Toni der Hüttenwirt 258 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt 258 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt

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Blumen?«, staunte Frau Kleiner, die Mira von Trixis Geburtstagsfeier kannte.

      »Sie kennen ja Mira, sie ist sehr lieb, aber sie ist auch etwas spinnert.«

      »Ach, du meinst, wegen ihrem Hang zum Übersinnlichen?«

      »Genau deshalb, Frau Kleiner. Mira kam nach Mitternacht zu mir und wollte mir erzählen, dass ich hier in großer Gefahr schwebe und München mindestens für zwei Wochen verlassen solle. Die hat doch einen Vogel! Habe ich spontan gedacht. Aber sie meint es richtig ernst. Mira ist sehr beunruhigt. Sie will für mich sogar die Schicht übernehmen und mir das Geld geben, damit ich keinen Verlust habe.«

      »Dann ist es ihr damit tatsächlich ernst, Trixi«, bemerkte die alte Dame. »Und du hast dich entschlossen, wandern zu gehen?«

      Frau Kleiner zeigte auf die Schuhe und die Sachen auf dem Bett.

      »Ich bin noch am Überlegen«, gestand Trixi. »Ich halte nichts von dem übersinnlichen Zeug. Wenn ich ihr Angebot annehme, dann gebe ich Mira recht. Das will ich nicht.«

      Frau Kleiner sah Trixi an.

      »Ich finde Mira eigentlich sehr sympathisch. Sie ist ein mütterlicher Typ und sorgt sich um jeden. Sie hat ein schlechtes Gewissen. Deshalb kam sie zu mir und bat mich, die Blumen abzugeben.«

      »Mira, Mira, Mira!«, stöhnte Trixi. Sie zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht, was ich machen soll.«

      »Du machst natürlich Urlaub, Trixi. Wenn es Mira so ernst mit der Sache ist, und es dir zu einem schöne Urlaub verhilft, warum nicht? Wo willst du hin?«

      »Vielleicht fahre ich nach Waldkogel. Ich habe mich noch nicht entschieden.«

      Frau Kleiner meinte, das sei eine gute Idee. Sie bestärkte Trixi in ihrem Entschluss, doch zu fahren.

      »Sie haben mich überzeugt, Frau Kleiner«, sagte Trixi.

      »Ach, da fällt mir etwas ein. Mira hat mich beauftragt, dir noch etwas auszurichten. Das hätte ich jetzt beinahe vergessen. Sie bittet dich, vorsichtig zu sein und dich von Menschen fernzuhalten. Gestalten könnten auf dich zukommen, die es nicht gut mit dir meinten. Sie will dich vor einer großen Enttäuschung bewahren.«

      Trixi lief ein Schauer über den Rücken. Sie hatte mehrere gescheiterte Beziehungen hinter sich. Mira hatte sie jedes Mal eindringlich gewarnt und sie hatte jedes Mal recht gehabt. Die Männer hatten Trixi nur enttäuscht.

      »Okay, ich mache zwei Wochen Urlaub in Waldkogel, Frau Kleiner«, sagte Trixi laut. Ihre Stimme klang sehr entschlossen. »Mira hat einen Schlüssel. Sie wird meine Blumen gießen und nach der Post sehen.«

      »Gut!«, sagte Frau Kleiner. »Du bist ziemlich blass. Die frische Bergluft wird dir guttun, Trixi.« Frau Kleiner verabschiedete sich. An der Zimmertür drehte sie sich noch einmal um: »Vergiss nicht, mir eine schöne Ansichtskarte von Waldkogel zu schicken!«

      »Ich verspreche es, Frau Kleiner!«

      Trixie schmunzelte ein wenig, sie wusste, dass die alte Dame in ihrem Flur alle Ansichtskarten aufhängte, die ihr ihre Studenten zukommen ließen.

      Trixi packte und zog sich an. Dann schickte sie Mira einen SMS.

      Sie lautete: »Liebe Mira!

      Danke für die Blumen! Da ich mich entschlossen habe, in die Berge zu fahren, nimm Du den Blumenstrauß mit zu Dir oder gib ihn Frau Kleiner, wenn Du herkommst und meine Blumen gießt und nach der Post schaust.

      Auf der Berghütte werde ich bestimmt wunderschöne Tage erleben. Ich freue mich schon darauf, bald wieder auf einem Berggipfel zu stehen. Danke, dass Du meine Schicht übernimmst! Ich weiß Deine Besorgnis zu schätzen. Du hättest mir die Blumen auch persönlich geben können.

      Ganz liebe und herzliche Grüße

      Trixi«

      Es dauert nicht lange, dann kam eine SMS zurück.

      »Liebe Trixi!

      Ich hatte keine Zeit, weil jemand zu mir kommen wollte, für den ich einen Blick in die Karten werfen soll. Es freut mich, dass du Urlaub machst.

      Aber ich warne Dich! Sei bitte vorsichtig!

      Halte Dich von allem fern, was gefährlich werden könnte. Klettere nicht auf die Berggipfel und sei bei Wanderungen sehr vorsichtig!

      Deine Mira«

      Trixi las und schüttelte den Kopf. Aber ganz konnte sie die Angst nicht verdrängen, die sie inzwischen erfasst hatte wie ein ansteckender Virus. Sie schaltete ihr Handy aus. Dann schulterte sie den Rucksack und ging zu ihrem Auto.

      Sie tankte und machte sich auf den Weg in die Berge.

      *

      Toni trug einen Berg schmutziges Geschirr in die Küche und stellte es neben die Spüle.

      »Sind sie gegangen?«, fragte Anna.

      »Ja und sie haben sich alle mit Handschlag verabschiedet und die Trinkgelder sind reichlich geflossen. Sie wollen wiederkommen.«

      Anna stemmte die Arme in die Seite und setzte sie sich auf einen Küchenstuhl.

      »Das war vielleicht ein Ansturm! Ich habe nichts gegen Tagesausflügler, Toni. Aber eine so riesige Gruppe, zig Leute, und dann noch unangemeldet, die hat meinen ganzen Plan durcheinandergebracht. Hast du dem Leiter des Vereins gesagt, sie möchten sich bitte vorher anmelden, wenn sie erneut zu uns kommen wollen?«

      Toni schenkte Anna einen großen Becher Kaffee ein.

      »Ja, ich habe es ihm gesagt und ihm meine Handynummer gegeben. Er hat versprochen, dass er das nächste Mal vorher anruft.«

      »Toni, wir haben keine Milch und Sahne mehr, auch der Käse ist ausgegangen. Der große Topf mit Alois' Eintopf ist leer. Wir haben keine einzige Scheibe Brot mehr. Ich werde heute Abend noch backen müssen. Als ich abschätzte, wie viel sie verzehren würden, habe ich schon Teig angesetzt.«

      »Anna, du kannst auch morgen Früh backen«, sagte Toni.

      »Und was soll es zum Frühstück geben?«

      »Müsli für alle! Oder ich fahre früh runter ins Tal und besorge beim Bäcker was.«

      »Nein, das kommt nicht infrage! Lass mir nur Zeit, den Kaffee zu trinken. Ich spüle das Geschirr, danach backe ich. Zum Glück haben wir zurzeit fast nur Stammgäste da, die sich nicht aufgeregt haben, weil sie auf ihr Essen warten mussten. Einige haben sogar mitgeholfen.«

      Anna trank ihren Kaffee.

      »Du bist sehr müde, wie?«, fragte Toni.

      »Nein, viel Arbeit macht mir nichts aus. Es war der Trubel. Die Tagesgäste waren laut und hektisch. Alles musste möglichst schnell gehen.«

      »Das stimmt. Es waren Städter, Anna. Augen für die schöne Natur hatten sie auch nicht. Ich frage mich, warum die in den Bergen wandern? Sich über ihre Autos ihre anderen Urlaube und ihre Feiern unterhalten, können sie auch daheim. Beim Bedienen habe

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