Sound of Us. A.M. Arthur

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Sound of Us - A.M. Arthur US

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mit jedem Trick, den er kannte. Aber aus irgendeinem Grund blieb seine Fantasie an der Stelle, an der Chet ihn bat, sich ihnen anzuschließen, hängen und sein Orgasmus versickerte, bevor Jake ihn erreichen konnte. Er starrte zur Zimmerdecke auf und ärgerte sich über sich selbst. Obwohl er Teil einer Dreiecksbeziehung war und obwohl sie es bei einer Gelegenheit alle zusammen in der Dusche getrieben hatten, machte ihm die Vorstellung, dass sie es alle drei richtig miteinander taten, immer noch Angst.

      Vermutlich, weil ich bisher nicht einmal mit Chet allein Sex hatte, geschweige denn, während Cris uns zusieht.

      Jake konnte nicht genau sagen, warum er mit Chet so viele kleine Schritte nahm. Ihre Küsse waren leidenschaftlich und fantastisch und es gefiel ihm, wenn Chet ihn durch die Kleidung rieb und versuchte, ihm eine helfende Hand zu bieten.

      Ich möchte nicht, dass mein erstes Mal mit ihm allein schiefgeht. Ich will mich nicht blamieren, indem ich keinen hochkriege. Indem ich nicht komme.

      Jake könnte es nicht ertragen, bei dem Versuch, mit Chet Sex zu haben, zu versagen. Wie ein Kind, dem es nicht gelang, eine ganz leichte Aufgabe allein zu bewerkstelligen. Chet hatte so viel für ihn getan, ohne dass Jake ihn je darum gebeten hätte. Jake konnte ihn nicht enttäuschen, niemals. Besonders nicht, wenn es um etwas so Wichtiges ging.

      Aber heute war er einem voll funktionierenden Sexleben einen Schritt nähergekommen und das war schon mal was. Seine Libido kehrte Stück für Stück zurück, während er die Depression zurückschlug und sich an seine Medikamente gewöhnte. Medikamente, die er vermutlich für den Rest seines Lebens nehmen würde, und mit dreiundzwanzig war das ein sehr beängstigender Gedanke, also schob er ihn beiseite.

      Er musste etwas anderes unternehmen als nur im Bett zu liegen und sich zu bemitleiden. Bis er zur Arbeit musste, lagen noch Stunden vor ihm und er wollte Chet und Cris etwas Luft lassen.

      Ned. Jake hatte ihn seit über einer Woche nicht besucht. Es war definitiv Zeit, nach ihm zu sehen.

      Ned Thurmont war ein Bewohner des Präriehügel-Altenheims. Jake hatte durch Zufall eine Beziehung zu dem alten Mann aufgebaut, nachdem er sich in dessen Zimmer geschlichen hatte, um Essen von seinem Tablett zu stehlen. Ned war sechsundneunzig und litt an Demenz. Manchmal vergaß er, dass er Jake kannte; manchmal verwechselte er Jake mit seinem lang verstorbenen Liebhaber Wilson. Meistens redeten sie oder schauten sich Seifenopern an. Ab und zu las Jake ihm etwas vor. Er hatte seine eigenen Großeltern nie kennengelernt. Daher war das Zusammensein mit Ned für ihn, als hätte er zum ersten Mal einen Großvater.

      Der Juli in Pennsylvania-Mitte war heiß und feucht. Daher war er ordentlich durchgeschwitzt, als er das Heim erreichte, ein traurig aussehendes Gebäude inmitten eines ebenso traurig wirkenden Wohnblocks. Er meldete sich an und stellte fest, dass die übliche Besetzung der Rezeption – eine Pflegerin namens Marla – nicht da war. Da sie inzwischen gefühlt im zwanzigsten Monat schwanger sein musste, hatte das Kind vielleicht endlich entschieden, zur Welt kommen zu wollen.

      »Ihre Beziehung zu Mr. Thurmont?«, fragte die neue Pflegekraft.

      Jake widerstand stolz dem Drang, die Augen zu verdrehen. »Urenkel.« Dann ging seine bissige Seite mit ihm durch. »Brauchen Sie vielleicht auch noch meine Sozialversicherungsnummer?«

      Sie winkte ihn den Flur entlang.

      Neds Zimmer lag im Erdgeschoss, sodass er nicht auf die Todesfalle von einem Fahrstuhl angewiesen war. Im Korridor roch es nach Urin und Sagrotan, was Jake zur Eile antrieb, und der kaum arbeitenden Klimaanlage gelang es nicht, seinen verschwitzten Körper abzukühlen.

      In Neds Zimmer war der Fernseher aus und die Vorhänge waren zugezogen, sodass der Raum im Schatten lag. Jake gefiel das nicht. Das einzige Licht stammte aus dem Flur. Ned saß im Bett und starrte geradeaus. Er regte sich nicht. Er wirkte weder traurig noch aufgebracht. Einfach nicht ganz anwesend.

      Jake schaltete die Deckenbeleuchtung ein. Ned blinzelte ein paar Mal gegen den Lichteinfall an, sagte jedoch nichts und drehte auch nicht den Kopf. Manchmal verlor er sich in der Vergangenheit und dann dauerte es eine Weile, bis er wieder in der Gegenwart ankam. Jake zog das dem Zustand vor, in dem Ned unerwartet wütend wurde und um sich schlug. Letztes Jahr hatte er Jake zwei Mal versehentlich ins Gesicht geschlagen. Beim ersten Mal hatte Jakes ehemaliger Mitbewohner Jon versucht, mit ihm darüber zu reden, aber Jake hatte sich geweigert. Sie hatten sich nicht nah genug gestanden, hatten sie damals nie. Doch inzwischen hatten sie freundschaftlichen Umgang übers Handy.

      Er bereute es, drei Jahre lang mit Jon zusammengelebt zu haben, ohne sich die Mühe zu geben, ihn besser kennenzulernen. Jon war ein wirklich anständiger Kerl, der sich einen Verlobten namens Isaac, ein Haus in der Vorstadt und sogar eine verfluchte Katze erkämpft hatte.

      Ich habe selbst zwei Liebhaber und ein Haus in der Vorstadt und statt dort zu sein, bin ich wieder in der Stadt. Allein.

      »Oh, Wilson, da bist du ja«, sagte Ned. Er hatte den Kopf gewandt, um Jake anzusehen. Seine faltige Miene wirkte nach wie vor abwesend.

      »Hallo, Ned«, erwiderte Jake. Er hatte kein Problem damit, mitzuspielen und Ned die Chance zu geben, sich an Abschnitte seines Lebens zu erinnern, die bedeutungsvoll für ihn war. Und jedes Mal erfuhr er ein wenig mehr über die lange, heimliche Romanze zwischen Ned und Wilson. »Fühlst du dich wohl?«

      »Ein bisschen müder als sonst.« Ned klopfte auf das Bett. Jake durchquerte den Raum, um sich auf Höhe von Neds Knien zu setzen. »Du wirkst glücklich.«

      »Es ist ein guter Tag für mich. Wie steht es bei dir?«

      »Ich kann mich offenbar nicht erinnern, was ich heute getan habe. Ich bin immer noch im Bett.«

      »Jeder verdient von Zeit zu Zeit einen faulen Tag.«

      »Ha. Sagt der Mann, der meint, wir sollten die Stadt abstimmen lassen, ob wir unsere Läden nicht auch sonntags öffnen sollten, statt zu ruhen, wie der Herr es vorgesehen hat.«

      Die Städte haben einem früher vorgeschrieben, sonntags nicht die Läden zu öffnen?

      Diese Erinnerung musste aus ferner Vergangenheit stammen. Jake war nicht sicher, wie er reagieren sollte. »Ähm, tja, du kennst mich.«

      »Das tue ich. Das tue ich.« Neds Ausdruck nahm wieder etwas Abwesendes an und deutete damit einen Sprung durch seine Erinnerungen an. Allerdings sprach er nicht, sondern starrte wieder die Wand an.

      »Ned? Möchtest du Karten spielen?«

      Nichts.

      »Ich kann dir auch etwas vorlesen.«

      Wieder nichts. Jake war es nicht gewohnt, Ned so unzugänglich zu erleben, und die Sorge trieb ihn dazu, bei ihm zu bleiben. Er setzte sich auf den Besucherstuhl und las eine Weile in einer Zeitschrift.

      Der Essenswagen kam und brachte das Tablett mit dem Mittagessen. Jake half Ned, seinen Hamburger und seine Tasse voll Apfelmus zu essen. Für die schlaffen Pommes schien Ned sich nicht zu interessieren, also knabberte Jake daran, während sein Magen knurrend ein richtiges Mittagessen verlangte. Chet verwöhnte ihn täglich mit seinen großartigen Gerichten und Jake genoss ihren gemeinsamen Kochunterricht. Kochen war sein und Chets Ding. Die eine Sache, die sie gemeinsam unternahmen, nur sie beide.

      Er musste Chet anrufen und sicherstellen, dass sie weiterhin zusammen Mahlzeiten zubereiten würden, selbst wenn Jake nicht mehr dort wohnte. Er konnte das nicht aufgeben. Es war ihm viel zu wichtig.

      Um

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