VögelBar 1 | Erotischer Roman. Kim Shatner
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»Also gut, ich hab’s mir überlegt«, sagte Marc nach dem Duschen. »Erst mal sorry für das, was ich dir eben im Eifer des Gefechts an den Kopf geworfen habe. War nicht so gemeint, alter Kumpel.« Er puffte ihn freundschaftlich mit der Faust gegen die Brust. Dann griff er nach seinem Frotteehandtuch und rubbelte sich die Haare trocken. »Ich werde dich also mit ihr bekannt machen.«
»Ist das dein Ernst?«, fragte Eric.
»Mein voller Ernst. Sag mir Bescheid, wann es dir zeitlich am besten passt. Ich mache dann einen Termin mit ihr klar.«
Er blickte seinem Freund fest in die Augen: »Je eher, desto besser. Sie braucht es wirklich, Eric, denn sie hat im Moment keinen festen Freund.«
Kapitel 7
Marc hatte ganz grob ein Konzept entworfen und es Sandy am Telefon vorgestellt. Sandy hatte grundsätzlich eingewilligt, wollte aber zuerst ein Foto von Eric sehen. Marc nannte ihr die Homepage von Erics Kanzlei: »Da findest du ein Foto von ihm. In Wirklichkeit sieht er besser aus. Oder meinst du, ich würde dir Schrott vorstellen?« Trotzdem wollte sie sich die Sache erst durch den Kopf gehen lassen. Es kam ja nicht alle Tage vor, dass man als Frau in den Genuss von zwei Männern gleichzeitig kam. Auch wenn der Erfolg der ganzen Operation in erster Linie von ihrer Spontaneität und dem Instinkt für den richtigen Augenblick abhing – ganz ohne Planung würde es nicht gehen.
Am nächsten Tag rief sie Marc in seinem Büro an, um ihm mitzuteilen, dass Eric ihr vom Typ her gefiele und dass aus der Sache etwas werden könnte. Allerdings hätte sie ein paar kleine Varianten eingebaut, die sie selbst ihm vorher nicht anvertrauen würde. Er sollte sich halt überraschen lassen. Außerdem mochte sie sich mit ihm und Eric nicht an einem neutralen Ort, wie zum Beispiel einem Hotel, treffen, auch nicht bei Marc zu Hause, sondern in ihren eigenen vier Wänden, weil die ihr eben vertraut wären und sie sich dort auch am besten öffnen könnte.
»Hat dein Freund Eric auch wirklich keine Berührungsängste?«, hatte sie dann doch etwas unsicher nachgefragt.
»Hör mal, Sandy, die einzige Angst, die dieser ständig geile Typ hat, ist, dass seine Ehefrau irgendwann mal dahinter kommt. Und diese Gefahr ist bei dir ja wohl definitiv ausgeschlossen, oder täusche ich mich da?«
»Nein, das siehst du vollkommen richtig.«
»Eben. Und das hab ich ihm auch so erzählt.«
»Gut. Wann also kann unser Treffen stattfinden?«
»Ich habe Eric gesagt, dass wir uns am kommenden Freitag treffen, also übermorgen. So ab fünfzehn Uhr. Es hängt bloß von dir ab.«
»Freitagnachmittag ist okay«, sagte Sandy sofort.
»Super. Dann ruf ich jetzt beim Feinkostladen hier um die Ecke an, damit sie deinen Kühlschrank etwas auffüllen ... Champagner, Kaviar, du weißt schon, so ’n paar kleine Appetizer für zwischendurch. Du brauchst dich also um nichts zu kümmern. Sag mir bitte nur, um wie viel Uhr die Feinkostfritzen die Sachen bei dir abliefern sollen, damit du dann auch zu Hause bist.«
»Nicht vor elf. Vorher bin ich nicht ansprechbar.«
»Okay. Ich sage Eric, dass wir uns am Freitagnachmittag bei dir treffen.«
»Hat er denn meine Adresse?«
»Nein, Eric kommt vorher zu mir und holt mich ab. Dann fahren wir gemeinsam zu dir.«
»Gut. Ich freue mich«, sagte sie lachend.
Kapitel 8
Als Sandy an diesem Freitagvormittag die Augen aufschlug, brannte bereits ein solch starkes Verlangen in ihr, dass sie das Gefühl hatte, verrückt zu werden. Sie fuhr sich mit der Hand in den Schritt und bemerkte, dass sie feucht war. Mit halbgeschlossenen Augen lehnte sie sich über den Rand ihres Bettes und tastete nach dem pinkfarbenen Vibrator, der irgendwo da unten liegen musste. Sie hatte ihn. Es war eine Luxusausführung aus wasserdichtem Softjelly, mit einem in drei Stufen regelbaren Motor mit variierender Rotationsrichtung und einem kleinen Teufelchen obendrauf, dessen ausgestreckte rosa Zunge als Klitorisstimulator diente. Sie stellte den Vibrator auf Vibrationsstufe Zwei und schob ihn langsam in ihre Vagina. Sie stöhnte lustvoll auf. Der gewundene Schaft mit seinen Reizzacken hatte sie im Nu in Ekstase versetzt.
Nachdem es ihr zweimal gekommen war, fühlte sie sich besser. Da war zwar immer noch ein Restsaldo an Geilheit zwischen ihren Beinen, aber damit musste sie jetzt leben. Schließlich galt es, den Großteil ihrer Lust für die beiden Herren aufzuheben, die um fünfzehn Uhr zu Besuch kämen.
Es klingelte an der Tür. Sandy kletterte aus dem Bett und zog sich rasch ein T-Shirt über. Dann griff sie nach der Haarbürste, fuhr sich damit ein paar Mal notdürftig durch ihre blonde Mähne und machte auf. Sie blickte in das leicht verschwitzte Gesicht eines etwa zwanzigjährigen Mannes, der auch sofort den Grund seines Kommens nannte. Er kam von dem Feinkostladen und brachte die Sachen vorbei, die Marc bestellt und natürlich bereits bezahlt hatte – einen Karton mit sechs Flaschen Veuve Cliquot sowie ein in Alufolie gehülltes Silbertablett mit exquisiten Leckereien.
Sandy bat den Mann herein und führte ihn in die Küche. »Stellen Sie alles dort auf den Tisch!«, sagte sie. Dann drückte sie ihm eine Fünf-Pfund-Note in die Hand und wünschte ihm noch einen schönen Tag.
Nachdem sie ihn wieder zur Tür geleitet hatte, ging sie in die Küche zurück, öffnete den Karton, nahm drei Flaschen heraus und stellte sie kalt. Im Kühlschrank räumte sie ein paar Sachen um, damit eine freie Fläche entstand. Dort landete schließlich das Tablett mit den mit pikanten Zutaten dekorierten Kanapees.
Für ihre Toilette nahm sie sich ausgiebig Zeit. Unter der Dusche enthaarte sie sich sorgfältig und wusch sich die Haare. Sie cremte sich mit wohlriechenden Essenzen ein und lackierte sich abschließend die Fingernägel. Auch ihr Appartement hatte sie mal wieder gründlich aufgeräumt.
Jetzt, zwei Stunden vor dem Date und dem hundertsten Blick in den Spiegel, brannte in ihr ein Analfieber, das unbedingt gelöscht werden musste. Sie konnte es kaum noch abwarten, von zwei starken Schwänzen gleichzeitig gefickt zu werden.
Gegen vierzehn Uhr wurde sie plötzlich unruhig. Angst beschlich sie. Ihr wurde ganz flau im Magen, und sie überlegte sogar einen Moment lang, ob sie das Date absagen sollte. Du kannst doch jetzt nicht kneifen, sagte sie dann zu sich selbst. Du machst dich doch lächerlich. Sie ging an den Kühlschrank, öffnete eine Flasche Champagner und füllte sich ein Glas. Sie leerte es in einem Zug. Dann schenkte sie sich ein zweites Glas ein. Sie musste sich einfach Mut antrinken.
Und plötzlich war es fünfzehn Uhr und es klingelte. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Ihr Herz schlug bis zum Hals.
Sie öffnete die Tür und blickte zuerst in Marcs strahlendes Gesicht. Er sah aus wie immer. Die Souveränität und Dominanz, die er ausstrahlte, wirkten wohltuend und beruhigend. Sein Blick schien zu sagen: Mach dir bloß keine Sorgen. Ich werde die Zügel bis zum Schluss fest in der Hand halten und dafür sorgen, dass vor allem du auf deine Kosten kommst.
»Das ist Eric«, sagte er, nachdem er ihr den Begrüßungskuss gegeben hatte.
Eric küsste