Du bist der Filmemacher. Peggy Rockteschel

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Du bist der Filmemacher - Peggy Rockteschel

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nicht verschwunden, im Gegenteil. Sie sind immer noch vorhanden und ohne uns dessen bewusst zu sein, steuern sie unser Leben und erschaffen das, was wir eigentlich nicht möchten.

      Das im Außen als getrennt von uns Wahrgenommene ist der Spiegel unseres inneren Zustandes. So betrachtet gibt es gar kein Außen, sondern alles, was wir sehen, sind nur Projektionen unseres Selbst. Sich diesen Gedanken zu erlauben, setzt mit einem Mal alles ins rechte Licht. Zwar steht plötzlich die ganze Welt auf dem Kopf, doch beim genauen Hinschauen erkennen wir, wie sich die Wahrheit Teilchen für Teilchen zusammensetzt.

      Dieser Perspektivenwechsel könnte auch Dein Leben für immer verändern. Bist Du sicher, dass Du das wirklich willst? Oder hältst Du lieber fest an dem, was Du kennst?

      Es ist okay, wenn Du glaubst, Dein Glück auf die vertraute Art und Weise zu finden, doch bedenke: Dein Denken und Handeln haben Dich in diese Situation gebracht! Macht es daher Sinn, mit dem fortzufahren, was offensichtlich nicht funktioniert?

      Nur wenn Du Dein Leben wirklich satt hast und Dir nichts sehnlicher wünschst als Freiheit, Glück und Fülle, bist Du reif für einen Wandel. Und dieser findet nicht irgendwo da draußen statt, sondern in Dir!

      Spüre jetzt in Dich hinein und beantworte folgende Frage:

      Bist Du bereit, alles loszulassen, was Du zu wissen glaubst?

      Nimm Dir Zeit, darüber nachzudenken, denn es ist nicht so einfach, wie es klingt. Auch ich habe mich lange vor der Beantwortung dieser Frage, die eigentlich eine Entscheidung ist, gedrückt. Natürlich träumte ich von einem schöneren Leben, aber ich wollte nichts dafür hergeben. Der Preis erschien mir zu hoch. Außerdem fürchtete ich zu scheitern und vielleicht erkennen zu müssen, dass ich gar nichts kann und nichts mehr habe.

      Angesicht dieser im Grunde recht einfachen Frage wurde mir schlagartig das Ausmaß meiner Angst bewusst. Ich hatte zu viel zu verlieren, dachte ich. Alles, was mich ausmachte – meine Idee von Leben, Liebe und Glück, all das sollte ich über Bord werfen mit dem Risiko, am Ende nichts zu finden außer Leid und Verlust. Doch woher kam diese Angst? Schließlich hatte doch meine gewohnte Vorgehensweise auch nicht zur Erfüllung meiner Träume geführt.

      Mein Leben war immer nur Kampf. Die schönen Momente konnte ich an einer Hand abzählen. Also wovor hatte ich wirklich Angst?

      Etwas in mir vertraute einfach nicht. Und eigentlich vertraute ich niemandem, nicht mal meinem Partner. Tief im Innern war ich überzeugt davon, irgendwann auch ihn zu verlieren, und glaubte, das Glück nicht zu verdienen. Ich war darauf programmiert, um Liebe zu kämpfen, hart zu arbeiten und immer mehr zu geben als zu bekommen. Es war eine Endlosschleife des Elends, die ich nie wirklich hinterfragt habe – zumindest nicht bewusst. Heute weiß ich, dass ich die Antwort nur nicht „wissen“ wollte.

      Ich glaubte, mein ganzes Sein würde in tausend Teile zerfallen, wenn ich mich selbst in Frage stelle und vielleicht erkennen muss, dass ich mich in mir selbst und dem Leben geirrt habe. Aber es war auch nicht von der Hand zu weisen, dass ich mich verändert hatte und nichts mehr so wie früher funktionierte. Meine Jobs fühlten sich sinnlos an, es kriselte in der Beziehung und gesundheitlich ging es mir schlecht. Ich strampelte mich mit viel Aufwand für wenig Geld durch den Alltag und suchte verzweifelt nach einer Lösung. Nur bemerkte ich nicht, dass ich sie immer noch dort suchte, wo sie nun mal nicht war – nämlich in meinen Gedanken. Denn wäre sie dort gewesen, hätte ich sie auch gefunden.

      Ich musste also wohl oder übel einsehen, dass ich nicht in der Lage war, meine Probleme selbst und vor allem auf Dauer zu lösen. Es gelang mir vielleicht vorübergehend, doch schon bald wiederholte sich das Drama. Ratlos und an meinem Verstand zweifelnd lief ich zu Psychologen, Heilern und Gelehrten aller Art in der Hoffnung, von meiner Verwirrung befreit zu werden. Einige konnten mir zwar kurzzeitig helfen, doch teilweise hatte ich das Gefühl, dass alles sogar noch schlimmer wurde. Jeder erzählte etwas anderes und je mehr ich nach Antworten suchte, umso weniger fand ich sie. Es war eine Jagd nach einem Ziel, das immer weiter in die Ferne rückte, und aus mir eine rastlose Seele machte. Dabei wollte ich doch nur zur Ruhe kommen.

      Desillusioniert kehrte ich daher mein Bestreben nach innerer Zufriedenheit in die entgegensetzte Richtung. Ich zog mich in mir selbst zurück und lief täglich zwei bis drei Stunden mit dem Hund durch den Wald. Natürlich häuften sich auch die Diskussionen mit Freunden und Familie, denn jeder glaubte zu wissen, was mir fehlte. Bis ich eines Tages die Fassung verlor und ihnen noch mehr Anlass zur Sorge bot.

      Das war nun über viele Jahre mein Zustand – ein nicht enden wollender Kampf in meinem Kopf. Doch eines Tages dämmerte es mir. Ich begriff, wie sinnlos meine Suche doch war, denn längst ging es nur noch um das Suchen und nicht mehr wirklich um das Ziel. Wie sollte ich da etwas finden? Und was genau suchte ich wirklich?

      Ja, ich suchte Glück, Liebe und meine wahre Berufung, doch das glaubte ich nur. In Wahrheit suchte ich Mangel, weil er das einzige war, was ich kannte. Und während ich nur auf mein Leid schaute, verlor ich meine Träume aus den Augen. Ich suchte immer nur nach Mitteln, um den Schmerz zu vermeiden, anstatt das Schöne zu genießen. Daher entschied ich, nur noch auf das Positive zu achten und mich am Leben zu erfreuen.

      Leider führte diese Art zu denken auch zu keinem nennenswerten Fortschritt. Zwar fühlte ich mich etwas besser, doch Geldnot und Streit gab es weiterhin.

      Wenn also weder das negative noch das positive Denken wirklich zu einer entscheidenden Veränderung führen, dachte ich, muss das Problem also ganz woanders liegen. Womöglich spielt es keine Rolle, was ich denke, sondern wie ich denke. Und wie genau dachte ich?

      Ich dachte in Bezug auf mein Umfeld. Meine Gedanken waren die Reaktion auf das, was ich im Außen an Dingen, Menschen und Situationen wahrnahm. Aber was ist, wenn es sich genau umgekehrt verhält und ich mein Umfeld erdenke? Was ist, wenn genau hier die Ursache all meiner Probleme liegt? Diese Fragen lösten eine Welle an Emotionen in mir aus. Etwas Wahres hielt sich hinter diesem Gedanken versteckt. Ich spürte, dass ich auf etwas Wichtiges gestoßen war, ohne zu wissen, worum es sich genau handelte.

      Mein Verstand schlug Purzelbäume und gab mir zu verstehen, dass ich mich auf ein Gebiet vorwagte, wo es gefährlich wird. Alles drehte sich – oben war unten, innen war außen … und ich … ich sah plötzlich einen schwarzen Vogel.

      … Er saß auf einem Ast. Was sage ich? Ich selbst saß auf diesem Ast. Und während ich ihn als mich selbst wahrnahm, stieß ich meine Füße kraftvoll ab und erhob mich in die Luft. So schwebte ich getragen vom Wind. Meine Augen folgten ihm und ich spürte, wie sich meine Flügel im Takt bewegten. Es gab keine Trennung mehr zwischen mir und dem Vogel. Ich war die Zuschauerin, der Fliegende und das Fliegen selbst.

      Was war geschehen?

      Für eine Sekunde berührte ich die Ewigkeit. Regungslos stand ich da und sah an meinem Körper hinunter. Ich wusste, dass ich eine Grenze überschritten und einen Ort betreten hatte, der mit Denken nicht zu erreichen war. Deshalb ist es mir auch nicht gegönnt, ihn annähernd zu beschreiben.

      Sicherlich fragst Du Dich, was Du mit dieser verrückten Geschichte anfangen sollst. Darauf habe ich zwar keine Antwort, aber ich kann Dir sagen, was sie mich gelehrt hat.

      Dieser heilige Moment – so nenne ich ihn – war da, wo ich war und ich musste weder etwas tun, noch irgendetwas verstehen. Er war einfach da, unerwartet und ohne Absicht dahinter. Ich wollte ihn weder haben, noch hatte ich je eine Ahnung, dass es ihn gibt. Er war außerhalb von Zeit und Raum – die absolute Ruhe und doch lebendig; leer und voll zugleich! Und ich, ich weiß im Nachhinein nur eins:

      Dort, wo Gedanken sind, kann er nicht eintreten!

      Und

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