SKULL 3: Die Würfel fallen. Stefan Burban

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SKULL 3: Die Würfel fallen - Stefan Burban

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gegnerischer Offizier, der offenbar den ersten Trupp kommandierte, nickte seinen Leuten zu und diese standen quasi wie ein Mann auf. Dies war der Augenblick, in dem sich der Inhaber des Etablissements ins Hinterzimmer verkrümelte und seine Damen die Treppe hinaufeilten. Jeder mit auch nur einem Funken Verstand wollte jetzt ganz woanders sein. Lennox grinste zynisch. Was sagte das dann über ihn selbst und Barrera aus?

      Der Offizier baute sich vor den beiden Marines auf. »Sie zwei. Sie werden jetzt ohne viel Aufhebens mitkommen. Aber vorher werden Sie Ihre Waffen aushändigen. Vorsichtig. Bei allzu hektischen Bewegungen wird die Sache hier schnell hässlich.«

      Lennox und Barrera sahen gleichzeitig auf und musterten den Offizier einen Augenblick lang. Barrera grinste und warf seinem Vorgesetzten einen um Erlaubnis bittenden Blick zu. Lennox’ Antwort bestand in einem gehässigen Grinsen sowie einem kurzen Schulterzucken. Sie durften es dem Konsortium nicht zu leicht machen. Das wäre verdächtig gewesen. Sie würden heute eine Tracht Prügel einstecken, das war so sicher wie das Amen in der Kirche. Dann konnten sie vorher auch genauso gut noch ihren Spaß haben.

      Barrera erhob sich in einem für seine Körpermaße beeindruckenden Beispiel von Eleganz, packte in einer fließenden Bewegung mit seiner rechten – kybernetischen – Hand den Kopf des verdutzten Offiziers und hämmerte diesen ohne viel Federlesens einfach durch die Tischplatte. Diese wurde dadurch völlig zertrümmert. Der Kopf des Offiziers gab dabei ein seltsam knirschendes Geräusch von sich.

      Der Trupp hinter ihnen schoss simultan von den Stühlen hoch. Lennox wirbelte herum. Er griff sich einen Bierkrug von einem der benachbarten Tische und hämmerte ihn dem ersten feindlichen Soldaten, der ihn angriff, über den Schädel. Dieser bekam augenblicklich einen seltsam gläsernen Blick und kippte seitlich weg.

      Hinter sich hörte Lennox Barrera jauchzen wie ein kleines Kind. Der Unteroffizier hatte sichtlich Vergnügen an der Sache. Die Konsortiums-Soldaten zogen ihren Schlagstock. Lennox wehrte den ersten Hieb mit dem rechten Unterarm ab. Stechender Schmerz zuckte seinen Arm bis zur Schulter hoch. Aber der Marine-Colonel hielt dem Schlag stand. Mit der linken Faust landete er einen gut gezielten Schwinger im Gesicht seines Gegners. Mit einiger Befriedigung spürte er dessen Nasenbein brechen.

      Ein Konsortiums-Soldat flog an ihm vorbei und landete mit knochenzertrümmerndem Aufprall an der nächsten Wand. Barreras künstlicher Arm war im Nahkampf nicht zu unterschätzen.

      Trotz ihrer kämpferischen Fähigkeiten standen Barrera und Lennox kurz davor, überwältigt zu werden. Doch dann geschah etwas, mit dem keine der beiden Seiten gerechnet hatten. Einige der Minenarbeiter griffen in den Kampf ein und begannen damit, die Konsortiums-Soldaten zu Boden zu reißen. Die Arbeiter traten und schlugen auf die verhassten Söldner ein und traktierten sie ohne Unterlass.

      Der Druck auf die beiden Marines ließ beinahe augenblicklich nach, und das auch noch so unvermittelt, dass die Skull-Soldaten für einen Moment ratlos im Raum standen. Lennox biss sich leicht auf die Unterlippe. Die Hilfe der Arbeiter war gut gemeint, aber in dieser Situation völlig unwillkommen. Dass man ihnen helfen würde, hatte Lennox nicht auf dem Schirm gehabt.

      Barrera warf seinem Vorgesetzten einen hilflosen Blick zu. Dieser zuckte die Achseln. Lennox war kurz davor, die Aktion abzubrechen und sich notgedrungen etwas Neues auszudenken, als die Tür aufflog und zwanzig weitere Konsortiums-Soldaten hereinströmten. Sie bahnten sich mittels ihrer Schlagstöcke einen Weg durch die Arbeiter, um ihren bedrängten Kameraden zu Hilfe zu eilen. Binnen kürzester Zeit hatten sie die Lage unter Kontrolle. Die Minenarbeiter wurden auf übelste Art misshandelt. Lennox und Barrera standen Rücken an Rücken im Raum, bereit, es auf ein neues Tänzchen mit den feindlichen Söldnern ankommen zu lassen.

      Diese verspürten allerdings nicht die geringste Lust dazu. Zwei von ihnen zückten Taser. Mit diesen kleinen Mistdingern konnten sie außer Reichweite ihrer Gegner bleiben und diese trotzdem außer Gefecht setzen.

      Der Elektroschock durchzuckte Lennox’ ganzen Körper. Er bekam kaum noch mit, wie er zu Boden fiel. Irgendwo hinter ihm hörte er Barrera fluchen und anschließend etwas Schweres aufprallen.

      Lennox keuchte. Seine Hose fühlte sich feucht an. Er hatte die Kontrolle über seine Blase verloren. Er fluchte, so lautstark es ihm unter diesen Bedingungen möglich war. Im Endeffekt war es nicht mehr als ein angestrengtes Keuchen. Das Letzte, was er bewusst wahrnahm, war ein feindlicher Offizier, der ihm einen schwarzen Sack über den Kopf stülpte.

      Hoffentlich ist es das alles wert, dachte er noch bei sich, bevor er das Bewusstsein verlor.

       9

      Rodney MacTavish musterte sein eigenes Gesicht, das ihm inzwischen gar nicht mehr ähnlich sah, im Spiegel. Eigentlich war er ganz zufrieden. Es war nicht einfach, sich bei Schwerelosigkeit zu schminken.

      Der ehemalige Geheimagent hatte zu einem horrenden Preis eine Passage auf einem Frachtschiff erstanden. Zum Glück besaß er unter einer Vielzahl verschiedener Namen geheime Konten auf Castor Prime und einigen anderen wichtigen Planeten des Königreichs. Eines davon hatte er geleert, um sich auf einem Frachter mit dem bezeichnenden Namen Sternenhure einzuschiffen. Das Vehikel – MacTavish weigerte sich standhaft, es als Schiff zu bezeichnen – war nicht für den Personenverkehr vorgesehen, ja, nicht einmal dafür geeignet. Der Besitzer nannte lediglich eine Lizenz für den Transport verderblicher Waren sein Eigen. MacTavish grinste. Nun gut, wenn man es streng betrachtete, war er ebenfalls in diese Kategorie einzuordnen.

      Die Passage kostete mehr als fünfmal so viel wie das Ticket auf einem Kreuzfahrtschiff. Aber der überwiegende Teil des geflossenen Honorars sollte das Schweigen des Frachterkapitäns sicherstellen. MacTavish war in seiner Wortwahl recht plastisch gewesen, als er darlegte, was geschehen würde, wenn besagter Kapitän gegen die getroffene Vereinbarung verstieße.

      Der Flug war nicht nur fünfmal so teuer, wie eine Passage zur Erde normalerweise gewesen wäre, sie dauerte darüber hinaus auch noch dreimal so lange. Das spielte aber keine Rolle. Es gab MacTavish ausreichend Zeit, seine Verletzungen abheilen zu lassen und sich außerdem Gedanken darüber zu machen, wie er der größten Ansammlung digitaler Aufzeichnungsgeräte des bekannten Universums am besten entgehen konnte.

      Das war kein Scherz. Auf der Erde war man zu jedem beliebigen Zeitpunkt im Fokus von mindestens einem Dutzend offizieller und ziviler Kameras und anderer Aufzeichnungsmöglichkeiten. MacTavish war aber beileibe kein Anfänger. Seine Lösung bestand darin, sein Äußeres einfach zu verfälschen.

      Er trug nun grüne Kontaktlinsen, hatte seine Haarfarbe in Richtung strohblond verfärbt und seine Wangen waren mit Watte etwas fülliger gemacht worden. Darüber hinaus hatte er verschiedene weitere Methoden angewandt, um seine Krähenfüße etwas zu vertiefen, sich mehrere tiefe Falten zu verschaffen, und seine Augenbrauen wirkten nun auch buschiger. Insgesamt betrachtet, sah er mindestens zwanzig Jahre älter aus.

      Er neigte den Kopf erst zur einen, dann zur anderen Seite und seufzte. »Nun? Was meinst du?«, fragte er seinen allgegenwärtigen Begleiter.

      »Das wird niemals funktionieren«, meinte Ozymandias düster.

      »Wo bleibt dein Optimismus?«

      »Auf den wurde ich nicht programmiert.«

      MacTavish legte letzte Hand an und betrachtete sich erneut im Spiegel. Er nickte zufrieden. »So, das sollte es gewesen sein.«

      »Sie

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