Du bist der Filmemacher. Peggy Rockteschel

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Du bist der Filmemacher - Peggy Rockteschel страница 8

Автор:
Серия:
Издательство:
Du bist der Filmemacher - Peggy Rockteschel

Скачать книгу

genau fühle ich?

      „Wut!“

      Gut.

      Du weißt, dass es nur zwei Motoren im Leben gibt – Liebe und Angst. Welcher von beiden hat hier das Sagen?

      „Angst!“

      Angst wovor?

      „Angst, ihn / sie zu verlieren. Angst, allein und ungeliebt zu sein. Ich verliere den Halt, weil er / sie mich nicht mehr liebt.“

      Denke daran, Du bist gerade der Filmemacher und siehst diese Szene durch die Kamera. Und alles, was Du siehst, hast Du bereits vorgegeben. Es ist der Spiegel Deines Inneren. Dein Glaube, nicht liebenswert und haltlos zu sein, ist in Dir und aus diesem Gefühl heraus hast Du Dir eine Erfahrung erschaffen, die Dir genau das bestätigt. Du betrügst Dich selbst, indem Du Deinen Wert von einem Menschen abhängig machst, der nur das Spiegelbild Deiner Angst ist. Alles, was Dir SCHEINBAR Schlechtes widerfährt, alles was Dich SCHEINBAR bestimmt und dessen äußeren Einfluss Du SCHEINBAR machtlos ausgeliefert bist, all das existiert in Deinem Geist und um vor dieser Wahrheit wegzulaufen, erfindest Du Menschen und Situationen, die als Täter agieren und Dich unschuldig aussehen lassen. Denn wer möchte schon für das Übel dieser Welt verantwortlich sein?

      Und schaust Du genauer hin, erkennst Du, dass Du immer und immer wieder nur eines erschaffst – Deine KERNFAMILIE! Und wenn Du keine hattest, dann auch diese. Ob nun der Vaterkonflikt im Geschäftsleben wiederholt auftritt oder das Thema mit der Mutter in Deinen Beziehungen, nicht geheilter Schmerz wird solange wieder und wieder erfahren, bis Du die wahre Ursache in Dir selbst erkennst. Schenkst Du jedoch weiterhin Deinen Projektionen Glauben, bleibst Du in Deinem Horrorfilm gefangen.

      Also, wenn Du jemanden oder etwas ablehnst, dann ist es nur die Verdrängung dessen, was Du selbst bist oder annimmst zu sein – bewusst wie unbewusst. Du bekämpfst in Deinem Gegenüber den Teil von Dir, den Du als schlecht empfindest und deshalb nicht wahrhaben willst. Und wenn Du tief in Dich hineinschaust, erkennst Du, dass es so ist!

      Also solltest Du nochmal jemanden anschreien oder von Dir weisen, aus welchem Grund auch immer, weist Du nur einen ab –

      DICH SELBST!

      Und um auf die eingangs gestellte Frage zurückzukommen:

      Warum bist Du hier?

      Um Deine Projektionen einzusammeln und heimzukommen. Heim und ganz im Herzen mit den Menschen, die als erstes da waren und die Du Familie nennst.

      Heim zu Gott und zu Dir selbst.

      Des Angriffs bewusst!

      In manchen Situationen siehst Du Dich als Opfer, weil Dich jemand ungerecht behandelt oder persönlich angegriffen hat. Und da Du Dich verletzt fühlst, glaubst Du, dass Dein Angriff gerechtfertigt ist. Doch dabei erkennst Du nicht, dass Du – „das Opfer“ – genauso viel Gewalt in Dir trägst wie der Täter.

      Opfer sein bedeutet, sich schwach und hilflos zu fühlen. Und das tust Du, weil Du Dich nur mit Deinem Körper identifizierst und auf seine physische Stärke setzt. In diesem Fall wirst Du vielleicht einige Zeit gut überleben, aber früher oder später wirst Du dann mit Deiner geistigen Schwäche konfrontiert. Dein Urteil und Deine Verurteilung bringen Schmerz, da Du in Wirklichkeit nur einen Teil Deines Selbst ablehnst. Und indem Du diese „schlechte“ Eigenschaft nach außen – auf jemand anderen – projizierst, glaubst Du, das Problem los zu sein. Doch das ist ein Irrtum! Damit bleibst Du erst recht mit Deinem angeblichen Widersacher verbunden und es werden noch mehr solcher konfliktvollen Situationen und Menschen kommen – solange bis es Dir gelingt, die verurteilte Eigenschaft als Deinen eigenen blinden Fleck zu erkennen und anzunehmen.

      Ganz gleich, ob du Opfer oder Täter bist, mit Deinen Angriffsgedanken läufst Du nur vor Deiner Wahrheit davon. Wie schlimm die Situation auch aussehen mag, lass den Groll einfach los! Und wenn dies zu schwer für Dich ist, dann bitte die allumfassende Liebe, es für Dich zu tun. Es geht hierbei nicht um aufgeben oder verlieren. Das sind nur alte Selbstkonzepte. Es geht um die bedingungslose Annahme dessen, was Dir widerfährt und das Erkennen, dass es sich nur um Deine Kreationen handelt.

      Übernimm hiermit die Verantwortung für alles, was Du bist und im Außen wahrnimmst. Dann verwandelst Du jeden Konflikt in ein Geschenk und befreist damit auch Dein Gegenüber!

      Sehnsucht als Chance

      Die größten Konflikte erfahren wir in zwischenmenschlichen Beziehungen. Deshalb leben wir auch zunehmend allein und ziehen uns so weit zurück, dass wir niemanden mehr an uns heranlassen. Zu oft wurde unser Vertrauen missbraucht und zu sehr schmerzt noch immer ein Verlust.

      So wie Du habe auch ich schlimme Erfahrungen gemacht und bin im Umgang mit der Liebe an meine Grenzen gestoßen. Die Liebe war für mich ein Spiel, auch wenn ich das so nie zugegeben hätte. Ja, ich würfelte eine Sechs und schon waren wir zu dritt. Aus dem ersten Kuss entstand eine neue Familie und wegen eines zweiten zerbrach sie wieder. So schnell wie das Glück begann, war es auch verloren.

      Ich glaubte, das Leben sei unberechenbar und Sicherheit gäbe es sowieso nicht. Was also blieb mir, außer weiter auf die große Liebe zu hoffen und von ihr zu träumen? Für mich gehörten Mann und Frau einfach zusammen. Doch was ich fand, war alles andere als ein Traum. Ich begriff, was Beziehungen wirklich sind – und zwar immer und immer wieder Veränderung, Veränderung, Veränderung!

      Es wird sich entfernt, wenn etwas zu nah oder zu heiß ist, und Nähe geschaffen, wenn es abkühlt; nach Freude kommt Kummer und nach Streit folgt die Versöhnung; mal steht man oben und mal fällt man; mal taucht man unter und mal wieder auf; mal sagt man „Guten Tag“ und mal „Auf Wiedersehen“; wir lächeln und wir weinen; wir werden geboren und wir werden eines Tages den Körper verlassen.

      Haben wir nicht alle unsere Sonnen- und Schattenseiten?

      Ich denke schon, nur dass wir unseren Schatten mehr spüren als unser Licht und im Alltag oft vergessen, was uns zum Strahlen bringt. Und wir bauen unser eigenes Gefängnis durch die Art, wie wir die Dinge sehen.

      Es ist einfacher zu sagen, was wir nicht können und warum wir leiden, als zu erkennen, worin wir gut sind und was uns glücklich macht. Wenn wir in uns selbst nur den Schatten wahrnehmen, wie können wir dann in unserem Gegenüber das Licht erkennen? Nur weil er oder sie etwas hat, was wir nicht haben? Aber vielleicht ist das, was wir suchen gar nicht da draußen zu finden, sondern nur in uns selbst? Und warum sollte jemand die Bürde auf sich nehmen, uns glücklich zu machen, wenn wir es selbst nicht mal können?

      Das Thema Mann und Frau, Liebe oder nicht Liebe, erübrigt sich, wenn wir anfangen unseren eigenen Schatten zu erkennen und anzunehmen – jene Zweifel und Ängste, die uns dazu bringen, immer alles vom Anderen abzuverlangen, um uns selbst vor der Herausforderung zu drücken.

      Dinge können nicht passend gemacht werden, sondern wir können uns entweder anpassen oder etwas verpassen. Und beides bedingt sich zwangsläufig. Konzentrieren wir uns aber auf unsere Fähigkeiten und Stärken, und leben wir sie, dann können wir auch als das wahrgenommen und geliebt werden, was wir wirklich sind. Und die Frage, ob wir dann miteinander klarkommen, erübrigt sich von selbst. Denn wenn wir uns selbst verstehen, können wir es auch dem anderen verständlich machen.

      Manche müssen erst richtig leiden, um auszubrechen; manche brechen aus, um dann zu leiden. Und manche suchen ihre Freiheit und landen in einem Gefängnis.

      Dieses Gefängnis kann so viele Gesichter haben: die Familie, eine Ehe,

Скачать книгу