonst noch alles gibt.«

      »Aber das kann man doch lernen«, meinte Angelina.

      »Wieviel Zeit bleibt Ihnen denn, Komteß?«

      »Nächsten Monat ziehe ich in die kleine Wohnung über dem Geschäft«, erwiderte sie etwas unglücklich, weil der einzige Mensch, der immer freundlich zu ihr gewesen war, ihre Idee offensichtlich nicht so gut fand, wie ihr Stiefvater und auch ihre Mutter ihr eingeredet hatten.

      Josef Buchner dachte einen Moment nach. Dann schlug er mit der flachen Hand auf den Tisch, lachte und erklärte:

      »Wissen Sie was, Komteß? Ich komme mit Ihnen mit.«

      »Aber ob ich mir gleich einen Angestellten leisten kann? Sie verdienen doch hier gut, oder?«

      »Ich gehe in Rente und Sie brauchen mir gar nichts zu zahlen. Wenn das Geschäft sich einmal trägt, können wir noch mal darüber reden. Was mein Rheuma angeht, wollte der Doktor mich ohnehin schon lange krankschreiben. Nun, jetzt darf er.« Er lachte wieder.

      »Bitte, Komteß, ich wäre Ihnen wirklich dankbar. Da könnte ich nämlich weiterhin mit Blumen arbeiten, ohne daß ich meine alten Knochen zu sehr belasten müßte.«

      »Es ist Ihr Ernst, Herr Buchner?« fragte sie ungläubig, und als er nickte, fiel sie ihm mit einem Jubelschrei um den Hals. »Ach, was bin ich froh. Eigentlich hatte ich nämlich große Angst, so allein in fremder Umgebung.«

      »Na«, schmunzelte er gerührt, »dann ist ja uns beiden geholfen. Aber, Komteß, sprechen Sie mit niemandem darüber. Es ist besser.«

      Sie nickte, wieder ein bißchen traurig. Mit wem sollte sie schon über ihre persönlichen Dinge reden?

      *

      Nachdem sich Angelina in ihrer hübschen, kleinen Wohnung eingerichtet hatte, überlegte sie, wie und wann sie ihr Geschäft eröffnen sollte. Und sie mußte ehrlich zugeben, daß sie auch nicht die leiseste Idee hatte.

      Josef Buchner hatte nicht gleichzeitig mit ihr sein Gärtnerhäuschen im Schloßpark von Sternheim verlassen. Man war nicht eben begeistert von der Kündigung und versuchte sogar, ihn mit einer Gehaltserhöhung zu halten. Aber er hatte keine Lust, weiter dort zu bleiben, und ließ sich von seinem Arzt krankschreiben.

      »Endlich werden Sie vernünftig«, meinte der zufrieden. »Wenn Sie früher auf mich gehört hätten.«

      Buchner ließ den Doktor reden. Er hatte seine Gründe gehabt, weswegen er nicht früher in Rente ging. Ein Leben ohne Blumen war ihm einfach nicht vorstellbar und schon gar nicht lebenswert erschienen. Nun bot sich ihm die Gelegenheit, noch weiter mit Blumen zu arbeiten und zu leben und außerdem dem einzigen menschlichen Wesen, das ihm am Herzen lag, zur Seite zu stehen. Er war sicher, daß diese Aufgabe die beste Kur für seine Leiden war.

      Angelina ging gerade zum dritten Mal durch ihre Wohnung und stellte fest, daß sie wirklich gemütlich und hübsch geworden war und daß die Möbel der ersten Frau ihres Vaters sie sogar ein wenig elegant machten, als es an der Tür läutete.

      Wer könnte sie besuchen? Bestimmt war es ein Irrtum. Der Hausbesitzer hatte ihr zwar geraten, die Tür nie zu öffnen, ohne vorher die Kette ihres Sicherheitsschlosses vorzuhängen, aber sie war so froh über diese kleine Unterbrechung ihrer Einsamkeit und freute sich so darauf, eine menschliche Stimme zu hören – selbst, wenn man sie nur nach jemand anderem fragte –, daß sie es vergaß.

      Um so entzückter war sie, als niemand anderer als Josef Buchner vor der Tür stand. Er hielt ihr einen großen Rosenstrauß entgegen.

      »Von zu Hause«, sagte er.

      »Ach«, Angelina hatte plötzlich Tränen in den Augen, »zu Hause! Wo ist das?« Und nun weinte sie wirklich und verbarg hastig ihr Gesicht in der duftenden Pracht.

      »Nanana«, murmelte Buchner und räusperte sich gerührt und mitleidig. »Da komme ich ja eben zurecht. Darf ich eintreten?«

      »Natürlich, Herr Buchner. Ich bin ja so froh, daß jemand kommt, mich zu besuchen. Ich – ach – ich bin eine unmögliche Gastgeberin. Bleiben Sie doch bitte zum Tee. Allein schmeckt mir das Essen gar nicht.«

      Josef Buchner bewunderte, wie hübsch und geschmackvoll sie es sich eingerichtet hatte.

      »Nur Blumen fehlen bisher noch«, sagte Angelina und lief strahlend in die Küche, wo sie Teewasser aufsetzte und eine passende Vase heraussuchte. »Wie schön sie sind. Und wie sie duften. Vielen, vielen Dank.«

      »Wollen Sie mich nicht fragen, Komteß, wann ich bei Ihnen anfangen kann?« erkundigte sich Buchner nun mit einem verschmitzten Zwinkern.

      »Ach Gott!« Angelina seufzte. »Das Geschäft ist noch nicht eröffnet – ich weiß gar nicht, wie ich anfangen soll. Ich kann wirklich nicht sagen, wann Sie kommen können.«

      »Genauso habe ich es mir vorgestellt.« Bucher lachte. »Deshalb bin ich heute gekommen, um morgen mit Ihnen zusammen die Vorbereitungen zu treffen.«

      »Wirklich? Das würden Sie tun? Oh, wie bin ich erleichtert.« Angelina klatschte vor Freude in die Hände. »Und wie fangen wir an? Was schlagen Sie vor?«

      Buchner, der für Angelina in seinem Straßenanzug ganz fremd aussah, nahm einen Schluck Tee, dann begann er, etwas umständlich, weil er schließlich auch wollte, daß die Komteß sah, daß er wirklich für sie von Nutzen war.

      »Dank meiner jahrelangen Stellung auf Sternheim kenne ich natürlich viele gute Gärtnereien und habe auch Verbindungen nach Holland, Israel, Thailand und anderen Ländern, aus denen Blumen nach Deutschland geflogen werden. Ich werde mich also morgen ans Telefon hängen und mich erkundigen, wann ich was zu günstigen Anfangspreisen frühestens erwarten kann.«

      »So macht man das!« staunte Angelina beeindruckt.

      »Mhm!« Buchner nickte stolz. »Sobald ich die Zusicherungen habe, hängen wir ein schönes großes Schild an die Tür. Wir eröffnen in ein – zwei – drei Wochen!«

      »So lange wird es noch dauern?« wunderte sich Angelina.

      »Lange?« Buchner lachte. »So schnell geht es nur, weil ich bei all diesen Firmen langjähriger Kunde bin.«

      »Was ich für ein Glück habe, daß Sie mir helfen.«

      »Wir

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