SKULL 3: Die Würfel fallen. Stefan Burban

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SKULL 3: Die Würfel fallen - Stefan Burban

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Geheimnisse hatte und niemand jemals alles erzählte. Daher beließ er es dabei.

      »Wenn ich dich richtig verstehe, dann willst du ihre Machenschaften offenlegen, um sie zu zwingen, Farbe zu bekennen. Das wird nicht einfach. Und es ist sehr gefährlich. Vor allem für die arme Seele, die dies am Ende bewerkstelligen soll.« Er kratzte sich über das bärtige Kinn. »Aber ich glaube, ich kenne die richtige Person für diese Art Aufgabe.«

      MacTavish merkte auf. »Über wen reden wir?«

      »Ihr Name ist Catherine Shaw. Sie lebt in Cardiff. Sie ist Reporterin bei einer relativ großen Zeitung.«

      MacTavish runzelte die Stirn. »Ich dachte, die Medien berichten nur, was die Konzerne genehmigen.«

      »Das ist auch so, aber Catherine ist etwas Besonderes. Sie sieht sich selbst als Enthüllungsjournalistin, wobei der ganz große Durchbruch noch auf sich warten lässt. Sie ist hungrig. Sie könnte über deine Skulls und was man ihnen vorwirft, ehrlich und unvoreingenommen berichten. Wenn du sie überzeugen kannst, dass du die Wahrheit sagst.«

      »Kannst du den Kontakt herstellen?«

      Kilgannon neigte leicht den Kopf zur Seite. »Wäre möglich, aber du musst dich allein mit ihr treffen. Meine Anwesenheit wäre … problematisch.«

      »Inwiefern?«

      »Nun ja«, druckste Kilgannon herum. »Wir hatten eine Zeit lang unseren Spaß. Aber dann wollte ich nur kurz in die Kneipe um die Ecke, um was zum Saufen zu holen.«

      MacTavish hob eine Augenbraue. »Wie lange ist das her?«

      »Sieben Jahre.«

      Der ehemalige Geheimagent stieß einen Schwall Luft zwischen den Vorderzähnen aus. »Du hast sie also gebumst und dann auf ganz üble Weise abserviert.«

      »Das ist eine unschöne, aber nichtsdestoweniger zutreffende Beschreibung.« Kilgannon lächelte verschmitzt. »Ich habe eben eine kurze Aufmerksamkeitsspanne. Verklag mich.«

      MacTavish schüttelte grinsend den Kopf. »Tut mir leid, Kumpel, aber wenn du finanziellen Profit aus der ganzen Sache schlagen willst, dann will ich dich beim Gespräch dabeihaben. Sonst werde ich die versprochene Belohnung halbieren.«

      Kilgannon fluchte lautstark und erhob sich schwankend. »Das hatte ich befürchtet. Dann sollten wir besser aufbrechen. Aber mach dich auf einiges gefasst. Die Frau hasst mich. Sie wird dir gefallen.«

       10

      Lennox Christian hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Man hatte ihn herumgestoßen, verprügelt, bespuckt, verhört und anschließend in eine neue Einrichtung verbracht, wo das ganze Spiel wieder von vorne begann. Ihn überkam aber die begründete Hoffnung, dass seine Odyssee mit dieser Etappe endlich zu einem Ende kam. Als ihm jemand grob den schwarzen Sack vom Kopf riss, blinzelte der Marine-Colonel angestrengt in das ungewohnt hellte Licht.

      Die plötzliche Helligkeit stach wie tausend Nadeln in Lennox’ Gehirn. Er kämpfte gegen den überwältigenden Drang an, seine Augen wieder zu schließen. Sie ließ langsam nach, sodass er zuerst Umrisse und schließlich komplexere Formen erkennen konnte.

      Lennox befand sich zusammen mit anderen Gefangenen in einem sterilen, weißen Raum. Er sah sich um, damit er sich einen kurzen Eindruck verschaffen konnte – und bekam prompt einen Schlagstock in die Leistengegend. Lennox klappte halb zusammen. Der Schmerz war erschreckend intensiv.

      »Augen geradeaus!«, bellte ihn ein Wachmann an. Lennox zwang sich dazu, seinen Körper wieder aufzurichten. Die kurzen Sekunden, bevor man auf ihn einschlug, hatten aber gereicht, sich einen Eindruck zu verschaffen. Im Raum befanden sich ungefähr hundert Gefangene und etwa zwanzig Wachen, die alle mit einer Mischung aus nichttödlichen und tödlichen Waffen ausgerüstet waren.

      Lennox wusste jedoch immer noch nicht, wo sie sich befanden. Die Soldaten trugen die übliche braune Kleidung royaler Gefängniswachen. Er hob den Blick. Auf einer Galerie über ihnen patrouillierten Scharfschützen. Sie ließen die Neuankömmlinge nicht eine Sekunde aus den Augen.

      Plötzlich verspürte er ein sanftes Vibrieren unter den Schuhsohlen, gefolgt von einem kleinen Ruck. Lennox richtete sich auf. Sie befanden sich auf einem Schiff. Es war gerade über einen Lagrange-Punkt in den Nullraum gesprungen. Aber befanden sie sich auf der Asylum? Diese Frage blieb noch immer unbeantwortet.

      Weitere Gefangene wurden in den Raum getrieben und in die bereits angetretene Formation eingereiht. Die Wachen begutachteten ihre neuen Schützlinge nacheinander, bevor sie die Häftlinge in kleine Gruppen aufteilten und in verschiedene Korridore trieben. Unversehens fand sich Lennox an der Seite von Barrera wieder. Der Gunny wirkte überaus zornig. Man hatte ihm seinen kybernetischen rechten Arm abgenommen. Das ergab natürlich Sinn. Das künstliche Glied war für sich allein genommen bereits eine Waffe.

      »Alles in Ordnung?«, flüsterte Lennox.

      Barrera hob wortlos seinen rechten Armstumpf. Lennox verzog die Miene. »Ich meine abgesehen davon.«

      Barrera nickte. »Sind wir auf dem richtigen Schiff?«, wollte er wissen.

      »Keine Ahnung. Das müssen wir noch herausfinden.«

      »Ruhe!«, herrschte ihn der gleiche Wachposten an, der ihn zuvor geschlagen hatte. »Sonst kriegst du noch mal meinen Stock zu spüren.«

      Darauf war Lennox wirklich nicht scharf. Er verfiel in brütendes Schweigen, ließ es sich aber nicht nehmen, weiterhin seine Umgebung genau zu beobachten. Viele der Gefangenen trugen die unterschiedlichsten Uniformen. Lennox erkannte einige. Es handelte sich vorwiegend um kleine Söldnereinheiten, die es vorgezogen hatten, sich nicht vom Konsortium schlucken zu lassen. Er verzog angewidert die Miene. Anscheinend war das Konsortium dabei, die Konkurrenz aus dem Weg zu räumen. Wer sich dem militärischen Arm des Zirkels nicht anschließen wollte, der wurde als Problem eingestuft. Und der Zirkel schätzte Probleme nicht besonders.

      Lennox überlegte angestrengt. Wie kam es, dass davon die breite Öffentlichkeit nichts erfuhr? Warum konnten Zirkel und Konsortium schalten und walten, wie sie wollten, bis hin zu einem ausgewachsenen Privatkrieg? Und nichts anderes war das Ausschalten kleiner Söldnereinheiten. Nicht einmal das auf der Erde beheimatete Schiedsgericht privater Sicherheitsdienste schritt ein. Konnte der Einfluss des Zirkels tatsächlich so weit gehen? So schien es zumindest zu sein.

      Die Gruppe, der Barrera und Lennox angehörten, erreichte einen kleinen Raum. »Ausziehen!«, befahl dieselbe Wache, mit der Lennox bereits aneinandergeraten war.

      Die Häftlinge zögerten. Der Posten holte mit seinem Schlagstock aus und schlug einem der Gefangenen brutal ins Gesicht. Dessen Nase brach mit hörbarem Knacken. Blut spritzte und besudelte den ansonsten makellos weißen Boden.

      Der Wachposten hob erneut drohend seinen Schlagstock in Richtung der Gefangenen. »Ich sage es nicht noch einmal so freundlich.«

      Die ersten Männer begannen sich zu entkleiden. Zögerlich zwar, doch sie leisteten dem Befehl Folge. Bald waren alle Gefangenen damit beschäftigt, sich die Kleider vom Leib zu ziehen und achtlos auf den Boden fallen zu lassen. Drei Türen gingen auf. Die Gruppe wurde abermals aufgeteilt. Barrera wurde durch die Tür in der Mitte geführt, Lennox gehörte

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