SKULL 3: Die Würfel fallen. Stefan Burban

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу SKULL 3: Die Würfel fallen - Stefan Burban страница 20

Автор:
Серия:
Издательство:
SKULL 3: Die Würfel fallen - Stefan Burban

Скачать книгу

die an Bord der beltaranischen Systemflotte dienten.

      Die Streitkräfte Beltarans waren sicherlich kompetent und für die Einheiten einer Grafschaft darüber hinaus gut bewaffnet. Dexter schätzte, dass sie durchaus einem Angreifer beträchtlichen Schaden zufügen konnten. Sollte es aber zu einem Schlagabtausch mit der Colonial Royal Navy kommen, würden sie innerhalb weniger Tage – allerhöchsten zwei oder drei Wochen – überwältigt werden.

      Dexter blieb stehen, sobald er das Raumhafengebäude verlassen hatte, und atmete tief durch. Die Wiedersehensfreude wurde durch das allgegenwärtige Gefühl einer bevorstehenden militärischen Auseinandersetzung getrübt.

      In seinem Kielwasser folgten Melanie St. John, Red, Lincoln Dunlow sowie Wolfgang Koch. Sie versammelten sich um ihn und musterten die Szenerie alle mit ähnlicher Mimik. Keinem von ihnen gefiel, was zu sehen war.

      Melanie trat einen Schritt näher. »Wusstest du davon?«

      Dexter sah sich halb um. »Dass es so schlimm ist?« Er schüttelte den Kopf. »Nein. Ich hatte keine Ahnung.«

      Dunlow rümpfte die Nase. »Ich habe schon Planeten kurz vor einer Invasion erlebt, auf denen die Stimmung positiver war.«

      »Sie sollten nicht vergessen«, ermahnte Dexter, »hier stehen Menschen des Königsreichs gegen Menschen des Königreichs.«

      Dunlow schnaubte. »Es waren Menschen des Königreichs, die meine Heimat vernichteten. Verzeihen Sie, wenn sich mein Mitgefühl in Grenzen hält.«

      Koch warf dem Mann einen missbilligenden Blick zu. »Diese Leute hier sind in Schwierigkeiten, weil sie Ihren Leuten geholfen haben. Ein wenig Dankbarkeit wäre bestimmt nicht zu viel verlangt.«

      Scham huschte über Dunlows Gesicht. »Sie haben natürlich recht.« Sein Blick zuckte in Dexters Richtung. »Vergeben Sie mir. Ich befürchte, meine Umgangsformen haben etwas gelitten.«

      Dexter winkte ab. »Vergessen Sie es. Ich denke, wir haben auch durchaus andere Probleme.« Er setzte sich in Bewegung, seine Begleiter folgten ihm auf dem Fuße.

      Ein unabhängiger Frachter hatte sie von Selmondayek nach Beltaran geschmuggelt. Es war riskant und langwierig gewesen. Der Flug hatte fast einen Monat gedauert, länger als mit jeder anderen Beförderungsmöglichkeit. Außerdem hatte es ihre finanziellen Möglichkeiten schrumpfen lassen. Sie hatten nicht nur den Frachterkapitän bezahlen, sondern auch zwei Mitglieder der beltaranischen Zollbehörde schmieren müssen. Das Schlimmste war, dass keiner von ihnen eine Waffe trug. Bewaffnet hätten sie es nie aus dem Raumhafengebäude geschafft.

      Koch seufzte. »Also, Commodore? Wie gehen wir am besten vor?«

      Dexter überlegte. »Als Erstes beziehen wir irgendwo ein günstiges Hotel und ruhen uns etwas aus. Major St. John kann die Zeit nutzen, um das örtliche Datennetz nach Informationen zum Tod meines Vaters zu durchforsten. Gleichzeitig besorge ich uns ein paar Waffen.«

      Koch zog beide Augenbrauen hoch. »Und wo wollen Sie die herbekommen?«

      Dexter lächelte. »Das hier ist das Vereinigte Koloniale Königreich. Ein Schwarzmarkt für Waffen gibt es in jeder größeren Stadt. Man muss nur wissen, wohin man zu gehen hat.«

       * * *

      Die Absteige, in der sie sich einmieteten, verdiente die Bezeichnung Hotel nicht wirklich. Es war dreckig und heruntergekommen. Das einzig Positive war, dass sie oberflächlich betrachtet keine Schädlinge in den Zimmern fanden. Aber vermutlich nur deshalb, weil Asseln, Schaben und Ähnliches es vorgezogen hatten, das Hotel mit Sack und Pack zu verlassen. Die Gruppe nahm zu fünft lediglich ein Zimmer, da sie sich nicht mehr leisten konnten.

      Der Mann an der Rezeption verzog zwar die Miene, bei der Vorstellung, dass eine Frau und vier Männer gemeinsam ein Hotelzimmer buchten, sagte aber nichts dazu. Vermutlich hatte ihn seine schmutzige Fantasie bereits mit irgendeiner Geschichte versorgt, in der Melanie unter den Männern herumgereicht wurde. Sollte er doch glauben, was er wollte, solange er die kleine Gruppe sich selbst überließ.

      Dexter führte seinen Plan aus und überließ seine Kameraden eine Weile sich selbst, um für einigen Schutz zu sorgen, den sie bei ihrem Vorhaben dringend brauchen würden.

      Er kehrte nach gut fünf Stunden zurück ins Hotelzimmer. Die Tasche, die er bei sich hatte, war prall gefüllt. Er warf sie auf das Bett, wobei Melanie dem improvisierten Wurfgeschoss ausweichen musste.

      »Hey!«, protestierte sie.

      »Entschuldige«, entgegnete Dexter. »Ich bin nur frustriert.« Er maß jeden der Anwesenden mit festem Blick. »Wir sind jetzt ganz offiziell pleite. Die Waffen haben unsere letzten Reserven aufgebraucht. Entweder wir finden eine andere Geldquelle hier auf Beltaran oder uns werden recht schnell die Optionen ausgehen.«

      »Wir können ja zu Ihrem Bruder gehen«, frotzelte Dunlow in dem Versuch, einen Witz zu machen.

      Dereks finsterer Blick brachte ihn umgehend zum Schweigen. »Das werden wir ganz sicher nicht tun. Wir werden meinen Bruder so lange wie möglich aus der Sache heraushalten.« Er schlug die Augen nieder. »Ich weiß nicht, inwieweit man ihm trauen kann.«

      Melanie sah auf. »Sie glauben doch nicht, dass er was mit dem Tod Ihres Vaters zu tun hat?«

      Dexter biss sich leicht auf die Unterlippe, bevor er antwortete. »Er gehört mit Sicherheit zu den Verdächtigen. Er ist der direkte Nutznießer vom Tod meines Vaters.«

      Melanie schüttelte den Kopf. »Wir sollten uns nicht zu schnell auf einen Verdächtigen festlegen. Warten wir es erst mal ab, was wir herausfinden.«

      Dexter musterte die Nachrichtendienstoffizierin eindringlich. »Hast du denn schon was herausgefunden?«

      Sie zögerte und seufzte. »Nicht das Geringste. Im Netz sind so gut wie keine Informationen über den Tod des Grafen zu finden.«

      Dexter runzelte die Stirn. »Ist das normal?«

      Melanie verzog die Miene. »Ganz im Gegenteil. Das ist sehr ungewöhnlich. Man findet immer Informationen über alles im Netz. Wenn etwas nicht zu finden ist, dann deshalb, weil sich jemand große Mühe damit gegeben hat, alles aufzuspüren und zu beseitigen, und in der heutigen Zeit ist das ein enormer Aufwand. Es war schon vor fünfhundert Jahren gelinde gesagt schwierig, aber nun ist es eine ungleich härtere Herausforderung. Vor einer Stunde hätte ich noch gesagt, es wäre unmöglich.«

      Dexter fluchte unterdrückt. »Das erschwert unser Vorhaben. Ich hatte gehofft, eine Suche im Netz liefert uns einen ersten Anhaltspunkt.«

      Während Dexter angestrengt nachdachte, begab sich Dunlow zur Tasche auf dem Bett und öffnete sie. Er pfiff leise durch die Vorderzähne und breitete ihre neuen Spielsachen auf dem Bett aus. Es handelte sich um ein paar Handfeuerwaffen, zwei Maschinenpistolen, ein Sturmgewehr sowie ein zerlegbares Scharfschützengewehr. Koch nahm es sofort an sich und begann, es fein säuberlich zusammenzusetzen. Es handelte sich um ein älteres Modell, aber der Scharfschütze war sofort in seinem Element. Er prüfte die Zieloptik, nickte zufrieden und strich zärtlich über das schwarze Gehäuse der Waffe.

      Dunlow förderte auf dem Grund der Tasche noch mehrere Blend- und Splittergranaten zutage und sah Dexter mit neuem Respekt

Скачать книгу